Für mich ist es kein Problem mehr, in der Gruppe oder in anderen Situationen zu sagen, dass ich trockene Alkoholikerin bin. Im Gegenteil.
Ich bin stolz darauf. Stolz, mein Problem erkannt zu haben, es jeden Tag aufs Neue zu bewältigen, in dem ich alkoholfrei lebe und mir damit die Chance auf ein neues Leben - frei von stoffgebundenen Süchten - zu ermöglichen.
Den Begriff "trocken" und "Trockenheit" mag ich allerdings auch nicht besonders, jedoch denke ich, dass es aus den Zeiten herrührt, in denen ich mich noch nicht mit dem Zustand Alkoholikerin zu sein, identifizieren konnte und wollte, weil es mir schrecklich peinlich war.
Aber egal, wie ich das Kind auch nenne, ob "trocken", abstinent oder alkoholfrei, der Inhalt der Aussage bleibt der Gleiche:
Ich lebe ohne Alkohol! Und das ist das Wesentliche.
Was mich viel mehr stört, ist, wenn jemand sagt, er sei alkoholkrank, auch wenn er nicht mehr trinkt.
Ich halte es da mit Elefantino:
Zitat So lange, wie ich aber nicht trinke, werde ich auch nicht wieder zum Sklaven dieses Genußmittels/Nervengiftes.
und so lange bin ich auch nicht krank. So lange, wie ich das erste Glas stehen lasse, habe ich meine Krankheit zum Stillstand gebracht und bin gesund.
Ich werde mein Leben lang Alkoholikerin sein, aber ich weigere mich, mich als lebenslang Kranke zu sehen. Nee, nee, das muss ich nicht haben.
Ich genieße mein alk- und nikotinfreies Leben und das fühlt sich alles andere als krank an.
Zufrieden trocken abstinente Grüße ,
Sabine Alkoholikerin
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
ZitatGepostet von Märchenprinz -bisschen was positives
hätt die Thera was getaugt, dann würdest Du das Wörtchen in dem Zusammenhang nicht gebrauchen.
Wieso das?
Größenwahn ist doch eher in der 'nassen' Zeit angesagt. 'Trocken' relativiert es sich dann. Und die Positivliste ist doch ausführlich, auch wenn sie bedauerlicher Weise hier nicht reingestellt wurde.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Exakt exakt, Friedi! im Grössenwahn befangen zu sein, das ists was ich bei manchem hier glaube zu sehen und was mich triggert,weil ich das in meiner Thera an mir bemerken mußte! Stichwort Narzißmus, Allmachts-fantasien, Nabel der Welt... Der günni kommt da ja auch noch hin, dauert halt mal mehr, mal weniger!!!
LG MP
* geboren am 28. Oktober 1957 - † gestorben am 24. September 2008
Gü deine Texte hab ich wirklich schon mal alle gehört, das ist Thera-Slang und hohles Phrasengeklingel, daß mich unweigerlich mit gesträubtem Fell auf die Bäume jagt..
NfU MP
* geboren am 28. Oktober 1957 - † gestorben am 24. September 2008
@gü naja fümpf Jahre lässt ja in deiner bescheidenen Art immer durchblicken... von durch ist aber noch keine Rede, bist nen zähes Stück Leder... da hast recht, gell günnes und don genaro...
* geboren am 28. Oktober 1957 - † gestorben am 24. September 2008
Ich kenne die Einwände schon : Einmal Alkoholiker = immer Alkoholiker. Über diesen Ausspruch läßt sich heftig diskutieren.
Nö: [b]läßt sich nicht diskutieren. Denn wenn du einmal süchtig warst, ist die Chance, mit Konsum der Droge wieder süchtig zu sein bei 95%. (zumindest laut gänigen Ärztestatistiken)
Ich bin Alkoholiker und werde es bleiben. Die Krankheit ist zum Stillstand gekommen. Wenn ich wieder was trinken würde, wäre ich sicherlich sehr schnell wieder auf dem alten Level.
Daher aus meiner Sicht: Ich bin Alkoholiker, derzeit trocken. (BTW: In meiner LZT Thera-Gruppe war jemand, der nach 15 jahren rückfällig geworden ist, und der von "nur einem" Glas Sekt zur 3. Scheidung (nach 15 Jahren das erste Glas Alk) zum alten Level ( 2-3 Flaschen Wein pro Abend) genau 2 Wochen gebraucht hat.
Anders sieht das hoffentlich mit meinen Depressionen aus, die werde ich hoffentlich in den 8 Wochen Behandlung los.
Ich kenne die Einwände schon : Einmal Alkoholiker = immer Alkoholiker. Über diesen Ausspruch läßt sich heftig diskutieren.
Nö: [b]läßt sich nicht diskutieren. Denn wenn du einmal süchtig warst, ist die Chance, mit Konsum der Droge wieder süchtig zu sein bei 95%. (zumindest laut gänigen Ärztestatistiken)
Ich bin Alkoholiker und werde die beliben. Die Krankheit ist zum Stillstand gekommen. Wenn ich wieder was trinken würde, wäre ich sicherlich sehr schnell wieder auf dem alten Level.
Daher aus meiner Sicht: Ich bin Alkoholiker, derzeit trocken. (BTW: In meiner LZT Thera-Gruppe war jemand, der nach 15 jahren rückfällig geworden ist, und der von "nur einem" Glas Sekt zur 3. Scheidung (nach 15 Jahren das erste Glas Alk) zum alten Level ( 2-3 Flaschen Wein pro Abend) genau 2 Wochen gebraucht hat.
Anders sieht das hoffentlich mit meinen Depressionen aus, die werde ich hoffentlich in den 8 Wochen Behandlung los.
Hallo Heiner,
dieselbe erfahrung hat mein arbeitskollege machen müssen.
15 jahre trocken, mit einem alsterwasser wieder angefangen, versucht ab und an ein alsterwasser zu "geniessen" nach 3 wochen beim "alten" bierkonsum angelangt und mittlereweile echt total am ende. zwischendurch 2 x versucht aufzuhören, einmal 3 monate geschafft, dann 2 wochen....
ich habe gehört, nach jedem rückfall nach längere abstinenz wird es schwerer, scheint was wahres dran zu sein.
genau das sind die posts, die für mich wichtig sind.
sich immer im klaren und bewusst zu sein, dass die krankheit im moment steht und nicht weg ist und sich beim ersten bewusstem alk-konsum wieder anfängt zu bewegen.
das macht es für mich auch so wichtig, mir meine krankheit "wach zu halten" und sie nicht zu vergessen, wie man einen knochenbruch oder bänderriss irgendwann mal vergisst.
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)