hier ein paar Gedanken dazu, etwas unsortiert, aber zum Thema passend.
F102, Du fragst nach Erfahrungen mit neuen Gruppen, erstmal: damit kann ich nicht dienen. Indes mit der Erfahrung von 2 Kolleginnen, die in der Suchttherapie/Suchtberatung mit Jugendlichen arbeiten, plus meiner eigenen.
Ich verbrachte mal ein halbes Jahr in einer Suchtgruppe einer Tagesklinik, dort wechselten die TN stetig, von "alten Alkis" bis jungen "SzeneDrogis" in einer Gruppe war alles vertreten, da diese Gruppe wegen der Tagesklinikstruktur/zeitbgrenzter Teilnahme eine für alle Beteiligten vorübergehende Einrichtung war.
Heraus kristallisierte sich (wie in deinem Hinweis/Link) die Haltung der Jüngeren, die durchweg
Zitat"auf das Gebubber bei anderen keinen Bock mehr haben"
Den Polys (Drogen-User, ausschliesslich chemisch Drogen, also kein Heroin, plus Alk, je länger die Drogenzeit, desto mehr spielte in vielen Fällen der Alk eine Rolle) wurde in der Klinik stets eindringlich geraten, eine SHG aufzusuchen, um die Zeit nach der Tagesklinik "aufzufangen". *Nach* solchen Besuch wurden, und warum sie dort nicht wieder hingehen wollten, wurden als Gründe genannt: Erstmal: "gut" - das wollten wir/die Sozialarbeiter auch hören
2., in näheren Gesprächen: relativ "alte" Leute (ab 30) und eine Gesprächskultur aus dem vorherigen Jahrhundert ("Gefühls-/Betroffenheitssprech", die Vorstellungen ein "lebenslangen Krankheit" - wer will den sowas mit 20, 25 in sein Leben bauen?). Das aber das Alter nicht DAS einizge Kriterium war war auch ersichtlich, denn es gab auch Leute, die von den jungen Suchtels ernst genommen wurden, obwohl sie weit älter waren, ich erinnere mich an ein "Original", der war schon über 60, wurde aber von den Jugendlichen als sehr lebendig ("cool", "immer noch gut drauf" ) wahrgenommen.
Ich habe den Eindruck, Du/dein Team habt eine Bresche gefunden, eine völlig neue Form der Suchtselbsthilfe, was nach aussen vor allem in Sprache deutlich wird (kann ja nur hier von SN aus "urteilen" und dazu gehört die Art, wie du dich artikulierst).
Eine Gruppe (Stichwort Gruppenpsychologie) verliert ihren Zusammenhalt, wenn ihre Ziele nicht mehr übereinstimmen (entweder weil sie erreicht wurden oder weil die TN sich anderweitig orientierten). Ich glaub, das ist das Einzige, was es nicht aus den Augen zu verlieren gilt. Andererseits - kann man doch froh sein über jeden, der keine SHG mehr braucht - auch das ist neu und doch alt, SHG ist ja ursprünglich nicht als Selbstzweck gedacht.
Wenn sich Freundschaften oder/und gemeinsame Interessen daraus ergeben, dann ist der Sinn erfüllt - nämlich die Freizeit ohne Suchtmittel zu gestalten. In der Realität: Teilnehmer dieser Gruppen verabredet sich nicht zum "reden", sondern, um konkrete Sachen zu unternehmen, so "z.B. vor allem sportliche Unternehmungen, z.B. Badmintonspielen" oder so. DAS war der Knackpunkt in allem Bemühen. Nämlich: etwas zu unternehmen, nicht nur zu reden. Geredet wird doch allerorten - und zuviel offenbar.
Und deshalb - Erfahrungen könnt Ihr lediglich weitergeben, weils das in der Form noch nicht gibt.
LG Adriana
ps auch bin ich neugierig - interessiert, wann Oder - vor allem Wie - sich Euer Konzept in professionellen Kreisen herumspricht - und ob, weil.... das hätte ja eigentlich innerhalb dieser Profession/ dieser Berufsgruppe stattfinden müssen... Mich freuts, ich kann mich mit diesem Berufs"zweig" schon lange nicht mehr indentifizieren, DU/Ihr bestätigt mir gerade wieder was, nämlich, dass etablierte Pfründe eher zu Erstarrung als zu Lebendigkeit führen...
ich glaube eher, das Problem ist, dass Du für dich selbst noch nicht so ganz geklärt hast, ob Du Selbstverwirklichung oder Hilfestellung betreibst.
[/b]
HIHI....der scharfe Blick von dir ist geblieben...
Selbstverständlich beides, hab ich auch nie ´nen Hehl draus´ gemacht..
Sicherlich wird es nötig sein , auch oder grade aus Rückmeldungen von anderen, die beiden Positionen immer in der -für beide Seiten tragfähigen - Balance zu halten.
Hilfestellung während der Gruppe und die Selbstv. durch das weitere Vorgehen auf das was noch wird im Bezug auf Verbandsarbeit pp. .........werd ich konkretisieren, wenn´s soweit ist. trifft in etwa den Bereich;
ZitatGepostet von Adriana2 ps auch bin ich neugierig - interessiert, wann Oder - vor allem Wie - sich Euer Konzept in professionellen Kreisen herumspricht - und ob, weil.... das hätte ja eigentlich innerhalb dieser Profession/ dieser Berufsgruppe stattfinden müssen... Mich freuts, ich kann mich mit diesem Berufs"zweig" schon lange nicht mehr indentifizieren, DU/Ihr bestätigt mir gerade wieder was, nämlich, dass etablierte Pfründe eher zu Erstarrung als zu Lebendigkeit führen...[/b]
und DAS ist signifikant und ich habe das vor dem Start von CliC tausendfach gehört
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ZitatGepostet von Adriana2
Heraus kristallisierte sich (wie in deinem Hinweis/Link) die Haltung der Jüngeren, die durchweg
Zitat"auf das Gebubber bei anderen keinen Bock mehr haben"
Den Polys (Drogen-User, ausschliesslich chemisch Drogen, also kein Heroin, plus Alk, je länger die Drogenzeit, desto mehr spielte in vielen Fällen der Alk eine Rolle) wurde in der Klinik stets eindringlich geraten, eine SHG aufzusuchen, um die Zeit nach der Tagesklinik "aufzufangen". *Nach* solchen Besuch wurden, und warum sie dort nicht wieder hingehen wollten, wurden als Gründe genannt: Erstmal: "gut" - das wollten wir/die Sozialarbeiter auch hören
2., in näheren Gesprächen: relativ "alte" Leute (ab 30) und eine Gesprächskultur aus dem vorherigen Jahrhundert ("Gefühls-/Betroffenheitssprech", die Vorstellungen ein "lebenslangen Krankheit" - wer will den sowas mit 20, 25 in sein Leben bauen?).
hören die anderen nicht mehr zu??
ZitatGepostet von Adriana2 Ich habe den Eindruck, Du/dein Team habt eine Bresche gefunden, eine völlig neue Form der Suchtselbsthilfe, was nach aussen vor allem in Sprache deutlich wird (kann ja nur hier von SN aus "urteilen" und dazu gehört die Art, wie du dich artikulierst).
Die Reaktionen sprach ich ja schon kurz an..ich soll den anderen vom Konzept erzählen, damit´s dann bald Freundeskreis Jung, Guttempler Groove oder AA aktuell, Kreuzbund Cool oder wie auch immer gibt.
Ich bin überzeugt, die wissen´s aber selber...können aber aufgrund der Strukturen nicht!!!!!
Schöner Beitrag Adriana
[ Editiert von F10 2 am 10.03.10 18:06 ]
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
ZitatGepostet von F10 2 [quote]Gepostet von minitiger2
ich glaube eher, das Problem ist, dass Du für dich selbst noch nicht so ganz geklärt hast, ob Du Selbstverwirklichung oder Hilfestellung betreibst.
HIHI....der scharfe Blick von dir ist geblieben...
Selbstverständlich beides, hab ich auch nie ´nen Hehl draus´ gemacht..
das ist ja auch OK, nur ist es von Vorteil, wenn ich weiss was mich gerade juckt. So ein Projekt hat ja immer mehrere Aspekte - nicht anders als ein anderes Unternehmen.
Ich meine im Sinne des alternativen Angebotes ist der Zweck ja bereits erfüllt wenn Du 5 Leute erreichst denen sonst nirgends geholfen wäre. Für den persönlichen Erfolg brauchst Du vielleicht ein paar mehr.
Alles nur Unterstellung von mir. Aber "dem Braten nicht trauen" drückt für mich eine gewisse Angst vor dem Misserfolg aus und da ist dann die Frage: was würde schlimmstenfalls passieren? Mal die weggerechnet, die anderweitig unterkommen oder die gar keine Hilfe mehr brauchen oder die Drehtürleute, für die das nur ne weitere Etappe war - für wen wäre das ein Misserfolg und warum?
trotz der lieben B. , die mit Ihren 70 Jahren hoffentlich bei uns bleibt und sowas wie die MUTTER DER KOMPANIE wird....
Ja, Uwe, "Neue Besen kehren gut, aber nur die alten, kennen auch die Ecken"
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Uwe das altersproblehm haben wir auch in unserer SHG auch.Im durchschnitt 5o. meine frage? was willste einem 20 jährigem erzählen ?oder erklären ,das er den rest seines lebens nicht mehr trinken usw.darf soll und es besser ist sein zu lassen. Kürzlich war ein 20jähriger bei uns ,sagte aber ehrlich er kommt nicht mehr, da er meint wir sind zu alt. Ich kanns verstehen als mir damals jemand sagte ,ich war zarte 25,hör auf zu saufen du machst alles kaputt,habe ich sie für doooooof erklärt. Nun sie hatten recht ,aber in dem alter.?
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Alles nur Unterstellung von mir. Aber "dem Braten nicht trauen" drückt für mich eine gewisse Angst vor dem Misserfolg aus und da ist dann die Frage: was würde schlimmstenfalls passieren? Mal die weggerechnet, die anderweitig unterkommen oder die gar keine Hilfe mehr brauchen oder die Drehtürleute, für die das nur ne weitere Etappe war - für wen wäre das ein Misserfolg und warum?
[/b]
Angst ist vielleicht das falsche Wort...
Misstrauen wegen des Booms, der so nicht kalkuliert war...
An Misserfolg glaub ich nicht, wg. der von dir angesprochenen Leute, die halt "woanders" nicht unterkommen.
"Erfolg" in der Suchthilfe ist eh nicht in dem Sinne verwendbar wie bei Firmen START - UPs
Erfolg ist für mich schon, wen EINER sagt. "Eh, das war geil hier, hat Spass gemacht, ich komm wieder..der kommt dann auch..ob nächstemal oder irgendwann..
ZitatGepostet von fitti meine frage? was willste einem 20 jährigem erzählen ?oder erklären ,das er den rest seines lebens nicht mehr trinken usw.darf soll und es besser ist sein zu lassen. Kürzlich war ein 20jähriger bei uns ,sagte aber ehrlich er kommt nicht mehr, da er meint wir sind zu alt. Ich kanns verstehen als mir damals jemand sagte ,ich war zarte 25,hör auf zu saufen du machst alles kaputt,habe ich sie für doooooof erklärt. Nun sie hatten recht ,aber in dem alter.?
Vollkommen richtig, fitti, aaaaber....das veränderte Konsumverhalten und der frühere Beginn macht es möglich, daß bei CliC eben schon User im Alter von 25 /30 sagen . ICH WILL NICHT MEHR und einen Veränderungswunsch haben. Da geht schon was...Bloss die kommen nicht in die anderen Gruppen , aufgrund der von mir skizzierten Probleme....
Die 20 jährigen die noch drauf sein wollen, den erzähl ich . Jo Baby , hau rein is Tango -DEINE ENTSCHEIDUNG - und nach Exstasy nicht unbedingt ROHYPNOL raufwerfen und nen Liter Wodka raufkippen Setz dich hin, hör ma locker zu, was alles so werden kann aus : nem büschen draufsein
Die schlagen vereinzelt auch bei CliC auf...vor allen Dingen wegen Probs beim kiffen..
Und ich könnte immer noch im Schlaf nen DREIBLATT bauen, weiss als wovon die reden
Im Gegensatz zu fast allen anderen Gruppenleitern......
Die haben aber erstmal SHG - Kontakt der nicht abschreckt!!
Ohne den üblichen Altersdurchschniit, ohne moralsichen Zeigefinger (gibts bei Drogenkonsum in SHG immer noch:sprachlos...
und die hören dann irgendwann von selbst auf und werden bürgerlich... oder werden abhängig ..und erinnern sich...
Mich hat damals (da war ich 24) mein erster SHG Kontakt auf JAHRE für SHG verdorben!!!!
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
Mich hat damals (da war ich 24) mein erster SHG Kontakt auf JAHRE für SHG verdorben!!!!
das ging mir ähnlich,bei manchen shg kannst du einen Choke bekommen,angst aber auch ,nur gut das mir den schuh in der shg nicht anziehen muß.Ich hebe keinen zeigefinger und sage nur soooooo.geht es und nicht anderst.
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
In Eigenverantwortung für ein Projekt (geht um SHG im allgemeinen) werd ich von einem Verein für psychosoziale Eingliederung eingestellt....erstmal für 12 Monate , bei Bedarf länger..
Konditionen: Vergütungsgruppe Vb, Lebensalterstufe33 im BE, Tarifgruppe West...Teilzeit 50% 19,5 Stunden..
miT Zulagen wären das......1196,89 brutto...
nicht schlecht für einen ungelernten durchgefeierten..
Wäre ein Stundenlohn von 15,34
CliC selber muss sich irgendwann selber tragen, Eine Förderung für CliC..."würde nur Bedürfnisse bei anderen wecken".....deshalb -und weil ein Projekt auf Eis lag, welches schon lange angedacht war und das ich nun starte - wurde dieses Konstrukt geschaffen...
Macht mich unabhängig und das Taxifahren bleibt...(nebenbei)
Bei dem Projekt kann ich von zuhause aus agieren, muss nirgendwo antreten oder erscheinen..keine vorgegebenen Arbeitszeiten..usw...
geilgeil
das ganze hab ich selber ins Rollen gebracht..Die Gelder kommen zum Teil von einer Stiftung, an die ICH mich gewandt hatte, weil´s zuerst hiess: Geht nicht, kein Geld!!
Da hab ich halt Geld geholt!!
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.