Zitatheilen kann man eine depression( ausgenommen natürlich depressionen welche ihren ursprung in einer körperlichen krankheit z.b schilddrüsenerkrankungen, bauchspeicheldrüsenkrebs etc.) nur durch aufarbeiten der eigenen makel und nur selber.
Setzt erstmal voraus, dass man Makel hat, die zur Depression führten. Und so lange ich Makel habe, die ich ändern will, lehne ich also etwas von mir ab.
Man kann eben auch den beschwerlichen Weg gehen, denn durch Annahme meines Selbst, käme ich ja schneller in die Spur.
Wobei das vielleicht auch ein wenig Wortklauberei ist.
Wichtiger ist mir eigentlich das:
Zitatwichtig ist auch zu wissen dass man eine depression mit antidepressiva NICHT heilen kann, es die eigentlich gar nicht braucht. aber das muss man mit seinem arzt abmachen.
Nein, und ein gebrochenes Bein kann man nicht mit Gips und Krücken heilen. Es geht auch, dass man still auf dem Bett liegt und wartet, bis alles schön gerade wieder zusammen gewachsen ist. Kann dauern und nerven - vermutlich wird man depressiv dabei
Du hast schon recht, AD heilen eine Depression nicht, aber ich habe dadurch ein Gefühl dafür bekommen, wie wirkliches Leben sich anfühlen kann. Dadurch habe ich erkannt, wo ich überhaupt hin will. Mit Hilfe der AD lernte ich rauszugehen, mich den Menschen und den Problemen zu stellen, ganz einfach weil die Angst und die dunklen Wolken weg sind, die mich gehemmt haben. Ich mache viele gute Erfahrungen dabei. Und wenn ich das Medikament absetzte, ändert sich die Welt um mich herum ja nicht, also kann ich auf meine bis dahin gemachten Erfahrungen bauen und wenn ich gut bin, auch vertrauen.
Weil, wenn das Bein geheilt ist, wird der Gips ja auch abgenommen. Nun darf ich aber noch ein bissel mit den Krücken üben. Später geht's allein, aber ich humpele noch. Dennoch alles in einem vernünftigen Zeitrahmen und ich trage keine anderen Schäden vom Rumliegen auf einer Stelle davon.
So sehe ich das.
Zitatdie erkenntnis dass man seinem leben nur gerade HEUTE eine andere richtung geben kann...
Und wenn man NICHT kann? Oder anders: Warum tust du es dann nicht? Wenn man rudert wie wild und doch auf der Stelle bleibt, weil der Gegenstrom zu stark ist? Vielleicht hilft ja ein Boot mit Motor, um zumindest erstmal ans Ufer zu kommen?
Du quälst dich mit deinen Depris rum, als wenn du es dir nicht gönnen würdest, dass es dir gut geht. Fühlst dich zu 99% elend und lehnst Hilfe, die es dir leichter machen könnte, ab. Warum eigentlich?
unter makel verstehe ich dinge die ich nicht verarbeitet habe, erlebnisse die mich geprägt haben und mit denen ich nicht fertig geworden bin u. ähnliches. ich habe da leider einen blöden, missverständlichen ausdruck gewählt.
diese erlebnisse oder vorfälle gilt es ja nicht abzulehnen oder zu verdrängen sondern sich mit ihnen auseinanderzusetzen. das ist ja dann eigentlich die annahme seiner selbst.
ich bin mir auch bewusst dass es menschen gibt mit schlimmeren depressionen als ich eine habe. nur nützt mir das nichts denn ich habe das gefühl wie jeder depressive auch dass ich derjenige bin der am kränksten ist, der schlechteste mensch ist etc.
ich bin mir auch bewusst dass ich glück habe einen arzt zu haben der die fähigkeit besitzt mich wütend zu machen, mich aufzuregen über ihn, weil das rüttelt, lockert und löst meine starre.
ich akzeptiere meine depression, aber ich will etwas dagegen tun, mit aller macht. und wenn ich menschen die mit mir in die gruppe kommen, resigniert haben und sagen dass sie seit sie nicht mehr trinken, z.t 5jahre, AD nehmen und so mit ihren sorgen einigermassen leben können, aber........halt nicht so ganz zufrieden sind, dann macht mir das enorm angst. da hab ich sicher grosse vorurteile.
ich will zufrieden leben und mein arzt hat mir gesagt dass jede depression heilbar ist wenn man den patienten dazu bringt etwas an seinem leben, das ihn ja in die depression hineingeführt hat, zu ändern. ich halte für mich einfach eine symptombehandlung nicht gut wenn ich die möglichkeit habe die ursache zu eliminieren auch wenn das ein langer weg ist.
mir hilft, so blöd wie das jetzt halt klingen mag, mein hund am meisten, auch er lockert die starre und zwingt mich zum leben und sogar zum lachen.
ich weiss wie das ist, rudern, nichts geht mehr, alles bleibt stehen nur die probleme werden grösser. aber ich weiss auch dass es vorbei geht und das ist der moment wo es wieder ein stück vorwärts geht.
wie jeder mensch eigen ist hat auch jeder seine eigene persönliche depression, soviel luxus muss schon sein. und darum sieht auch jeder weg da raus eben auch individuell aus. und darum hinkt für mich der vergleich mit dem gebrochenen bein ein wenig. weil es für den seelischen schmerz keine skala gibt, jeder seelische schmerz ist absolut schlimm und jeder neue ist immer schlimmer als der vorherige.
Du hast schon recht, AD heilen eine Depression nicht, aber ich habe dadurch ein Gefühl dafür bekommen, wie wirkliches Leben sich anfühlen kann. Dadurch habe ich erkannt, wo ich überhaupt hin will. Mit Hilfe der AD lernte ich rauszugehen, mich den Menschen und den Problemen zu stellen, ganz einfach weil die Angst und die dunklen Wolken weg sind, die mich gehemmt haben. Ich mache viele gute Erfahrungen dabei. Und wenn ich das Medikament absetzte, ändert sich die Welt um mich herum ja nicht, also kann ich auf meine bis dahin gemachten Erfahrungen bauen und wenn ich gut bin, auch vertrauen.
Weil, wenn das Bein geheilt ist, wird der Gips ja auch abgenommen. Nun darf ich aber noch ein bissel mit den Krücken üben. Später geht's allein, aber ich humpele noch. Dennoch alles in einem vernünftigen Zeitrahmen und ich trage keine anderen Schäden vom Rumliegen auf einer Stelle davon.
Gestern mußte ich an Dich denken und daß von Dir dieser Ausdruck kam!
Hi Polar, ich finde Deinen Weg gut. Es hört sich zwar sehr schmerzhaft, aber auch konstruktiv an. Ich wünsch Dir Alle Kraft und daß wieder richtig hell wird.
der weg ist eigentlich nie schmerzhaft, schmerzhaft ist nur manchmal der zustand in dem man ist.
und anstatt schmerzmittel zu nehmen um diesen zustand zu ertragen, probier ich halt rauszukraxeln. das ist zwar manchmal sehr mühsam aber nicht schmerzhaft.
bewegen ist immer besser als verharren. solange ich verharre und darauf warte dass mein leben besser wird und mir eben mit alkohol oder sonstwas das warten einigermassen erträglich mache, ändert sich ausser dem von zeit zu zeit höheren bierpreis überhaupt nichts.
Wie lange hab ich zuhause auf dem Sofa gesessen und gewartet, dass sich was ändert. Es waren Jahre. Jahre, in denen mein Akoholkonsum immer größer wurde und meine Depressionen immer tiefer.
Den Teufelskreis aus Depressionen, Alkohol, Resignation usw. kann man nur verstehen, wenn man's erlebt hat.
Es ändert sich erst etwas, wenn man den Mut hat, den ersten Schritt zu gehen.
Und für mich möchte ich feststellen: Je mehr Tage ohne Alk vergehen, um so mehr Mut fasse ich, um so mehr Schritte mache ich. Aus Resignation ist Aktion geworden!!
Ich bin jeden Tag auf's Neue dankbar, das ich das erleben darf.
Dir alles Gute bei der Findung des richtigen Weges aus der Depression und stets gute 24 Stunden
hallo, depressionen haben ja nicht immer äußerliche ursachen. wie wäre es denn zum beispiel mit endogenen depressionen, die ihren ursache im "gestörten" hirnstoffwechsel (sehr vereinfacht ausgedrückt) haben. da und genau da helfen antidrepressiva. außerdem konnte ich mich nicht mit irgendwelchen "netten" gedanken aus der depri rausholen, ganz im gegenteil. je mehr schönheit und leben um mich sah umso deutlicher wurde mir bewußt, daß ich nicht in der lage bin mich daran zu freuen oder teilzuhaben. außerdem ist nicht jedes schlecht-drauf-sein eine drepri.
je mehr schönheit und leben um mich sah umso deutlicher wurde mir bewußt, daß ich nicht in der lage bin mich daran zu freuen oder teilzuhaben.
So wars auch bei mir.Es wurde immer mühseliger und anstrengender,mal für kurze Zeit die Nase über den Tellerrand rauszustrecken und mich für kurze Augenblicke mal selber zu überzeugen,daß das Leben doch eigentlich recht lebenswert ist/wäre. Ich dachte mir oft,daß mein Leben wohl auf Dauer so keinen Sinn mehr machen würde. Ich hatte irgendwie sogar ins Auge gefasst,mir meine regelmässigen Entzugs-Manien wieder anzutrinken. Das wäre (für mich und in dem Zustand der Totenstarre) immer noch besser gewesen,als ständig so zu leben.
Zitataußerdem ist nicht jedes schlecht-drauf-sein eine drepri.
Das stimmt!
Aber vorsicht, ich weiß heute mit Mitte 40, dass ich seit meiner frühesten Jugend eine inzwischen chronische Depression habe.
Ich schwöre, mir war das nicht bewußt. Hielt mich einfach oft nur für schlecht drauf. Es gab schon mal Phasen, das ging es mir wirklich sehr schlecht, doch irgendwie ging es dann wieder. Selbstmordgedanken begleiten mich mein ganzes Leben immer mal wieder. War für mich schon normal.
In meiner Vorstellung habe ich mir Depressionen eben ganz anders vorgestellt. Doch wenn man sein ganzes Leben nur mit Depressionen kennt, weiß man auch gar nicht, wie es sich ohne anfühlt.
Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr. Der Alkohol, der mir über eine zeitlang geholfen hat mein Leben auszuhalten, tat nun auch noch seine gegenteilige Wirkung und irgendwie mußte ich was ändern. Ich tat genau das Richtige und habe mir Hilfe gesucht, um trocken zu werden und zu bleiben. Denn nur wenn man trocken ist, können Depressionen auch richtig behandelt werden. Doch die allerschlimmsten Depressionen bekam ich erst, als ich 4 Monate trocken war. Das war eine wirkliche Hölle. Bin glücklich, dass ich die unbeschadet überstanden habe.
Langsam lerne ich es jetzt kennen, ohne Depressionen zu leben. Jetzt nachdem ich trocken bin und meine Depressionen endlich mit AD's und tiefenpsychologisch orientierter Psychotherapie behandelt werden. Erst kürzlich habe ich mich selbst wieder in eine Depression hineinmanövriert. Mit meiner Therapeutin ist dabei herausgekommen, dass ich einfach noch nicht richtig damit umgehen kann, glücklich und zufrieden zu sein! Depressionen sind für mich ein vertrauter Zustand. Doch glücklich und zufrieden war ich ja nicht mal in meiner Kindheit. Wie geht das überhaupt?
Ganz schön durchgeknallt. Da ist man endlich glücklich und zufrieden und dann macht man sich das mit den alten dunklen Gedanken wieder kaputt, weil man etwas anderes nicht gewohnt ist. Das blöde ist, meine Therapeutin ist fest davon überzeugt, dass mir das noch öfter mal passieren wird.
Inzwischen kenne ich den Grund für die Entstehung meiner Depressionen. Das hilft mir, mich und mein Leben besser zu verstehen und es hilft mir zu akzeptieren, dass Depressionen eine Krankheit sind und keine Charakterschwäche.
wenn man den grund für die depris kennt, kann man da ansetzen. nur - ich habe keinen grund. es ist wie gesagt eine stoffwechselsache. es ist mir ohne entsprechende medikamente auch nicht möglich adäquat auf bestimmte situationen zu reagieren. in meinem hirn fehlen da gewisse "barrieren". auch eine verhaltenstherapie bringt da natürlich nix, da die depri kommt, egal wie ich mich verhalte, oder mag oder sonst was. alk war einfach jahrelang meine möglichkeit mich zu benebeln. weiß ich heute. ich werde mit den tabletten höchstwahrscheinlich mein leben leben müssen. aber es gibt, wie wir alle wissen, schlimmeres
eine wichtige erkenntnis war heute morgen dass man bei meiner krankheit sich erstmal eingestehen muss das man sie hat. und zwar vollumfänglich.
ich habe ja die diagnose *erschöpfungsdepression, burn-out* diesen sommer ja auch dankend angenommen und mir gedacht als superman der ich bin krieg ich das hin. und war auch froh, nicht weiter bohren zu müssen. eine diagnose hatte ich ja, im trend ist burn-out heute ja auch und es klingt schon einiges besser als die diagnose *schwere depression*
erst wenn ich die krankheit vollumfänglich anerkenne kann ich all die kleinen und grossen symptome wie verlustängste, dünnhäutig-leicht beleidigt, verarmungsängste, ganz krass und aktuell bei mir, eine allgemeine scham und so vieles mehr der krankheit zuordnen statt wie bisher damit leben oder jedes einzelne kleine für sich angehen. weil es all die kleinen sachen und sächelchen sind, die mit den massiven schuld- und minderwertigkeitsgefühlen die krankheit erst bilden.
ich war auch der meinung, depressive seien einfach immer nur traurig etc, was ich ja nicht bin. ich kann ja momente des glücks empfinden, manchmal, viel zu wenig, sogar lachen.
es kann aber nicht der sinn des lebens sein z.b. jedesmal gekränkt zu sein, alles immer persönlich nehmen, daraus dann ein riesenschuldgebilde zu basteln, über das elend der welt sinnieren und dann schlussendlich einen grund zu haben, sich mordshammerhartmässig schlecht zu fühlen mit allen schikanen und allem pipapo.
und es kann absolut nicht der sinn des lebens sein, jedenfalls meines lebens nicht, dass man resigniert, sich mit den schlechten zuständen arrangiert und ein wenig symptombekämpfung macht und irgendwann wie ein gemüse lebt.
mein arzt hat mir gesagt dass eine unbehandelte depression bis zu 14 jahre dauern kann, etwa 9 jahre erwebsausfall bedeutet und die lebenserwartung drastisch verkürzt.
auch wird, unter tatkräftiger mithilfe des patienten, falsch oder zu leicht diagnostiziert, einfach weil der patient beschönigt, beschwichtigt oder verschweigt, aus scham. war bei mir übrigens exakt genauso. diese scham ist übrigens auch ein symptom.
ich bin dankbar, einen bohrenden arzt zu haben, der mitdenkt und fragt bis er weiss was er wissen will. und mir geht es leichter. ich habe jetzt 100mg sertralin verschrieben bekommen, ein SSRI-AD neueren datums, angstlösend und antriebssteigernd. mein arzt meint er sähe da kein problem das in ein paar monaten wieder abzusetzen, wenn ich bereit bin, meinen ängsten, knoten, problemen in die augen zu sehen und anzupacken und mein weiteres leben mit meiner sucht und meiner vergangenheit in einklang zu bringen. und er hat wieder gesagt dass jede depression zu 100% heilbar ist und zwar nur mit der mithilfe des patienten. das heisst, man wartet eben micht wie beim beinbruch auf die heilung sondern heilt aktiv selber. das heisst zum beispiel, dass ich NICHT wieder ins bett gehe und die decke über den kopf ziehe wenn mir die wurst zahnpasta von der bürste fällt und ich überfordert und verzweifelt bin deswegen. sondern eine neue wurst zahnpasta draufmache. das heisst dass ich meinem arbeitgeber telephoniere und eine sitzung abmache betreffend meiner zukunft und nicht warte aus angst oder scham bis er es tut. dass ich meinen momentan megamässig schlechten gemütszustand nicht mehr beschönige oder mit coolen sprüchen oder galgenhumor zu übertünchen versuche, sondern mir eingestehe dass es mir dreckig geht. und das ich den leuten die mir fragen wies mir geht sage was sache ist und nicht einfach nur *danke gut, und ihnen?* das ich diese krankheit nicht mehr tabuisiere sondern darüber spreche.
erst dann habe ich die macht etwas dagegen zu tun und erst dann kann ich wieder weinen und damit den selbstheilungskatalysator des eigenen körpers wieder anwerfen.
denn ich brauche so einen scheiss einfach wirklich überhaupt nicht für ein glückliches und zufriedenes leben.
auch wird, unter tatkräftiger mithilfe des patienten, falsch oder zu leicht diagnostiziert, einfach weil der patient beschönigt, beschwichtigt oder verschweigt, aus scham. war bei mir übrigens exakt genauso. diese scham ist übrigens auch ein symptom.
Das stimmt. Ich hab auch nie so richtig gewusst,wie ich mein komplexes Beschwerdebild überhaupt hätte erklären können. Ich war einfach voll daneben und war eigentlich ja immer der Meinung,daß es meine eigene Schuld sei,daß mein Leben nicht klappt und ich irgendwie voll Banane war. "Faul" war noch eines der harmloseren Worte,mit denen ich mich insgeheim selber betitelte,weil ich mich einfach zu Nichts aufraffen konnte.
Polar/Rolf...ich finds Klasse,daß du das jetzt mit Unterstützung angehst. Und ehrlich gesagt,alles andere wäre meiner Meinung nach vergebliche Mühe gewesen. Gekämpft hättest Du...das glaub ich Dir gerne...aber irgendwann wär Dir,glaube ich,auch die Puste ausgegangen.
Wenn der Antrieb erst wieder richtig da ist,haste auch genug Kraft Dein Leben wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.