Kann mir jemand erzählen, wie eine stationäre Entgiftung abläuft? Ich habe mich ein bisschen im Forum umgeschaut, aber irgendwie (noch) nichts darüber gelesen.
Und, könnte ich denn da überhaupt hin? Ich meine, da ich ja "erst" 8 Monate trinke und mit einem Monat (Juni) Abstinenz....
Heute Vormittag habe ich nach meinen Blutwerten gefragt und die waren (erstaunlicherweise?) ok. Ich habe Angst, dass ich das nun als Freibrief benutze... Irgendwie habe ich nicht die Disziplin. Bin schon wieder ziemlich voll.
Alles andere ist nur rumeiern um den heissen Brei.
Wenn Dir die Argumente zum aufhören noch nicht reichen, dann befindest Du Dich in bester Gesellschaft. In Deutschland sterben 40000 Menschen im Jahr an Alkohol, das sind fast alles Leute, denen es noch nicht schlimm genug war.
Das deckt der grüne Rasen. Jeder, wie ers braucht.
Vielleicht schnallst Du es ja noch vorher.
Aber warum willst Du überhaupt aufhören, wenns ohne unerträglich ist? Trink doch einfach weiter, wenn damit Dein Leben leichter ist Oder ist es "mit" auch schon unerträglich - offensichtlich noch nicht ganz.
ZitatIch stecke mal wieder in dieser beschissenen Ambivalenz fest!!!!!!!!!!!
Jau, kenne ich. Und da ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich halt weitergesoffen. Hatte aber den Vorteil, dass ich am Ende keinen Zwiespalt mehr hatte. Weil ich nicht sterben wollte. Irgendwann wirst du auch mal da stehen. Blöd nur, dass du nicht weißt, wann
Nun stecke ich wieder da, wo ich vor viereinhalb Jahren war. Ich glaubte noch mit 31 kg damals, dass ich noch zu gesund bin, um es verdient zu haben, mir stationär helfen zu lassen. Damals hatte noch meine Therapeutin (bei der dazumal erst seit kurzem war) die Verantwortung für mich übernommen und mich (natürlich mit meiner Zustimmung) eingewiesen, weil ich sonst gestorben wäre. Aber jetzt muss ich es alleine. Was nach viereinhalb Jahren Therapie eigentlich auch zu erwarten wäre.
Du fragst nach dem Ablauf von stationären Entgiftungen.
Das ist unterschiedlich. Viele Krankenhäuser entgiften "nebenbei".
Spezielle Entgiftungsstationen sind mit der Materie besser vertraut.
Eine Variante:
Aufnahme mit Einweisung vom Hausarzt, übliche Untersuchungen, bei Bedarf Medikamente zur Dämpfung der Entzugserscheinungen, Aufpäppeln mit Mineralien und Vitaminen, drei Tage strengste Bettruhe - egal in welchem Zustand jemand ankommt. Danach Teilnahme am Tagesablauf: Gruppengespräche, Einzelgespräche mit Ärzten und Psychologen, Tests der körperlichen und geistigen Fähigkeiten, mögliche Empfehlungen anschließender stationärer Entwöhnungsbehandlungen und deren Vermittlung, Sozialarbeiter helfen bei Problemen mit Arbeitgebern und Behörden.
Ergotherapie und leichter Sport.
Zuerst Kontaktsperre, dann Gruppenausgang.
Ich war zweimal in solchen Einrichtungen. Angetreten mit Null Promille, meine Leberwerte waren anfangs schon besser als bei vielen anderen bei der Entlassung. Das ist überhaupt kein Kriterium. Ich war exzessiver Quartalssäufer, meine "Quartale" waren aber zuletzt sehr kurz... Ich habe dutzende Male unter Lebensgefahr selbst entgiftet. Was meinst Du, was ich mir hier anhören durfte?
Es ist unerträglich mit und ohne!!! Ich stecke mal wieder in dieser beschissenen Ambivalenz fest!!!!!!!!!!!
Hallo JoyLeannah,
das kenn ich auch, nach dem ich aufgehört hatte zu trinken richtete sich das Leben erstmal wieder ein. Ich habe mich körperlich wieder wohlgefühlt und der driste Alltag tat sein Werk.
Ich hab funktioniert ohne selbst eine Richtung und ein Ziel für mein leben zu haben. In dieser Zeit hatte ich hin und wieder auch einige Panikattaken. Ich denke heute es war einfach die Angst- soll das jetzt mein ganzes Leben so weitergehen ?
Als dann eine Veränderung eintrat, ich glaub es war damals eine berufliche, ich hatte jedenfalls erstmal wieder ein Ziel, sah ein kleines Licht am Ende des Tunnels- konnte also einen Weg gehen- dann waren sie wieder vorbei.
Ich glaube manchmal reicht es nicht gesund zu werden, das gesund werden muss auch einen Sinn machen und diesen Sinn kannst du dem Leben nur selbst geben denk ich.
Du hast doch Träume, Wünsche denk ich- du solltest versuchen sie zu verwirklichen.
Denn wenn du nichts mehr trinkst, dann muss das doch für etwas gut sein
Danke Bernd, für das Erklären eines Entgiftungsablaufes.
Ramona, das ist genau mein Problem: Ich habe keine Wünsche, Träume, Ziele. Ich denke genau deswegen rutsche ich von einer Sucht in die nächste. Ich wünschte nichts mehr, als dass ich ein Ziel, einen Wunsch für meine Zukunft hätte.