da fallen mir noch die 7 Jahre ein, die du nicht in Tibet verbracht hast, nein du hast es hier geschafft.
Meinen Glückwunsch und Respekt für dich.
Ich steh auf ungerade Zahlen, besonders auf die 7 und die 13.
Lese gern von dir, ist für mich oft ein bisschen wie ein Buch lesen, doch leider... ...oft wenn ich mittendrin bin,ist dein Post schon zu Ende......schade
Meinen herzlichen Glückwunsch und ganzen Respekt für Deine 7 Jahre Abstinenz.
Habs ja gar nicht so mit (Glücks-)zahlen. Da ist aber was, was ich Dir wünsche So ein bissele auf ... ... und damits Deinem 49 51%igen Zickenanteil nicht zu langweilig wird, wünsch ich Dir den auch noch
Huhu ame, jo, lese dich auch gerne- hat das gewisse etwas wie du worte setzt. Das mit dem Karl, wunderschön beschrieben das. Nun die 7 ist so gar nicht meine zahl. So sehr gar nicht meine zahl, dass ich für meinen nächsten geburtstag beschlossen habe für ein jahr in meinem künftigen lebensjahr mein alter zu benennen- sollte wer fragen. Primzahlen sind auch nicht meins- aber die 4 und die 16, die mag ich ganz besonders und das multiplizierte ergebnis dieser beiden auch. Farben sind bei mir stimmungssache, obwohl ich derzeit einen starken hang zu bestimmten hellen leuchtenden grüntönen habe- denke mal das ist noch der kiwiland einfluss. Schön das es dir so gut geht mit deinen sieben jahren ohne und meinen dafür! Lieben gruss gen süden geschickt Hermine
Ein sehr interessanter Beitrag.Auch ich darf Dich beglückwünschen für die 7 abstinenten Jahre.Mach weiter so ,auch deine HP und Idee mit der reinen Frauengruppe finde ich ,wird dir weiterhelfen deine weiteren trockenen Weg zu gehen. Ich selbst bin auch schon etwas länger trocken aber dafür auch ein paar jahre älter.Unsere neue gemischte Gruppe besteht jetzt hier in Laubach auch seit Nov.2002,auch von mir gegründet.Unsere HP ist www.freundeskreis-wetterau.de des gleichnamigen Vereines wo ich seid 1987 Mitglied bin.
für eine fortsetzung gestern hat es mir zeitlich nicht mehr gereicht ... aber jetzt noch ein puzzlestück:
genau heute vor sieben jahren und ziemlich genau auch um diese uhrzeit hatte ich meinen termin im krankehnhaus.
och was war das schrecklich! ich habe mich in grund und boden geschämt, dass ich 'da zu den alkis' musste. ich war doch topfit und quietschfidel!
ich hatte immer noch keine ahnung.
außerdem hatte ich angst. was machen die da mit mir? kriege ich ne gehirnwäsche? werde ich eingesperrt? was ist mit datenschutz? wird meine akte gespeichert?
böse klischees und alte, destruktive botschaften hatten sich mir fest ins hirn gebrannt ...
die lehrerin: „süchtige sind charakterschwache vollidioten“
aus der familie: "dat tant' berta, dat versoffe bies“, oder „dä satansknoche, dä hätt dat janze jeld versoffe"
aus der geschichte: zwischen 1933 und 1945 waren alkoholiker "lebensunwertes leben", dem der 'gnadentod' zu gewähren war: alkoholiker wurden systematisch erfasst, sterilisiert, zur zwangsarbeit verpflichtet und ermordet.
meine angst, die scham, haben dazu beigetragen, dass ich noch lange über den punkt der einsicht hinweg getrunken habe.
meine therapeutin hatte es mir schon jahre zuvor auf den kopf zu gesagt: "du bist alkoholikerin". für diesen satz habe ich sie gehasst. jahre zuvor hatte sie mir das leben gerettet, hatte mich mit viel geduld und unendlicher liebe aus einer schlimmen suizidalen phase geholt, hatte mich begleitet, mich aufgepeppelt, stark gemacht, einen neuen willen zum leben in mir geweckt. und jetzt warf sie mir solche schimpfwörter an den kopf?! die blöde kuh!
ich? alkoholikerin? unlebenswertes leben?! also nein! aber „das schimpfwort“ bohrte in mir drin herum und führte ein merkwürdiges eigenleben...
„wer alkoholkrank ist, kann seinen alkoholkonsum nicht mehr kontrollieren,“ las ich. aha. konnte ich aber doch! täglich führte ich buch über meinen trinkgewohnheiten, über meinen konsum, entwickelte ein spezielles punktesystem, um bier, wein und höherprozentiges miteinander vergleichen und addieren zu können. im schnitt trank ich eine ¾-liter flasche wein am abend. später einen liter. wenn es mehr wurde, redete ich mir ins gewissen. (seeeehr wirkungsvolle methode, übrigens!) ich hatte doch alles ganz prima griff!
meine ärztin sagte schon 1995, als ich all meinen mut zusammennahm und vorsichtig darauf hinweies, dass ich wohl ein alkoholproblem hätte: "na dann trinkst du halt etwas weniger, und wenn doch, dann genießt du es mehr." pustekuchen! ich trank nicht weniger, sondern mehr. und schneller.
im frühjahr 1999 sprach ich das thema noch mal an: "was denn, immer noch nicht besser? ja da müssen wir jetzt mal was machen. da kriegste ne kur. die unterlagen holst du dir bei der krankenkasse. die zahlen das."
kur fand ich gut. maximal drei wochen. kam meinem job sehr entgegen. ich hatte nämlich angst, dass ich nicht mehr im sendeplan auftauche, wenn ich zu lange weg war ....
ich rief bei der krankenkasse an. eine kur wegen alkohol?! nein, da sind wir nicht zuständig. da müssen Sie sich an die bfa wenden. an die bfa? nein nein, keine langzeittherapie. so viel zeit habe ich nicht. eine kur bitte .... nein keine kur.
diese "blöde" krankenkasse! für den anruf hatte ich all meinen mut zusammengenommen. bis ich bei der bfa anrief - ich weiß nicht mehr, wie lange das gedauert hat ....
es kamen die papiere von der bfa, ich füllte aus und schickte zurück. es kam ein papier zurück: wo ist ihr sozialbericht? wir brauchen einen sozialbericht. was für ein sozialbericht? was ist das? kostet das geld? und wieso überhaupt? ich bin doch nicht asozial, sondern zahle ordentlich steuern und auch ordentlich sozialversicherung .... nein. ohne sozialbericht keine alkoholtherapie.
diese "blöde" bfa. machte meinen terminplan total kaputt. ich wollte doch bloß eine kur gegen alkohol. ich rief also beim sozialamt an und beantragte einen sozialbericht. und zwar ganz schnell, bitte. am besten vorgestern.
ich hatte immer noch keine ahnung.
'sozialbericht? für was denn? für eine alkoholkur? da sind wir nicht zuständig. wenn überhaupt, dann macht das der sozialpsychologische dienst.' was denn?! sozialamt macht keinen sozialbericht? ich soll zum püschater? nee jetzt. dieses "blöde" sozialamt.
der „blöde“ sozialpsychologische dienst war dann übrigens auch nicht zuständig und sagte, ich solle mich an eine suchtberatungsstelle wenden. die würden sowas normalerweise machen. was denn?! ich - süchtig?! nee jetzt.
also suchtberatungsstelle. au weia. da gehörte ich doch nun wirklich nicht hin. musste ich aber.
die suchtberatungsstelle. sommer 1999. ich sollte also einem wildfremden menschen mein leben erzählen und warum ich etwas so schambesetztes wie eine alkoholkur beantragt hatte?!
die verlangten echt viel für so ein bißchen therapie...
suchtberatungsstelle. psychosoziale sozialarbeiter. igittigitt. so ne laberköppe mit konsens-zwang. die wollten mich bestimmt umdrehen und zur langweiligen spießerin machen. aber mit mir nicht. nee jetzt. ich bin individualistin und echt intellligent mit nem hohen iq. konnten die mir überhaupt das wasser reichen? wenn sie mir schon den alkohol nehmen wollten?!
oder waren die etwa so doof wie damals die anonymen alkoholiker?!
da war ich nämlich schon mal gewesen, bei den anonymen alkoholikern. im berliner hauptquartier. so anderthalb oder zwei jahre zuvor. also mitte/ende 1997. oder 1996?!
das war, als meine therapeutin mich auf den flitz gebracht hatte, dass es wichtig für mich sein könnte, mir eine selbsthilfegruppe zu suchen. also tat ich ihr den gefallen und ging suchen ....
an den allerschlimmsten selbsthilfeort, den es damals in berlin gab: den berüchtigten 'keller' der berliner anonymen alkoholiker im wedding. oder war das moabit? schrecklich jedenfalls.. ganz ganz schrecklich....
die öffnungszeiten hatte ich vorher telefonisch erfragt. ich wollte informationen darüber, wann sich wo welche selbsthilfegruppen treffen - also bloß so ein zettelchen, einen flyer, wo so daten draufstehen. ganz still und leise, ohne angesprochen zu werden und gleich wieder abhauen. und noch ein bißchen infomaterial vielleicht, so was allgemeines, zum stillen durchlesen in meiner heimischen sicherheit bei einem gemütlichen glas wein.
ich also mit dem auto dahin. seeeehr düstere gegend. unheimlich. ich die stufen runter. alte kellertür mit klinke und glocke.
da saß der obertrockene langzeitabstinenzler mitten im qualm. es stank. der keller seit jahrhunderten ungelüftet. wände und decken dunkelgelb von unzähligen zigaretten. der mann stank. obendrein hatte er einen bart. er war mir unsympathisch und redete ununterbrochen. eine dreiviertel stunde lang hat er mich zugetextet, wie toll sein leben ohne alkohol sei und wie toll meines erst sein wird, wenn ich nur würde wie er.
eine nach der anderen hat er geraucht, während er sich den mund fusselig redete, um mir seine abstinente welt schmackhaft zu machen. ich hatte eher das gefühl, er redete so viel, um sich seine abstinente welt selbst schmackhaft zu machen. er sah weder gesund noch zufrieden noch glücklich aus. jedenfalls schlechter als ich. „also wenn das so ist“, dachte ich mir, „dann bin ich mit alkohol echt besser dran als ohne.“
ich wollte nicht so werden wie der. mir war schlecht. wie toll die gruppen seien, brabbelte er weiter - und dass da alle alle hinkämen. immer so 25, 30 mann, säßen in zweier-, manchmal auch dreier-reihen um den tisch.
also nur männer? viele menschen auf einen haufen? eng beieinander? und rauchen währenddessen erlaubt? in einem ungelüfteten raum???? neee. nix für mich. - „ nein, nicht nur männer. auch 'ein paar' frauen. manchmal.“ na danke. gibt es denn keine frauengruppen?
nicht so direkt. also es gäbe gruppen mit überwiegend frauen. aber die könne er mir nun gar nicht empfehlen, weil da auch immer männer dabei seien. die würden das richtig ausnutzen und sich gerne mal so ein frisch trockengelegtes, noch ganz unsicheres hühnchen zur brust nehmen.
hühnchen? ich? in einer solch beängstigenden umgebung sollte ich vom alkohol loskommen? das würde ich ja noch nicht einmal besoffen aushalten.
immerhin kriegte ich am ende mein infopapier und den terminplan.
trotz allen widerwillens studierte ich den plan zu hause sorgfältig. wollte doch schließlich meiner therapeutin berichten können, dass ich mich wirklich ernsthaft bemüht hatte. aber leider ....
ich überlegte, welche gruppen wohl bei mir in der nähe waren oder mich sonstewie ansprechen könnten. zeitlich zum beispiel. in berlin kann man quasi rund um die uhr in meetings sitzen, wenn man möchte. so viele gibt es .... aaaaaber: regelmäßig die selbe gruppe besuchen – das ging ja schon mal gar nicht bei meinen unregelmäßigen arbeitszeiten....
und wann überhaupt sollte ich damit anfangen? bei einigen terminen stand dabei: offener abend jeder erste mittwoch im monat. also für neue offen nur einmal im monat? komischer klub. an den sogenannten 'offenen abenden' hatte ich regelmäßig etwas anderes zu tun. dass 'offenes meeting' in dem fall bedeutete 'offen auch für angehörige' und ich als neue betroffene jeder zeit hingekonnt hätte, habe ich erst sehr sehr viel später erfahren.
die flyer lagen lange lange zeit auf meinem schreibtisch im 'to do'-körbchen. die anonymen alkoholiker sahen mich nie wieder.
also zur suchtberatungsstelle, jetzt. sommer 1999.
sorry aber da habe ich jetzt keine zeit mehr für. muss in die psychiaatrische klinik und den dortigen patientinnen auf der suchtstation einen vortrag halten, wie toll mein leben ohne alkohol ist.