ZitatGepostet von Manfred1111 Das hat mit Held überhaupt nichts zu tun, sondern ich finde es nur schade, daß ich diese Fähigkeit zu entsagen nicht nach 2 - 3 alkoholischen Getränken habe.
...nun mal nicht so bescheiden
Wenn Du diese Fähigkeit nach 2 - 3 Gläschen noch besäßest, hättest Du hier bei uns nun wirklich nichts verloren
Stimmt aber, das allein hat mit Held sein noch garnichts zu tun...mussten wir uns ja alle irgendwann mal eingestehen...dann wären wir ja alle Helden
Aber das:
ZitatGepostet von Manfred1111 Unser Drummer hat Wiskey-Cola getrunken, der Bassist Bier und Wodka und der 2. Gitarrist Bier. Ich habe mein Cola light und alkoholfreies Bier getrunken. Fühle mich sehr wohl, da mein Verlangen nach Alkohol immer noch Null ist.
...zeigt Mir entweder ein sehr dummes...oder Du willst hier ein überzogen heldenhaftes Verhalten auftischen.
Erklärung: Dass Du ohne wenn und aber, sogar mit alkfreiem Bier immernoch Folge zu leisten gedenkst...Du mit den "Anderen" das "Ritual des Trinkens" vollziehst...die Getränke der "Anderen" quasi mitzählst...aber Dein Verlangen nach Alkohol jetzt immer noch (oder auch wieder:sly bei Null ist
Da frag ich Mich doch, warum tut "man" denn sowas? WEM möchte "man" damit WAS beweisen???
PS.: dass Du dich während dieser alten Stammkneipenkonstellation, mit nem alkfreien Bier und ner Cola light wirklich wohl gefühlt haben willst, während sich die Anderen einen reinwürgen, kannst Du m.E. aus mehreren Gründen dem Weihnachtsmann erzählen...wenn sich das tatsächlich so abgespielt hat
...Und, achso noch was: keine Angst, und gib Dir nicht mehr so viel Mühe, Deine "Kumpels" glauben Dir gerade bei solchen "Gucktmalichbinjetzttrockenbeweis-Auftritten sowieso nicht, dass Du Dich in Deiner jetzigen Haut angeblich "wohlfühlst".
ZitatGepostet von Komplex Das kann ich nachvollziehen.
Aber möglicherweise geht es auch ohne dieses Abschotten?
Hat hier jemand von Abschotten gesprochen? Nö! Die Rede war von Veränderung - und sowas macht meistens einfach Angst. Wenn Du schon den geliebten Stoff loslassen musst, dann bitte nicht auch noch das vertraute Umfeld.
Aber oft (ich sage ja nicht immer) liegt hier genau der Schlüssel...
Dass Du Dein Umfeld mit Händen und Füssen hier verteidigst, zeigt eigentlich doch nur Deine Angst, hier etwas zu verändern.
NACHTRAG: Hast Du eigentlich deinem Umfeld erzählt, dass Du Alkoholiker bist und auf dem Weg in ein abstinentes Leben? Wäre auch nochmal ganz wichtig...
[ Editiert von Callysta am 08.09.10 13:07 ]
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es gerade mal einen, den ich als alkoholträchtig, -gefährdet ansehe. Und mit dem verbindet mich der Radsport.
ZitatGepostet von Komplex Das kann ich nachvollziehen.
Aber möglicherweise geht es auch ohne dieses Abschotten?
Hat hier jemand von Abschotten gesprochen? Nö! Die Rede war von Veränderung - und sowas macht meistens einfach Angst. Wenn Du schon den geliebten Stoff loslassen musst, dann bitte nicht auch noch das vertraute Umfeld.
Aber oft (ich sage ja nicht immer) liegt hier genau der Schlüssel...
Dass Du Dein Umfeld mit Händen und Füssen hier verteidigst, zeigt eigentlich doch nur Deine Angst, hier etwas zu verändern.
Aus welchen Formvorlagen schreibt Ihr eigentlich ab, hm?
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ZitatGepostet von Callysta ...dass eine Veränderung des sozialen Umfelds meistens zwingend notwendig ist, um auf Dauer abstinent zu bleiben?
Sehe ich genauso.
Man könnte auch andersherum sagen: wenn man wirklich trocken ist, ändert sich das soziale Gefüge eh automatisch.
Davon würde ich jetzt aber gerne mal genauer hören.
Sowieso und überhaupt? Oder wie stellt sich das dar?
Werden dann alle Kontakte mit Deinem Alkoholismus in Verbindung gebracht und durch die Bank als schädlich eingestuft?
Also bei mir kam irgendwann der Wunsch in meinem sozialen Umfeld und meinem Freundeskreis aufzuräumen. Menschen, die mir nicht gut taten, habe ich aussortiert. Mein Empfinden, mich selbst ernst nehmen, zu fühlen, was mir wichtig ist hat automatisch dazu geführt. Liegt aber vielleicht auch daran, dass sich mein Denken, Handeln, Fühlen und Wahrnehmen verändert hat.
Ach ja, und ich habe wie Du, keine alkoholgeschwängerte Umwelt gehabt.
ZitatGepostet von Mary61 [quote]Gepostet von Komplex
. . . Das sind meine allerbesten Freunde. . .
. . . Diese Treffen konnte ich mir bisher ohne Alkohol nicht vorstellen. . .
ich glaub ich hab den denkfehler.
keiner sagt das deine freunde alle kleine alkis sind. es scheinen normaltrinker zu sein die sich ab und zu mal treffen und bei dieser gelegenheit trinken.
vor genau diesen treffen wirst du gewarnt.
nicht weill deine freunde, einzeln genommen, ein nasses umfeld sind sondern vor diesen gruppentreffen deren rituale mit viel alk zu tun haben.
wenn du da nicht mittringst bekommst du das gefühl nicht dazu zu gehören. vieleicht nicht beim ersten treffen aber du wirst dich schnell als ausenseiter fühlen.
genau das wirst du auch werden wenn , nicht sofort aber über kurz oder lang.
du hast dann genau zwei möglichkeiten.
endweder du klingst dich bei den treffen aus oder du trinkst mit.
die möglichkeit weiterhin mitzufeiern ohne zu trinken ist für einen frisch aussteiger wie lottoschein abgeben, meißt verliert man
frischlinge sollten in der ersten zeit möglichst jeden kontakt mit alk meiden. was spricht gegen ein treffen mit kaffee statt weißbier und schorle ? wahre freunde machen das mit
natürlich wird zb im kino alk getrunken aber das ist unwichtig solange deine begleitung nicht trinkt und die anderen kinogäste kein gelage veranstalten was im kino sowieso eher unüblich ist.
egal was du unternimmst um deine freizeit zu gestalten meißt wird es dort leute geben die etwas trinken.
der witz ist sich an die zu halten die es nicht tun, bzw freunde darum zu bitten in deinem beisein erst mal zu verzichten und keine veranstaltungen zu besuchen bei denen gesoffen wird. zumindest anfangs denn auch wenn du dich sicher glaubst du bist es noch lange nicht.
das hat nichts mit schablonen zu tun in die ich dich presse, das ist ein symtom der krankheit auf das schon so mancher reingefallen ist.
du kannst mir glauben oder die erfahrung selber machen.
anfangs sollte man seiner eigenen wahrnehmung noch nicht so ganz trauen, die krankheit neigt dazu einen in falscher sicherheit zu wiegen um bei guter gelegenheit wieder heftig anzuklopfen.
mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ich oute mich mal jetzt als jemand, der zwischem (kalten) Entzug und Therapie (knapp ein halbes Jahr später) weiterhin jeden Abend in sein alkoholgeschwängertes Stamm-Stüberl im Schlachthofviertel ging (wenn ich nicht gerade auf Montage war). Ich wollte mir beweisen, daß ich mein Umfeld behalten kann. Wenn die dann in der Therapie erzählen, ich soll mein Umfeld ändern, habe ich dann schon bewiesen, daß das doch nicht notwendig ist. Total krank!
Naja, ich hate Glück, hatte keinen Rückfall. Nach der Therapie war ich noch einmal drin, meldete mich zurück. Dann, ja dann, ward ich nie mehr gesehen.
Noch 'ne Überlegung: ich denke, es kommt auch drauf an, ob jemand hauptsächlich daheim im Kämmerlein oder draußen in der Kneipe getrunken hat. Welches Umfeld soll der 'stille' Trinker denn nun meiden?