carus der himmel hat dich zu uns geschickt,sonst hätten wir nix mehr zum debattieren und schreiben hast du noch alk zuhause,so als stille reserve? was sollte,oder könnte sich ändern,damit du nicht mehr trinken müsstest? oder...was würde dir noch zum glück fehlen? und...auch wenn du in der arktis urlaub machen würdest,könnte auch da jemand mit einer flasche in der hand auftauchen
forum ist alk-ersatz,und ablenkung schön das deine blackouts,dich etwas wach gemacht haben ich hab die stunden nicht mehr gezählt die mir schon gefehlt haben. es könnte schlimmer werden,wenn du wieder anfängst bleib am ball,auch dein weg wird sich finden
ich bin nur Alkoholiker, kein Prophet. Also kann ich Dir leider nicht sagen, ob und wann sich das, was Du als Saufdruck bezeichnest, legen wird.
Aber ich habe bei mir rückblickend festgestellt, was ich auch bei vielen Mitpatienten als "Zeitschiene" erlebt habe:
Im ersten Jahr der Abstinenz hat sich bei mir ganz viel und ganz intensiv um's Thema Alkohol gedreht. Vom puren Wissensdurst, über die intensive Beschäftigung mit Literatur zum Thema, über ganz viele Diskussionen in der real-live-SHG. Ich wurde also zum Experten für meine Krankheit und habe meine Abstinenz stabilisiert. Stabilisiert dahingehend, dass es nicht mehr der tägliche wiederkehrende Suchtdruck war, nicht mehr die Gier, sondern dass das Nüchterne schon fast "normal" war. Auch der Umgang mit nüchternen Menschen statt mit anderen Trinkern war dann "normal", und auch, wieder einen anders strukturierten Tagesablauf zu haben, meine Freizeit nicht mehr mit Trinken zu füllen, sondern mit Aktivitäten, die mir gut taten.
In den nächsten zwei Jahren der Abstinenz (Jahr zwei und drei also) wurde das Interesse an Alkoholthemen geringer, Abstinenz entwickelte sich zu einer Art "Selbstläufer", die gesundheitlichen Probleme (Magen, Zähne, Kreislauf, Nerven etc.) waren "im Griff", ich war wieder richtig leistungsfähig, mein Selbstvertrauen entwickelte sich stetig, ich war wieder Teil der Gesellschaft, und nicht mehr Einzelgänger und zurückgezogen. Ich konnte und wollte auch wieder am "öffentlichen Leben" partizipieren. Alkohol war zwar immer im Bewusstsein, aber nicht im Vordergrund.
Die nächsten fünf Jahre (also die Jahre vier bis acht) der Abstinenz erreichten das, was ich nicht zu hoffen gewagt hatte: ich fing an, den Alkohol zu vergessen, so normal und alltäglich war ein Leben ohne ihn. Ich hatte Strategien entwickelt, wie ich mein Leben lebenswert gestalten konnte, ohne auch die Krücken eines (oder mehrerer) Suchtmittel bauen zu müssen - auch nicht bei schweren Schicksalsschlägen. Die Bewältigung des täglichen Lebens war überhaupt nicht mehr beeinflusst von meiner Suchterkrankung oder deren Auswirkungen. Es ging mir gut, ich war ausgeglichen und zufrieden mit mir.
Ist es das, worauf Du wartest? Wenn ja, dann lass Dir gesagt sein: ich musste erst aktiv werden, Änderungen herbei führen und wieder zur Gewohnheit werden lassen, um dieses Stadium zu erreichen.
Ein Jahr hin, eines her, was ist das schon?
In einem Punkt hatte ich vielleicht Glück: ich war gesundheitlich derart am Ende, dass mir zum Zeitpunkt des Aufhörens der Alkohol nicht positives mehr gab - ich war einfach nur noch froh und dankbar, nicht mehr saufen zu müssen. Ich konnte mit Grausen auf den Geschmack und die Wirkung des Alkohols zurück blicken.
Und das hat mich sehr, sehr frei gemacht. Vielleicht mit ein Grund, warum ich selten und wenig Suchtdruck hatte, und auch nur ganz am Anfang. Und auch nur wenig Anfangseuphorie (ich habe mir ja selbst nicht über den Weg getraut), statt dessen immer wieder die Befürchtung, ich könnte womöglich rückfällig werden und einen erneuten Abstinenzversuch gar nicht mehr schaffen (Selbstwertgefühl, wo warst Du...)
Tempi passati. Heute habe ich wieder zu einem entspannten Umgang mit dem Alkohol gefunden: ich komme nicht zu ihm, und er nicht zu mir. Er überfällt mich nicht, und ich trinke ihn nicht.
ZitatDu willst Trinken? Dann trink! Aber rufe Dir vorher alle Konseqenzen ins Gedächtnis, die das nach sich ziehen würde. Und wenn Du die alle bewußt in Kauf nehmen kannst, dann mach es und hör morgen oder wann Du willst wieder auf.
ZitatOh nein, das ist nicht gut!! Wie ich mich kenne würde es zu Kontrollverlust kommen. Ich darf daher garnichts mehr trinken.
Wer sagt denn, dass Du das nicht darfst und wie äußert sich dieser Kontrollverlust? Du bist doch allein und kannst dabei niemandem weh tun (außer Dir selbst).
ZitatUnd falls ich das erste Fass überlebe, würde ich mit dieser Strategie wahrscheinlich zum Quartalssäufer werden. Oder zum Trocken-Rückfall-Trocken-Rückfall-Abwechsel-Alki.
Wäre das schlimm?
Ca. 50 % aller, die einen Entzug gemacht haben, werden wieder rückfällig. Daran ist eigentlich nichts Verwerfliches und ich finde es immer noch besser, nicht aufzugeben und es wieder und wieder zu versuchen, als sich dem Suff zu ergeben und daran zugrunde zu gehen.
ZitatDann bist Du nicht so Alki wie ich. Bei mir ist der Vollrausch am Besten.
Nein, bin ich nicht mehr. Meine schlimmsten Exzesse habe ich (hoffentlich) hinter mir. Davon möchte ich auch keinen einzigen noch einmal erleben. Wenn ich einen Vollrausch haben will, dann zögere ich es auch nicht lange raus. Dann geht es richtig ab und zwar so viel und so schnell wie möglich. (Whiskey pur, ohne Eis) Alles andere betrachte ich als reine Zeitverschwendung und danach war ich auch immer für einige Zeit kuriert.
ZitatWarst Du eigentlich schon beim Arzt Deines Vertrauens? Das würde Dir sicher gut tun.
ZitatJa, war ich schon. Der wusste nichtmal 20% von dem, was die hier wissen.
Vielleicht solltest Du den mal ins Vertrauen ziehen. Der steht unter Schweigepflicht, der wird Dich schon nicht verpfeifen. Ich habe aber auch lange gebraucht, bis ich offen mit meinem Arzt darüber reden konnte. Da hatte ich endlich das Stadium erreicht, dass es mir egal war, was er von mir dachte.
LG Nico
[ Editiert von NoNico am 23.08.13 22:26 ]
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.
Ca. 50 % aller, die einen Entzug gemacht haben, werden wieder rückfällig.
Hoiiii, wo hast Du den die kühne Zahl her???
Davon träumt jede Krankenkasse, von den Rentenversicherern mal ganz zu schweigen....
wundert sich
Michael
Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel: Es löst Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten, Leber- und Gehirnzellen auf. - Es löst nur keine Probleme.
… unsere Narben haben die Angewohnheit uns daran zu erinnern, daß die Vergangenheit einmal Realität war … :sly: H.L. "Roter Drache"
Lt. Aida sind es 80 %, die im ersten Jahr nach dem Entzug wieder rückfällig werden und 51 % vier Jahre nach einer Langzeittherapie. Immerhin hat Carus eine 20 %ige Chance, es zu schaffen. Ist doch schon mal was.
LG Nico
[ Editiert von NoNico am 23.08.13 23:02 ]
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.
hi nico egal wieviel protzend,und auch ob kurz oder jahrelang trocken,ein griff zur flasche,und alles geht wieder bergab. ob bei dir oder mir,da sind wir alle gleich. heute ohne basta
ZitatGepostet von carus Ich versuche offen damit umzugehen, damit ich es besser überwinden kann. Desswegen sage ich es einfach wie es mir gerade geht, anstatt wie die anderen Aufhörwilligen sich selbst was vor zu machen und dann wieder rückfällig zu werden.
Wenn ich mir was vormachen würde - lügen würde dass mir Alk nichts mehr gibt - würde es wahrscheinlich nicht klappen. Ich muss sagen wie es ist um es zu lesen und mir bewusst zu sein, was ich eigentlich will, dann klappt es mit der Vernunft.
Ich schätze ja deine Offenheit sehr, andererseits kommt es mir auch so vor als würdest du dir mit dem Schwadronieren über gluckernde Fässer und tranceähnlichen von Gedächtnislücken durchsetzten Glücks-Zuständen eine selbsterfüllende Prophezeiung zimmern. Schon mal was von "fake it till you make it" gehört?
Das Problem bei der Selbstbeobachtung im Entzug ist halt, daß du deiner Wahrnehmung nicht zwingend trauen kannst. Der süchtige Organismus schreit natürlich nach der Droge wenn du ihn auf Entzug setzt, das ist quasi per Definition von Sucht so. Du wirst dem irgendetwas entgegensetzen müssen. Mit bloßem Warten wird dir möglicherweise nur irgendwann das 'Geschrei' zu laut.
Die Maus steht für den inner groove, für ne einwandfreie Sache, für den Wunsch, daß es einen so richtig erwischt. aus Koppstoff von Feridun Zaimoglu
ZitatGepostet von wert52 hi nico egal wieviel protzend,und auch ob kurz oder jahrelang trocken,ein griff zur flasche,und alles geht wieder bergab. ob bei dir oder mir,da sind wir alle gleich. heute ohne basta
Hi wert52,
dem kann ich nicht widersprechen, das ist so, ich weiß das.
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.
[...]diese Zahl hatte ich irgendwo im Web gelesen.
Ich habe mal im Web gelesen, das Marilyn Monroe ein Mann war, Arnold Schwarzenegger eine Frau ist und Janis Joplin nie Drogen angerühtt hat.
Ziemlich plakativ und unseriös, Deine Aussagen.
Dafür zeugen sie von Deinem gesunden Selbstbewußtsein, hier vor versammmelter Alki-Zunft solchen Unsinn zu verbreiten.
Gruss
Michael
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… unsere Narben haben die Angewohnheit uns daran zu erinnern, daß die Vergangenheit einmal Realität war … :sly: H.L. "Roter Drache"
ZitatOh nein, das ist nicht gut!! Wie ich mich kenne würde es zu Kontrollverlust kommen. Ich darf daher garnichts mehr trinken.
Wer sagt denn, dass Du das nicht darfst und wie äußert sich dieser Kontrollverlust? Du bist doch allein und kannst dabei niemandem weh tun (außer Dir selbst).
[ Editiert von NoNico am 23.08.13 22:26 ][/b]
Also, da es Carus ernst ist, darf / will er eben nicht. " Dieser" Kontrollverlust ist ein Zeichen süchtigen Verhaltens und dadurch gekennzeichnet, dass du - wenn du einmal angefangen hast, etwas zu trinken - nicht mehr steuern/ entscheiden kann, wann oder dass du aufhörst. Da ist es völlig egal, ob du alleine bist und mit wehtun hat das im engeren Sinne erstmal auch nix zu tun. Steht übrigens auch im Internet
Zahlen hin, Prozente her - ich sehe selbige nicht als Ausrede für mich, wieder zu trinken. Im Gegenteil, wenn 90-95% innerhalb 10 Jahre einen Rückfall haben, so war mein Bestreben, zur kleinen radikalen Minderheit zu gehören. Jeder Rückfall, von dem ich hier oder in der Gruppe hörte, bestärkte mich in meinem Abstinenzwillen.
Im übrigen gilt für mich: Ich darf trinken, das kann mir niemand verbieten - aber ich will nicht. Meine Definition von zufriedener Abstinenz ist, vom nicht-mehr-dürfen ins nicht-mehr-wollen zu kommen.
bevor Du Dich noch weiter aus den Fenster lehnst, um unsinnige Behauptungen , die Du aufstellst, zu untermauern, hier noch mal Deine Aussage :
ZitatGepostet von NoNico Ca. 50 % aller, die einen Entzug gemacht haben, werden wieder rückfällig.
Vielleicht klärst Du in Deinem klugen Köpfchen erstmal die Begrifflichkeiten, die Du dann so gerne verteidigst.
Oder- um es an meinem Beispiel vielleicht deutlich zu machen :
Ich habe x-Dutzend Entzüge, zwei Entgiftungen und eine Entwöhnungsbehandlung hinter mich gebracht.
Gruss
Michael
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