Hi Dirk, die Trockenphasen erlebe ich nicht als Verlust - ganz im Gegenteil: Es schön aufzuwachen und sich gut zu fühlebn, wissen, was ich am Vorabend gemacht habe, nicht das Tageslicht fürchten zu müssen, usw., usw..... Das ist klasse.
Der Verlust ist das Glas (na ja die Flasche) Rotwein am Abend, auf dem Sofa liegend, verbunden mit Gefühlen der Entspannung und dem "ich schaff' das schon alles" war dann morgens natürlich auch wieder weg, trotzdem....
wenn es ;nur; bei einer flasche wein am abend geblieben wäre ,oder 4 halbe bier ,hätte ich nie aufgehört(ja ich weiss auch das ist viel zuviel)ich kippte aber meistens voll ins bett. hab das mal durchgerechnett in promile(morgens )unglaubliche werte!!! und ich gauckelte mir immer vor : bin nüchtern , alles halb so wild usw. und wenn ich unter der woche weniger trinken musste, war das wochende,dann besonders klasse
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
Hi Ecki, alleine war's "nur" eine Flasche, aber in Gesellschaft: bis zum totalen Blackout Dann wurde ich auch gerne bösartig/aggressiv usw., alles das, was ich mich nüchtern nie (!) getraut hätte! Ulli
Bei mir war es ja sogar allein gar nichts Alkoholisches. Aber wenn man trinken will findet man schnell Gesellschaft, die mit zieht. Ich habe nie alleine zu Hause getrunken (außer allein vorm späteren "Ausgehen"), aber mich durchschnittlich 1-2 mal die Woche (mal auch 2-3 Wochen nicht, andere male mehrere Abende nacheinander) in sogenannter Gesellschaft so richtig volllaufen lassen. Die Quantität des Trinkens war bei mir noch überschaubar, die Menge dann jedoch nicht. Und irgendwann im Laufe der Nacht auf Wasser oder Cola umsteigen? Auf keinen Fall? Und freiwillig nach Hause gehen? Nicht so lange sich noch einen offene Kneipe und irgendein Mittrinker findet. Dass ich diese Mittrinker nicht immer allzu sorgfältig ausgewählt habe, kann man sich vorstellen.
Ulli, ich kann irgendwie noch etwas nachvollziehen, dass du Angst hast, dir wird etwas fehlen. Aber überlege lieber mal was du dazu gewinnst. Und kann es das Wert sein...die kurzen Illusionen der Freude, die einem der Alkohol manchmal verspricht, für die unendliche Scham, die Gefahren, den kompletten Ich-Verlust, den jeder Vollrausch mit sich bringt?
hi es ist schwer wenn man jünger ist, eine entscheidung zu treffen. ich fuhr jahrelang in der achterbahn, bis ich rausfiel, der eine früher, der andere später.
ZitatGepostet von katha82 ...überschaubar war eigentlich nichts wirklich...[/b]
Jo...das ist wohl auch wahr
Das überschaubare hab aber auch ich nicht wirklich gemeint. Sondern, erkläre Mir doch bitte mal Deinen Unterschied zwischen der Quantität und der Menge des Trinkens
was ich meinte war zum einen die Häufigkeit an Tagen/Abenden des Alkoholkonsums versus die Menge des Alkohols die dann an so einem Abend getrunken wurde. Also, die Saufabende kamen nicht sooo oft (obwohl, wenn ich ehrlich mir gegenüber bin trotzdem noch viel viel zu oft) vor, waren dafür aber zumeist sehr exzessiv und von einer ausufernden Alkoholeinnahme geprägt! Aber so oder so, einmal angetrunken gabs kein Ende für mich und da ist es ziemlich irrelevant, ob das monatlich, wöchentlich oder mehrmals wöchentlich stattfand. Gefährlich und erniedrigend waren die Exzesse für mich immer.
ZitatGepostet von katha82 [[quote]b]Und freiwillig nach Hause gehen? Nicht so lange sich noch einen offene Kneipe und irgendein Mittrinker findet. Dass ich diese Mittrinker nicht immer allzu sorgfältig ausgewählt habe, kann man sich vorstellen
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Das kenne ich auch sehr gut. Ich wünsche mir (und dir), dass ich mich nicht mehr dafür schämen muss, sondern sagen kann, das ist gewesen, jetzt ist es anders... Nicht, dass ich es vergessen möchte/werde, es ist sogar ganz gut, wenn ich mich daran erinnere, wo ich nicht wieder hin will, aber die Scham und das Schuldgefühl ziehen so runter....
ZitatUlli, ich kann irgendwie noch etwas nachvollziehen, dass du Angst hast, dir wird etwas fehlen. Aber überlege lieber mal was du dazu gewinnst. Und kann es das Wert sein...die kurzen Illusionen der Freude, die einem der Alkohol manchmal verspricht, für die unendliche Scham, die Gefahren, den kompletten Ich-Verlust, den jeder Vollrausch mit sich bringt?[/
b]
Ja, Katha, da hast du recht, mir fällt es allerdings (noch) schwer euphorisch zu sein und Saftschorle soooo viel besser zu finden. Aber auch für heute gilt: 100%ig keinen Alkohol!
Ja, mit dem "jünger sein" bin eventuell ich gemeint. Obwohl ich mit meinen 29 Jahren ja nun auch schon 16 Jahre "Trinkerkarriere" hinter mir habe...und zudem: Meine Entscheidung IST gefallen...
Na ja, ob nun Saftschorlen ein Genuss sind oder nicht sei dahin gestellt. Aber ist z.b. Bier ein leckeres Getränk? Ich glaube nicht, denn ich weiß noch, dass ich damals meinen ersten Schluck Bier voller Ekel ins Klo gespuckt hab. An den ekligen Geschmack musste ich mich also erst gewöhnen...
Und in den letzten 2 1/2 Monaten, die ich nüchtern erlebt habe war natürlich auch nicht jeder Tag toll uzd ich merke, dass vieles mir so langsam und entschelunigt vorkommt. Was mir an manchen Tagen gut gefällt, an anderen wenigen. Aber die Hauptsache ist doch, dass ich nüchtern bin, dass ich mich nicht mehr schämen und selbst hassen muss, dass ich mich nicht immer wieder dieser Unendlichen Gefahr des Vollrausches in der Öffentlichkeit aussetze, dass ich morgens aufwache, ohne zu denke, dass mein Kopf platzt und ich mich gleich übergebe, dass ich weiß wie ich am Abend davor nach Hause gekommen bin....und und und!!