Es ist vollkommen ausreichend, wenn ICH mit meiner Meinung einverstanden bin.
...wär ja auch langweilig wenn wir alle nur die gleichen wörter kennen täten...
ich leide ja auch unter einer depression, manchmal mehr, manchmal weniger, und bin nicht bereit diese krankheit einfach so hinzunehmen. ich habe sie zwar mittlerweile akzeptiert, weiss auch was dagegen zu tun ist. es hapert manchmal mit der umsetzung. nahezu jeder nasser alkoholiker leidet unter einer depression, zum teil jahrelang, und viele, wie auch ich, kriegen als "trinkgeld" zum jahrelangen alk-missbrauch so ein teil zur trockenheit als dankeschön für die geleisteten dienste. ich habe heute nachmittag eine aufnahme in ein kriseninterventionszentrum ins auge gefasst, da ich seit ein paar tagen 99% meiner zeit in schwarze wolken gehüllt bin und schwere steine auf der brust habe. ich habe dann dort angerufen und etwa eine halbe stunde mit einer ärztin gesprochen. ich habe keinen platz gekriegt da ich nicht selbstmordgefärdet bin, die warteliste ist lang. als das gespräch beendet war, war ich zuerst mal stocksauer weil ich mich nicht ernstgenommen fühlte, dieses gefühl wich dann einem erstaunen, und schliesslich einer kämpferischen erkenntnis:
rolf, entweder machst du jetzt was und hörst auf zu drehen oder du rufst die notfallnummer der psychiatrie an, die mir die arztin gegeben hatte. " ...wenns dann wirklich nicht mehr geht..." in die psychiatrie zu gehen hatte ich echt nicht lust. das alles hatte dann dazu geführt dass ich später mit ein paar hunden gespielt und nachher ziemlich viel über depressionen gelesen habe und an einer seite hängenblieb, die mir sehr einleuchtete und meinen antrieb beschleunigt.
die absage, das ärgern darüber hat schlussendlich zum erstaunen und zu der erkenntnis geführt dass ich in mir die nötige kraft habe um meine depression, (ursprünglich als erschöpfungsdepression deklariert) die ja schlussendlich nur eine ansammlung von ungelösten problemen (den leichen im keller, anerzogenen negativen verhaltensmuster und kleineren schicksalsschlägen ist, wenigstens mal für heute in die schranken zu verweisen.
die erkenntnis dass man seinem leben nur gerade HEUTE eine andere richtung geben kann, gestern ist vorbei und morgen ist diffus, ist auch eine die mir heute bewusst geworden ist.
Dein Beitrag hat mich sehr berührt! Aus eigener Erfahrung weiß ich, was es heißt, in dieser, Deiner Lage zu sein. Es hat auch gedauert,bis ich begriffen habe,daß ich mir in "guten Zeiten" Stabilität aufbauen kann und auch muß.Dadurch kann ich mich heute auch schon gut abfangen! Bin ich erstmal in einem Schub drin, geht es schlecht bis garnicht. Wie ich herauslese, fährst Du genauso. Deinen Link habe ich mir abgespeichert.Werde ich mir teilweise auch kopieren.Danke dafür!
ZitatEs ist nun Ihre Aufgabe, diese falsche Denke zu ändern. Es ist dabei vollkommen gleichgültig ob das was Sie denken richtig oder falsch ist. Sie müssen Ihre Meinung, immer und überall, vertreten. Einen Fehler kann man später immer noch revidieren. Sie können eine Diskussion z.B. damit beenden indem Sie sagen: “Das was du sagst kann vielleicht schon stimmen aber ich denke trotzdem so wie ich sagte darüber”. Sie müssen das durchsetzen was Sie tun möchten und dürfen nicht immer nach der Pfeife der anderen tanzen.
danke für diesen bemerkenswerten Link , habe noch nicht alles gelesen, kann dem bisher Gelesenen immer wieder nur zusstimmen.Meine jahrelange Erfahrung mit dieser Krankheit,werde ich nie vergessen. Hast du den Link durch Zufall entdeckt?
Rolf, ich bin mir sicher, dass du auch diese Erkrankung bewältigen wirst. Und dafür wünsch ich dir Alles was du dazu brauchst.
Wer einmal auf dem Meeresgrund schwamm, der fürchtet sich nicht mehr vor Pfützen.
Es kann nur besser werden und vorwärts gehen. Schritt für Schritt, mit dem Ädnern der Richtung, deiner Denke. Ich wünsche dir viel Geduld mit dir selbst. Alles Gute für dich von Manuela
Moin Rolf, mich beeindruckt dein beitrag. Die auseinandersetzung mit dir, deine dich sicherlich viel kraft kostende gehversuche weg vom sog des schwarzen loches. Habe mal in meinen fotos gestöbert und mich letztendlich über die eigene hemmschwelle, einem mann blumen zu schicken, hinweggesetzt. Ich finde diese passen gerade so gut
lieben gruss dir und ein schönes heute gewünscht Esther
diesen link habe ich durch zufall entdeckt, gugel nach depressionstagebuch.
bemerkenswert finde ich die eigentlich sonnenklare tatsache dass positives denken nicht mehr aufwand erfordert als das negative denken, aber doch einen einiges tolleren ertrag bringt.
ich habe heute besser geschlafen als die letzten tage und fühle mich heute ganz gut.
die kraft zu spüren, die da in einem selber drinsteckt, dieses gefühl ist phänomenal.
ich wünsch euch einen tollen tag.
danke für die blumen und das bild
LG
rolf
übrigens, das mit dem KIZ verschieb ich bis ich akut selbstmordgefährdet bin, das wird aber heute oder morgen nicht der fall sein.
Zitatdie kraft zu spüren, die da in einem selber drinsteckt, dieses gefühl ist phänomenal.
Oh dieses Gefühl durfte ich inzwischen auch kennenlernen! Das ist schon beeindruckend.
Hab auch immer mal wieder Depressionen und langsam lerne ich, mich selbst aus diesen tiefen Löchern herauszuziehen. Bin selbst davon beeindruckt, wieviel Kraft auch in diesen depressiven Phasen noch in mir steckt. Die Kunst ist glaube ich, seine eigenen Ressourcen aufzuspüren und zu nutzen.
Wenn es dann doch nicht gelingt, hol ich mir auch Hilfe. Meine Therapeutin oder ich rufe den Krisendienst an. Als es ganz schlimm war, fing ich schon an ein paar Sachen einzupacken, um mich selbst in eine Klinik einweisen zu lassen. Hab es dann doch nicht gemacht, weil mein Überlebenswille wieder die Oberhand gewann und meine Selbstmordgedanken von selbst verschwanden.
Depressionen anzunehmen und zu akzeptieren ist gar nicht so einfach wie es sich anhört. Doch so unbedingt notwendig, um zu lernen damit umzugehen.
Viel Kraft und Mut wünsche ich Dir für die nächsten Stunden. Du schaffst das schon. Klingst trotz allem so optimistisch. Das ist schön.
der unterschied zwischen einem kriseninterventionszentrum KIZ und der psychiatrie ist grösser als es den anschein hat. das kiz ist eine anlaufstelle für leute in aktuellen lebenskrisen, tiefen depressionen mit selbstmordgedanken oder todessehnsucht, also gemütskrankheiten. die dauer ist auf 5 tage stationären aufenthalt beschränkt und umfasst eine intensive betreuung, d.h. den ganzen tag intensivste gespräche in einzel- oder gruppensitzungen ohne medikation oder sedierung. das ermöglicht dem patienten seinem denken eine andere richtung zu geben und so aus der krise herauszufinden.
eine depression ist eine krankheit des gemüts und nicht des geistes. was aber nicht heisst dass man deswegen weniger krank ist.
die psychiatrie ist gedacht zur behandlung von geisteskrankheiten. bei einer gemütskrise in der psyciatrie hilfe zu holen ist etwa das gleich wie wenn der spieler, wenns ihn mal juckt beim pinkeln, zum hals-nasen-ohren-arzt ginge
spass beiseite, in der psychiatrie wird man sediert und dann später an seinen hausarzt verwiesen.
dies in etwa die antwort meines arztes auf die frage nach dem unterschied KIZ-psychiatrie. (das mit dem spieler habe ich freundlicherweise etwas beschönigt:sly
wenn ich weiss dass die selbstmordabsichten oder eben todessehnsüchte, wie in meinem fall, symptom der krankheit sind, kann ich sie einordnen und sie verlieren somit etwas von ihrem schrecken.
wichtig ist auch zu wissen dass man eine depression mit antidepressiva NICHT heilen kann, es die eigentlich gar nicht braucht. aber das muss man mit seinem arzt abmachen.
heilen kann man eine depression( ausgenommen natürlich depressionen welche ihren ursprung in einer körperlichen krankheit z.b schilddrüsenerkrankungen, bauchspeicheldrüsenkrebs etc.) nur durch aufarbeiten der eigenen makel und nur selber. der arzt kann einem nur die richtung weisen. heilbar ist sie aber in JEDEM fall und zwar ohne restüberbleibsel. schon alleine dieses wissen gibt einem eine enorme kraft.
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Rolf
