ich habe mal eine kurze Verständnisfrage: Du schreibst einmal vom "Vorstand" und einmal vom "Gruppenleiter". Handelst es sich dabei um ein und dieselbe Person?
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
mihu
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09.10.2009 13:57
#77 RE: Anonymitätsregel verletzt - Enttäuscht von Gruppe
mach dir doch da und deswegen jetzt keinen stress. steh dazu, daß du ein alkproblem hattest. ist ja so und ist eben auch nicht schlimm. geh selbstbewußt damit um. wer dich damit nicht mag, den brauchst du nicht. warum verheimlichen. selbstbewußte offenheit. sei stolz drauf, daß du es schon soweit geschafft hast. sei davon und von dir überzeugt.
jetzt da ne quarkschüssel in die gruppe stellen und irgendwas in die wege leiten zu wollen halte ich für quatsch, der dich nicht weiterbringt. steh einfach darüber. sprich es offen an und gut ist. oder wollt ihr jetzt immer wieder gruppengespräche mit rumgeplänkelquark haben? ehrlichkeit zu dir selbst, du bist, was du bist. laß dir deine ehrlichkeit und stärke nicht durch billiges rumgequatsche nehmen. wer dumm rumerzählt ist noch nicht soweit. du hast es in der hand und du entscheidest.
Mist das ganze aber mal wieder der Beweis das trockene Alkoholiker auch nur Menschen sind und genauso viel Mist fabrizieren wie andere Leute
Diese Dame ist ja ganz schön arm dran, wenn sie sich nur für wichtig hält wenn sie überall herumposaunt wen sie alles kennt und was sie alles weiß. Dumm, ganz dumm das sie sich nun Dich ausgesucht hat und ich bin der Meinung in einer SHG die einen geschützten Rahmen stellen soll ein absolutes no go.
Ich denke ich wäre ebenso verletzt und wütend wie Du. Auf diese Person, auf die Gruppenleitung usw.
Ich denke, ich würde aber nicht nur einen Vorstand oder eine Leitung in die Verantwortung nehmen, sondern die ganze Gruppe. Dies an einem Gruppenabend nochmal sehr deutlich thematisieren und auch von den anderen hören wollen was sie dazu zu sagen haben. Denn das was Dir passiert ist, kann genauso jedem anderen in der Gruppe passieren und eine Gruppe ist nur so gut, so ehrlich wie ihre Mitglieder.
Mal schauen was kommt und dann kannst Du neu entscheiden. Es kann passieren das die Gruppe Dich allein läßt, dann würde ich mir eine andere suchen.
Ich bin nicht dafür, irgendwo hinzurennen wenn es nicht stimmt. Beim Gruppenbesuch geht es ganz allein um mich und wenn ich mich längerfristig nicht sicher fühle, dann muss ich dort auch nicht hin. Das nenne ich persönlich nicht Flucht sondern gut für mich sorgen. Und wenn ich Dich richtig interpretiere hast Du Alternativen.
Aber einen Klärungsversuch würde ich auf alle Fälle starten.
Ich hoffe, Du hast nicht zu viel Scherereien deswegen und der Sturm legt sich bald.
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
ZitatGepostet von mihu wollt ihr jetzt immer wieder gruppengespräche mit rumgeplänkelquark haben?
Mihu, nicht jeder ist so kontemplativ gebürstet wie Du und macht es mit sich im stillen Kämmerlein so aus wie Du.
Mir scheint, Du hast keinerlei Ahnung und Erfahrung mit echten Gesprächen mit Menschen; Gruppenerfahrung.
Deine Entscheidung, ok so, mir wurrscht. Doch kommen da Ratschläge und Zusprüche von Dir zu dem Thema mir vor, wie wenn Du mit ner Stange im Nebel rumstocherst.
Auch habe ich das Gefühl, daß Du nicht die geringste Vorstellung davon hast, wie es jemanden gehen könnte, dem ähnliches wie Metallwoman passiert ist.
Ab ins Kloster.
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
Leiter und Vorstand sind die gleichen. Es waren 3 Personen - Mitbegründer dieses Vereins - beim Gespräch. Sie sind gleichzeitig Gruppenleiter, wechseln sich ab.
Einer davon wird mich hoffentlich in den nächsten Tagen nochmals kontaktieren und mich fragen, was ich denn nun so entschieden habe... Er ist es auch, der mich gefragt hat, ob man den alten Schulkollegen "beibringen könnte", d.h. er seine Aussage vor der Gruppenleitung im Gespräch wiederholt. Im nächsten Augenblick ist ihm aber eingefallen, dass ich das mit dem Alkoholismus verleugnet habe. Komisch, ich hatte es sehr oft betont. Den Namen dieser Person hätte ich noch verraten, aber so?!? Bisher mochte und bewunderte ich ihn für seine Trockenheit und Einstellung. Aber das?!? Das ist echt enttäuschend.
Ich würde gern nochmals klarstellen, dass ich nicht gerne mit meiner Krankheit "hausieren gehe". Die Gruppe weiß das auch und kennt die Konsequenzen im Job in puncto Alkoholismus bei mir auch, es gab in der Vergangenheit in unserem Betrieb einige Negativbeispiele.
Es bleibt jedem Alkoholiker überlassen, ob er sich "outet" oder nicht. Ich gehöre zu denen, die dies nicht möchten. Mag sein, dass ich noch nicht bereit dazu bin undd das ändert sich noch. Ich schrieb, dass ich momentan ganz viel für mein Leben lerne.
In meinem Fall hat man mir die Entscheidung abgenommen - und das geht in meinen Augen nicht.
Es geht hier also nicht darum, dass ich mit einem Imageverlust oder einem Gerede argumentiere, was ich nicht ertragen könnte, sondern es geht um meine Existenz auf der Arbeit. Das ist keine Rechtfertigung, sondern meine Situation.
Viele Grüße
Metalwoman
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. Lucius Annaeus Seneca
Danke für Deine Antwort Ich empfinde es als äußerst fragwürdig, wie die Verantwortlichen Deiner Gruppe mit dieser Verantwortung umgehen. Ein solches Verhalten schürt allenfalls die Ängste und Vorbehalte derer, die Gruppen generell skeptisch gegenüber stehen. Nicht gerade ein "Aushängeschild" für die Suchtarbeit.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ich finde, Du hast es gar nicht nötig, Dich zu rechtfertigen, warum Du Dich, grad auf Deiner Arbeitsstelle nicht outen möchtest. Und ob Deinem Gruppenleiter nun plötzlich einfällt, Du hättest Deinen Alkohlproblem verleugnet, nicht das Thema....darum geht es gar nicht......
Es geht darum, daß es nicht sein kann, das Internas aus der Gruppe herausgeplaudert werden. Bei der nächsten Gruppensitzung würd ich es vor allen Mitgliedern sagen. Wie es war, was ist und wie es Dir damit geht. Die anderen Gruppenmitglieder werden dann doch wohl auch in Zukunft, solang diese Frau in der Gruppe ist, immer damit rechnen müssen, daß sie nicht ihren Mund hält.
Ich krieg da ne echte Krise, ob in der SHG oder überhaupt....anvertraute Dinge auszuplaudern.....
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2:
Viktoria Tapp
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09.10.2009 17:50
#84 RE: Anonymitätsregel verletzt - Enttäuscht von Gruppe
Ich hoffe, dir geht es augenblicklich sehr viel besser. Ich kann dir gar nicht sagen, wie wütend ich bin.
Diese Gruppe scheint mir wie ein Kaffeeklatsch oder schlimmer noch wie eine der dubiosen Kaffeefahrten. Hier werden ebenfalls die Teilnehmer verarscht... Nur in Selbsthilfegruppen erwartet man Unterstützung und keinen Abschaum, keine Verarschung, keine Vertröstung, keine Verblendung und vor allem Rückendeckung. Dies gerade von der Leitung.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß einer dieser "Gruppenleiter" an einer vernünftigen und verantwortungsvollen Schulung zum Gruppenleiter je teilgenommen hat.
Deine Situation, die Rufschädigung der du ausgesetzt bist aber auch das gesamte Selbsthilfeprogramm erbost mich zutiefst. Ganz selten habe ich so wütend reagiert und würde am liebsten die unverschämte Frau auf der Stelle zur Rede stellen - ebenso die Gruppenleiter. Oder sollte ich besser sagen:Leithammel???
sorry, dass ich so negative Emotionen in Dir ausgelöst habe...
Ich weiss, dass unsere Gruppenleiter viel Wert auf Ausbildung legen... Voraussetzung ist Suchthelfer, sie machen regelmäßig Supervisionen. Das Angebot, Suchthelfer zu werden, habe ich ja auch für nächstes Jahr. Ich würde es auch unheimlich gerne machen. Sie selbst definieren sich nicht als Gruppenleiter, sondern eher Moderatoren, aber bei Störungen reagiert der Moderator.
Daher wundert es mich auch, dass ich gestern so fallengelassen wurde...
Mir geht es besser, aber jetzt ist mein Mann nach Hause gekommen, diesen texte ich gerade mit meinen Plänen zu, wie ich die Situation für mich regeln möchte. Ich glaube, ihm (er ist nicht suchtkrank) quillt es schon zu den Ohren raus....
Viele Grüße
Metalwoman
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. Lucius Annaeus Seneca
Viktoria Tapp
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10.10.2009 07:42
#86 RE: Anonymitätsregel verletzt - Enttäuscht von Gruppe
Du kannst doch nichts dafür! Ich rege mich nur über solche Situationen enorm auf.
Was deinen Mann angeht, denke ich, daß er dir auch in sonstigen Situationen mit Rat zur Seite stehen würde. Hier sehe ich keinen Unterschied in Hinblick auf die Suchtproblematik deinerseits. Erstaunlich ist, daß Männer im allgemeinen jedoch weniger Geduld mit ihren Frauen haben als umgekehrt. Liegt noch an unserer URzeit in unseren Genen. Männer gingen zur Jagd, waren Sammler - wir, die Frauen trugen die Verantwortung für die Nachkommen und die Behausung. Da musste ER sich darauf verlassen können, während ER über x Tage unterwegs war....
ZitatGepostet von Viktoria Tapp ... Männer gingen zur Jagd, waren Sammler - wir, die Frauen trugen die Verantwortung für die Nachkommen und die Behausung. Da musste ER sich darauf verlassen können, während ER über x Tage unterwegs war...
Genau!
Und da wollen wir ja schnellstens wieder hin. Einige sind schon auf dem Wege...
LG Bernd
"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. "(Bertrand Russell)
dry68
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10.10.2009 10:09
#88 RE: Anonymitätsregel verletzt - Enttäuscht von Gruppe
ZitatGepostet von Viktoria Tapp Männer gingen zur Jagd, waren Sammler - wir, die Frauen trugen die Verantwortung für die Nachkommen und die Behausung. Da musste ER sich darauf verlassen können, während ER über x Tage unterwegs war....
Liebe Grüße Viktoria[/b]
..Ich sehe schon...wir verstehen uns blendend Viktoria...endlich mal eine Frau die weiß, wie es tief in uns aussieht
Jetzt habe ich endliche eine passende Erklärung für so manch eine blöde Situation
ZitatGepostet von Viktoria Tapp ... Männer gingen zur Jagd, waren Sammler - wir, die Frauen trugen die Verantwortung für die Nachkommen und die Behausung. Da musste ER sich darauf verlassen können, während ER über x Tage unterwegs war...
Genau!
Und da wollen wir ja schnellstens wieder hin. Einige sind schon auf dem Wege...
LG Bernd
srimmt, und scheinbar nicht nur die männer
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, dass in der Gruppe kein rapider Selbstauflösungsprozess einsetzt.
Auch wenn ich nicht persönlich betroffen wäre, würde ich die Gruppe sofort (!) verlassen - ohne wenn und aber. Es liegt absolut außerhalb Deiner Reichweite, etwas an dieser Person zu ändern. Genauso wie Dich niemand vom Trinken abhalten kann, kann sie jemand vom Quatschen abhalten.
Ich würde mich weigern, in jeglicher Form mit dieser Frau in der Selbsthilfe in Kontakt zu sein.
Ich erzähle in der Gruppe längst auch nicht alles, aber ein Grundvertrauen muss da sein.
Es scheint sich bei dieser Dame ja um einen strukturellen Webfehler zu handeln und nicht um eine persönlich Animosität einer Person gegenüber.
Ich habe auch jemand kennengelernt der gerne "quatscht" (aber "nur" über andere Personen in den Gruppen). Es war natürlich eine Frau Nach kurzer Zeit habe ich darauf verwiesen, dass wir das ja eigentlich nicht dürfen. Dann war Ruhe im Karton.