vielleicht entsinnst Du Dich an die Zeiten als ich geschrieben hab daß mein Leben sinnentleert war nachdem ich meine drängensten Probleme wie Schulden, nachzuholende Berufsausbildungen, Rauchen und Saufen gelöst hatte.
Probleme haben den Vorteil, daß sie einem Orientierung und Aufgabe geben, und seis nur "nix wie weg hier". Ich nehme an, das ist auch ein guter Rückfallgrund - danach hat man einfach was sinnvolles zu tun und es ist so schön wenn der Schmerz wieder nachlässt
Nachdem Saufen für mich allerdings keine Option ist hab ich das gar nicht erst in Erwägung gezogen. Nein, es muss anders gehen, und nach einigen Monaten in denen ich ne Menge Bücher gelesen, Ideen gewälzt, Therapiegespräche geführt und mich mit mit den Tiefen meiner "Büchse der Pandora" beschäftigt habe, hab ich nun seit einigen Wochen eine Idee an die ich glaube.
Und wenn ich glauben würde, daß ich ab und zu was zum Trinken bräuchte, dann würde ich diese Idee wieder in der Versenkung verschwinden lassen - denn dann würde ich mir nicht zutrauen, daß ich die Schwierigkeiten, die mir bei der Verwirklichung sicher noch bevorstehen - erste Ansätze hab ich schon hinter mir - jemals überwinden könnte. Ich will einfach die Selbstsicherheit, daß ich etwas DURCHZIEHEN kann, wenn ich mich entschieden habe.
Mir ist es einfach zu blöd, nur auf den Tod hinzudümpeln und hinterm Ofen zu hocken und meinen Frust runterzuspülen. Es gibt Leute, die schaffens ihre Träume auch unter schlechten Vorraussetzungen zu verwirklichen und an die halt ich mich - als Vorbilder. Sterben tu ich noch von ganz allein, da muss ich nicht nachhelfen, aber davor gibts auch noch was - für mich.
wenn es denn so wirklich Probleme wären,weswegen ich zur Flasche gegriffen hätte. Is aber nicht...ich hab so wenig Probleme wie selten in meinem Leben
Eine Anekdote aus meinem aktuellen Leben:
Da zappe ich mich eines guten Nachmittags durch das Fernsehprogramm,bleibe bei einer dieser unsäglichen Talkshows hängen und fang doch glatt bei einer dieser blödsinnigen Versöhnungsszenen an zu flennen
ZitatProbleme haben den Vorteil, daß sie einem Orientierung und Aufgabe geben, und seis nur "nix wie weg hier". Ich nehme an, das ist auch ein guter Rückfallgrund - danach hat man einfach was sinnvolles zu tun und es ist so schön wenn der Schmerz wieder nachlässtsly
Klartext: man säuft um sich ein Problem zu schaffen (und zwar ein bekanntes Problem dessen Lösung man abschätzen kann)
...bei mir merke ich, dass ich gerade nur in den Zeiten, wo eigentlich nichts mich wirklich belastet (Stress lenkt wunderbar und gut ab)Gedanken, Gefühle an die Oberfläche kommen, die mich bei noch viel geringeren Anlässen als Versöhnungsszenen zum heulen bringen......
Es geht nicht nur um die Büchse, sondern auch darum, daß es wahnsinnig schwer sein kann, ein ganz eigenes Ziel zu finden, und im bekannten Elend kennt man sich aus und muss nicht zu neuen Ufern aufbrechen.
Ich mein, wo läuft Dein Leben denn hin wenn in absehbarer Zeit Deine Kids aus dem Haus sind?
Aber wie Marion auch schon schrieb...ich hab mich nunmal für die Kinder entschieden. Da dran gibt es nichts mehr zu rütteln. Und nu ist es erstmal vornehmlich meine Aufgabe,sie ins Leben zu schicken. Mit einer Doppelbelastung käme ich nicht klar.Und die Kinder auch nicht. Ich denke noch mit Schrecken an die Zeit,als ich angefangen bin für das Abi zu büffeln...ich hatte die Birne so randvoll mit dem ganzen Lernkram,daß für andere Dinge und vor allen Dingen die Familie überhaupt kein Raum mehr war. Ergo kann und will ich im Moment in beruflicher Richtung gar nichts machen.
Obwohl,so einen kleinen Geheimtipp,was ich machen könnte,hab ich justament die Tage von meinem Mann bekommen...ist aber noch nicht tippreif.
Jetzt begleite ich die "Brut" erstmal, begleite sie dort, wo sie mich brauchen und im Herzen sowieso, manchmal geht es schon ausgesprochen gut auch ohne mich! und dann sehe ich weiter.
Gedanken für die Zukunft kann ich mir ja schon mal machen, aber nicht allzu viel, denn auch das kostete wertvolle Kraft, die für heute gebraucht wird, für mich!
Ich vertraue auf das, was da kommt, und ich bin offen für Alles.
ich würde gerne was freundliches schreiben, ich schätze Deine Beiträge hier sehr für mich bist Du hier eine von den Meilensteinen, an denen man sich orientieren kann (daran ändert sich auch nichts).
Dein Rückfall erwischt mich persönlich ganz schön, ich knabbere irgendwie daran und darüber wundere ich mich nicht wenig, denn eigentlich kam ich immer klar mit der Position: wer saufen will soll saufen, was hab ich denn damit zu tun.
Was ich mich frage ist: ist Dir eigentlich bewußt, dass es ein so richtig fetter Rückfall ist? Egal wieviel Du trinkst. Oben schreibst Du, Du willst nicht rechtfertigen. aber wenn ich deine Beiträge lese, lese ich eine einzige Rechtfertigung, ein typisch nasses lamentieren um den heißen Brei herum.
Ich will Dir diese Rückmeldung einfach zukommen lassen, ich kann nicht so genau einschätzen, wie Du das selber siehst.
ich komme mit diesem Zielstellen ganz und gar nicht klar. Für mich ist entscheidend, was heute ist, dass da eines Tages mal was draus wird, etwas noch Größeres oder so, habe ich dabei nicht im Sinn. Spaß muss es machen, oder mir geistig was geben, Abwechslung, schöne Gefühle - HEUTE!
Mohnfeld fotografiert gern und denkt dabei bestimmt nicht daran, mal eine Austellung zu machen (und wenn doch, dann fotografiert sie noch immer nicht WEGEN der Ausstellung). Es macht ihr Spaß, die Bilder sind heute toll und sie läßt uns dran teilhaben. Wir danken ihr für diese schönen Ausblicke und das kommt zu ihr zurück. Fertig - ohne Ziel.
Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, bleibt doch nur eine Leere, wenn die "Brut" mir etwas gegeben hat, das in mir nicht stattfindet. Wenn ich aber mit den Kindern erlebe, das nicht nur als Pflicht sehe, kann ich dovan später zehren, mich an ihrem Werdegang erfreuen. Und tief durchatmen, endlich Zeit für mich!
Habe ich gelernt, im Heute glücklich zu sein, das zu sehen, was mir etwas wert ist, sehe ich diese Dinge auch, wenn das Leben um mich herum nicht mehr brummt.
Klar kann man dieses oder jenes ausprobieren, aber entscheidend ist, dass überhaupt in mir davon etwas ankommt - direkt dabei, ohne langen Blick nach vorn: Es soll das und das draus werden.
Und: Was ist, wenn das Ziel erreicht ist?
Klar kenne ich auch Langeweile, Situationen der Trauer und vieles von dem, was Jörg geschreiben hat. Nur muss sich das irgendwie die Waage halten mit den besseren Zeiten.
So viel zur Therorie. Vielleicht ist das ja mein "Ziel", tatsächlich einmal so zu erLEBEN.
wolltes dir eigentlich per nmail schreiben, habs mir aber anders überlegt, denke du weisst wies gemeint ist.
mmmh, denke so ziemlich jede/r neue hier wäre (auch von dir) "gerupft" worden, wenn sie/er in deinem Stil geschrieben hätte.
Hey, du bist einige 24h hier ?!
Alkohol als Therapie ? als Heilmittel ? schadet nix ? is ganz einfach ? nich so schlimm ?
Sorry Roswitha, gehts noch ?
Schonmal dran gedacht das dein Rückfall irgendwann vorbei ist ? Was willst dann machen wenn jemand über nen Rückfall berichtet und diesen ähnlich "verharmlost", Beifall klatschen ?
..oder wenn du nochmal in so ne Situation kommst, gleich ne Anschluß-Chemo hinterher ??
Willst du tatsächlich die "alte" Roswitha komplett zu Grabe tragen ? Nimms als Denkanstoss, mehr nich.