Wie sehr der Kopf mitspielt, habe ich vor 2 Wochen erfahren. Ich habe aus meiner Sicht ein alkoholfreies Bier getrunken und am nächsten Morgen gemerkt, dass es irrtümlich eins mit Alkohol war
Und: ich habe nichts gemerkt, den Alkohol nicht und hatte auch keine Lust weiter zu trinken (hab's noch nicht mal ausgetrunken). Jetzt passe ich ganz genau auf, was ich so trinke!
Aber, was wäre gewesen, wenn ich willentlich, bewusst Alkohol getrunken hätte, z.B. um abzuschalten oder so? Vermutlich hätte ich dann nicht mehr aufhören können?
Das hat mir noch mal gezeigt, wie wichtig das Bewusstsein bei der Abhängigkeit ist. Kann's jetzt nicht so genau beschreiben....
Ulli
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newlife
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03.03.2011 13:53
#32 RE: Wie äusserten sich eure ersten Entzugserscheinunge
Zitatob man 4 Jahre oder 20 Jahre getrunken hat ist sicher auch zu berücksichtigen.
Da ist was dran. Das dauert nämlich bis die Entzüge kommen. Das fing nach rund 13 Jahren bei mir an. Vorher kannte ich das nicht und konnte mir nicht vorstellen, dass ich so komische Sachen bekomme.
Erstickungsanfälle hatte ich auch. Zuletzt in der Entgiftung und da war ich schon ne Woche da. Das schieb ich eher in Richtung Panik. Hat also eher sekundär was mit den Entzügen zu tun.
13 Jahre bis du was gemerkt hast.. das ist lang. In der Suchtberatung sagte man mir das es umso jünger man ist, umso schneller geht..
Hast du in der Zeit täglich getrunken? Oder nur ab und an? Hast du dich dabei immer bis zum exitus vollaufen lassen oder ab wann kam der Kontrollverlust?
Bei der Person um die es mir geht, trinkt regelmäßig, abends 2-3 Bier und 2-3 Schnaps. Ganz selten gibt es mehr, evtl. alle 2 Monate zu Feierlichkeiten. Aber die paar Schnaps und Bier gibt es eben regelmäßig. Das Bier schon sicher 20 Jahre, die Schnäpse sind mir erst gar nicht aufgefallen aber das geht bestimmt auch schon 2 Jahre..
dry68
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03.03.2011 14:08
#34 RE: Wie äusserten sich eure ersten Entzugserscheinunge
ZitatGepostet von Ratloser81 [b]Danke für die Infos,
wie haben sich bei dir die Symptome entwickelt? Langsam, nach und nach oder hast du sie gar nicht gemerkt? Wieviel hast du denn so getrunken?
Getrunken hab ich unterschiedlich! Die ersten Jahre ständig steigender Konsum, bei gleichbleibender "wahrgenommener" Wirkung (Spiegeltrinker)
So ziemlich ab der Halbzeit meiner Karriere gings dann andersrum! Immer weniger...und später (nur körperlich) zu wenig vertragen für die gewünschte Wirkung, deshalb zwischendurch auch gerne mal ne Entgiftung in Kauf genommen
Die psychische Abhängigkeit kam weit vorher sehr unauffällig quasi angeschlichen...deshalb kann ich dazu kaum Angaben machen
newlife
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03.03.2011 14:25
#35 RE: Wie äusserten sich eure ersten Entzugserscheinunge
Habe insgesamt 20 Jahre getrunken. Hatte einen furiosen Auftakt. Ich trank die ersten beiden Jahre vielleicht 4 Halbe abends und am WE immer ordentlich betrunken. Dann war ich so ein Jahr richtig übel unterwegs, soff viel Wodka und war jeden Tag betrunken. Ich war da schon froh, wenn ich keinen Filmriss hatte und stank oft nach Stoff in der Ausbildung und hatte dementsprechenden Ärger. Danach soff ich weniger, trat meine erste Arbeitsstelle an. Unter der Woche gabs auch hin und wieder Tage wo ich nicht trank. Am WE aber richtig absaufen und in der Zeit verlor ich auch meinen FS. Ich soff weiter, musste aber aufpassen wegen MPU. Ich trank gelegentlich und war seltener betrunken. Trocken leben konnte ich aber in keinster Weise vorstellen. Aus irgendeinem Grund soff ich dann wieder täglich, hatte auch den FS nach MPU zurück. Dann setzte immer öfter der Kontrollverlust ein und die ersten Entzüge kamen.
Ich habe aber einen langen Kampf geführt. Obwohl ich jeden Tag trank, war ich bis zuletzt aber nicht täglich betrunken. Ich zwang mich förmlich wieder weniger zu trinken, weil ich das verdammt noch mal nicht wahrhaben wollte. Die täglichen Entzüge dann in den letzten Monaten haben mir aber gezeigt, wo ich stehe.
Wenns bei mir richtig übel war, hatte ich auch total Schiss vor heftigem Entzug und fing nur wegen der Angst schon wieder an. Das führte dann dazu, dass ich um die Mittagszeit wieder völlig zu war, weil ich dann wieder nicht aufhören konnte, wenn die Wirkung einsetzte.
Wenn ich sowas dann aber hinter mir hatte, schrieb ich mir das schon hinter die Ohren und wollte das nie wieder erleben. Das klappte dann auch tatsächlich mal ne Weile.
Ich war immer am kämpfen mit mir und der Sucht. Ich wollte mich da nicht so reinfallen lassen, weil ich andererseits auch wieder fit auf der Arbeit sein wollte. Und trotzdem kriegt der Alk uns alle klein.
ZitatGepostet von Ulli Q Wie sehr der Kopf mitspielt, habe ich vor 2 Wochen erfahren. Ich habe aus meiner Sicht ein alkoholfreies Bier getrunken und am nächsten Morgen gemerkt, dass es irrtümlich eins mit Alkohol war Ulli
hm, also ulli. da müssen aber die geschmacksknospen tod sein.
ZitatGepostet von Ulli Q Wie sehr der Kopf mitspielt, habe ich vor 2 Wochen erfahren. Ich habe aus meiner Sicht ein alkoholfreies Bier getrunken und am nächsten Morgen gemerkt, dass es irrtümlich eins mit Alkohol war Ulli
hm, also ulli. da müssen aber die geschmacksknospen tod sein.
Na ja, ich hab' mich noch gewundert, warum es so fruchtig (??????) schmeckt. Vielleicht ist da wirklich schon was tod ....
Aber, was wäre gewesen, wenn ich willentlich, bewusst Alkohol getrunken hätte, z.B. um abzuschalten oder so? Vermutlich hätte ich dann nicht mehr aufhören können?
...in dem Falle hätte ich mich (an Deiner Stelle) vermutlich nur gefragt, warum ich denn überhaupt erst aufgehört habe
Ja, das sollte jetzt keine Abstinenzpause oder so werden. Es war ein Versehen. Echt! Schön doof, was?
Ich konnt's nicht glauben, als ich asm nächsten Morgen die leere Bierflasche sah. Bin dann etwas panisch in der Wohnung umher, um die leere alkfreie Flasche zu finden, welche ich vermeintlich getrunken hatte, habe dann meinen Mann angerufen, ob er die alkfreie Flasche vielleicht schon entsorgt hat.......
Ich wundere mich nur, warum ich keine Wirkung des Alkohols verspürt habe? Ich denke, ich hätte sie verspürt, wenn ich gewusst hätte, was ich da trinke.
Ulli
[ Editiert von Ulli Q am 03.03.11 15:51 ]
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dry68
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03.03.2011 15:49
#43 RE: Wie äusserten sich eure ersten Entzugserscheinunge
Es war ein Versehen. Ich wundere mich nur, warum ich keine Wirkung auf den Alk verspürt habe?
...warum wundert dich das so sehr? Was ziehst Du daraus für ein Fazit?
Nix für ungut, aber das sind m.E. keine positiven Gedanken, die Dir da so im Kopf rumgeistern!
Meine Meinung!
Gruß Dirk[/b]
Da hast du recht, mir gehen zur Zeit wenig positive Gedanken durch den Kopf. Aber ich schließe daraus keinesfalls, dass ich in irgendeiner Weise weiter trinken könnte, weil es mir nichts ausmachen würde, wenn ich's nicht mal merke oder so. Die ganze Geschichte ist vermutlich auch sehr banal...... Ulli
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dry68
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03.03.2011 16:06
#45 RE: Wie äusserten sich eure ersten Entzugserscheinunge