ZitatAber der Junge Mann in meiner Hand sieht ja nicht so glücklich aus.
Der denkt sicher, du hältst ihn für eine Flasche.
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ZitatAber der Schritt dahin, vor allem zu sagen ich bin Alkoholikerin - das war schwer.Ich drück Dir fest die Daumen, dass Du für Dich einen guten Weg findest. Übrigens es gibt so viele SHGs, wenn dir die eine nicht taugt, versuche einfach eine andere. Die wahre SHG gibt es nicht. Die einen schwören auf den Kreuzbund, die anderen auf die AA u.s.w.. So wie es meiner Meinung nach viele Wege nach Rom in die Nüchternheit gibt.
Vielen Dank, Nicole für deine freundlichen und verständnisvollen Worte. Ich bin immer noch ohne SHG und habe die Worte zu anderen: "Ich bin Alkoholikerin" - außer zu euch noch zu niemandem gesagt. Und zu mir! Meine gedanken kreisen aber vorwiegend um das Nicht-Trinken, obwohl die Versuchung für mich zur Zeit weniger geworden ist. Eher so Gedanken wie: Wirklich nie wieder ein Glas Rotwein am Kaminfeuer (es gab hier vor kurzem auch einen Thread darüber)?
Auf der anderen Seite auch Gedanken an Situationen, die ich durch mein Trinken versaut habe: z.B. den Tag meiner Hochzeit u.v.m. Dann denke ich, ist ja sowieso schon alles egal, dann könnte ich ja auch den Rotwein.... Das stimmt natürlich nicht, mache ich auch nicht. Ich frage mich allerdings, wo angenehme Gefühle denn momentan herkommen (könnten). Außerdem bin ich extrem unkonzentriert und müde. Liegt das am Entzug?
habe erst jetzt Dein Post gelesen. Als ich es Jahre bevor ich in die Langzeit bin noch schaffte mal für ganze 12 Tage danach nochmal für 6 Tage aufzuhören, fühlte ich mich keineswegs wie neugeboren und angenehme Gefühle kamen da erst mal nicht auf. Genauso wie Du war ich häufig müde und unkonzentriert. Dazu kamen noch andere schlechte Gefühle, Traurigkeit (siehe oben) und natürlich imense Träume.
Das hat mich dann so runtergezogen, dass ich nicht sehr lange durchgehalten habe, war ich doch auf die zunächst scheinbar angenehmen Gefühle nach den ersten Gläsern programmiert.
Heute denke ich, mein Hauptproblem bestand wohl darin, dass ich mir einfach etwas vormachte - so eine Art Tauschhandel abschloss. Nach dem Motto "ich trinke nie mehr (damals war ich noch bei nie mehr) und dafür wird die Welt jetzt rosig bunt und schön.
Außerdem war es so, dass ich alle negativen Erlebnisse und Erfahrungen immer in direktem Zusammenhang mit Alk bringen konnte.
Das ließ für mich natürlich nur einen Umkehrschluss zu, Dir geht es heute früh schlecht, Du warst gestern mieß drauf und hast Dinge getan, die Du gar nicht wolltest, weil Du besoffen warst - also brauchst Du nur nichts mehr trinken und dann geht es Dir automatisch gut und alles ist in Butter.
Pustekuchen!!!
Einige Male habe ich mich dann auch in die SHG geschlichen und was höre ich dort:
Da berichten Menschen, die seit Jahren keinen Alkohol mehr anrühren doch tatsächlich hauptsächlich von traurigen und negativen Dingen (ist ja gar nicht so, aber so kam es in meinem nassen Hirn rüber).
Deren Leben läuft ja beileibe nicht rund, die erleben Tod, Krankheit, Arbeitsplatzverlust ect. und das, obwohl sie keinen Alkohol mehr trinken. Wie kann das gehen ?
Das hat mich schnell wieder aus der SHG gescheucht, funktionnierte doch mein so schön zurechtgelegter Kuhhandel nicht mehr und den wollte ich mir doch nun gar nicht nehmen lassen, denn das hielt mich doch jeden morgen aufrecht, wenn ich erst mal dachte nie wieder, ab heute ist Schluss und dann geht es dafür nur noch bergauf.
In der Entgiftung ging es mir erst mal mieß. War aber für mich klar. Schließlich war ich jetzt "öffentlich" und dann die Leute dort.
Die Woche zwischen Entgiftung und LZ stand ich ebenfalls nur neben mir, müde, alles wurde schnell zuviel, kein Auftrieb.
In der LZ war ich dann so beschäftigt, dass ich erst mal gar nicht merkte, wie es mir schrittweise besserging.
Viele hier haben aber auch schon beschrieben, wie sie zuhause trocken wurden und ich kenne auch einige AAler, die ohne Klinik und LZ trocken wurden und geblieben sind.
Die berichten dann auch sehr anschaulich, dass es am Anfang nicht gleich mit der Stimmung bergauf geht und alles super war und genauso erfährt man dann, wie es plötzlich besser wird und die Stimmung sich hebt.
Vertrau' drauf, dass es auch für Dich nach einigen Wochen besser läuft und bleib' geduldig mit Dir selbst am Ball.
Vielleicht ist es ja schon heute 21.1. für Dich besser geworden - ich wünsche es Dir von Herzen.
Ein kurzer Nachtrag noch: Wenn ich schreibe von der Entgiftung und dann die Leute dort, ist das natürlich ironisch auf mich selber gemeint, denn damals dachte ich noch wirklich so arroganz, was für schreckliche Leute in der Entgiftung, das muss Dich ja runter ziehen.
Das ich aber keinen Deut besser oder schlechter war und garantiert nicht wegen dem Limosaufen dorthin bin, war in meinem nassen Hirn noch nicht durchgewabbert.
Das nur zum allgemeinen Verständnis, bevor sich berechtigte Kritiker melden.
Müssen muss man doch gar nichts, man kann doch auch einfach nur zuhören. Ich gehe zu den AA und wir stellen uns vor ich bin ... Alkoholiker/Alkoholikerin, aber keiner muss das und schon gar kein Neuer, der vielleicht erst mal für sich rausfinden möchte wo er seiner Meinung nach steht bzw. denkt zu stehen. Sonst wär's ja auch nur eine leere Phrase und aussprechen möchte ich diesen Satz auch nur, wenn ich davon überzeugt bin und nicht weil ich das jetzt sagen muss um dabei sein zu dürfen.
ich meinte eigentlich die aa , meinte es hlat so gehört zu haben das es da so ist . ich bin xy , ich bin alkoholiker. das denken glaube ich noch viele, ausser mir!!! hörte aber auch schon , das es bei dehn aa unterschiede gibt , oft schon wenn eine andere gruppe nur zb in einem anderen stadttel ist. schön das du noch mal richtig aufgeklärt hast gruss ecki
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
ich kann natürlich nur beschreiben, wie es in meiner AA Gruppe zugeht.
Du hast aber recht, die AA Gruppen sind sehr unterschiedlich geführt. Manche arbeiten streng nach den 12 Schritten, andere nicht.
Bestimmt gibt es da auch Gruppen, wo man geradezu genötigt wird den berühmten Satz "ich bin xy, Alkoholiker/-in" zu sagen.
Dort würde ich mich dann auch nicht wohlfühlen, obwohl ich mit diesem Satz keine Probleme habe, aber mit jeder Form von Gruppenzwang. Da es den in meiner Gruppe nicht gibt und auch nicht alles moralinsauer, bierernst abläuft, wie ich auch schon von anderen AA Gruppen gehört habe, fühle ich mich auch wohl dort. Aber jeder muss für sich schauen, was für ihn/sie das Richtige ist.
Ich bin halt der Meinung, zu der Erkenntnis ob Alki oder nicht muss jeder ganz von alleine kommen. Einfach nur den Stempel von außen aufdrücken, nützt da meiner Meinung nach nichts.
Jetzt etwas ganz anderes: Ich brauche euren Rat. Eine Freundin will sich am Samstag mit mir treffen. Sie war auch bei meinem letzten Absturz dabei. Ich vermute, sie wird mich darauf und auf meinen Konsum ansprechen. Hat sie früher auch schon mal gemacht. Ist ja im Grunde auch o.k.
Aber: ich will es jetzt nicht (noch einmal) hören. Ich weiß es ja. Sie wird vermutlich erzählen, wie entsetzt alle damals Anwesenden über mein Verhalten waren. Auch das weiß ich.
Muss ich mir so ein Gespräch antun? Ich weiß, das zieht mich wieder total runter. Es macht mir auch Angst. Ich habe mir gerade wieder etwas Selbstbewusstsein aufgebaut. Was kann ich tun??????
etwas selbstbewusstsein, schreibst du! das ist doch was.
also tritt deiner freundin ,ruhig offensiv ,gegenüber! sie will sich mit dir treffen,schreibst du! sag ihr einfach klipp und klar, das ich scheisse gebaut habe, weiss ich selber!! da brauch ich dich nicht für, um mir das nochmal anzuhören usw. jetzt trinke ich nicht.nur das zählt,fertig. dabei könnte ich evt unterstützung gebrauchen usw.
wer mit dem anfängt was mal da,und da ,und da war, braucht selber oft hilfe. oder er möchte von seinen problemen ,fehlern ablenken. da wärst du dann ein willkommenes opfer!!! also lass es gar nicht erst soweit kommen.
geht aber nur wenn du nichts trinkst, und ein reines gewissen hast.
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
du musst dir garnichts "antuen" Gerade in Zeiten wo du deine ganze Kraft für dich und deine Trockenheit brauchst solltest du gut auf dich achtgeben. Damit sind auch Situationen gemeint in denen du dich nicht wohlfühlst. Treffen mit Freundinnen gehören auch dazu lg Ruby
falls sie überhaubt das thema aufbringt, warum sagst du ihr nicht genau das?
ZitatGepostet von Ulli Q ich will es jetzt nicht (noch einmal) hören. Ich weiß es ja. Sie wird vermutlich erzählen, wie entsetzt alle damals Anwesenden über mein Verhalten waren. Auch das weiß ich.
Muss ich mir so ein Gespräch antun? Ich weiß, das zieht mich wieder total runter. Es macht mir auch Angst. Ich habe mir gerade wieder etwas Selbstbewusstsein aufgebaut.
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--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Ja, vielen Dank. So werde ich das machen. Ihr habt mich wieder beruhigt.
Ich brauche wirklich gerade sehr viel Kraft für mich und die Trockenheit, Ruby. Das merke ich auch daran, dass ich abends immer vollkommen erschöpft bin und ich mich frage wovon eigentlich?
Und diesmal habe ich ein reines Gewissen, Ecki
Vielleicht will sie auch wirklich nur Kaffeetrinken gehen, wenn nicht werde ich es ihr sagen, dass ich gerade keine aufgewärmten Vorwürfe hören möchte, Mary, das stimmt.
Ich merke aber, dass ich eigentlich zur Zeit kein Treffen mit ihr will. Der Termin ist auch nur so reingeschoben, weil sie gerade in der Nähe ist und im Grunde etwas anderes vor hat (das ist natürlich o.k.). Deswegen vermute ich eine kurze Betroffenheitskonfrontation von, um dann beruhigt von dannen zu ziehen, in der Annahme, sie hätte mich vom Alkohol befreit.
Mir kam es ja schon mal so merkwürdig vor, wie sie mit mir gesprochen hat. Also, von ihrer eigenen Betroffenheit und wie schlimm das für sie und für alle anderen Anwesenden war, wie ich mich (zugegeben sinnlos) betrunken habe. Ich-Botschaften und Konfrontation mit dem Verhalten Sie hat meinem Mann erzählt, sie hole sich jetzt Hilfe bei einer Psychologin, um mir besser helfen zu können. Das ist mir zu viel!!!!
Ich weiß gar nicht, warum ich so panisch auf eigentlich einfache Dinge reagiere.
wenn du keine Lust drauf hast, dann laß es bleiben. Damit nimmst du dich ernst und achtest auf deine Bedürfnisse.
Und wenn du Lust hast, dann triff dich mit ihr und handle so, wie du es gerade geschrieben hast, falls sie dich darauf anspricht. Auch mit der Option, das Treffen bei Nichtgefallen schnell abzubrechen.