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Saufnix  
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Dieses Thema hat 180 Antworten
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 Akute Hilfe
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crcracker ( gelöscht )
Beiträge:

06.05.2009 21:45
#91 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

Uiih, da habt ihr schnell geantwortet. Danke.

Und eigentlich ist es im Moment auch egal, warum, wieso, weshalb - das wird der zweite Schritt. Oder ist die Ergründung mein neues Ausweichmanöver?

Sage mir ein eindeutiges: "Schluß."

Jetzt gehts zum Arzt und in die reale SHG. Punkt. Ich berichte Euch.

Grüße cracker


Lauralisja Offline




Beiträge: 1.674

06.05.2009 21:46
#92 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

Zitat
Warum nur ist dieser erste Schritt jetzt so schwer?



vielleicht weil Du es ernst meinst?

Zitat
Warum immer dieses "Morgen", "Morgen"?



bei mir ist aus diesem gelittenen ewigen "morgen hör ich auf" ein "heute trinke ich nicht geworden", heute ist immer, morgen war irgendwie nie.

Gute Sache das.

@cracker und hasenherz: jetzt kloppt ihr Euch noch, wer sücjhtiger ist, freut Euch schon mal auf die "Trockenolympiade", das wird fein

"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!" Selma Lagerlöf


hasenherz Offline




Beiträge: 245

06.05.2009 21:52
#93 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

Hey Cracker,

so sieht nun mal Sucht aus. Das ist nun ziemlich persönlich, ich will es ir aber trotzdem schreiben:

Der Kick war bei mir der Film "A Beautiful mind", ich kann Dir den nur an das Herz legen. Der Film handelt von einem hochintelligenten Mann, der schizophren ist. Er bildet sich ein, mit verschiedenen Personen zu leben bzw. zu run zu haben. Diese Personen erscheinen auch dem Zuschauer real.

Irgendwann, nach vielen Jahren, sagt der Mann zu seiner Frau, dass er nun selbst weiß, dass die Personen nicht existieren. Er kommt zu der Erkenntnis, weil diese imaginären Personen nicht älter werden.

Trotzdem bleiben die Personen immer vorhanden für den Mann, aber er lebt mit seinem Wissen wider seinem Erleben.

Ähnlich -und vielleicht auch nur für mich- ist es mit dem Alkohol. Er ist da wie ein Freund, wir unterhalten uns mit ihm, er macht uns schöne Stunden, er tröstet uns, er erleichtert uns negative Erlebnisse, er sorgt für Entspannung. Aber dies ist nur unsere Vorstellung. Diesen Freund gibt es nicht.

Der "Freund" wird uns immer begleiten, er wird auf uns warten, er wird immer mit uns ins Gespräch kommen wollen. Wir müssen seine Anwesenheit akzeptieren, aber wir KÖNNEN ihn ignorieren.

Link zum Film:

http://de.wikipedia.org/wiki/A_Beautiful...ie_und_Wahnsinn

Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt.
(Theodor Fontane)


crcracker ( gelöscht )
Beiträge:

06.05.2009 21:52
#94 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

@ grünchen:
Oh weh, das tut mir leid. Diese Wort "Kampf" ist so schrecklich.

Ist der Alkohol ein Gegner, gegen den man kämpfen muß?
Oder ist er ein Bestandteil unseres Lebens - dem wir aber keinen Raum mehr geben? Den wir praktisch in die Ecke stellen - weil der Raum mit anderen Dingen, Interessen neu ausgefüllt wird?
Ist das das viel beschworene "Kapitulieren?"

Dir alles Gute - wir schaffen das!
cracker


crcracker ( gelöscht )
Beiträge:

06.05.2009 22:00
#95 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

@hasenherz:
den werde ich mir ansehen. Danke für den Tip.
Ich beschäftige mich in den letzten Monaten intensiver mit dem Thema, u.A. ausgelöst nicht nur durch meine Zerrissenheit, sondern eher durch einige schlimme Krankheitsfälle in meiner nächsten Umgebung (Psychose, Borderline).

In dem Zusammenhang ein netter Spruch - keine Ahnung, wo ich den herhabe:
"Wenn Du zu Gott sprichst, ist es ein Gebet - wenn Gott zu Dir spricht, eine Psychose..."

Lieben Gruß, wir schreiben und kämpfen um den Platz der Klassenbesten
http://www.saufnix.com/smilies/board/love3.gif
cracker


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

06.05.2009 22:00
#96 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von crcracker


Warum nur ist dieser erste Schritt jetzt so schwer?
Warum immer dieses "Morgen", "Morgen"?

Bitte nicht falsch verstehen, das ist jetzt kein Gejammere. Ich verstehe es nur einfach nicht.

Grüße cracker




Hallo,cracker!

Das ist SUCHT, sie hat die "Kontrolle" über das Laben übernommen und sitzt wie ein "Alien festgekrallt" über dem Gehirn...erst wenn keine "Nahrung" mehr kommt, ist es die Chance für eine Befreiung.

LG,M

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


hasenherz Offline




Beiträge: 245

06.05.2009 22:02
#97 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

Vorsicht Cracker, ich bin ein Streber.

Ich bin ja mal gespannt, was Du morgen Abend über Deine Aktivitäten schreibst.

Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt.
(Theodor Fontane)


crcracker ( gelöscht )
Beiträge:

06.05.2009 22:05
#98 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

@lauralisja:

Was ist Trockenolympiade???
Wer am längsten trocken ist, am schnellsten trocken wurde?
Oder am längsten geeiert hat?

Grüße cracker


hasenherz Offline




Beiträge: 245

06.05.2009 22:09
#99 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

Wir kloppen uns, wer süchtiger ist? Hola die Waldfee, aber Logo. Der Mensch muss doch aus allem Kapital schlagen

Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt.
(Theodor Fontane)


crcracker ( gelöscht )
Beiträge:

06.05.2009 22:18
#100 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

@hasenherz: Wenn es nicht um ein so verflucht ernstes Thema ginge, an dem ich schon so lange herumkämpfe, würde ich gern mit Dir in den Clinch treten - just for fun, versteht sich, ich schlage schließlich keine Hasen. Nur gewinnen - das mag ich...

Hola die Waldfee - lange nicht mehr gehört, den Ausdruck.

Lieben Gruß
cracker


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

06.05.2009 22:26
#101 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

Zitat
Ist der Alkohol ein Gegner, gegen den man kämpfen muß?
Oder ist er ein Bestandteil unseres Lebens - dem wir aber keinen Raum mehr geben? Den wir praktisch in die Ecke stellen - weil der Raum mit anderen Dingen, Interessen neu ausgefüllt wird?
Ist das das viel beschworene "Kapitulieren?"



Ich sehe das bei mir so:

mein Alkoholismus ist ein *großer Bestandteil* meines Lebens, den ich über Jahre aktiv gelebt habe.
( Er zeigt mir zb. auch nach vielen Jahren der Trockenheit Persönlichkeitsanteile an mir, die angeguggt werden wollen)

Natürlich wußte ( wollte es nicht wissen ) ich das nicht so, das mich später längst die Sucht im Griff hat, sondern ich dachte ich bin anders als andere, ich hatte es in der Kindheit ja auch so schwer etc.
Und es ist ja auch nicht so, das das Trinken früher so gar keinen Spaß machte, ich hab auch viel lustiges erlebt.
Nur leider hatte der Spaß halt irgendwann ein Loch.

Und dann kam das bittere Einsehen:
ich trinke nicht weil ich Probleme habe, sondern ich habe Probleme, weil ich trinke.
Und all meine seither zurechtgelegten Gründe dafür, sind einfach nicht real.
Ich bin erwachsen und ich darf jeden Tag entscheiden, was ich mit meinem Leben mache.

Ich für mich kann sagen, das nach dem Trockenwerden die Arbeit an mir erst richtig angefangen hat.
Und da läßt sich das süchtige Verhalten nicht einfach in die Ecke stellen, denn .... warum bin ich denn überhaupt ein Süchtler ?
Warum ist es so schwer, mich nüchtern nicht aushalten zu können ?
Was will ich verdrängen, wegschieben ... warum fühle ich mich betrunken besser als nüchtern ( bzw. fühlte ich mich am Ende meiner Karriere ja betrunken längst nicht mehr besser damit).

Und warum du denkst, ab "morgen, morgen" ... damit dein eigenes schlechtes Gewissen dich nicht so drückt, oder ?
Als Selbstberuhigung.
Weil du längst weißt, was mit dir los ist.

Das war jetzt vlt etwas wirr, aber das waren so meine Gedanken dazu.

Gruß
Bea


hasenherz Offline




Beiträge: 245

06.05.2009 22:29
#102 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

@ Cracker

Anders herum: Das Thema ist schon ernst genug. Die Form des Kampfes ist doch egal, solange es 2 Sieger gibt.

Wichtig ist doch allein, dass Du morgen etwas machst. Und da will ich Dir mit nicht ganz so ernsten Worten einfach auch ein wenig die Angst nehmen, ohne das Thema zu verharmlosen.

Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt.
(Theodor Fontane)


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

06.05.2009 22:35
#103 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

Heute (15:17)

Zitat
Gepostet von crcracker
Hallo,
so. Seit ich mir eingestanden habe, alkoholkrank zu sein... habe ich nochmal so richtig losgelegt. Weitergetrunken. An manchen Tagen ärger als je zuvor. Bin nicht mehr zu Treffen mit Freunden gegangen. Habe mich mit Freunden zerstritten, Aufträge verpatzt, einen betrunkenen Auftritt bei einem wichtigen Kunden hingelegt. Gehe kaum noch ans Telefon. Ach ja, scheinheilige 1-2-Tagespausen. Vor Selbstmitleid und Ängsten und Selbstverachtung nur so triefend.

Verdammt. Wie kann man nur so blöd sein. Gestern abend habe ich meine letzten beiden Flaschen Prosecco getrunken. Im Haus ist kein Alkohol mehr.

Was muß passieren, damit ich mich da wieder rausziehe? Es reicht. Heute muß ich noch funktionieren, da ist noch ein Termin. Morgen früh gehe ich zum Arzt. Und danach in eine SHG.

Ich bin so wütend und traurig. Kann mich bitte mal jemand treten, dass ich wieder aufstehe?!




heute (22:05)

Zitat

@lauralisja:

Was ist Trockenolympiade???
Wer am längsten trocken ist, am schnellsten trocken wurde?
Oder am längsten geeiert hat?

Grüße cracker



Hi cracker,
Das nenne ich wahrhaftig einen Tritt. Von tiefster Verzweiflung zu höchster Motivation.

Zwischen den beiden Beiträgen liegen keine 7 Stunden.

Ich will damit nur sagen. Motivation ist gut und wichtig, aber auch nicht alles. Du solltest immer Realist bleiben, und dir nicht ab morgen schon die Trockenolympiade vornehmen


Gruß
Dirk


Lauralisja Offline




Beiträge: 1.674

06.05.2009 22:45
#104 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

Zitat
Was ist Trockenolympiade???



na wer schneller, besser, länger trocken ist/wird/bleibt und vor allem, wer am besten weiß wie die anderen es machen müssen

Hasenherz hat da schon ein/zwei Erfahrungen gemacht

muss/darf, glaube ich jeder durch, bis "man" bei sich selbst ankommt ...

"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!" Selma Lagerlöf


crcracker ( gelöscht )
Beiträge:

06.05.2009 23:34
#105 RE: Neu, süchtig und ratlos Zitat · Antworten

@beachen:
Danke für Deine Antwort.

Wirr ist gar nix, ich glaube, wir stochern alle ganz schön im Nebel. Keiner von uns wollte an diesen Punkt kommen, oder? - und ich mißtraue jedem, der meint DIE Antwort auf alle unsere Fragen zu haben.

Klar sind, glaube ich, die ersten Schritte - wenn auch nicht immer sofort befolgt.

Und dann? Therapie? Wie weit soll sie gehen? Was bewirken?

Ich mache immer wieder den Fehler, dass ich mich gnadenlos analysiere. Ich weiß genau, was ich und Brüder, Mutter, Vater, Onkel, Tante, Oma, Opa falsch gemacht haben, aus welchen Gründen ich in welchen Situationen unfähig bin, reif zu reagieren, in Trotz-Haltungen verfalle, mich verweigere, etc. etc.
Mal abgesehen davon, dass ich Familie und mir längst verziehen habe, meine Güte, wir haben alle nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, bremst mich natürlich diese ständige Suche nach Begründungen ganz einfach am eigentlichen TUN: So nach dem Motto: erstmal herausfinden, was eigentlich los ist, und bis dahin noch ein Glas Prosecco... Tja, da können dann schon mal drei Monate vergehen... es muß ja erst analysiert werden. Auch im dichtesten Nebel.
Das TUN ist dagegen klar: Stop trinken und auf zum Arzt.

Ich weiß, der Alkohol hat in meinem Leben einen Raum. Und den wird er immer haben - weil ich krank bin und ihm damit einen Raum in meinem Leben gegeben habe. So. Da ist er, und da bleibt er. Aber bis ich die akuten Symptome nicht überwunden habe, will ich die Tür zum Alkohol-Raum gar nicht öffnen. Erstmal möchte ich bitte akuten Saufdruck überwinden, Gegenstrategien entwickeln, die ersten Wochen stabil und zufrieden schaffen - und DANACH erst kläre ich die Ursachen, etc. für das EXISTIEREN des Raums – und das ist für mich dann Thema in einer Therapie.

Würde ich jetzt die Tür zum Raum schon öffnen, wäre er sofort wieder in meinem Leben präsent – und das schaffe ich jetzt noch nicht.

Ist das jetzt wirr?

Liebe Grüße
B.


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