Zitatne LZT ist aber auch keine Garantie für dauerhafte Abstinenz .
@Zwitscherer
jo, deinen Beitrag will ich mal kräftig unterstreichen. So wie Jetzi es beschreibt, liest es sich in der Tat so, LZT und ich habe es gelernt und begriffen.
Dem ist nicht so. Wir hatten auch mehr Wiederholer bei uns als sonst was und ansonsten habe ich mich hier bzgl. meiner LZT und meiner Sichtweise ja zur Genüge ausgelassen.
Ich will das jetzt auch nicht schlecht reden, aber ich würde aus heutiger Sicht bei nem Rückfall nur zur Entgiftung gehen. Da können die die Werbetrommel rühren wie sonst was.
Ich denke mal, dass ich viel gelernt habe über die Krankheit und in der Lage bin, trocken zu leben. Sollte das mal nicht funktionieren, bin ich auch soweit, dass ich mir Hilfe hole und mit den Personen, die ich am Wohnort trocken kennengelernt habe über die Probleme sprechen werde. (SHG, Bekanntenkreis, etc.) Ich muss schließlich an meinem Wohnort klarkommen und mich wohlfühlen und nicht in der Therapieeinrichtung.
ZitatGepostet von Zwitscherer Na ja , jetzt sind's auch fast 2 Monate ohne und es funktioniert bestens Ciao Zwi
Hast Du denn je eine Therapie gemacht?
Es ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen, dass bei einer suchtbezogenen Therapie dem Betroffenen sehr viel Wissen um die Suchterkrankung vermittelt wird, zusammen mit Strategien, um zu vermeiden, wieder in die alten Strukturen zu verfallen. Es werden mitunter Gründe analysiert, auf die der Betroffene selber womöglich von alleine nicht gekommen wäre.
All das passiert nicht, wenn man einfach nur aufhört zu trinken!
Und genau deswegen macht es mich immer so wütend, wenn Leute, die nie eine Therapie gemacht haben, immer so betonen, dass es auch prima ohne geht! Damit nimmt man denen, die hier Rat suchen oft die Chance, sich ohne Zeitverlust und weitere verkrampfte Eierei in professionelle Hände zu begeben.
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Also ich bin ja von einer LZT nach wie vor überzeugt, mir hat sie im doppelten Sinne geholfen, wenn auch nicht zu der Zeit, als ich sie angetreten habe.
Was ich nur immer wieder gerne in den Vordergrund stelle: egal, wie jemand trocken werden und bleiben möchte - es müsste halt schon dessen absoluter Wunsch sein, und derjenige sich darüber im klaren sein, dass "von nix auch nix kommt".
Egal, wie ich trocken werde: ich bleibe es nicht, wenn ich nicht den Wunsch habe, nicht mehr trinken zu wollen. So lange Trinken in irgend einer Form noch eine Option darstellt, wird derjenige irgendwann wieder trinken.
Und da hilft dann auch die beste Therapie nix.
Da hilft m.E. nur so lange weiterzutrinken, bis der Wunsch, nicht mehr trinken zu müssen, alles Andere überwiegt, also Alkohol keine Option mehr ist.
ZitatGepostet von Zwitscherer Hi, ne LZT ist aber auch keine Garantie für dauerhafte Abstinenz . Viele denken , wenn ich dann die LZT gemacht habe , ist alles vorbei . Pustekuchen , ich war bei einer 3-wöchigen Tagestherapie und der Großteil dort waren "Wiederholungstäter" , die alle schon ne LZT gemacht hatten . (...)
Sie ist keine Garantie, aber eine große Chance. Diejenigen, die denken daß mit einer LZT alles vorbei ist, machen sich das wohl ganz erheblich zu einfach und eiern folglich noch weiter rum.
Die Wiederholungstäter mit LZT-Erfahrung sind kein Beleg für den Sinn oder Unsinn der LZT, sondern eher lebender Beweis für Uneinsichtigkeit, weitersaufen-wollen und verpaßte Gelegenheiten. Möglicherweise waren sie schlicht noch nicht reif für eine LZT; das wurde in meinem Fall vorher durch ein Gespräch abgeprüft.
Das notorisch klamme Gesundheitssystem wird im Übrigen wohl kaum so dermaßen viel Kohle für eine therapeutisch fragwürdige oder gar zweifelhafte Maßnahme rausballern.
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende (Woody Allen)
ZitatDie Wiederholungstäter mit LZT-Erfahrung sind kein Beleg für den Sinn oder Unsinn der LZT, sondern eher lebender Beweis für Uneinsichtigkeit, weitersaufen-wollen und verpaßte Gelegenheiten.
Nur stellen sie den überwiegenden Teil der Patienten, komisch gelle ?
Und deshalb läuft da auch irgendwas falsch. Eine Therapie sollte doch in der Lage sein, sowas dann auf ein Minimum zu reduzieren. Man denke in dem Zusammenhang auch an die immensen Kosten.
Wenn aber während einer Therapie ständig gesagt wird, wenn du nicht an dir arbeiten willst, dann wird das auch nichts muss ich mich allen Ernstes fragen, weshalb bin ich überhaupt dort ?
Ich nehme doch professionelle Hilfe in Anspruch und dann möchte ich doch, dass mit mir gearbeitet wird, so dass sich grundlegende Einstellungen zu gewissen Verhaltensweisen auch ändern können.
(Diese Indikativgruppe würde Ihnen ja gut tun, aber im Grunde genommen müssen Sie ja selbst drauf kommen, was Ihnen gut tut und was nicht...:mauer
ZitatGepostet von crenzy ...das wurde in meinem Fall vorher durch ein Gespräch abgeprüft.
Jo...war bei Mir auch der Fall und halte ich auch für notwendig, um sich (Beiderseits) erstmal Bild zu machen, ob die Thera überhaupt was bringen könnte.
Aber:
ZitatDas notorisch klamme Gesundheitssystem wird im Übrigen wohl kaum so dermaßen viel Kohle für eine therapeutisch fragwürdige oder gar zweifelhafte Maßnahme rausballern.
...das glaubst auch nur Du
Die Kranken- bzw. Rentenkasse prüft vielleicht, aber es gibt auch Institutionen, die "verordnen" z.B. schnell mal eine Alkoholtherapie, statt Strafe....und hoffen tatsächlich, damit sei das Problem irgendwie zu lösen
Nur stellen sie den überwiegenden Teil der Patienten, komisch gelle ?
Und deshalb läuft da auch irgendwas falsch. Eine Therapie sollte doch in der Lage sein, sowas dann auf ein Minimum zu reduzieren. Man denke in dem Zusammenhang auch an die immensen Kosten.
Wenn aber während einer Therapie ständig gesagt wird, wenn du nicht an dir arbeiten willst, dann wird das auch nichts muss ich mich allen Ernstes fragen, weshalb bin ich überhaupt dort ? (...)
[/b]
Wie soll denn deiner Meinung nach eine Therapie aussehen, die das bringt? Fakt ist doch, daß einem in der LZT nur Werkzeuge an die Hand gegeben werden, die dann nach eigener Entscheidung eingesetzt werden müssen.
"Sie müssen an sich arbeiten" wurde mir damals auch gesagt, zunächst konnte ich nicht allzuviel damit anfangen, da noch zu nass in der Birne. Mir ist dann aufgegangen, daß dieses an-sich-arbeiten erst mal heißt, die durch's Saufen heruntergewirtschaftete Persönlichkeit wieder aufzubauen, um den Widrigkeiten des trockenen Daseins was entgegenzusetzen.
Sowas läßt sich aber nicht sozusagen an Therapeuten delegieren, sondern ist Teil des "für-das-eigene-Leben-wieder-Verantwortung-übernehmen.
Man ist in der LZT, um sich mit anderen und damit auch mit sich und seiner Krankheit auseinanderzusetzen (so man sich darauf einläßt, was viele eben nicht tun). Der Mangel liegt darin, daß man die Patienten -mit welchen Maßnahmen/Therapien auch immer- nicht zu ihrem Glück zwingen kann.
Insoweit gilt m.E. das Sprichwort auch hier: Jeder ist seines Glückes Schmied.
P.S. Hörbiger usw.: FLV runterladen funzt auch mit dem Orbit Downloader
Greetz crenzy
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende (Woody Allen)
was dry oben geschrieben hat, gefällt mir gut. Es sollte im Vorfeld abgeklärt werden, ob eine Therapie sinnvoll sein kann oder nicht. Unser System ist dahingehend auch gut, solche Dinge werden ja oft von Suchtberatungsstellen in die Wege geleitet.
Nur mich hätte niemand in eine Suchtberatungsstelle bekommen. Bei mir ist es dann schon eher so mit Blaulicht zur Entgiftung.
Habe mich in der zweiten Entgiftungswoche dann für eine LZT entschieden. Habe 3 Kliniken von der Sozialarbeiterin zur Auswahl bekommen und mich für eine entschieden und dann suchte der RV-Träger doch was anderes raus. Das hatte schon einen Beigeschmack.
In der LZT wechselte dann nach einem Monat meine Bezugstherapeutin. Für Dinge in meiner Kindheit-/Jugendzeit hatte man dann auf einmal keine Zeit mehr. Zudem habe ich oft gespürt, dass meine Therapeutin wohl selbst nicht so recht wusste, was sie mit mir nun anfangen soll. Sicherlich bin ich ein Mensch, der eher pragmatisch denkt und weniger psychologisch. Ich zeige weniger Emotionen, bin viel eher der strukturierte und durchdachte Mensch und trotzdem süchtig. Ich konnte von daher mit den sachbezogenen Vorträgen zum Thema Sucht viel mehr anfangen und mitnehmen.
Für mich gilt es, hier und jetzt zu arbeiten. Das was ich an meinem Wohnort in die Wege leite, das zählt. Und das sind ganz andere Dinge, als was ich in der LZT gemacht habe.
Ich komme halt zu dem Schluss, dass es kein Geheimrezept für zufriedene Trockenheit gibt. Ob LZT oder nicht; oder vielleicht ne gute Seminarreihe zum Thema... ist schwierig, wir Menschen sind einfach zu verschieden.
Ich komme halt zu dem Schluss, dass es kein Geheimrezept für zufriedene Trockenheit gibt.
(...)
Wohl wahr. Ich sage immer "Trockenheit ist machbar", was hier bedeutet, daß [b]ich mache.
Mit meiner Therapeutin/zugleich Ärtztin hatte ich großes Glück, während andere Mitpatienten irgendwelchen passiven Schnarchsäcken zugeordnet waren. Während der LZT waren kamen nämlich einige noch unerledigte "Altlasten" an die Oberfläche, die ich mit ihr mal angehen konnte. Das wäre ambulant in dieser Komprimierung nie gelaufen.
Dankenswerterweise hat sie mir auch Fragen gestellt, die ich mir nie gestellt hätte, die aber wichtig waren und auch noch sind.
Anyway, sehr dankbar bin ich auch all denen, die nur ein- zweimal in der SHG vorbeischauten und von sich erzählten. Von ihnen habe ich gelernt, wie ich's nicht machen soll.
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende (Woody Allen)
meiner Ansicht nach erwartest Du zuviel von einer LZT. Sie ist keine Therapie im Sinne von Psychoanalyse et.al. Sie kann die Grundlagen legen, bzw. verfestigen für den Start in ein abstinentes Leben. Gehen mußt Du dann selber.
Um meine Baustellen, die ich zugesoffen hatte, habe ich mich dann nach und nach gekümmert, als mir die Abstinenz zur Normalität geworden war. Meine Kindheitsdramen waren bei mir erst nach 12 Jahren ein Thema (nachzulesen im Mitgliederbereich). Das ist meine Geschichte, meine Geschwindigkeit - sieht bei anderen anders aus. Trotzdem halte ich die Reihenfolge für vernünftig: erst Verhaltenstherapie zur Erlangung einer abstinenten Stabilität, dann erst weitere, tiefer gehende Therapien, wenn nötig.
Nicht nur Du hast meines Erachtens nach zu große Erwartungen an eine Suchttherapie, sei sie stationär oder ambulant. Sie ist keine Eier legende Wollmilchsau; der Therapeut nicht der große Guru, der Dich anschaut und Dir dann sagt, wo es Dich innerlich zwickt. Sie ist im besten Fall Geburtshilfe für Deine eigenes Mitwirken und Erkennen.
ZitatGepostet von Callysta Dass es ohne Therapie aber noch weniger packen, wird dann gerne übersehen
ich glaube vor allem, dass es nix bringt, jemand zu was zu überreden - sei es zur Gruppe oder zur Therapie.
Wenn das jemand ohne innere Überzeugung oder gar mit der Faust in der Tasche angeht, kann er es gleich lassen. Da ist er ohne vielleicht sogar tatsächlich besser dran. Ich mein, öhm, ich red ja aus eigener Erfahrung und die werd ich ja nicht verstecken.
Und deswegen kannst Du den Leute auch gleich sagen, es gibt die und die und die Möglichkeit, such Dir aus was Dir passt. Ich meine, das Lösen aus einer Abhängigkeit hat auch was mit dem Gedanken an persönliche Freiheit zu tun und die beginnt eben schon bei der Wahl der Mittel.
ich denke auch das man in der therapie "nur" das rüstzeug mitbekommt. was man am ende daraus macht ist nicht mehr aufgabe der thera.
sprich, die thera macht niemanden gesund, zeigt dir aber wege auf die dich gesunden lassen bzw, was du selbst tun und verändern kannst um dauerhaft trocken zu werden ...... wenn man sie denn geht.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Danke für eure Beiträge. Ich versuche ja nur auszudrücken, wie das ganze bei mir persönlich so "rübergekommen" ist. Es ist im Grund ja egal durch was ich "aufgewacht" bin. Mir war schon ganz gewaltig klargeworden, als ich es nicht mehr schaffte zur Arbeit zu gehen, dass ich aufhören muss mit dem Stoff. Ich war mir sehr unsicher, als ich von der LZT entlassen wurde, wie denn hier zuhause alles so klappt. Und heute kann ich sagen, dass ich alles zum Positiven habe lenken können. Bin noch in der NAchsorgegruppe und fühle mich bei dieser Therapeutin sehr wohl. Da kommt mir eine ganz andere Erfahrung entgegen, was ich in der LZT nicht spüren konnte. Vielleicht war meine Erwartungshaltung tatsächlich zu hoch. Ich kann mich aber zur Zeit sehr über mein trockenes und ausgewogenes Leben freuen. Ich habe wieder Lust Dinge anzufassen und fühle mich auch durch trockene neue Freunde deutlich stabiler, als zuvor.
ZitatGepostet von minitiger2 Und deswegen kannst Du den Leute auch gleich sagen, es gibt die und die und die Möglichkeit, such Dir aus was Dir passt.
Dagegen habe ich ja auch gar nichts - ich rede von denen, die stur behaupten, LZT würde nichts bringen, es aber nie versucht haben. Die reden nämlich genau den Leuten ins Gebet, die Angst vor Krankenhäusern/Therapieeinrichtungen haben und das verlängert das Leid womöglich nur unnötig!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...