naja bin schon länger wach und mache mir so meine Gedanken... Wer von euch kennt das Gefühl, dass ich seit einiger Zeit habe:
Totale Antriebslosigkeit! Irgendwie ist alles in mir lahmgelegt. Ich habe keinen Saufdruck, kein schlechtes Gefühl, aber ich kann für nichts richtig Begeisterung empfinden.Als ich noch getrunken hatte, wollte ich tausend Sachen anpacken, obwohl mir weniges gelang, weil ich dann doch lieber mit meinem Wein auf der Couch saß, aber ich hatte eben wenigstens das Bedürfnis etwas anzupacken.
Ist das eine Auswirkung der Hirnchemie auf die Abstinenz? Oder kostet die Abstinenz soviel Kraft(davon merke ich nix), dass für nix anderes noch Endorphine da sind?
kurz und knapp, ja. aber du schreibst ja hier. das ist doch schon was. ich hatte kürzlich geschrieben, dass, bis die letzte zelle sich regeneriert, es bis zu 2 jahren dauern kann. also habe geduld mit dir. lasse die antriebslosigkeit zu. das ist normal. wenn du dir ab und zu mal einen kleinen ruck gibst, dinge zu tun die dir schwer fallen, kommt die welt wieder in ordnung. ich glaube das ist auch ne konzentrationsfrage.
das mit der konzentration klappt ja auch ohne alk besser aber nervig ist es schon, da kommt man eben auch leicht auf dumme gedanken...ich hoffe, ich nicht
Jo, das kenne ich auch...genauso wie Du es beschreibst war es bei mir unmittelbar nach der LZT. Ist aber mittlerweile nicht mehr so.
Eine gewisse Tagesstruktur zu beachten und einzuhalten habe ich in der Thera gelernt, aber erst hier Zuhause habe ich gemerkt, wie wichtig diese eigentlich ist, um nicht wieder in alte Muster zu verfallen.
Ich musste erstmal lernen, und mich daran gewöhnen die Zeiten, die ich früher mit dem Saufen (und allem was dazu gehörte) verbrachte, anderweitig zu nutzen.
Die Lust an vielen Dingen, die ich mittlerweile mit Begeisterung mache, ist nicht gleich da gewesen...aber heute ist mein Tagesablauf, OHNE an den Suff zu denken, zur Normalität geworden...und das ist gut so.
Der Alkohol hatte ja lange Zeit einen festen Platz in Deinem Leben und ganz bestimmte Funktionen in Deinem Tagesablauf.
Wenn er wegfällt, hinterlässt es eine Lücke , die nicht in ein paar Wochen gefüllt werden kann. Das braucht Zeit. Wichtig ist , das zu erkennen und dran bleiben!!
In der ersten Zeit der Abstinenz überwiegt noch die EUphorie, der Stolz, das neue Labensgefühl, danach schleichen sich dann diese Lücken und die damit verbundene Antriebslosigkeit ein.
Meine Therapeutin hatte da einenguten Vergleich:
"Mit dem Alk ists so, wie mit einem schlechten Freund, von dem man sich trennt, Erst ist man froh ihn los zu sein, dann kommen aber auch die leeren Stunden und Tage, die man mit ihm verbracht hat, und die nicht immer nur negativ waren. Diese Zeit gilt es nun neu zu strukturieren und zu füllen!
Fand ich ganz treffend!
Lass Dir Zeit, guck in DIch rein, was Dir guttut, und gib DIr einen Ruck, es zu tun!!!
Viel Kraft,
LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
nun habe ich über einen Monat geschafft und es war gar nicht so schwer - bis jetzt. Habe wieder angefangen zu laufen. Heute habe ich mir eine SHG angeschaut und die differenzieren deutlich zwischen Trinkpausen und Aufhören.Es war nett dort, aber nun frage ich mich: Wo endet die Trinkpause und wo fängt der Status: Ich habe aufgehört an? Für mich war das bisher die längste alkoholfreie Zeit und meine Motivation ist immernoch ganz oben. Wie definiert ihr Trinkpause? Shara
erstmal Gratulation Shara! Jeder trockene Tag ist ein guterTag!!
Meine Therapeutin in der LZ sagte mal zu mir: "Dass ein Alkoholiker es geschafft hat, ganz aufzuhören, weiss es erst auf dem Sterbebett, wenn er keine Chance mehr hat auf einen Schluck..."
Die Trinkpause endet dann wenn der Rückfall kommt, der Übergang ist aber fliessend Wenn einer über Jahre trocken ist und rückfällig wird, weiss ich nicht, ob er laut definition eine Trinkpause war, wohl eher eine Abstinenzzeit. Das sind aber im Grunde genommen nur Wortspiele.
Das entscheidende ist die innere Bereitschaft, aufhören zu wollen anstatt Trinkpausen einzulegegn.
Wenn DU Deine Abstinenz selbst als Trinkpause bezeichnest dann impliziert das ja schon das weitertrinken, so wie bei der Arbeitspause. So wie beim Arbeiten Pause oder Feierabend. Lass es beim Feierabend....
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Hallo Magdalena Zerbrich Dir nicht den Kopf über Trinkpausen,sondern mach einfach morgen so weiter wie die letzten vier Wochen. Übrigens:"Herzlichen Glückwunsch zum ersten Monat"!Weiter so!
Alle glaubten es geht nicht,bis einer kam und es einfach tat!
jetzt bin ich 3 1/2 Monate ohne Alkohol und die Zeit ist nur so verflogen. Es hat sich viel in mir verändert. Keinen Alkohol zu trinken ist eine innere Überzeugung geworden, die auf meiner neu gewonnenen Einstellung beruht meinem Körper und meinem Geist Gutes zu tun, damit sie mir lange erhalten bleiben. Ich genieße dieses bewusste Leben und es fällt mir gar nicht schwer. Ich habe 8 Kilo abgenommen und laufe wieder regelmäßig.Wenn ich Alkohol angeboten bekomme sage ich ganz selbstverständlich: Ich trinke keinen Alkohol, bzw. Ich trinke keinen Alkohol mehr, falls jemand weiß, dass ich Alkohol getrunken habe.Bisher kamen auch keine Fragen auf und dieser Satz ruft jedesmal ein innere, glückselige Woge hervor.Ich habe inzwischen noch mit ein paar Freunden und meinem Vater über mein Problem gesprochen und alle unterstützen meine Entscheidung obwohl keiner glaubt, dass es ein Problem bei mir gegeben hat.Ist ja auch egal, hauptsache, der Alkohol spielt keine Rolle.So lebe ich mein Leben genauso weiter wie zuvor und das gefällt mir.Ich erlebe es zwar anders, aber mir ist alles was mir wichtig ist erhalten geblieben und es ist etwas hinzu gekommen: Ich selbst. Ich bin mir wieder wichtig und ich fühle mich wohl mit mir. Ich habe großes Glück. Naja, ein paar Kleinigkeiten haben sich schon geändert, aber das dürfte hier jeder kennen. Diese Dinge, dass man wieder gern in den Spiegel schaut, dass man stolz auf sich ist und vorallem gelassener. Dann ist da jetzt auch wieder viel mehr Energie. Ich mache viel mehr schöne Dinge und das tut der Beziehung zu meinen Kindern gut. Nein, falls ihr fragt, mit ihnen habe ich noch immer nicht gesprochen. Ich weiß noch immer nicht, ob ich es tun soll. So, nu ist aber gut. Wollte euch nur erzählen, wie glücklich ich bin.