In meinem Kopf dreht es sich nur um den verdammten Alkohol. Ich lenke mich ab, so gut es geht, die Wohnung ist blitzblank, Altglas weg, sogar der Balkon wurde gefegt!
Ich habe immer noch diesen verdammten Gedanken im Hinterkopf: "...und wenn ich abends doch ein Glas Wein trinken könnte????" - als ob mir ein GLAS reichen würde! Ich weiß es doch!
manchmal hilft ablenken nicht, dann heißt es auch mal aushalten können. ruf doch jemanden an, reden kann auch helfen.
lg, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Hallo crcracker, ich finde es super, dass du es zum Arzt geschafft hast und am Montag (also schon morgen) den Termin im KKH. Ich könnte mir vorstellen, es wäre gut, wenn du bis morgen "ohne" durchhältst, damit du den Termin sozusagen mit allen Sinnen wahrnehmen kannst. Ich möchte dir Mut machen, den Termin für die Entgiftung nicht hinauszuschieben - nach dem Motto nächste Woche reicht ja auch noch - da du selbst das Gefühl hast, es soll JETZT etwas passieren . Ich hatte mir damals einen Termin gesetzt, zu dem ich aufhören wollte (wenig Projekte auf Arbeit und Kind in den Ferien). Als ich beim Arzt war und er fragte mich, warum ich denn nicht einfach heute aufhöre, habe ich schwer geschluckt - ich habe mit ihm den nächsten Tag vereinbart, zu Hause den letzten Alkohol entsorgt - und dann gings los. Jetzt bin ich seit 8 Monaten trocken - und glücklich darüber - erst recht heute zum Muttertag Die Gedanken an den Alkohol werden dich noch eine ganze Weile begleiten, bei mir hat ablenken auch nicht immer geholfen, denn immer wenn ich mit der Ablenkung (aufräumen, putzen, malen etcpp.) fertig war, kam der Gedanke: Und jetzt hab ich mir aber mein "Glas Wein" echt verdient Ich war manchesmal verzweifelt, weil diese Gedanken so hartnäckig waren - aber mein Wunsch nichts mehr zu trinken zum Glück auch. Heute sehe ich solche Gedanken kommen und kann sie wieder gehen lassen. Als mir Anfangs die Teilnehmer der SHG sagten, dass dies besser würde, konnte ich es mir nicht vorstellen, aber - it works - früher oder später Mary hat recht - aushalten lernen Ich würde mich freuen, wenn dein Termin morgen in der Klinik gut verläuft. Den "selbstbestimmten Ansatz" deines Arztes finde ich gut, denn jetzt hast du es noch in der Hand - wenn du allerdings weitermachst wie bisher, möglicherweise irgendwann nicht mehr. LG Tara
An das "oberste Gebot bei Suchtdruck" hast Du gedacht?
Gaaaaanz viel Wasser (Tee, Limo, Cola, Saft-Schorle) trinken. Damit alles was auch nur entfernt mit Durst zu tun hat auf alle Fälle schon mal gestillt ist.
Hallo, so, der nächste Termin ist geschafft. Der Arzt im Krankenhaus hat mir das Prozedere beschrieben. Wenn ich mir die Einweisung hole und die Kostenübernahme, kann ich diese Woche noch rein. Morgen früh gehts also wieder zum Hausarzt, da liegen auch schon meine Ergebnisse vor.
Wenn ich nur nicht so zwiespältig wäre. Auf der einen Seite sind die nächsten Schritte eindeutig. Auf der anderen Seite habe ich Angst. Es nicht zu schaffen, mich wieder zu enttäuschen, wieder schwach zu sein wider besseres Wissen. Meine Gedanken drehen sich im Kreis. Ich will ein nüchternes Leben. Ich will klar sehen und denken. Und dann wieder die Zweifel: bin ich soweit? Habe ich die Kraft?
es ist wirklich hilfreich, hier "ungefiltert" reinschreiben zu können. Wenn ich mir mein eigenes Gejaule durchlese, wird mir wieder klar, wie krank mein Gedankenkarussell eigentlich ist.
Und wie mir wichtig das Ziel ist, zufrieden trocken zu werden, damit dieser Kreislauf endlich durchbrochen wird.
habe den halben tag damit verbracht, im forum zu stöbern - deinen werdegang "live" mitzuverfolgen, ist hilfreich und total spannend, da es mir im moment ziemlich genauso geht wie dir... ich dreh auch ein bisschen am rad... jedenfalls fiebere ich mit dir und wünsche dir stärke - wie mir übrigens auch!
habe den halben tag damit verbracht, im forum zu stöbern - deinen werdegang "live" mitzuverfolgen, ist hilfreich und total spannend, da es mir im moment ziemlich genauso geht wie dir... ich dreh auch ein bisschen am rad... jedenfalls fiebere ich mit dir und wünsche dir stärke - wie mir übrigens auch!
Hallo Matjes,
Herzlich Willkommen hier im Forum. Dir geht es genauso wie Cracker? Erzähl mal mehr von Dir, wenn Du Lust hast.
LG Hase
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
Hallo matjes, willkommen. Freut mich, dass es dir hilft. Kurz nach dem Absenden meiner posts denke ich oft genug - meine Güte, was ist das schon wieder für ein weinerlicher Mist gewesen. Aber gleichzeitig merke ich, wie wichtig das Schreiben und Lesen hier für mich ist, um nachzuvollziehen, was in mir bei all dem Wirrwarr gerade passiert.
Der Besuch beim Arzt letzte Woche und heute im Krankenhaus war extrem wichtig. Ich stehe ja nun noch absolut am Anfang - aber ich hab die Ahnung, dass es mir durch den Aufenthalt im Krankenhaus erst so richtig, ganz tief innen, bewußt werden wird, dass ich krank bin. Und ich denke - hoffe, dass es mir dann leichter fallen wird, die richtigen weiteren Schritte zu unternehmen, und zu lernen, mit mir und meiner Krankheit umzugehen.
Was mich übrigens trotz aller Beschreibungen hier wirklich erstaunt hat: wie gut es tat, zum Arzt zu gehen. Hätte er mich nicht für voll genommen, an "meiner Diagnose" - ich bin Alkoholikerin - gezweifelt, wer weiß. Aber in meinem Fall haben beide, Hausarzt wie heute auch Arzt im Krankenhaus - meine Einsicht nicht in Zweifel gezogen und mich absolut ernst genommen. Sie erwarten natürlich von mir, dass ich mich selber um Termine etc. kümmere - finde ich absolut richtig - und das brauche ich vielleicht auch - die Erkenntnis, dass ich mich um mich selber kümmern kann.
nun ja, auch ich muss mir eingestehen - nach zig gescheiterten selbstversuchen, selbsttäuschungen - nicht mehr alleine mit der situation zurechtzukommen, wobei ich in den letzten jahren immer wieder auch hilfe von außen angenommen , aber nicht durchgezogen habe.
den schleichenden prozess des zunehmenden konsums zu erkennen, hat mich in den letzten wochen völlig vor den kopf gestoßen. anfang des jahres war ich noch der ansicht, kontrolliertes trinken umsetzen zu können. vor 14 tagen endlich die erkenntnis, dass das für mich der größte selbstbetrug ist.
bin in einer klinik ambulant in behandlung mit regelmäßigen einzelgesprächen beim psychiater und einer gruppe dort.
hatte aber am wochenende so einen richtig schönen kontrollverlust, ganz für mich allein. igele mich heute ein. ich kann zum glück (wobei es das nicht immer ist!) von zu hause aus arbeiten, ich bin niemandem rechenschaftspflichtig - außer mir selbst.
Du hast in der kurzen Zeit schon riesen Schritte gemacht, finde ich. Wenn du jetzt die Möglichkeit bekommst professionelle Hilfe zu bekommen dann greife zu. Du hast doch begriffen um was es geht. Und wenn es dir hilft hier zu schreiben, dann tu es. Deine Unsicherheit ist ganz normal, wenn du mich fragst. Du willst ja schließlich nicht mehr, und nicht weniger, als dein Leben ändern.
Dabei wünsche ich dir viel Erfolg. Wenn du es willst kannst du es schaffen
super, wie Du die sachen angehst. Ich drücke Dir weiter die Daumen.
Lieber Matjes,
es geht ohne Alk, überraschenderweise habe ich das auch feststellen können. Es ist ein langer Weg und wichtig ist der erste Schritt, dass man diesen geht.
Die ambulante Therapie ist ja schon ein Weg. Hast Du diese "nass" begonnen?
Wenn Dein Wochenende Mist war, dann ist es eben so. Auch nicht mehr zu ändern. Wichtig ist nicht, was Du aus dem Gestern machst, sondern was Du aus dem Heute machst.
LG Hase
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
danke. Du hast recht. Ich bin gut darin, nach einer Zack-Zack-Lösung zu verlangen, und mich zu verdammen, wenn es nicht sofort klappt - obwohl ich ja auch ein paar Jahre gebraucht habe, mich in die Sucht zu begeben...
ich kann deinen bammel vor dem krankenhaus gut verstehen - ich habe ihn auch! die aussicht, 14 tage ständig mit leuten zusammen zu sein, macht mich ganz irre. mein arzt und ich haben uns jetzt 3 monate frist gesetzt, um mich ambulant ohne ausfälle clean zu kriegen. wenn das nicht hilft, werde ich mich auch einweisen lassen - als hoffentlich abschreckendes erlebnis. er meinte, wenn ich weiter so mache, lande ich eines tages zwangsläufig in der klinik. dieser wahnsinn alkohol ist so eine macht, es ist das schlimmste, was ich mir je angetan habe - und davon gibt es einiges, daher kann ich nicht akzeptieren, dass ich es nicht schaffe, ihn in den griff zu bekommen.