Hallo, ich bin Lisa, 38 jahre alt oder jung, und lese hier schon lange mit. Meine intensive "Freundschaft" mit Bier fing schon in frühester Jugend an. Und wurde zunehmend enger. Nach einem Alk-Zusammenbruch im Januar dieses Jahres, wurde mir klar, dass ich was tun muss. So nicht mehr weiterleben will und kann. Und dies auch meinen beiden Mädels nicht mehr zumuten möchte. Auch wenn ich stetst funktioniert habe. Es folgte dann Anfang Januar die Ansage im Freundeskreis, dass ich keinen Alkohol mehr trinke und der fortschreitende Rückzug aus meinem dem Alk auch nicht gerade abgeneigtem Freundes- und Bekanntenkreis. Weitergesoffen habe ich natürlich trotzdem - aber halt isoliert zuhause. Dann hab ich nach besagtem Januar Ereignis noch monatelang rumgeeiert, hier gelesen, in anderen Foren gelesen. USW. Vor 4 Wochen habe ich dann erstmalig die Suchtberatung angerufen und nach einem Termin gefragt. Antwort: Offene Sprechstunde Montags 15:00 -17:00 Uhr. 3 Montage hatte ich natürlich immer was besseres vor. Ich hatte solche Scham und Angst!!!! Aber heute war ich da und ich bin froh darüber. Habe mir nach dem sehr angenehmen Gespräch auch gleich einen Termin für die Entgiftung geholt. Am 12.07. rücke ich ein. Danach gehts ambulant über die Suchtberatung weiter.
Ich fühle mich heute gut und erleichtert, den ersten, längst überfälligen Schritt gemacht zu haben.
Und deswegen hab ich jetzt auch den Mut, hier nicht nur zu lesen, sondern mich selbst mit einzubringen. Ohne Eure Erfahrungsberichte hätte ich vermutlich noch ewig gebraucht, den ersten Schritt zu gehen. Und mir endgültig einzugestehen, dass ich dem Alkohol gegenüber machtlos bin. Danke allen Schreibern hier dafür!
Da ich viele Ängste habe: "Was mache ich ohne", wie geht das "nie wieder trinken" etc... würde ich mich über eine Begeleitung hier freuen.
Dies erstmal zu mir, ich muss den Tag und das was da auf mich zukommt erstmal sacken lassen...
ZitatGepostet von Lisahh Aber heute war ich da und ich bin froh darüber. Habe mir nach dem sehr angenehmen Gespräch auch gleich einen Termin für die Entgiftung geholt. Am 12.07. rücke ich ein. Danach gehts ambulant über die Suchtberatung weiter.
...und dann auch noch dies
Zitat Und deswegen hab ich jetzt auch den Mut, hier nicht nur zu lesen, sondern mich selbst mit einzubringen.
Ich finde, da hast Du für einen Tag eine ganze Menge bewegt und gleich mehrere Angst- und Schamschwellen auf einmal überwunden. Klasse!
Herzlich und einen gewinnbringenden Austausch auf Saufnix wünsche ich Dir.
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Hätte ich vorher gewusst, wie nett und entspannt der Therapeut bei der Suchtberatung ist und wie ebenso freundlich die in der Klinik sind...
... zumindest ein paar Monate Rumeierei hätte ich mir dann erspart.
Ich kannte halt mehr so Notfall-Aufnahmen mit entsprechenden Pegeln in Krankenhäusern und da ging es meist weniger "nett" ab.
Ich hatte auch solche Angst, aber dann habe ich mir gedacht: "Scheiß drauf, selbst wenn du da sitzt und heulst wie ein Schloßhund - du hast allen Grund dazu" - Ich WILL nicht mehr saufen MÜSSEN!!!.
Aber dann war alles ganz anders und sehr befreiend.
Jetzt gilt es durchhalten und keine Ausreden erfinden, warum du am 12.7. doch nicht zur Entgiftung musst. Das kenn ich nämlich von mir, 2 Wochen nix getrunken und schon wieder obenauf von wegen, das mit dem Alk krieg ich selber hin.
War aber leider ein Irrglaube...
Alles Gute!
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Toll, dass du die ersten Schritte jetzt gemacht hast! Ich kann mich auch noch erinnern, wie erleichtert ich war, als ich bei der Suchtberatung zum ersten Mal über mein Riesenproblem gesprochen hatte und dabei nur auf Verständnis gestoßen bin. Mach weiter so und nimm jede Hilfe an, die du kriegen kannst.
ZitatGepostet von Lisahh Ich WILL nicht mehr saufen MÜSSEN!!!.
Moin Lisahh,
genau DAS ist der Punkt. Wenn Du den Satz wirklich verinnerlicht hast, wenn jede Zelle Deines Körpers dahintersteht, dann hast Du eine solide Ausstiegsbasis.
Ich fand damals die Treppen zur Suchtberatung unglaublich hoch und lang. Dort zuzugeben, dass ich ein massives Alkoholproblem habe und Hilfe brauche, war nahezu unmöglich. Aber als ich nicht weggelaufen bin und mit denen gesprochen habe, war es auf einmal soooooooooo befreiend. Dranbleiben lohnt sich!
Viele Grüße aus Hamburg Andreas
__________________________________________ Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse
herzlich Toll, dass und wie du den Anfang vom Ende eingeleitet hast "Ich will nicht mehr saufen müssen" --> super Satz, habe ich Sonntag nachmittag wieder dran gedacht, als ich mich überreden ließ, noch auf die "Fan-Meile" mitzugehen nach dem Sieg gegen England, und mal wieder merkte, weil ich kribbelig wurde und kurz überlegte, ob ich jetzt Saufdruck hab dass ich solche Veranstaltungen früher auch echt nur besoffen ertragen konnte
Wünsche dir einen bereichernden Austausch hier Lieber Gruß Ingwertee
herzlich Toll, dass und wie du den Anfang vom Ende eingeleitet hast "Ich will nicht mehr saufen müssen" --> super Satz, habe ich Sonntag nachmittag wieder dran gedacht, als ich mich überreden ließ, noch auf die "Fan-Meile" mitzugehen nach dem Sieg gegen England, und mal wieder merkte, weil ich kribbelig wurde und kurz überlegte, ob ich jetzt Saufdruck hab dass ich solche Veranstaltungen früher auch echt nur besoffen ertragen konnte
Ingwertee
Danke euch allen nochmal für die nette Begrüßung.
Tja, vor solchen Veranstaltungen graut mir für die Zukunft auch. Aber das wird wohl eh das schwierigste an der ganzen Sache: Neue Interessen entdecken, neue Freunde finden, genaugenommen eine komplette Umgestaltung des Lebens und der nassen Gewohnheiten. Zurzeit sehe ich da noch keine Richtung für mich, hoffe aber, dass ich mit therapeutischer Hilfe gute Ansätze finden kann. Step by Step.
Tja, vor solchen Veranstaltungen graut mir für die Zukunft auch. Aber das wird wohl eh das schwierigste an der ganzen Sache: Neue Interessen entdecken, neue Freunde finden, genaugenommen eine komplette Umgestaltung des Lebens und der nassen Gewohnheiten. Zurzeit sehe ich da noch keine Richtung für mich, hoffe aber, dass ich mit therapeutischer Hilfe gute Ansätze finden kann. Step by Step.[/b]
Hi Lisa, also "grauen" tuts mich da eher nicht. Ich kann mich aus solchen Situationen ja einfach* befreien, indem ich gehe --> was ich dann auch ohne jegliches Bedauern getan habe Ich tu mich halt öfter mal etwas schwer damit, rauszuklamüsern, was grad bei mir so stimmungsbezogen los ist. Manchmal verwechsel ich da auch einiges - aber es wird besser Und positiv spannend ist das allemal
*edit: einfach ists dann, wenn man das gecheckt hat, also dass gehen eben auch manchmal die Lösung ist