Zitat[ Nur: Ich habe nun in den ersten 9 trockenen Tagen, bis auf einmal leichtes Flattern, absolut kein Problem mit dem Nichttrinken. In den neun Tagen hatte ich bereits 3 Momente in Gesellschaft, wo Alkohol konsumiert wurde und auch das bereitete mir keine Ängste oder Druck.
Und: Ich werde eine Therapie machen, das habe ich ja bereits geschrieben. Welche das ist, wird sich erst entscheiden, wenn ich das nächste Mal zur Sprechstunde in der Klinik bin. So, wie ich das für mich derzeit einschätze, werde ich wieder eine Psychotherapie beginnen, aber keine Entwöhnungstherapie. Sollte der behandelnde Arzt in der Suchtklinik nächste Woche vehement anderer Meinung sein, dann ist das sicher auch ein Ding, über das ich ernsthaft nachdenken werde.
Zusammengefasst: Ich bin alles andere als ein Held, fühle mich nicht so, solche Begriffe haben bei mir noch nie ein Zuhause gehabt. Dafür bin ich viel zu empathisch und - manchmal leider - zu differenziert.
Ich käme auch nie auf die Idee, mir jetzt brachial irgendwas "beweisen" zu müssen. Ich will mir nur mein soziales Umfeld und meine Aktivitäten bewahren, mit denen ich mich wohl fühle und die mir eher helfen, als dass sie mich in Gefahr brächten. Zur Zeit ist das so. Wirds anders, verhalte ich mich auch anders.[/b]
Ich zitiere mich noch mal selbst.
Und noch mal: Ich will mir nichts beweisen, denke mindestens 10 Stunden am Tag über das nach, was ich gerade tue und wie ich es am besten tue.
Und lese hier rauf und runter (ansonsten hätte ich den Schritt in die Suchtberatung und in die Klink gar nicht gehen können; Scham, ick hör Dir trapsen).
Und, klar, ok: Ich bin jetzt ein nasses, trauriges Bündel.
Komm mir bloß noch einmal jemand mit "Held".
Edit: So, jetzt geh ich mal in die Stadt und kauf mir einen neuen Trainingsplaner, geh gemütlich Kaffe trinken und heute abend ist wieder Radtraining.
Hallo, möchte euch nur berichten, daß ich soeben von beschriebener Session nachhause gekommen bin. Die letzte 1 1/2 Std. haben wir in unserer Stammkneipe verbracht. Unser Drummer hat Wiskey-Cola getrunken, der Bassist Bier und Wodka und der 2. Gitarrist Bier. Ich habe mein Cola light und alkoholfreies Bier getrunken. Fühle mich sehr wohl, da mein Verlangen nach Alkohol immer noch Null ist. Vielleicht unterscheidet mich das ja von einem "richtigen Alkoholiker". Wenn ich etwas nicht will, dann will ich es nicht. Das hat mit Held überhaupt nichts zu tun, sondern ich finde es nur schade, daß ich diese Fähigkeit zu entsagen nicht nach 2 - 3 alkoholischen Getränken habe. Deswegen habe ich auch beschlossen dann lieber garnichts zu trinken. Ich finde die Postings hier nur etwas seltsam. Ist eigentlich nicht die erwartete Unterstützung, sondern ich sehe sehr viele drohende Finger und teilweise scheint mir etwas Neid herrauszuklingen, weil wahrscheinlich andere Alkoholiker eine größere Leidensgeschichte hinter sich haben und diese Form des "Aufhörens" wie "Komplex" und ich sie praktizieren, nicht kennen. Aber Menschen sind nun mal unterschiedlich und auch Suchtverlauf ist bei jedem verschieden. Vielleicht hilft ja mein "Suchtlebenslauf" etwas. Richtigen Kontakt mit Alkohol hatte ich erst ab 18. Ebenso mit Nikotin. Vom 20 - 27 Lebensjahr habe ich den Süchten in jeglicher Form voll und ganz zugesagt. Die folgenden 8 Jahre standen unter dem Motto Gesundheitfür Geist und Seele. Kein Alk, kein Nikotin, ausgewogenen Ernährung und reichlich Sport. Dann kamen wieder 5 Jahre Excesse mit den gesellschaftlichen Suchtmitteln. Anschließend kammen wieder Jahre der gesunden Lebensweise usw. usw. Jeden Ausstieg habe ich ohne fremde Hilfe aus eigenem Willensantrieb gemacht. Weil ich dann nicht mehr wollte. Jetzt ist es halt eben wieder mal soweit, daß ich nicht mehr ungesund leben will. Sollte ich nicht dem gängigen "Säuferklischee" entsprechen, kann ich mich auch zurück ziehen. Ich dachte nur so ein Austausch hier würde der gegenseitigen Motivation helfen. LG
ich sehe es immer noch wie in meinem Beitrag #3 in diesem Thread. Du säufst nicht besonders viel und kannst locker aufhören. Warum um alles in der Welt ärgerst du dich mit "richtigen Alkoholiker" rum?
Gruß ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
Vielleicht unterscheidet mich das ja von einem "richtigen Alkoholiker". Wenn ich etwas nicht will, dann will ich es nicht. Das hat mit Held überhaupt nichts zu tun, sondern ich finde es nur schade, daß ich diese Fähigkeit zu entsagen nicht nach 2 - 3 alkoholischen Getränken habe.
...ist ein Widerspruch in sich. Der eigene ach so starke Wille versus Kontrollverlust.
Und gerade der Kontrollverlust nach dem ersten Zuführen des Suchtmittels zeichnet einen "richtigen" Alkoholiker aus...
In meiner letzten Saufzeit habe ich bewusst bei sozialem Zusammensein NICHT getrunken. Weil ich wusste , ich kann nicht ein Bier, ein Wein, ein Irgendwas trinken. So habe ich "vorgesorgt", dass ich nicht entgleise. Ich habe nicht NICHT getrunken, weil ich es nicht wollte (gewollt hätt ich schon..:umschau.
Eine Zeit lang wog ich mich mit diesem Verhalten in Sicherheit. Es passierte ja nichts "Schlimmes" mehr.
Naja, war eine der letzten verzweifelten In-den-Griff-Bekomm-Aktionen.
ZitatGepostet von Manfred1111 Ich dachte nur so ein Austausch hier würde der gegenseitigen Motivation helfen. LG[/b]
hmm, was willst du hören? das du nur ein bissel alkoholiker bist, das es bei dir nicht so ist, wie bei uns? und nein, hier schlafen nicht alle unter der brücke. ich glaube, ich habe einen starken willen. ich konnte nach 2-3 bier aufhören. es gab bei mir ne zeit, da habe ich bewußt so hantiert, um anderen zu beweisen, dass ich nicht zu dem "abschaum" gehöre. dafür konnte ich mir beim nächsten mal die kante geben. ich glaube, deine denke ist an diesem punkt.
Hallo ihr beiden anders gearteten (Nicht-?) Alkoholiker, Hallo Manfred, hallo Komplex ,
finde mich in manchen eurer Beiträgen wieder ... ... zumindest was die vergangenen 8-9 Jahre angeht.
Anbei ein paar Sätze zu meinem 'Prozess' und meiner 'Verwandlung':
- vom falschen zum richtigen Alkoholiker: -
Dachte diese lange Zeit auch immer, bin kein richtiger Alkoholiker, habe anderweitige Probleme (Angst, Depression) und deshalb benutze ich Alkohol als Medikament.
Ich habe Psychotherapien und Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken (folgten meist ein paar Wochen nach qualifizierten Entzügen; in trockenem Zustand) hinter mir; und es standen immer Angst und Depression im Vodergrund.
War zeitweise über ein Jahr abstinent, dann 'mal wieder ein Bierchen oder ein Gläschen Sekt unter Freunden und die Erinnerung daran, wie schön es im Hirn kribbelt. Dann wieder 1/2 bis 1 Jahr absstinent usw.
Alles kontrolliert und voll im Griff! Mein eigenes Fazit: Du bist keineklassische Alkoholikerin! Allem, was du über Sucht weißt, brauchst du keine Beachtung schenken.
Hat funktioniert! ...
... bis Stress, Überforderung, grübelnde Gedanken, Schlaflosigkeit usw. dazu kamen:
Und es machte peng! -
Im Hirn und irgendwann auch im Körper. Ich brauchte den Stoff zum Einschlafen, Beruhigen, Abschalten, Aufmuntern .... Erst 2, dann 3, dann 4 Bier abends. Aber da hatte ich ja noch alles im Griff: Leberwerte unauffällig, nur mehr getrunken, wenn WE war.
Doch dann kamen die Tage XYZ.. Ich trank bis zur Bewußtlosigkeit, ich wollte mich nicht mehr spüren und vielleicht auch nicht mehr (so?) leben.
Nun weiß ich immerhin, dass ich eine richtige Alkoholikerin bin.
Hätte ich früher die Empfehlungen von Ärzten und SHG-Mitgliedern geglaubt, wäre mir sicher einiges erspart geblieben... ... aber da war ich ja (noch) keine richtige Alkoholikerin!
Heute bin ich erneut 20 Tage abstinent... ... und es ist im Vergleich zu früher etwas anders geworden:
Ich meide events mit Alkohol, habe oft genug mit dem Feuer gespielt und mich daran verbrannt! Das ist mir in dem erneuten Saufnix-Stadium zu riskant, denn ich versuche nun die Tipps der Saufnix-Profis umzusetzen!
Ich hab mir nichts mehr zu beweisen...
... der Zug ist abgefahren!
Der nächste fährt zur Suchtberatung und wöchentlich in die Selbsthilfegruppe.
Der übernächste in die Langzeittherapie!
Hab das einfach mal so geschrieben - auch wenn es euch nicht so viel bringt - mir bringt's was.
Liebe Grüße und viele
- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist. Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung. (Buddha)
Ich wünsche Dir viel Glück. auch wenns ne Zeit schwer erscheint. irgendwann kommt der Tag wo Du so froh bist. Du solltest Dir etwas für den Abend überlegen, was Du tun könntest ? LG Twinkie
ZitatWarum um alles in der Welt ärgerst du dich mit "richtigen Alkoholiker" rum?....
Ralfi manchmal lese ich dich richtig gern....
ich auch
aber mal im ernst, da schlagen zwei auf die anders sind. also keine richtigen alkis und als gefährdet schätzen sie sich auch nicht ein und schnuppern mal in die welt der richtigen alkis in der hoffnung auf austausch und motivation
mir als richtigem alki, entzieht sich der sinn zwar denn was will einer der besser ist als ich also ein untypischer alki der keine saufkumpanen hat und jederzeit alleine locker aufhören kann und vorteile besizt die ich als echter garnicht haben kann da ich ja eben ein typischer alki bin eigendlich von mir?
und dann besitze ich auch noch die frecheit den austausch wörtlich zu nehmen teile ihnen meine erfahrungen mit und untergrabe so ihren motivation sich hier in diesem forum mit mir zu unterhalten
na ja, gaaanz so untypisch seit ihr beide ja nicht immerhin habt ihr schon schritte unternommen die ein alki der aufhören möchte, so gehen muß und ihr habt das forum gesucht und gefunden.
kann sein, das einer von euch oder sogar beide sich nun beleidigt abwendet und die echten alkis für spinner erklärt die ihm nur etwas einreden wollen.
aber bedenkt, wir ich habe nichts davon ob ihr geht oder bleibt und es kann mir egal sein ob ihr trocken werdet oder nicht es gab schon vor euch viele die sich für untypisch, noch nicht so weit gehalten haben und es werden auch nach euch viele kommen. einige kann man erreichen, ihnen tatsächlich helfen andere gehen wieder, ziehen sich beleidigt zurück. aber auch die kommen irgendwann wieder. kleinlauter und ein stück weiter unten aber es gibt auch die ewig uneinsichtigen die noch auf dem sterbebett davon überzeugt sind eigendlich kein echter alki zu sein und alles allein im griff zu haben
klar, da seit ihr beide noch sehr weit weg von aber auch auf dem direkten weg dahin auch wenn ihr das nicht hören wollt
auch wenn nun ein paar tage nicht getrunken wurde ist es fast unmöglich diese krankheit alleine dauerhaft mit sich selber im stillen kämmerlein, zu besiegen.
der freie wille ist eine tolle sache, aber nur etwas zu wollen reicht manchmal nicht aus!
es liegt an jedem von euch selber ob ihr von eurem hohen ross runterkommt aufhört den edelalki zu geben und anfangt um euer leben zu kämpfen.
ihr seit nicht besser oder schlechter als ich ihr seit auch nicht anders ihr habt genau wie ich, ein alk-problem!
das verbindet uns und wir könnten uns hier gegenseitig helfen.
dazu müssen wir aber auf augenhöhe sein und da ihr nicht größer seit als ich müßtet ihr vom hohen ross runterkommen damit ich euch in die augen sehen kann.
wie schon gesagt, der freie wille ist etwas tolles
bin gespannt ob ihr zwei nun zu dem untypischen alki auch noch die beleidigte leberwurst gebt.
ich für meinen teil denke das ihr hier genau richtig seit und das ihr euch selber einer chance beraubt wenn ihr geht.
mary, typischer alki
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
mir ist grad eingefallen was den typischen vom untypischen alki unterscheidet
der eine weiß das es um sein leben geht, dem anderen ist der zustand nur lästig
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