ZitatGepostet von Inessi Jede(r) nasse Alki (sog. Quartalssäufer) ist vll auch mal ein paar Tage nüchtern.
von AA-Lern hab ich schon gelesen, daß sie erst trocken und dann nüchtern geworden sind...da drückte der Begriff "Nüchtern" ne fortgeschrittene Stufe der Gelassenheit aus.
edit: Dazu passt übrigens auch der Begriff "Trockenrausch".
[ Editiert von minitiger2 am 08.08.08 16:58 ]
minitiger,
siehst, das hab ich noch nie gehört, weil meine AA-Phase vor ca. 6 Jahren nur kurz dauerte.
Nee, "nüchtern" gefällt mir irgendwie nicht. In den letzten 10 Jahren musste ich bestimmt 50x zum Blut abnehmen, und jedes Mal kam die Frage: Sind Sie nüchtern? D.h. ja in dem Falle: nix getrunken und nix gegessen. Und ohne Kaffee morgens komm ich nicht zu Potte.
Inessi, nee, diese Nüchternheit hasse ich auch wie die Pest . Ohne Kaffee morgens krieche ich auf dem Zahnfleisch . Und wenn's beim Doc dann auch noch nach frischgebrühtem Kaff riecht ....
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
minitiger2
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08.08.2008 17:12
#33 RE: Warum bin ich abstinent und nicht trocken?
ich meine mit alkohol-, bzw. nikotinabstinent das wozu die Feli 4 Wore braucht: Ich konsumiere keinen Alkohol, bzw. ich rauche nicht (da sind es nur 3 Worte :gruebel. Also wertneutral.
@Nuela es gibt da einen Spruch von mir, der da lautet: ich war süchtig, bevor ich das erste Glas Bier, bzw. die erste Zigarette geraucht habe.
@MT diese Bewertungen von anderen, du bist halb, dreiviert trocken oder gar schon nüchtern - ja zefix, was geht das die anderen an.
@all ich merke gerade, warum das Thema mich so beschäftigt: ich bin momentan dabei, bei mir hinzuschauen, wo ich bewerte, bzw. be-/verurteile. Und da merke ich, daß ich da ganz schön drinhänge.
Gruß Viktor
zai2feh
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08.08.2008 17:27
#36 RE: Warum bin ich abstinent und nicht trocken?
Also ich unterscheide für mich ganz klar trocken und abstinent.
Für mich bedeutet nämlich "trocken", dass ich frei bin vom Bedürfnis des Saufens bzw. mich bedröhnens.
"Abstinent" bin ich, wenn ich mir schlicht keine Drogen zuführe. Ich also nicht saufe, obwohl ich das eigentlich will. Wie vor 1 1/2 Jahren. Da war ich nur abstinent. Jetzt bin ich wieder trocken.
Für mich ist also "trocken" eine Teilmenge von "abstinent". Ob nun andere diese Worte genauso gebrauchen (oder eben nicht) obliegt wiederum nicht meiner Beurteilung. Ich für mich halte es so - und bisweilen beurteile ich auch andere Menschen danach - sofern mich deren Zustand interessiert. Und was "trockene Zufriedenheit" ist hab' ich immer noch nicht rausbekommen. Ich kenne nur zufrieden oder nicht zufrieden. Für mich ist da nicht so ein Bezug zum Trinken. Und nüchtern verstehe ich auch sehr allgemein: Also ich gehe nüchtern zum Arzt, ich betrachte eine Sache nüchtern. etc...
LG Suse
@Greens: Kant ist ja so ein Kandidat, der schreibt 400 Seiten darüber, was der Volksmund in einem Satz ausdrückt ("Was Du nicht willst, was man Dir tu', das füg' auch keinem andren zu)
ZitatGepostet von vicco55 @all ich merke gerade, warum das Thema mich so beschäftigt: ich bin momentan dabei, bei mir hinzuschauen, wo ich bewerte, bzw. be-/verurteile. Und da merke ich, daß ich da ganz schön drinhänge.
Aaalso, dafür muss ich Dich jetzt amoi drücken, Kerle.
Grad diese Achtsamkeit im Umgang mit Dir selbst und anderen, von Dir und einigen vielen hier erlebt, macht saufnix so einmalig. Dankschön.
günter
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
minitiger2
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08.08.2008 18:28
#38 RE: Warum bin ich abstinent und nicht trocken?
ZitatGepostet von vicco55 @MT diese Bewertungen von anderen, du bist halb, dreiviert trocken oder gar schon nüchtern - ja zefix, was geht das die anderen an.
schätze, so lange die mich nicht kennen, interessiert die das gar nicht.
Und solange ich für mich selbst trocken oder alkoholfrei oder nüchtern bin, interessierts auch mich nicht.
Pekinese
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08.08.2008 18:38
#39 RE: Warum bin ich abstinent und nicht trocken?
die Begriffe nass und trocken sind in der Tat nur Insidern geläufig. Ein Mensch, der noch nie Alkoholprobleme hatte, bezeichnet damit vornehmlich die Wetterverhältnisse.
Abstinent ist schon eher geläufig, wenngleich dieses Wort vermutlich von tenere (lat.) = halten abzuleiten ist; demnach Enthaltsamkeit. Man kann z.B. auch in der Sexualität abstinent sein.
Das Problem liegt meiner Ansicht nach darin, daß es für viele hier ganz wichtig erscheint, sich als Alkoholiker zu titulieren und gleichzeitig ein Wort hinzu zu fügen, dass das Gegenteil besagt. Wie eckige Rundung oder tiefschwarzes grelles Licht.
Weil ich vor vierzig Jahren mal Autorennen gefahren bin, bezeichne ich mich doch heute mit schlohweissem Haar nicht mehr als Rennfahrer. Und wenn es dem Operateur gelungen ist, mein Karzinom restlos zu entfernen, dann bezeichne ich mich nicht mehr als Krebskranker.
Ich kenne die Einwände schon : Einmal Alkoholiker = immer Alkoholiker. Über diesen Ausspruch läßt sich heftig diskutieren.
Und wer von mir verlangen würde, dass ich - bevor ich etwas sagen darf, den Spruch: Ich heisse Pekinese und bin Alkoholiker, von mir gebe, dem würde ich an´s Bein pinkeln.
ich brüll auch nicht durch die gegend, dass ich alkoholiker bin, wenn ich aber mit jemand rede, der mich über meinen unfall befragt oder wir sonst auf die vergangenen jahre zu sprechen kommen, habe ich kein problem damit, mich als (trockenen) alkoholiker zu bezeichnen.
und das ohne scham, ich bins nunmal und es gehört zu meinem leben,
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
Hallo, zur Aufnahme auf die Eurotransplantliste muss man 6 Monate "glaubhaft abstinent" sein. Schon diese Worte machen ja nachdenklich. Ich mache es mir manchmal da sehr einfach, weil selbst im engen Familienkreis Alkoholismus nicht als Krankheit, sondern als "nur Kopfsache" angesehen wird. Bei Nachfragen beim Arzt sage ich : alkoholische Leberzirrhose,seit über einem Jahr trocken.Damit ist alles kurz und knapp gesagt und ich muss nicht vom Urschleim beginnen. Für mich selbst etwas spezieller denke ich,dass, ob Abstinenz oder Trockenheit, beides ist Bedingung für mein weiteres Leben. Jeder wird die Begriffe für sich definieren,wichtig ist doch das Ergebnis.
june66
Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklichzu sein.
ich bezeichne mit oft, allerdings im seehr privaten rahmen als säuferin. letztens sogar als depressive säuferin. frag mich jetzt auch gerade, warum ich das mach. würd ich eine freundin so bezeichnen? noch dazu eine, die sich gegen ein leben mit alk entschieden hat und das auch lebt? wohl kaum. es zeigt mir wieder, glaub ich, wie wenig ich mich mag.
Zitatch kenne die Einwände schon : Einmal Alkoholiker = immer Alkoholiker. Über diesen Ausspruch läßt sich heftig diskutieren
Sehe ich anders! Und sich selbst als Alkoholiker bezeichnen zu können zeigt für mich, die Krankheit akzeptiert zu haben. Denn es wird sich nichts mehr daran ändern. Das bedeutet nicht, dass man es jedem aufs Brot schmieren muss, aber zumindest im Rahmen einer SHG sollte man es aussprechen können, ohne sich zu winden.
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
geht mir ähnlich, funkel... Ich benutze da oft Kraftausdrücke, auch um´s für mich 3 mal zu unterstreichen und mich "davon" zu distanzieren
Wohl auch, um klarzustellen, daß dies zumindest abgeschlossen ist.
"Trocken", "abstinent" mag ich beides nicht, aber das, was wohl oft hinter dem "Begriff" Trocken zu verstehen gegeben werden soll.
"Suchtfrei" gefällt mir da schon viel besser, obwohls vielleicht Illusion ist
Ich bin und bleib wohl Suchtmenschin. Ist ein ehrlicher Wunsch von mir, das "ich nehm alles um jeden Preis" zu ersetzen mit "ich tu was für das, was ich in dem Moment wirklich brauche", oder so Vielschichtig das...
"Ich kenne die Einwände schon : Einmal Alkoholiker = immer Alkoholiker. Über diesen Ausspruch läßt sich heftig diskutieren.
Und wer von mir verlangen würde, dass ich - bevor ich etwas sagen darf, den Spruch: Ich heisse Pekinese und bin Alkoholiker, von mir gebe, dem würde ich an´s Bein pinkeln."
Also Pekinese, ich muss mich schon ein wenig wundern
Nachdem Du so treffend klar gestellt hast, dass es zwischen uns einige Parallelen gibt, sollte man meinen, dass es für Dich/mich besonders wichtig ist genau das zu sagen und zu verinnerlichen?!?
Hallo, ich heiße Valduz/Pekinese und bin ALKOHOLIKER. Und wenn das noch so weh tut. Ich renne natürlich auch nicht wie ein Irrer in der Gegend herum und verteile Handzettel, damit es jeder Nachbar weiß, aber gerade in der Gruppe kann ich es gar nicht oft genug betonen. Ich sehe das als unterstützende Maßnahme, damit mir diese Erkenntnis nun endlich ein für alle mal im Schädel verbleibt
Ich finde eigentlich auch nicht, dass es da irgendetwas zu diskutieren gibt? Einmal Alkoholiker, immer Alkoholiker, das ist für mich persönlich nach allem was passiert ist, so eindeutig wie das berühmte Amen in der Kirche. Ich dachte für Dich eigentlich auch? Schau Dir doch an, was wir alles verloren haben
Mag sein, dass ich in ein paar Jahren etwas anders darüber denken mag. Ich glaube und hoffe nicht, aber , dass du Dir zum jetzigen Zeitpunkt solche Gedanken machst, verwirrt mich doch etwas! Besser gesagt, mache ich mir da so meine Gedanken, ob Du nicht doch noch dem Alkohol eine unterbewusste Chance einräumen willst Denn eben dieses Verleugnen dieses" nicht wahr haben wollen", dass es mit dem Alk ein für alle mal aus ist, aus sein muss weil ICH ALKOHOLIKER BIN( ach. tut mir das gut") hat mich so viele Jahre und so viel Respekt vor mir selber gekostet. Gerade Menschen, die soviel in den Alkohol "investiert" haben wie wir, sollten doch gar keinen Hehl aus dieser Tatsache machen?!? Hier gibt es Leute die sich als Alkoholiker bezeichnen, die viel weniger tief drin steckten als wir beide! An´s´Bein will Dir, so glaube ich jedenfalls, so schnell eh keiner pinkeln, Und wenn, dann ist es doch auch völlig egal: du bist und bleibst ein ALkoholiker, oder etwa nicht???Hast Du Dir das nicht auch 1000% bewiesen. Vielleicht bin ich auch noch zu verwirrt und habe Dich einfach falsch verstanden?
Ich wollte Dir hiermit jetzt keinesfalls zu Nahe treten oder dich gar provozieren! Dein Post hat mich ganz einfach ernsthaft erstaunt in diesen frühen Morgenstunden...( ich weiss, ich weiss - konnte nicht mehr schlafen )