ZitatGepostet von NoNico @Carus: Ich finde es toll, wie Du Dich schlägst. Den Urlaub zu wagen und alkfrei zu überstehen grenzt für mich an eine Heldentat. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Du fährst, um der Versuchung aus dem Weg zu gehen.
Andererseit denke ich, nur wenn man sich den Situationen stellt, kann man die Gefahr erkennen und besiegen.
Congrats!
Hallo Nonico,
vielen Dank. Allerdings ist es im Nachhinein trotzdem genau so wie vor dem Urlaub, d.h. wenn ich jetzt wieder an das nächste Wegfahren denke, habe ich genau die selben Gedanken wie "was soll ich dort", "alles sinnlos", "macht keinen Spaß". Irgendwie ist es das Suchtgedächtnis, das mich da drin hält. Ich habe schon wieder keine Lust weg zu fahren, obwohl es ja einmal gut ging. Wahrscheinlich weil ich so viele Jahre gesoffen habe.
Carus
Hallo carus
Ich an Deiner Stelle würde als allererstes mal lieber für drei Monate in eine Langzeitentwöhnung fahren und dort bei freier Kost und Logis gründlich an meinen Vorstellungen für ein Leben ohne Drogen arbeiten ...mit Hilfe der ja manchmal doch ganz kompetenten shrinks
Hallo Trollblume
DAS klingt für mich wie Straflager. Es sind auch falsche Annahmen drin. Ich habe nie Drogen genommen. Außerdem möchte ich nicht drei Monate irgendwo hin, das wäre entsetzlich. Das wären drei sinnlose Monate Langeweile, davon würde sogar ein Faultier tot vom Ast fallen.
Außerdem trinke ich nicht mehr und hatte noch nie in meinem Leben einen Rückfall. Und ich habe auch so jeden Tag Kost und Logis.
Das was bei mir ist: diese innere Leere. Der Alk fehlt mir innerlich, es ist irgendwie "nix mehr los". Sauf nix-mehr-los. Ich habe so lange getrunken, so viele Jahre, dass ich dort zu Hause bin. Ich will einfach unbewusst wieder "nach Hause", ich habe "Heimweh", oder wie man das beschreiben kann.
Es sind nicht die Gewohnheiten, sondern dieses Heimweh. Es kommt mir hier "draußen" ungewohnt und ungemütlich vor.
Ich brauche aber keine Entwöhnung. Ich weiß dass ich nichts mehr trinken darf und dass es Wahnsinn war. Was meinst Du wie diszipliniert ich erzogen bin! Ich weiß was zu tun ist. Es ist eben nur nicht schön.
ZitatGepostet von trollblume Vielleicht kommt ja doch ein zaghaft Pflänzchen Hoffnung und Wagemut unter Deiner negativen Grundeinstellung durch.
Und wenn Du nur den Ursachen einer solchen Abwehrhaltung gegen das Leben auf die Spur kommst, ein Ausstieg lohnt allemal
ZitatGepostet von Friedi Carus, auf Dauer wirst du vermutlich einige deiner Lebenseinstellungen und -gewohnheiten ändern müssen, um abstinent einigermaßen zufrieden zu werden. Urlaub ist doch eine gute Gelegenheit, damit anzufangen. Statt auf der Ladefläche deines Autos zu nächtigen, könntest du zum Beispiel eine Studienreise buchen. Die Mühe, all die Vorteile aufzuzählen, die damit verbunden wären, mache ich mir jetzt nicht, aber wie stehst du zu dieser Idee?
Friedi
Hallo Friedi,
danke für Deine Antwort und den Vorschlag. Ich war nur ein einziges Mal in einer organisierten Reise und kam nicht mit der Situation zurecht, massenweise fremde Leute um mich herum zu haben. Ich kann das nicht ertragen, das geht auf keinen Fall. Aber ansich erscheint mir diese Idee gut.
Ich muss auch deshalb allein mit dem Auto fahren, weil ich allein sein können muss und trotzdem meine Sachen dabei habe, meinen Computer, meine Gegenstände, meine weiche Bettdecke, das Kopfkissen usw.. Das ist auch der Grund, warum ich auch nie in Hotels gehe. Ich möchte die Mobilität, um jederzeit abfahren zu können. Sozusagen gibt mir die Möglichkeit einfach jede Sekunde weiter fahren zu können Sicherheit, there is safety in distance. Ich muss einfach nur aussteigen und wieder einsteigen und schon kann ich den Motor starten und weiter fahren wo es schöner ist oder wo es wieder ne Weile gut ist.
ZitatGepostet von carus Es gibt m.E. keinerlei Möglichkeit, irgend etwas Endgültiges, Verlässliches oder ein Ziel zu erreichen. Irgend wann ist man vergangen und alles, was man an Erinnerungen angesammelt hat ist weg.
Hmmm... da mag ich dir aber schon widersprechen, lieber Carus. Erstens liegt es in der Natur der Dinge, dass nichts endgültig ist und es immer "irgendwie" weitergeht. Nimm allein unsere Erde, die dreht sich auch immer weiter und kommt nicht auf die Idee, morgens mal zu sagen: "Och nööö, heute mal nicht!". Meiner Meinung nach wäre es entsetzlich, wenn irgendwann ein - wie auch immer gearteter - Endzustand erreicht werden würde. Zweitens ist das Erreichen einer bestimmten Entwicklung immer auch der Startschuss für die nächste Entwicklung, ich denke da an Beispiele aus der Medizin oder der Technik. Immer, wenn etwas erfunden oder entdeckt wurde, gab es früher oder später Weiterentwicklungen. Freilich nicht immer mit erwünschten Ergebnissen (z.B. Atombombe), aber man kann ja auch im zivilen Bereich bleiben.
Was jetzt speziell mein kleines, bescheidenes Dasein angeht: Klar bin ich für die "ganz große Weltentwicklung" so unwichtig wie eine Amöbe, aber innerhalb meines Umfeldes, sei es privat oder beruflich, weiß ich, dass ich Spuren hinterlasse. Ich sehe einen Sinn in meinem Privatleben, und ich sehe auch einen Sinn in meiner beruflichen Tätigkeit.
ZitatAber die ganze Scheiße ist für mich nur erträglich, weil ich weiß dass sie irgend wann mal auch vorbei ist und dass sich nichts abspeichert.
Diese "Scheiße" ist vielleicht gar nicht so scheiße, du empfindest sie vielleicht nur als scheiße, weil du im Moment noch nicht weißt, was du alles Tolles, Beglückendes, Erfüllendes daraus machen könntest, wenn du nur wüsstest, wie. Vermute ich jetzt einfach mal.
ZitatAber einen Plan wie "ich will das und das werden" oder "dies und jenes ist zu tun um dort oder dort hin zu kommen" habe ich nicht.
Ich weiß nicht warum, aber ich kann den Eindruck nicht loswerden, dass das bei dir "nur" eine Phase ist, mit fast schon pubertärem Trotz zu wiederholen:
Wenn du magst, wiederhole das ruhig mantramäßig. Rede dir ruhig weiterhin ein, du seist "ein einsamer Wolf", der andere Menschen nur als anstrengend empfindet, sein ganzes Leben sowieso, und der als wunderlicher alter Mann enden wird. Hinsichtlich deines Intellekts finde ich jedoch, dass du es dir ein bisschen zu einfach machst.
Es ist natürlich schon bequemer, alle anderen als "für mich unnötig" abzustempeln, um dann - falls das auf Protest stößt - wieder einzulenken: "Nein nein, sorry, es liegt an mir!" Das ist nämlich eine typische Floskel, mit der man dem anderen unauffällig zu verstehen gibt, man hätte keinen Bock sich mit dem anderen zu beschäftigen. Und warum nicht? Weil man dann vielleicht den Hintern hochkriegen müsste. Womit sich der Kreis schließt - genau das willst du ja offensichtlich nicht.
Bitte entschuldige, falls du meinen Text als anmaßend empfindest, ich wollte dich nicht ärgern (oder langweilen :zwinker1, sondern dir nur gerne meine Einschätzung schreiben.
ZitatGepostet von carus Es sind nicht die Gewohnheiten, sondern dieses Heimweh. Es kommt mir hier "draußen" ungewohnt und ungemütlich vor.
Jetzt erst gelesen... Carus, das genau ist der Schlüssel! Mit diesem Bild vom "Heimweh" triffst du voll ins Schwarze, denn nichts anderes tut man, wenn man ein alkoholfreies Leben erlenen will: Das, was sich früher "nice&cosy" angefühlt hat, durch anderes ersetzen, das ein ebensolches Wohlgefühl auslöst und dabei aber gesünder ist. Die Wirkung und das Gefühl von Alkohol ist einzigartig, das kann man weder durch guten Sex noch durch Schokolade oder exzessive Hobbies 1:1 ersetzen. Aber man kann tatsächlich lernen, etwas anderes an die Stelle von Alkohol zu setzen und das dann richtig gut zu finden (was auch immer das für den einzelnen sein mag).
durch Dich habe ich mich in diesem Forum angemeldet und bin jetzt seit 4 Wochen abstinent. Als ich Dich hier gefunden habe, waren es gerade mal ein paar Tage und ich weiß nicht, ob ich es ohne Dich so lange geschafft hätte. Mein Leben mag Dich vielleicht nicht interessieren, doch für mich hat Deine Existenz damit eine Bedeutung bekommen.
Auch glaube ich, dass Dich viele Deiner Bekannten und Kollegen vermissen würden, wenn Du nicht da wärst, auch wenn Dich das im Moment nicht wesentlich berührt. Doch für sie füllst Du einen Platz aus, den nur Du ausfüllen kannst.
Der Sinn des Lebens liegt vielleicht nicht immer in uns selbst sondern wird erst durch unsere Umwelt sichtbar. Mir war mein Leben bis noch nicht allzu langer Zeit auch fast egal, doch zum Glück gab es in mir immer ein Fünkchen Verantwortungsgefühl und Liebe zu meinen Lieben, ihnen nichts anzutun in dem ich mir etwas angetan hätte, jedenfalls nicht direkt, wobei dem Alkohol zu verfallen auch eine Art Selbstmord auf Raten ist.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du jemanden findest, dem Du vertrauen und mit dem Du Dein Leben teilen kannst. Nach meiner Erfahrung ist der Mensch nicht für das Alleinsein geschaffen.
Zu Hause ist dort, wo die Liebe ist.
Liebe Grüße Nico
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.
ZitatGepostet von NoNico @Carus: Ich finde es toll, wie Du Dich schlägst. Den Urlaub zu wagen und alkfrei zu überstehen grenzt für mich an eine Heldentat. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Du fährst, um der Versuchung aus dem Weg zu gehen.
Andererseit denke ich, nur wenn man sich den Situationen stellt, kann man die Gefahr erkennen und besiegen.
Congrats!
Hallo Nonico,
vielen Dank. Allerdings ist es im Nachhinein trotzdem genau so wie vor dem Urlaub, d.h. wenn ich jetzt wieder an das nächste Wegfahren denke, habe ich genau die selben Gedanken wie "was soll ich dort", "alles sinnlos", "macht keinen Spaß". Irgendwie ist es das Suchtgedächtnis, das mich da drin hält. Ich habe schon wieder keine Lust weg zu fahren, obwohl es ja einmal gut ging. Wahrscheinlich weil ich so viele Jahre gesoffen habe.
Carus
Hallo carus
Ich an Deiner Stelle würde als allererstes mal lieber für drei Monate in eine Langzeitentwöhnung fahren und dort bei freier Kost und Logis gründlich an meinen Vorstellungen für ein Leben ohne Drogen arbeiten ...mit Hilfe der ja manchmal doch ganz kompetenten shrinks
Hallo Trollblume
DAS klingt für mich wie Straflager. Es sind auch falsche Annahmen drin. Ich habe nie Drogen genommen. Außerdem möchte ich nicht drei Monate irgendwo hin, das wäre entsetzlich. Das wären drei sinnlose Monate Langeweile, davon würde sogar ein Faultier tot vom Ast fallen.
Außerdem trinke ich nicht mehr und hatte noch nie in meinem Leben einen Rückfall. Und ich habe auch so jeden Tag Kost und Logis.
Das was bei mir ist: diese innere Leere. Der Alk fehlt mir innerlich, es ist irgendwie "nix mehr los". Sauf nix-mehr-los. Ich habe so lange getrunken, so viele Jahre, dass ich dort zu Hause bin. Ich will einfach unbewusst wieder "nach Hause", ich habe "Heimweh", oder wie man das beschreiben kann.
Es sind nicht die Gewohnheiten, sondern dieses Heimweh. Es kommt mir hier "draußen" ungewohnt und ungemütlich vor.
Ich brauche aber keine Entwöhnung. Ich weiß dass ich nichts mehr trinken darf und dass es Wahnsinn war. Was meinst Du wie diszipliniert ich erzogen bin! Ich weiß was zu tun ist. Es ist eben nur nicht schön.
ZitatGepostet von trollblume Vielleicht kommt ja doch ein zaghaft Pflänzchen Hoffnung und Wagemut unter Deiner negativen Grundeinstellung durch.
Und wenn Du nur den Ursachen einer solchen Abwehrhaltung gegen das Leben auf die Spur kommst, ein Ausstieg lohnt allemal
Ich verstehe nicht, was Du hiermit gemeint hast.
Carus
1. Alkohol ist eine Droge!Punkt
Kannst Du das so stehen lassen? Wenn Du das anzweifelstwas soll ich dann sagen...es fehlt dann die Diskussionsgrundlage m. E.
Das andere verstehe ich nicht...ich hatte immer ein Leben, das durch den Alkohol nach und nach schräger gefärbt wurde und mir entglitt,in dem Sinne,wie ich es führen wollte.
Seit dem ich die Droge los bin,kann ich das Leben in seiner Vielfalt wieder schätzen und bin froh über jeden Tag den ich erleben darf,auch wenn es ein trauriger oder anstrengender Tag ist.
Innere Leere,eine Depression darüber, das das Alte nicht mehr so weitergehen konnte ja das hatte ich auch vorübergehend,Verzweiflung und keine Idee was ich ändern könnte und so,aber das bezog sich auf meine persönliche Perspektive und und nicht auf das Weglassen des Suchtstoffs.
Stell ich mir schwer vor trocken zu bleiben,wenn Du solche Gedanken hast und ihnen erlaubst Dich zu dominieren
Ich würde sie ebenso verabschieden und durch liebevolle selbsterhaltende Gedanken ersetzen, bis Du sie wirklich lebst.
Also Festplatte entmüllen! Glaube nicht alles was Du denkst Zumal,wenn es Dich zur Selbstzerstörung auf Raten bewegen will
LG Vera
[ Editiert von trollblume am 13.09.13 20:43 ]
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
was meine andworten an nonico angehen,... so verweise ich auch auf meine signatur.
selbstgefälligkeit und aroganz sind negativ besätzte eigenschaften die einem vermeintlichen " gegner " gerne mal als ähmmm... argument ? um die ohren gehauen wird.
aber so übel sind diese dinge doch garnicht .
So habe ich das noch nicht gesehen aber jetzt wo Du es sagst denke ich, es könnte stimmen.
ZitatGepostet von Mary61 ich hab eine geschichte und es ging mir mal sehr schlecht. ich habe unverschuldet mit dem teufel getanzt, aber ich habe damals auch einiges durch eigene schuld verloren und zerstört.
dennoch habe ich es geschafft aus einer ausweglosen situation und einem eigendlich schon missratenen leben..... .....ganz und gar auszubrechen und hab meine chancen genuzt.
das war aber kein spaziergang und nicht immer leicht.
heute bin ich mit mir zufrieden, im reinen und ich GEFALLE mir SELBST, also bin ich selbstgefällig.
OK, dagegen kann man nichts einwenden!
Es darf jeder sein wie er sein möchte.
ZitatGepostet von Mary61 mit der zeit wurde ich auf diesen zustand auch stolz, also arrogant.
warum also sollte es negativ sein das zu zeigen
Arroganz ist eher wenn man anderen weh zu tun versucht.
ZitatGepostet von Mary61
und zu meiner fehlenden therapie...
ZitatGepostet von carus
..................Wozu hast Du Deine Meinung dann geändert?
Carus
meinst du wozu oder doch warum?
wozu? ... weill ich auch gelernt habe fehler einzusehen und meinungen zu ändern wenn mich etwas überzeugen kann. mir selber kommt diese einsicht zwar nicht mehr zu gute, aber grade ich, als jemand der keine richtige thera gemacht hat, findet es wichtig andere davon zu überzeugen!
du hast auch dieses schlafende monster im keller, du hast schon erzählt das es da etwas gibt das du nicht anrühren willst.
Ja. Vielleicht ist Monster auch das falsche Bild. Es ist einfach "Kindheit" eben.
Und es würde nichtmal reichen, dass jemand anders drin herum bohren würde, nein, man soll es sogar selbst machen! Also ich habe einfach keine Kraft auch da in meinem Alter noch was zu versuchen, wo doch eigentlich alles klappt. Ich sitze emotional einigermaßen gerade, ich bin trocken, ich hatte noch keinen Rückfall ...
Mir kommt das vor wie "das muss jetzt gemacht werden", obwohl es doch gerade gut geht. Keiner lässt einen zahn ziehen, weil der später mal anfangen könnte mit faulen.
ZitatGepostet von Mary61 mir ging es auch so, da war was das ich auf keinen fall wieder spüren wollte ich dachte dies wäre so schmerzhaft das ich mich dem ohnmächtig fühlte.
OH je, das tut mir leid für Dich. Nur gut dass es vorbei ist.
ZitatGepostet von Mary61 also keine therapie.ich doch nicht.ich brauch doch keine psychofutzis die in meiner seele wühlen.ich bin nicht verrückt aber vor allen dingen, ich weiß schließlich selbst am besten ... bla bla bla ....
aber das monster kommt wieder hoch, ob du willst oder nicht. du weißt nie wann es dich überfällt... es läßt sich nicht auf ewig wegsperren und verhungern tut es auch nicht. eine zeitlang sah es so aus als könnte ich es ertränken aber so richtig funktioniert hat das nicht.
ohne profesionelle hilfe war ich dem biest ausgeliefert. ich wußte nie wann und warum es sich regte und auch nicht wie ich mit ihm umgehen mußte.
ich hab es geschaft mein monster zu zähmen. so ist ein zusammenleben mit ihm möglich.
Vielleicht ist es das zahme Monster mit dem Du zusammen lebst, das manchmal verbissen wirkt. Es ist ja auch "Du" und Monster haben auch Zähne.
ZitatGepostet von Mary61 dabei halfen mir menschen die therapie-erfahren haben, meine shg. trotzdem hab ich es mir so viel schwerer gemacht als es notwendig gewesen ist und es war auch sehr riskant.
grade weil es bei mir gut ausging und ich eine stabile zufriedene trockenheit erreicht habe, weiß ich wie unnötig schwer und langwierig es war und wieviel verdammtes sau-glück ich hatte! ich nur JENDEN vor meinem weg warnen!
es kann so funktionieren,
aber wenn ich heute nochmal bei null anfangen müßte,.....
..... so schnell könnste nicht gucken wie ich zur "klapper" rennen würde!
Ja, verstehe.
Falls ich jemals rückfällig werde, würde ich auch in die Klapper gehen.
Das ist eine spezielle Tanzveranstaltung für Menschen, die gerne Standard (z.B. Walzer, Foxtrott, ChaChaCha usw.) oder auch andere Richtungen wie Lateinamerikanisch tanzen. Da wird alle mögliche tanzbare Musik aufgelegt (bloß halt keine Disco-Mucke ausm Zappelschuppen), und während es früher Gebäck und Tee gab (daher der Name), kriegt man da heute auch "moderne" Snacks wie Nachos und Cola. Alkohol ist da meistens eher verpönt, da Standardtanz als Sport gilt. Und wer trinkt schon Alkohol beim Sport?
LG Ave
Hallo Ave,
danke. Wieder was gelernt. Heißt das direkt so? Davon habe ich noch nie was gehört.
ZitatDie Wirkung und das Gefühl von Alkohol ist einzigartig, das kann man weder durch guten Sex noch durch Schokolade oder exzessive Hobbies 1:1 ersetzen.
Hier möchte ich energisch widersprechen.
Guter Sex ist besser als jeder Vollrausch, sehr viel besser. Wer das nicht weiß, hatte noch nie richtig guten Sex.
Exzessive Hobbies sind ebenfalls besser. Obwohl ein Hobby auch in eine Sucht ausarten kann. Wer schon einmal 48 Stunden am PC durchgezockt hat, kann das bestätigen. Macht aber auch mehr Spaß als ein Vollrausch.
Bei Schokolade stimme ich zu. Die mag ich nicht so gern, obwohl ich mir zum Aufputschen schonmal ein - zwei Riegel Bitterschokolade gönne. Eine Überdosis Schokolade führt bei mir zu Übelkeit, aber nicht so sehr wie eine Überdosis Alkohol.
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.
also, eins muss ich sagen: Du bist echt ein komischer Vogel!!!
Und das ist nicht negativ gemeint!
Wie du mit einer stoischen Ruhe auf jeden Beitrag eingehst, ohne jede erkennbare Regung, echt, so was hat Seltenheitswert. Ich hab dir ja schon geschrieben, dass ich deine Art durchaus sehr interessant finde. Außerdem kann ich bestimmte Teile von dem, was du schreibst, auch für mich selbst nachvollzeihen, z.B. das "gerne alleine sein".
Bist du Autist? Die Frage ist ernst gemeint und ich möchte dich damit nicht in eine Schublade stecken, es ist echtes Interesse meinerseits.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ZitatGepostet von carus Es gibt m.E. keinerlei Möglichkeit, irgend etwas Endgültiges, Verlässliches oder ein Ziel zu erreichen. Irgend wann ist man vergangen und alles, was man an Erinnerungen angesammelt hat ist weg.
Hmmm... da mag ich dir aber schon widersprechen, lieber Carus. Erstens liegt es in der Natur der Dinge, dass nichts endgültig ist und es immer "irgendwie" weitergeht. Nimm allein unsere Erde, die dreht sich auch immer weiter und kommt nicht auf die Idee, morgens mal zu sagen: "Och nööö, heute mal nicht!". Meiner Meinung nach wäre es entsetzlich, wenn irgendwann ein - wie auch immer gearteter - Endzustand erreicht werden würde.
Ave, ich meine nicht dass dann alles zu Eis erstarrt oder so. Ich meine eher, dass was erreicht ist in dem Sinne wie "es hat sich gelohnt die ganze Scheiße auszuhalten und nun kann man aufatmen und hat es sich verdient". Oder auch einfach nur, dass das, was man sich angeeignet hat, nicht einfach verloren geht. Sieh mal alte Menschen, die haben viel Lebenserfahrung in ihrem Beruf, sind endlich an einem Punkt wo sie jüngeren richtig gut helfen können, und schon sterben sie und alles ist verschwunden. Sozusagen im Nichts verschwunden wie ein falsch abgeschichtes Posting.
rein philosophisch gesehen ist die gesamte Existenz sinnlos. Wir können uns vielleicht der Illusion ergeben, dem Leben einen Sinn geben zu können, aber in Wahrheit hat es keinen. Der einzige Grund warum wir da sind ist, weil die Evolution uns erzeugt hat. Aufm Mond wars nicht so ... auch egal.
ZitatGepostet von AVE Zweitens ist das Erreichen einer bestimmten Entwicklung immer auch der Startschuss für die nächste Entwicklung, ich denke da an Beispiele aus der Medizin oder der Technik. Immer, wenn etwas erfunden oder entdeckt wurde, gab es früher oder später Weiterentwicklungen. Freilich nicht immer mit erwünschten Ergebnissen (z.B. Atombombe), aber man kann ja auch im zivilen Bereich bleiben.
Ja, als "Menscheit" geht es länger weiter als für einen Einzelnen, das stimmt schon. Aber wenn man die Gesamtentwicklung sieht, ist auch da irgendwann Schluss. Dann gehört die Erde wieder den geologischen Vorgängen. Oder wird zu einem kalten Stein, der um eine ausgebrannte Sonne saust.
Alles was bis von Menschen erreicht wurde ist irgendwann "weg". Normalerweise brauchste Frühs nichtmal aufstehen ... ist sowieso egal.
Warum wir trotzdem aufstehen ist aus Illusion oder aus Trieb, den uns die Gene vorschreiben. Wir machen einfach das was unsere Vorfahren erfolgreich gemacht haben und wesswegen sie uns als Nachkommen hatten, aber einen Sinn hat das nicht.
ZitatGepostet von AVE Was jetzt speziell mein kleines, bescheidenes Dasein angeht: Klar bin ich für die "ganz große Weltentwicklung" so unwichtig wie eine Amöbe, aber innerhalb meines Umfeldes, sei es privat oder beruflich, weiß ich, dass ich Spuren hinterlasse. Ich sehe einen Sinn in meinem Privatleben, und ich sehe auch einen Sinn in meiner beruflichen Tätigkeit.
Den Du ihm gibst! Es ist Deine Illusion. Dein privates Ding, aber es bleibt nicht beständig. Dieser Sinn ist nur ein Erregungsmuser in Deinem Gehirn. Wenn Du ein anderes Muster hättest, wäre es eben ein anderer Sinn.
ZitatGepostet von AVE
ZitatAber die ganze Scheiße ist für mich nur erträglich, weil ich weiß dass sie irgend wann mal auch vorbei ist und dass sich nichts abspeichert.
Diese "Scheiße" ist vielleicht gar nicht so scheiße, du empfindest sie vielleicht nur als scheiße, weil du im Moment noch nicht weißt, was du alles Tolles, Beglückendes, Erfüllendes daraus machen könntest, wenn du nur wüsstest, wie. Vermute ich jetzt einfach mal.
ZitatAber einen Plan wie "ich will das und das werden" oder "dies und jenes ist zu tun um dort oder dort hin zu kommen" habe ich nicht.
Ich weiß nicht warum, aber ich kann den Eindruck nicht loswerden, dass das bei dir "nur" eine Phase ist, mit fast schon pubertärem Trotz zu wiederholen:
Wenn du magst, wiederhole das ruhig mantramäßig. Rede dir ruhig weiterhin ein, du seist "ein einsamer Wolf", der andere Menschen nur als anstrengend empfindet, sein ganzes Leben sowieso, und der als wunderlicher alter Mann enden wird. Hinsichtlich deines Intellekts finde ich jedoch, dass du es dir ein bisschen zu einfach machst.
Was meinst Du mit zu einfach machen?
ZitatGepostet von AVE Es ist natürlich schon bequemer, alle anderen als "für mich unnötig" abzustempeln, um dann - falls das auf Protest stößt - wieder einzulenken: "Nein nein, sorry, es liegt an mir!" Das ist nämlich eine typische Floskel, mit der man dem anderen unauffällig zu verstehen gibt, man hätte keinen Bock sich mit dem anderen zu beschäftigen. Und warum nicht? Weil man dann vielleicht den Hintern hochkriegen müsste. Womit sich der Kreis schließt - genau das willst du ja offensichtlich nicht.
Diesen Absatz habe ich nicht verstanden. Kannst Du das bitte in anderen Worten schreiben oder verdichten? Und keine Sorge, Du kannst mir nicht weh tun, weder versehentlich noch absichtlich.
ZitatGepostet von carus Es sind nicht die Gewohnheiten, sondern dieses Heimweh. Es kommt mir hier "draußen" ungewohnt und ungemütlich vor.
Jetzt erst gelesen... Carus, das genau ist der Schlüssel!
Ja! Das meine ich auch, ich bin in diesem betrunkenen Zustand zu Hause gewesen seit 18 Jahren, die nüchternen Zeiten tagsüber zählen ja auch dazu. Aber vor allem im Rausch, da war ich ganz ich und konnte sein wie ich bin. Es war so gut einkaufen zu gehen und sich die richtige Sorte auszusuchen und dann gleich nach Hause, den Rechner angeschmissen, aufs Sofa geknallt und dann langsam betrunken werden, was lesen, Musik hören oder einen Film sehen, langsam weg treten, in Decken gerollt. Und im Auto sehe ich dann immer die Sterne am Himmel oder wenn es regnet tropfen die Tropfen auf die Scheiben. Oder wenn es gewittert und ganz nah ein Blitz einschlägt, dann wird es erst so ganz grell und dann kommt so ein trockenes knistern ud dann kracht es dass es wackelt und dann wenn es vorbei geht wird es ruhiger und die Tropfen laufen die Scheiben runter und ich habe dann erstmal richtig einen tiefen Zug genommen, um noch mehr zu Hause zu sein. Oder auch zum Beispiel wenn man in der lausitz ist an einem der Seen, dann ist früh um vier so ein Nebel da und eine unglaubliche Stille, wie in einer Fantasy-Welt. Und dann war ich immer so in der Früh, wenn sich der schwarze Nachthimmel noch lange lange vor der Morgendämmerung so leicht hellbläulich anhaucht, blitzwach und bin über die Wege gelaufen und habe Zigaretten geraucht und dann wieder was getrunken und wieder schlafen gegangen. Es waren so unglaublich viele Gelegenheiten über die ganzen Jahre, die ich garnicht alle beschreiben könnte, so viele fallen mir ein. Das war mein Zuhause im Alk. Und dann kam die Alkoholkrankheit und ich habe die Nachwikrungen bekommen, die Gedächtnisprobleme und die Veränderungen, die ich auch noch nicht richtig verstanden habe, das hat mich von diesem "zu Hause" weg getrieben und darf nicht mehr hin.
ZitatGepostet von AVE Mit diesem Bild vom "Heimweh" triffst du voll ins Schwarze, denn nichts anderes tut man, wenn man ein alkoholfreies Leben erlenen will: Das, was sich früher "nice&cosy" angefühlt hat, durch anderes ersetzen, das ein ebensolches Wohlgefühl auslöst und dabei aber gesünder ist.
uff
ja
ZitatGepostet von AVE Die Wirkung und das Gefühl von Alkohol ist einzigartig, das kann man weder durch guten Sex noch durch Schokolade oder exzessive Hobbies 1:1 ersetzen. Aber man kann tatsächlich lernen, etwas anderes an die Stelle von Alkohol zu setzen und das dann richtig gut zu finden (was auch immer das für den einzelnen sein mag).
Das komische ist, dass ich es weiß und dass es mir auch gelingt es zu ersetzen. Aber ich denke immer noch anders. Ich will da immer wieder hin!
ZitatGepostet von NoNico Der Sinn des Lebens liegt vielleicht nicht immer in uns selbst sondern wird erst durch unsere Umwelt sichtbar. Mir war mein Leben bis noch nicht allzu langer Zeit auch fast egal, doch zum Glück gab es in mir immer ein Fünkchen Verantwortungsgefühl und Liebe zu meinen Lieben, ihnen nichts anzutun in dem ich mir etwas angetan hätte, jedenfalls nicht direkt, wobei dem Alkohol zu verfallen auch eine Art Selbstmord auf Raten ist.
Ja, hast Recht. Der Sinn liegt in anderen.
Was bei mir ist, dass ich früher auch sehr viel geholfen habe. Ich habe wohl ein Helfersyndrom und wollte von mir aus auch aufhören zu helfen, also aufhören meinen Lebenssinn über andere zu definieren. Ich war - schon bevor ich mit dem Alk aufgehört habe - eine Weile "trocken vom Helfen", hatte also auch da eine Art Entzug vorgenommen. Ich habe immer anderen geholfen, mit Geld und mit anderen Unterstützungen, um mich darüber zu definieren oder als Person zu empfinden. Jetzt fehlt mir im Prinzip auch das, also jeglicher Sinn.