Ich möchte auf die Erschöpfung Bezug nehmen. Ich kenne das von mir so, dass ich oft erschöpft fühle, antriebslos und meine mich nur ausruhen zu müssen. Wenn ich mich dann zwei oder dreimal dazu aufraffen kann raus zu gehen, zu laufen, zu gehen oder was anderes - dann fühle ich die Energie zurück kommen. Vielleicht magst du das auch mal probieren, eben mit dem was du gern machst. Mit dem Tun kommt die Energie.
ich schreib dir einfach mal ein paar Punkte, die mir im Verlauf meiner Trockenheit wichtig waren. Der Weg ist bekanntlich oft steinig, so auch bei mir. Kein Stoff mehr da, was soll ich machen? Um da durchzukommen brauchte ich eine gewisse Widerstandsfähigkeit, die ich mir erarbeiten musste. Nicht mehr zu allem ja sagen war sehr wichtig.
Möchte ich jetzt tatsächlich so leben oder sind es wieder andere die mir was "eintrichtern" wollen, war mir im weiteren Verlauf dann wichtig und außerdem die Fragestellung, warum ich zuvor so oft gescheitert bin. Das alles galt es für mich zu erkennen und auseinanderzuhalten.
Ich war ja seinerzeit eine Person die gar keinen eigenen Willen hatte. Das musste sich alles erst einmal herausbilden. Ich fing an so nach und nach dann auch dahinterzustehen, was ich wollte. Zunächst noch wackelig aber immer ohne wenn und aber. Ein 'nein' blieb auf einmal ein 'nein'. Es wurde nicht zum 'jein' oder gar zum 'ja'. Nach über 17 Jahren hab ich die Arbeitsstelle gewechselt, weil ich nicht mehr länger Fußabtreter für meinen damaligen Vorgesetzten spielen wollte. Es gelang mir, weil in meiner Art zu kommunizieren dann auch eine Überzeugung mitenthalten war. Die Verantwortlichen spürten, das ich wirklich was wollte. Ich war dort plötzlich nicht mehr 'festgewachsen', wie ich selbst ne zeitlang glaubte.
Sowas gabs bei mir zuvor alles nicht. Ich lass mich einfach nicht mehr verkackeiern. Es gibt Gegenwind und so wuchs auch meine Selbstsicherheit. Ich wurde vom gesamten Handling her wesentlich bestimmter, aber auch unbequemer.
Auch heute ist der Weg oft steinig. Mir wird einfach nichts geschenkt, aber ich hänge nicht mehr am Stoff. Ich halte auch einfach mal aus und überlege dabei, was könnte ich tun, um dem entgegenzuwirken. So direkt ne Idee hab ich dann meistens auch nicht, aber die Gefühle ändern sich auch wieder. Du bist als Mensch nicht auf Knopfdruck wieder gut drauf. Macht aber doch nix, ich erlebe doch nur mich selbst. Diese Gedanken sind an die Stelle des früheren Konsumierens gerückt. Mir fällt heute nichts mehr ein, für was der Sprit überhaupt gut sein soll.
Niemals aber mache ich Zukunftsprognosen. Das ist die heutige Sicht und ich kann wohl sagen, so schnell schmeisst mich nix um. Mehr aber auch nicht.
Hallo Ilo, Ich denke auch das Kapoen deine Situation schon sehr gut getroffen hat. Du schmorst schon ziemlich im eigenen Saft, Impulse von außen täten dir bestimmt gut, egal ob durch Bewegung oder Sozialkontakte. Mir fällt dann immer das Thema "Achtsamkeit" ein... Power dich mal wirklich aus z.B. durch einen schnellen Spaziergang, Gartenarbeit, Schwimmen, egal was. Damit du dich und deinen Körper danach mal wieder richtig spürst. Auch die Sache mit dem Sekt liegt an deiner "Achtsamkeit", Körper und Geist haben zu wenig zu tun und es unterlaufen dann leider solche Fehler. Saufdruck entsteht oft durch fehlende Befriedigung, dass Belohnungssystem will gefüttert werden, Endorphine müssen her. Natürlich ist Entspannung auch wichtig, kann aber nicht alles sein. Du schreibst, du bist glücklich verheiratet, wie wär's denn mal mit nem Kino/Theaterabend mit dem Partner? Und vor allem nicht lange planen, warum nicht morgen schon?
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Etwas ganz Praktisches. Ich teil den Tag in Zeiteinheiten ein. Für Dinge die ich mir vornehme. Und arbeite diese auch ab. Schon deren Erledigung gibt eine kleine Befriedigung am Abend.
Beispiel
Gruppe "Tätig sein": Einkaufen und kochen. Gruppe "Spaß ": "2 Folgen House od cards" Gruppe " Gesundheit": 2h Radfahren Gruppe "Soziale Kontakt": Männerrunde bei den AA
Hallo Anne, ich gehe 4 mal täglich mit unserem Hund raus.........manchmal ein lästiges Übel aber oft auch befreiend.....durchatmen an nichts denken. Ich glaube ich muß einfach wieder mehr malen .Morgen kommt meine jüngste Tochter,da freue ich mich drauf.Es ist nicht das typische Tochter/ Mutter Verhältnis ,sondern wir sind eher wie Freundinen. LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
Hallo Dirk, vielen Dank für deinen Post. Du schreibst :Du bist als Mensch nicht auf Knopfdruck wieder gut drauf. Macht aber doch nix, ich erlebe doch nur mich selbst.
Diesen Satz werde ich mir einprägen......das muß ich noch lernen.......schlechte Gefühle aushalten. Sie ändern sich ja auch wieder.
LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
Hallo Virgil Hilts, ich werde es mit Bewegung versuchen. Gemeinsame Unternehmungen mit meinem Partner fallen aus aufgrund seines Gesundheitszustandes .Aber es gibt mir schon viel das wir zusammen sind ,das ist das wichtigste in meinem Leben überhaupt. LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
Hallo Michael, danke für deinen Tip.Sowas ähnliches habe ich schon mal gemacht,allerdings habe ich die positiven Dinge weggelassen. Ich werde es wieder aufnehmen und diesmal die positiven Dinge nicht vergessen. LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
Zitat von Vigil HiltsSaufdruck entsteht oft durch fehlende Befriedigung, dass Belohnungssystem will gefüttert werden, Endorphine müssen her.
Hi Vigil Hilts, das ist was Gutes und ich habe auch lange Zeit so gedacht. Endorphine sind klasse und ja, sie füttern immer schön das Belohnungssystem.
Ich denke heute aber etwas anders darüber. Es muss nicht mehr so oft krachen. Ab und zu ja, ich möchte aber nicht so etwas wie eine 'Ersatzbefriedigung'. Für mich ist heute nach knappen 5 Jahren der Begriff der Ausgewogenheit wichtiger. Ich setze mich also nicht hin und sage, und jetzt muss ich mich wieder verändern. Vielmehr fließen so einige Aktivitäten in den Alltag ein, ohne das jetzt gezielt so gesteuert zu haben. Und manchmal ist es auch mal kacke und es bleibt dann auch mal kacke. Aber eben nicht für immer und ewig. Es ist einfach ein Leben mit Höhen und Tiefen und emotional fühlt es sich immer unterschiedlich an. Das aber ist gut. Nur gut und nur geil gibts nicht. Die Ausgewogenheit aber bringt von allem was mit. Das Bewusstsein zu haben lässt mich trocken einfach teilhaben und ich bewahre mir immer meine Handlungsfähigkeit, setze sie heute auch noch permanent ein, aber es läuft eher im Unterbewussten ab, denn es ist für mich 'normal' geworden, keine bewusstseinsveränderten Substanzen einzusetzen. Ganz sicher liest sich das jetzt weniger spektakulär. Genau das aber will ich auch nicht haben, denn das riecht dann wieder nach einer eher kurzfristigen, heftigen Bedürfnisbefriedigung, die zu Beginn super funktioniert, aber dann nach immer mehr schreit.
Ausgewogenheit war der Dreh- und Angelpunkt meiner LZT. Heute weiß ich auch warum.
Zitat von newlife im Beitrag #639Endorphine sind klasse und ja, sie füttern immer schön das Belohnungssystem.
Ich denke heute aber etwas anders darüber. Es muss nicht mehr so oft krachen
Hi Dirk
Ich denke nicht, dass es bei Ilo ums "Krachen" geht, sondern darum, wieder genügend Energie und Freude zu haben. Beides fehlt im Moment. Dafür helfen Endorphine. Die werden auch beim Lachen, Musikhören, Malen, Spazieren, Bewegen ausgeschüttet. Dafür braucht es nix Besonderes oder Heftiges, so wie du das ein wenig beschreibst. Es geht nicht um Ersatzbefriedigung, nur darum, ins Gleichgewicht zu kommen und wieder Freude und Energie zu haben. Jetzt ist das Leben nicht ausgeglichen, weil es zu viel Kraft kostet und zu wenig Freude bringt. Es geht bei Ilo also ums Ausgeglichen sein, um Ausgewogenheit und nicht ums "High-sein". Ich finde, dass du hier den Satz ein wenig aus dem Gesamtzusammenhang gerissen hast.
Zitat von Ilo132 im Beitrag #637Gemeinsame Unternehmungen mit meinem Partner fallen aus aufgrund seines Gesundheitszustandes .Aber es gibt mir schon viel das wir zusammen sind ,das ist das wichtigste in meinem Leben überhaupt.
Hi Ilo
Mein Partner hatte die letzten Monate sehr starke Schmerzen und er war körperlich sehr eingeschränkt. Mich hat das wahnsinnig belastet, weil sich der Schmerz so sehr auf mich niedergelegt hat. Ich kann das nicht anders beschreiben. Sehr häufig habe ich die Schmerzen gespürt. Ich konnte das nicht ablegen. Eine zeitlang musste ich in einem anderen Raum schlafen, weil es mich so sehr belastet hat. Die Schmerzen haben nun nachgelassen, es wird immer besser. Wir sind ein Paar, das sehr viel unterwegs und aktiv ist. Durch die körperliche Einschränkung ging das nicht mehr. Er musste Opiate und andere Hemmer nehmen. Mich hat es psychisch sehr belastet, dass es ihm so schlecht ging.
Was ich damit sagen möchte. Auch wenn wir unseren Partner über alles lieben und sehr froh sind, das Leben zu teilen dürfen wir nicht vergessen, dass es uns belastet, wenn es dem geliebten Partner schlecht geht. Oft denken wir dann, dass es uns ja viel besser geht, weil wir einen besseren Gesundheitszustand haben. Unsere Seele leidet ja aber, weil wir eben nicht helfen können und teilweise auch die Schmerzen wahrnehmen. Ich weiss nicht wie es dir damit geht. Du hast geschrieben, dass du dir Sorgen um den Gesundheitszustand machst. Umso wichtiger finde ich, dass du dir auch was Gutes tust und gönnst. Damit du wieder Kraft schöpfen kannst. Ich denke, du verstehst.
Habe ja selbst einige probiert und bin jetzt seit 2 Jahren doch wieder in einer KB-Gruppe gelandet. Vielleicht sind es wirklich nur Sozialkontakte von außen, die fehlen. Bei uns ist es recht locker. Über alles kann gequatscht werden. Wir gehen auch mal irgendwo hin. Gibt's aber ein Problem sind wir auch sofort wieder beim Thema. Bei uns geht's nicht hochkomplex zu, denn da würde ich ja auch wieder nicht mitkommen. Alles das aber, was hier in deinem Thread so geschrieben wurde, diskutieren wir auch.
Hallo Dirk, nein das ist wirklich nichts für mich.Ich mag die Regelmäßigkeit nicht.Kann mir auch nicht vorstellen das ich mich wohlfühlen würde. Ich bin froh das ich hier schreiben kann.......das hilft schon.Hab ja auch ne Menge Anregungen bekommen,für die ich sehr dankbar bin. Ich hoffe ich kann einiges umsetzen. LG Ilo
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.