ZitatGepostet von grufti Hallo Berry1, Also folge dem Rat deiner Email-Freundin, suche dir eine reale SHG, geh zur Suchtberatung, und lasse dir professionell helfen. Alleine das Aussprechen des Satzes "Ich bin Alkoholikerin" mit einer realen Person gegenüber ist unendlich schwer, aber es lohnt sich seine (Rest)-Energie dafür einzusetzen. Wir sollten diesen Satz in der Therapie vor dem Spiegel üben.
Du könntest den Satz auch mal vorm Spiegel üben und wenn dein Schatzi wieder da ist, tust du so, als wäre dein Schatzi der Spiegel.
Wollte nur fragen....
Konntet ihr dort auch "Ich bin Alkoholkrank, oder Alkoholsüchtig" einüben? Sagen diese Bezeichnungen nicht alle dasselbe aus? Oder hat das Wort „Alkoholiker“ etwas ganz besonderes an sich?
Ich bin ja schon auf(meine)die NLP-Lektionen gespannt.
Ich hoffe, während der ambulanten Therapie muss keine Einheitskleidung getragen werden. (Wobei, ich hätte kein Problem damit)
Was ist "es"? Ist das etwa besser als man? Oder meinst Du das Freud`sche ES? Und wer ist eigentlich wir? Und was wisst ihr? Ich dachte es gibt ein "Du" und ein "Ich". Oder bist Du jetzt mehrere? Naja, immer noch besser als so ein anonymes "man". Confused now.
"Konntet ihr dort auch "Ich bin Alkoholkrank, oder Alkoholsüchtig" einüben?"
Ehrlich gesagt, das weiß ich nicht mehr genau. Zum Üben eignet sich das Wort "Alkoholiker" wohl am besten, weil es am schroffesten das Problem beschreibt. "Alkoholkrank", "Problem mit Alkohol" etc... klingt alles irgendwie schwächer.
Aus deinem Beitrag entnehme ich, dass du eine ambulante Therapie machen willst.
Und aus dem hier...
"Ich hoffe, während der ambulanten Therapie muss keine Einheitskleidung getragen werden."
...entnehme ich eine gewisse Skepsis gegenüber dem, was kommt.
Deswegen schreibe ich noch folgendes:
Wenige Tage vor Beginn meiner ambulanten Therapie war ich in einer SHG. Dort hat mir eine Frau erzählt, dass sie in der gleichen Einrichtung wie ich war und dass dies die beste Entscheidung ihres Lebens war.
Sie hat mir den Rat mitgegeben, mich einfach mal auf alles einzulassen, alle Übungen (z.B. so komischen Tanzübungen, Entspannungsübungen, oder eben die Übung vor dem Spiegel) mitzumachen, nichts zu hinterfragen etc...
Diesen Rat habe ich befolgt und glaube noch heute, dass dies entscheidend zum Erfolg beigetragen hat. Drum geb ich den Rat einfach mal weiter an dich.
Einheitskleidung mußten wir nicht tragen, aber dafür bei jedem Besuch ohne Wenn und Aber in's Röhrchen pusten. Damals haben sich viele daran gestört ("haben die denn kein Vertrauen?"), heute sehe ich das viel gelassener und vor allem sehe ich die Notwendigkeit ein!
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ZitatGepostet von grufti Hallo Thomas70, Aus deinem Beitrag entnehme ich, dass du eine ambulante Therapie machen willst.
Stimmt. Wurde schon genehmigt, nur im falschen Ort. Ich muss auf den neuen Bescheid warten.Ich habe auf anraten der "Suchthilfe-Dame", Einspruch eingelegt.
ZitatGepostet von grufti Und aus dem hier...
"Ich hoffe, während der ambulanten Therapie muss keine Einheitskleidung getragen werden."
...entnehme ich eine gewisse Skepsis gegenüber dem, was kommt.
Richtig. Das ist ein "Überbleibsel" aus meiner Kindheit, aber ohne Alk im Hirn (und nur so) kann ich sehr gut daran arbeiten.
ZitatGepostet von grufti Einheitskleidung mußten wir nicht tragen, aber dafür bei jedem Besuch ohne Wenn und Aber in's Röhrchen pusten. Damals haben sich viele daran gestört ("haben die denn kein Vertrauen?"), heute sehe ich das viel gelassener und vor allem sehe ich die Notwendigkeit ein!
Also, das mit dem Röhrchen ist mir gleich. Habe kein Problem damit.Die machen das ja nicht, um einen zu ärgern. Danke für die Tipps, ich werde dort "brav" sein, denn ich will ja, das mir dort geholfen wird.
ZitatGepostet von Ulli Q Wow, Thomas! Und wie machst du das dann an Silvester? Gruß Ulli
Ich werde mir Silvester, morgens nach dem Aufstehen, vornehmen, so wie ich es jeden Tag mache, keinen Alkohol zu trinken.Egal was kommen mag.
Wenn du dir das für dich, offen und ehrlich, ohne Hintertürchen, vornimmst Ulli, hilft das auch.
Abends kommt mir des Öfteren auch mal das breite grinsen, so wie heute z.B, denn, ich habe an diesen Tag keinen Alk getrunken. Und ich bin stolz darauf
Ich hatte gestern Abend noch eine Einladung zu einem Ex-Arbeitskollegen. Es war schön, in alten Erinnerungen zu schwelgen. Leider nicht OHNE!
Heute habe ich wieder eine Einladung bei unseren befreundeten Nachbarn. Allerdings werde ich jetzt alles absagen. Ich will erst einmal auf diverse Partys verzichten!
Ich hoffe, dass alle irgendwann mal Verständnis haben, dass ich momentan keine Dinge tun kann, die mit Alkohol verbunden sind. Das "nur ein Glas" funktioniert nicht. Bei mir jedenfalls...
Also auf ein Neues! Ist man irgendwann so stark, dass das Verlangen nachlässt? Oder wird es immer und ewig ein täglicher Kampf bleiben?
Also auf ein Neues! Ist man irgendwann so stark, dass das Verlangen nachlässt? Oder wird es immer und ewig ein täglicher Kampf bleiben?
Berry[/b]
moin berry,
ja, irgendwann läßt das verlangen nach. so wie du dich liest, wird es nicht der letzte absturz sein. und erst wenn du nicht mehr kämpfen willst, wenn du einsiehst, dass dein größter feind stärker ist als du, dann wird das was.
Leider habe ich vorhin im Internet gelesen, dass die Rückfallquote bei Alkoholikern extrem hoch ist. Verdammt! Erfolgreich trocken zu bleiben liegt bei fifty - fifty.
ZitatGepostet von Berry1 Ist man irgendwann so stark, dass das Verlangen nachlässt? Oder wird es immer und ewig ein täglicher Kampf bleiben?
Berry
da war ja grade die Diskussion um das "man"-Wort...
Also ich kann nur von mir sprechen.
Nach 25 Jahren Lust zu Saufen - und manchmal Kampf, wenn ich eigentlich saufen wollte und gleichzeitig nicht - ist mir diese Lust praktisch über Nacht vergangen, als ich plötzlich klar gesehen habe, was ich da mit mir anstelle.
(Edit: ich meine nicht mal so sehr die Angst vor den Folgen, sondern das Versauen meines täglichen Lebens)
4 Wochen später hatte ich noch mal nen kurzen Saufdruck, als ich nach einer Bergtour in einen Biergarten gegangen bin und jemand genüsslich am Weissbier gezogen hat - aber ich habe mir die Frage gestellt, was mir das Weissbier jetzt bringen würde, und was eine Apfelschorle nicht kann - und dann hab ich die Apfelschorle getrunken und war zufrieden.
In dem Stil ging das weiter, und die Abstände wurden größer. Alle Vielrteljahr, alle halbe Jahre...
Heute habe ich so ein oder zwei mal im Jahr mal Lust, was zu trinken, aber wenn ich kurz drüber nachdenke, wie es war als ich gesoffen habe, hat sich das schnell erledigt.