Ich habe das so verstanden. Die meisten Menschen haben nur ihr Ziel im Auge und rechts und links des Weges sehen sie nichts. Und wenn das Ziel erreicht ist , kommt ein großes Loch.
Das Leben findet heute, auf dem Weg zum Ziel statt, für mich.
Ich habe speziell an die Sätze gedacht, dass heute erst mal die Kinder dran sind und dann sehe ich weiter. Hm.... Da ist meiner Meinung nach Leere vorprogrammiert. Es scheint darum zu gehen, erst mal die Pflichten zu erfüllen, für mich bleibt dabei keine Zeit. Aber die Zeit mit den Kinder kann doch genau MEINE sein, mir Erfüllung geben, mich bereichern. Das bleibt mir doch auch, wenn sie gehen.
Klar weiß ich, wie es eigentlich gemeint ist, soll etwas provozieren. Dennoch habe auch mich gern hinter meinem Kind versteckt. Habe soooo viel zu tun, bin alleinerziehend, kann nicht im Schichtdienst arbeiten. Alle hatten Verständis, nur ich wusste, dass ich mich selbst belüge.
Denn letztlich stand ICH ja ohne Kohle da. Das Verständnis der anderen hatte den Effekt des Losgelassenwerdens. Wenn jemand gedrängelt hätte, ich solle doch mal... und andere könnten doch auch usw., hätte ich mich dagegen gewehrt und wäre erst recht bei meiner Meinung geblieben. So musste ich allein entscheiden und siehe da - es ging. Zufriedene Mutter - entspanntes Kind.
Ist wohl immer das gleiche Schema. Loslassen, dann kann der Mitmensch seinen Weg finden. Gerade beim Thema Sucht ist das ganz besonders so. Finde ich.
was ich jetzt schreibe...dafür übernehme ich keine Garantie auf Richtigkeit und möchte auch nicht behaupten,daß es so oder so sein muss.
"Nasses Lamentieren"..o.K....mag sein...aber wie soll ich denn anders lamentieren? Ich glaube noch nicht einmal mehr,daß diese Art zu denken jemals zu 100% abgelegt werden kann. Fakt ist nunmal,daß es mir seit einiger Zeit nicht gut geht und daß ich mir die Birne weggepustet habe. Ergo ist es wohl nasses Denken...was sonst?
Um den heissen Brei herum...das leuchtet mir sogar ein. Wenn Du mehr aus meinen Zeilen liest,als ich bereit bin selber zu merken,dann sag es mir. Ich bin für jeden Denkanstoss dankbar.
@Igel,
Sucht oder Drogeneinnahme ist doch immer ein Versuch,sich selbst zu "heilen"...soweit ich weiß.
Ich hab auch gar nicht behauptet,daß es nicht schadet. Ich bin nur noch nicht soweit,das Ganze aus übergeordneter Sicht zu betrachten. Dafür stehe ich selber noch zu ratlos mir gegenüber.
Ja. Weißt Du was ich zwischen den zeilen lese Roswitha? Das ich nicht zwischen den Zeilen lesen brauch. Weil es darum geht den Rückfall zu rechtfertigen und zu verharmlosen. Und ihn logisch zu machen, zum Randthema. Und das ist für mich Rückfallvorbereitung invers, weil Du Dir reihenweise Hintertür öffnest, die es Dir möglich machen wieder zuzuschlagen. Und das finde ich fast schon tragisch.
Mit Depressionen kenne ich mich nicht aus, mit Sucht aber. Und das was Du gerade hast, ist ein Rückfall. Nichts anderes. Und Du kennst die Frage genau, die sich jetzt stellt: Willst Du saufen, oder willst Du es nicht. Alles andere kommt danach.
Und: Du sollst gar nicht lamentieren. Gar nicht. Das weißt Du doch auch, oder?
Ich wünsche Dir so sehr, dass Du den Abgrund sehen kannst, an dem Du gerade dastehst. Und ihn als solchen erkennst.
Es ist nur schon seit einiger Zeit so,daß ich mittlerweile meine Einstellung zum Nicht-Trinken geändert hat.
Hierzu fällt mir wirklich nur die Einschätzung des Alkohols durch die AA ein: verschlagen, trügerisch. mächtig. Hol dir, wie du es ja auch vor hast, Hilfe, und nimm es nicht mit dem Alkohol auf, der ist stärker als du und bringt dir am Ende nichts als einsames Elend (nicht das gemütliche von Max).
Wie wärs denn mal mit einer Kur oder einem Urlaub, rein zur Erholung, Ablenkung oder um den Blick auf Neues oder Anderes zu richten und ohne den Zwang, irgendetwas aufarbeiten zu müssen?
Und wie denkst du, sehen deine nächsten Schritte für dich nun aus? Der Termin mit deiner Ärztin und von da aus weiter dann? Oder hier auch noch zur Zeit eher Ratlosigkeit?
Gute 24 h dir gewünscht
deine Sabine
PS: Auch von mir ein Danke an dich Felideala für deinen Beitrag
ZitatAber die Zeit mit den Kinder kann doch genau MEINE sein, mir Erfüllung geben, mich bereichern. Das bleibt mir doch auch, wenn sie gehen.
Aber eben nur, wenn ich gleichzeitig "mein eigener Mensch" geblieben bin. Gerade wenn man mehrere Kinder hat und eine größere Familie vielleicht auch ein Lebenstraum ist, finde ich, ist hier auch eine große Gefahr sich hintenanzustellen, eben für diesen Traum.
Bei Patricia z.B. lese ich, dass sie heute sehr darauf achtet dass es ihr selbst gut geht! Logisch tut man alles für seine Kinder, aber das wichtigste was man tun muss, ist, SICH SELBST wohl zu fühlen, denn die Kinder lernen einfach überwiegend aus dem Vorbild.
ZitatUnd im Jetzt leben heisst für mich, dafür zu sorgen, dass es mir heute gutgeht, wer weiss schon, ob ich morgen noch lebe?
ZitatSo schwer es ist, aber ich für mich weiss, es wird sich Alles zum Guten fügen, genauso, wie ich wusste, dass ich meinen letzten Schub ohne Medis und mit viel Gutsein zu mir, mit Geduld und Liebe wieder loswerde, denn ich brauche weder den Alk noch die Krankheit.
Ganz toll, Patricia!!
Und du tust eben nicht nur dir damit wahnsinnig viel Gutes, sondern auch deine Kinder lernen, wie man mit sich selbst umzugeht, wenn man krank ist. Wie man mit Problemen, schwierigen Phasen umgeht.
ZitatSDteht momentan wirklich eine Tätäigkeit im Berufsleben, Ausbildung oder was auch immer an?
Das ist es nicht unbedingt, was Frau zur Selbstfindung braucht, sondern eben das Bewußtsein für ihre Bedürnisse und die Zeit, die sich sich dafür reserviert z.B. in einer Gruppe, mit Freundinnen etc.
Was aber, wenn Frau merkt, dass sie zwar den Lebenstraum einer großen Familie hat, aber auch den der Unabhängigkeit oder der beruflichen Selbstverwirklichung?
Schlechtes Gewissen haben und sich zu 24 Stunden Familienleben täglich "verdonnern", weil, wer sich die Suppe einbrockt....
Roswitha, so wie es oben steht, muss es gar nicht sein. Aber ich habe das mal als These geschrieben, weil mir beim Lesen deiner Zeilen oft in den Kopf kommt, dass du dich von vornherein beschränkst, eben nach diesem Motto.
Es hatte seine Gründe, warum du das Abitur angefangen hattest. Du hast eben noch andere Bedürfnisse neben der Familie und das ist nicht nur legetim, sondern, meiner Meinung nach, sogar Pflicht diese ernst zu nehmen und zu schauen, wie sich das eine oder andere erfüllen lässt. Das was du in letzter Zeit machst, kommt mir ein bißchen vor, wie die Holzhammermethode. Wie du so ähnlich (halb im Spaß, halb im ernst) beschriebst vor kurzem : "Ich habe mein Soll erfüllt, hinsichtlich dem Thema "Sexlust" und auch immer mal (sinngemäß)"Ich bin Hausfrau und Mutter, das ist meine Bestimmung. Punkt.
Fast so, als hättest du Angst, auch mal andere Blickwinkel zuzulassen, weil dann dein "zementiertes" Lebensbild ins Wanken geraten könnte.
Aber diese Festlegung, die lässt dir viel zu wenig Luft. Du steckst fest in deinem selbstgezimmerten Familiennest, was zweifelsohne dein erfüllter Wunschtraum ist, aber ein Wunschtraum reicht nicht fürs ganze Leben, auch wenn man das gerne hätte, einen Haken dran machen würde und somit auch gleich zementiert hat, dass man nun zufrieden ist, bis ans Lebensende... ..wenn das mal so einfach wäre...der Mensch ist halt ein kompliziertes Wesen, der sich einerseits wahnsinnig nach Beständigkeit und Sicherheit sehnt und hat er alles festgezurrt, dann merkt er wieder, dass er sich ja so eigentlich auch schon in den Sarg legen könnte und weiter geht´s mit basteln, rütteln und Neuentdeckung.
Roswitha, ich denke, du hast auch gemerkt, dass du feststeckst, deshalb hast du angefangen zu rütteln und nochmal probiert, ob du nicht einen Schritt zurück in vertraute Gefilde machen kannst, weil Neuland ist ja so unberechenbar. So und nun stehst du da - so wie es ist, ist es zu eng, zurück war auch nichts, tja bleibt nur den Weg nach vorne... Da helfen alle theoretischen Abhandlungen nichts. Tun ist gefragt. Das wäre Gruppe, Therpeut(in), andere Menschen etc. zusätzlich zu den Diskussionen hier - sonst steckst du fest.
Mir ist im Laufe meiner Trockenwerdung klar geworden, dass LOSLASSEN kein aktives Handeln ist. Also, wenn ich die ganze Zeit versuche loszulassen, dann halte ich fest daran - deshalb hat es auch nie geklappt.
Aber mit dem TUN für mich, da hat sich auf einmal ganz viel (wenn auch nicht alles, aber wer will schon perfekt sein...:grins2verändert in Sachen loslassen. Viels auf das ich fixiert war, ist einfach, zu Gunsten meiner neuen Bedürfnisse in Hintergrund getreten.
Loslassen ging bei mir irgendwie einher mit einer gewissen gedanklichen Klarheit - zu wissen, nach vielen Monaten gedanklicher Arbeit, was ich selbst eigentlich wirklich will vom Leben, und was nicht und herauszufiltern was von meinen Wünschen und Bedürfnissen mich selbst belügen und mir was vormachen, projezieren und geistiges rumwurschteln ist.
Loslassen - bedeutete auch ein Loslassen von den übergestülpten und angenommenen Ansichten meiner Eltern und anderer wichtiger und unwichtiger Personen in meinem Leben, gesellschaftlicher und moralischer *allgemeiner* Vorgaben und Erwartungen an mich als Mensch und natürlich meinen undifferenzierten übersteigerten Erwartungen und Ansprüchen an mich selbst und meine Handlungen.
Es war vielleicht sowas wie ein Herunterreduzieren aller äußeren Einflüsse, Meinungen und Ansichten auf Null und ein einfaches in mich hineinhorchen, wo und wer ich eigentlich wirklich so nackt bin und was meine wahren Bedürfnisse und Sehnsüchte sind, erstmal losgelöst von äußeren Einflüssen und danach im Abgleich mit diesen, welche eigentlich von meinen Urbedürfnissen und Ursehnsüchten in der Realität befriedigt werden (blödes Wort, fällt mir aber gerad nix besseres ein)
Durch etwas *für mich machen*, hat das irgendwie nicht allein funktioniert mit dem Loslassen.
Jedoch ist ja auch diese vermeintliche momentane Klarheit relativ und aus einer Momentaufnahmen meiner jetzigen Situation zu betrachten und auch da könnte eine Täuschung bei mir selbst vorliegen, wer weiß das schon und kann das mit Gewissheit sagen...