ZitatUnd nebenbei-ich habe noch nie soviel gelacht, wie in diesen Aufenthalten in der Klinik.
... habe ich Denise auch gerade per nmail geschrieben. Klar, es mag Galgenhumor sein, Blödeleien, die helfen können, die Zeit rumzukriegen und die Situation zu verdauen. Aber so what? Wenn's hilft?
LG Ave
Ja, Ave.
Natürlich war es galgenhumor und wenn ich dann abends allein im Bett versuchte einzuschlafen,kamen mir oft die Tränen, wie es (wieder mal) soweit kommen konnte. Ich war sooft verzwiefelt und niedergeschlagen,voller Schuld und Lebensmüde, fühlte mich als Versager war ich ja auch, und hoffte dass die Welt mir auch diesmal irgendwie verzeiht. Ich konnte es nach sovielen Rückfällen schon nicht mehr,mir verzeihen. Da half mir doch das Gealber im Raucherraum über manch schwere Stunde hinweg. Manchmal haben wir so gelacht,dass ich ne zusätzliche Distradröhnung brauchte, wegen Blutdruck über 200!
Also,Lachen hilft eigentlich immer. LG Peter
[ Editiert von Jetzisabergut am 22.05.11 12:33 ]
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Zum Gang in die Klinik fällt mir nur ein Wort ein: Erlösung!
Ich war dieses ganze elende Dahinvegetieren unter Alkohol einfach nur leid. Ich wollte, verdammt nochmal, nicht mehr.
Ich kam noch ziemlich alkoholisiert dort an und als sich die Tür hinter mir schloss, fiel eine riesige Last von mir ab und ich konnte mich fallenlassen.
Ich wußte: jetzt wird mir geholfen und ich habe die Chance auf ein Leben in Freiheit.
Und tolle Menschen habe ich da auch getroffen - außerdem mußte ich mein Bild vom Alkholiker nochmal komplett überdenken.
zai-feh
(
gelöscht
)
Beiträge:
22.05.2011 13:12
#139 RE: Montag geht es los... das "ANDERE LEBEN"...
ich habe damals keinen klinischen Entzug gemacht, obwohl mich mein Hausarzt sogar zwangseinweisen lassen wollte. Hat eine Stunde Diskussion gebraucht, ihn davon abzubringen. Heute weiß ich warum. Weil es einfach große Risiken gibt. Und heute würde ich mit dem Wissen gehen.
Ich bringe jetzt mal einen Vergleich, der vielleicht hinkt: Jede schwangere Frau hat eine gewisse Angst vor der Entbindung - gerade bei dem ersten Kind, weil sie nicht weiß, was sie erwartet. Und trotzdem werden täglich Kinder geboren. Also: Ich finde die Angst ist normal, aber sie sollte nicht Dein ganzes Denken besetzen. Sondern vielleicht eher ein Denken, dass morgen der Beginn Deines neuen Lebens ist.
und ja, ich wiederhole mich wohl... aber nur weil ich eben genau in diesem "Erkenntnisprozess" stecke...
Ob ich keinen zum reden habe? Nun... ich könnte ja mit ... telefonieren... oder mit meinen Eltern... vielleicht... Aber es versteht keiner... Also wieso gerade ICH... das kann doch nicht sein... das glaub ich nicht...
Ich kann es ja selbst kaum glauben...
Habe vorhin in der Klinik angerufen, weil ich ja nochmal nachfragen sollte, ob "mein" Bett auch wirklich frei ist... Nun soll ich morgen früh noch mal anrufen... Könnte ja sein, dass heute noch ein Notfall reinkommt...
ich habe Dich schon verstanden! Also auch schon vorher! Ich weiß, ich brauche keine Angst zu haben... aber sie ist einfach da...
Du hast recht... ich habe Lebensängste...
Mittlerweile weiß ich ja auch, dass mir in der Klinik geholfen wird, und mir keiner "Den Kopf vom Stamm haut"... oder mir Vorwürfe macht... Das kann ich eh selbst am Besten!
Das Schreiben hier mit Euch hilft mir!!! Hilft mir, mich mit dem Thema zu beschäftigen... mich selbst zu hinterfragen... und glaube mir... es fällt mir nicht leicht...
ZitatGepostet von denise666 Ob ich keinen zum reden habe? Nun... ich könnte ja mit ... telefonieren... oder mit meinen Eltern... vielleicht... Aber es versteht keiner...
Na, jetzt hast du hier ja schon ein paar kennengelernt - und ab morgen lernst du noch viel mehr kennen, die das sehr wohl verstehen
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
ZitatGepostet von denise666 Ob ich keinen zum reden habe? Nun... ich könnte ja mit ... telefonieren... oder mit meinen Eltern... vielleicht... Aber es versteht keiner...
Na, jetzt hast du hier ja schon ein paar kennengelernt - und ab morgen lernst du noch viel mehr kennen, die das sehr wohl verstehen
So, ich war nun draußen... im Garten gebuddelt, mit meinem Kind gespielt usw.
Hatte mir früher immer Spaß gemacht... Heute war es irgendwie anders. Bin mit meinen Gedanken eben auch "woanders"...
Obwohl es schon seit einiger Zeit so ist, dass ich keine Lust mehr habe... nur noch mache, was gemacht werden muss... Also "Das bißchen Haushalt" eben...
Wenn mich jemand fragt... "Kommste mit?" Jo... na klar... kein Problem... Dann bin ich "die alte"...
und keiner merkt was... wie es MIR eigentlich geht... Soll ja auch keiner...
Ich habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis... und nur ein paar (sehr wenige) davon wissen Bescheid...
Kann verstehen, wenn ich Euch hier "nerve"... also aus Eurer Sicht...
Das will ich nicht!!! Mir hilft nur das Schreiben und die Auseinandersetzung mit dem Thema und mit mir selbst...
Liebe Grüße
Denise
dry68
(
gelöscht
)
Beiträge:
22.05.2011 18:19
#146 RE: Montag geht es los... das "ANDERE LEBEN"...
Schnegge - MORGEN beginnt ein neuer, positiver, sehr erkenntnisreicher neuer Lebensabschnitt für Dich und Du selbst sagst von Dir, dass Du stark bist. Also bin ich sicher, dass Du das Beste draus machen wirst und hier bals ganz stolz berichten wirst, wie es weitergeht!
Geh´s an und hab keine Angst - ein Leben ohne Alkohol kann gar nicht schlechter sein als eins mit, mal so gesehen?
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
bin seit heute wieder zu Hause... Habe mir in der Klinik viele Stichpunkte notiert, welche ich nun erstmal sortieren und ausarbeiten muss... Nein, ich MÖCHTE sie ausarbeiten!!!
Dies wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen...
Aber wie man wohl merkt: Ich lebe noch...
Möchte mich an dieser Stelle (obwohl ich nicht weiß, ob es die Richtige ist) bei allen BEDANKEN , die am Wochenende (21./ 22.05.) vor meinem Klinikaufenthalt, mit mir kommuniziert haben, mir Mut zusprachen usw.