ich habe dieses kontrollierte Trinken ja auch öfter ausprobiert. Ich fand das auf Dauer aber einfach zu anstrengend, mir immer wieder einreden zu müssen, dass ich mit 0,2 l Wein genauso zufrieden und glücklich sein könnte wie mit 1 Liter Jägermeister.
Dem war nämlich absolut nicht so. Und außerdem finde ich an antrainiertem Verhalten eh nicht so viel Freude. Das hat so was Zwanghaftes, um nicht zu sagen Süchtiges.
Was ich sagen wollte ist lediglich: Wenn ich Diät mache z.B. und beschäftige mich ständig mit der Diät denke ich also auch ständig ans Essen und das macht es nicht unbedingt leichter. Das war die Analogie zum Alk.
Hallo Vogelfrau!
Das fühlt sich für mich in punkto Alkohol anders an. ( über Diäten kann ich nicht mitreden, wenngleich mir eine Diät durchaus nicht schaden könnte... )
Dadurch dass ich am "Thema" dranbleibe und mich damit befasse, gewinne ich die Sicherheit, dass ich auch bei mir selbst aufmerksam beobachte, wie sich meine trockene Persönlichkeit entwickelt.
Für mich ist es immer wieder spannend - sowohl in SHG wie im Forum - was andere Menschen über ihre Alkoholsucht berichten. Wenn z.B. ein Rückfall und dessen Vorgeschichte erzählt wird, führt das bei mir zur Selbstbeobachtung. Inwieweit finde ich die geschilderten Verhaltensmuster noch oder schon wieder bei mir selbst wieder? Gibt es Entwicklungen in meiner Person, die eine nähere Beobachtung und Überprüfung verlangen? Der Eindruck, den manche Noch-Nassen oder Frischabstinenten gelegentlich hier äußern, dass man als Trockener wohl immer noch schwer zu kämpfen habe, wenn man ständig die Auseinandersetzung mit dem Thema sucht, deckt sich nicht mit meiner Selbstwahrnehmung. Im Gegenteil: Ich kämpfe überhaupt nicht mehr, fühle keinen "Verzicht", sondern einen immensen Gewinn an Lebensqualität, und habe keinerlei Verlangen danach, Alkohol zu trinken. Ich führe das zum Gutteil darauf zurück, dass ich nie den Kontakt zur Krankheit verliere, immer wieder mit ihrer Schrecklichkeit und der grässlichen menschlichen Not, die sie verursacht, konfrontiert werde. Das geht für mich nirgends so gut wie in der SHG oder bei Saufnix.
Überdies gibt es bei Saufnix interessante Themen, die weit über den engeren Bereich Alkoholismus hinausreichen. Der Austausch mit interessanten ( und liebgewonnen ) Menschen ist mir da einfach wichtig.
Hinzu kommen bei mir der Spaß an einer gepflegten Polemik und/oder absurden Blödelei. Beidem könnte ich - zugegeben - auch woanders als bei Saufnix frönen, aber mir gefällt es hier nun mal.
Wie andere auch, möchte ich in dem Zusammenhang betonen, dass mich der Austausch mit Usern jeglicher Coleur - "Nasse", "Trockene", Angehörige, Kinder und "Co" - persönlich weitergebracht hat. Ich möchte auch keine dieser Gruppen hier missen. Nicht zuletzt der Prozeß des Trocknens - mit allen Einsichten und Veränderungen - , den ich ja bereits vor meiner board-Zeit absolvierte, ist hier sehr spannend zu beobachten und nachzuvollziehen.
Wenn meine erste Antwort an Dich relativ "zickig" geraten war, liegt das daran, dass ich aus Deiner Frage einen unterschwelligen Vorwurf, dass Trockene hier schreiben, herausgelesen habe. Da sich in letzter Zeit des öfteren User über "gebetsmühlenartige" Ratschläge von Trockenen beschwert haben, gab mir Deine Frage irgendwie das Gefühl, dass ich mich dafür rechtfertigen müsse, nicht mehr zu Saufen und trotzdem hier zu schreiben. Und da war ich mal ganz kurz angepisst...
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
es gibt menschen, die regelmässig zur SHG gehen, sich täglich mehrmals mit dem thema alkoholismus auseinander setzen und dann wiederum einige, die aufhören zu trinken und sich nicht weiter damit beschäftigen (wobei ich denke es sind nur wenige ausnahmen, die in dem zweiten fall längere zeit trocken bleiben).
ich kenne aus meinem bekanntenkreis eine person, der vor 6 jahren aufgehört hat (entgiftung dannach LZT) und seitdem sich nicht weiter mit dem thema befasst. er liest keine bücher, ist nicht in einem forum unterwegs besucht keine SHG, aber ist mit sich selbst im reinen. ich habe einmal ein gespräch darüber mit ihn geführt. er meinte, es gab damals nur die möglichkeit aufzuhören und zu leben oder kurzfristig den "löffel abzugeben". er entschied sich für das leben und wusste dies bedeutet nie wieder einen tropfen alkohol. er ist wenig unterwegs, arbeit fleissig und führt ein sehr solides leben und ist sehr ausgeglichen und zufrieden.
einen anderen beispiel aus meiner SHG: hat auch engiftet LZT und besucht regelmässig die gruppe. befasst sich mit dem thema (litaratur etc) und kämpft mühsam woche für woche trocken zu bleiben. er behauptet zufrieden zu sein... macht aber ganz und garnicht den eindruck.
obwohl die krankheit viele merkmale hat, sind doch alle menschen individuell und jeder muss für sich den weg finden.
ich bin gern hier ich möchte mich mit dem thema befassen, weil ich spüre es hilft mir auf dem richtigen weg zu bleiben.
ich drück die daumen, dass du auch deinen weg findest und auch deine zufriedenheit lg lu
Im Gegenteil: Ich kämpfe überhaupt nicht mehr, fühle keinen "Verzicht", sondern einen immensen Gewinn an Lebensqualität...
Ich führe das zum Gutteil darauf zurück, dass ich nie den Kontakt zur Krankheit verliere, immer wieder mit ihrer Schrecklichkeit und der grässlichen menschlichen Not, die sie verursacht, konfrontiert werde.
Was für ein imenser Gewinn an Lebensqualität sich immer wieder die "Schrecklichkeit und der grässlichen menschlichen Not, die sie verursacht" vorzuführen.
also erstens habe ich noch ein Leben jenseits von SHG und Saufnix. So pausenlos konfrontiert bin ich denn doch nicht.
Und selbst wenn ich bei Saufnix bin, ist ja nicht alles Konfrontation mit Schrecklichem, es gibt ja GsD auch noch die Auseinandersetzung mit Board-Clowns, so zum Erholen....
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ZitatGepostet von morrissey Ne, ich bin hier um mir alle paar Monate klar zu machen, das ich besser schön bei meiner Menge Wein am Abend bleibe damit ich solche Schicksale wie hier oft beschrieben nicht durchmache und auch micht meine Familie durchmachen lasse.
ZitatGepostet von morrissey Was für ein imenser Gewinn an Lebensqualität sich immer wieder die "Schrecklichkeit und der grässlichen menschlichen Not, die sie verursacht" vorzuführen. Na, Mahlzeit. Wenns hilft ...
Wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe oder wie?
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ZitatGepostet von morrissey Respekt ! Gut herausgearbeitet. Du kennst meine Posts aber genau. Ich bin beeindruckt. Wirklich.
Ja, was soll ich Dir sagen, morrissey.... Meine liebe Britta hatte auch gar keine Zeit mehr für mich, nie konnte ich mit ihr mailen, telefonieren..... Ich hatte sogar schon Angst, dass sie mich am Wochenende nicht besuchen würde.
Und das alles nur, weil sie ihre ganze Energie in das Studium Deiner wundervollen welterklärenden Postings gesteckt hat. Völlig dem Charme Deiner strukturierten und völlig provokationsfreien Argumentation erlegen.... Hach, Du hast ihr ganzes Leben vereinnahmt. Ein wenig eifersüchtig macht mich das schon!
Zitat
Aber immer vorsichtig. Der Morrissey kann jederzeit wieder aufschlagen ... und er wird es
Du weisst aber schon, dass es laut Board-Regeln verboten ist, anderen Usern zu drohen, oder?
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Zitat[i]Gepostet von morrissey Aber immer vorsichtig. Der Morrissey kann jederzeit wieder aufschlagen ... und er wird es [/b]
Weißt Du M., genau DAS befürchte ich auchallerdings in einem anderen Sinn als Du Die Krux ist nur, Du hast hier so "vorgelegt", dass Du Dich ja quasi schon selbst gezwungen hast, hier "Erfolgsmeldungen" abzuliefern. Soviel hausgemachter Druck
Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern