Deine als Titelfrage dieses Threads formulierte Nachfrage war:
So eine Frage ist: Was ist nasses Verhalten? Wie unterscheidet es sich vom trockenen Verhalten (wenn es das als Begriff überhaupt gibt)?
Danach hatte ich meine ganz kurze Meinung dazu mitgeteilt, weil diese "Diskussion" um die Begriffe "trockenes Verhalten", "nasses Verhalten" und in Konsequenz auch Uwe's beliebter "Trockenrausch" hier in steter Wiederholung durchgekaut werden und wurden. Immer entweder ganz ohne Ergebnis oder als zerfahrenes Lamentieren in dreissig verschiedene auswcheselbare Richtungen.
Das ist kein Wunder für mich, weil ich denke, wie ich es aufschrieb. (Aufschrob, Obi..) Diese Begriffe gibt es in der Abhängigkeitserkrankungs-Fachliteratur nicht als wissenschaftlich definierte Ausdrücke. Punkt.
Also denkt und interpretiert jede(r) das hinein, was ihm momentan so dazu durchs Hirnkistlein rumpumpelt: mal mahnend, mal abwertend, mal beleidigend, mal verletzend. Wie das mit solchen verhunzbaren Gummibegriffen immer möglich ist, die man zum Ausdrucks-Götzen erhebt.
Ich wollte nur meinen persönlichen Beitrag zu dieser neverending Diskussion leisten, aber das nutzt bekanntlich nix. Lass sie einfach weg, solche Formeln, hätte ich besser vorgeschlagen, und versuche, Dich klar auszudrücken oder das zu beschreiben, was Dich umtreibt. Und hüte Dich vor Leuten, die Dir solche undefinierbaren und eben undefinierten Ausdrücke vor die Füße ballern. Im Allgemeinen glauben sie, durch die eigene Interpretation eines Erlebnisses (LZT, SHG, Privatgespräche, Gesprächstherapien usw.) zu einem für die ganze Welt erklärenden Fachbegriff gekommen zu sein, den sie danach für die ganze Menschheit anwendbar verwenden dürfen.
Aber - das ist falsch.
Und es wird durch die vielfache Zerfaserung all dieser Thread-Antworten um keinen Deut besser, eher, wie übrigens immer: immer schlimmer. Meine Antwort aber bleibt von Seite 1 bis hier immer dieselbe. Das wollte ich mit der Wiederholung ausdrücken.
Viele hier, die überwiegende Mehrheit, sehen das offenbar ähnlich. Ganz knackig habens Greenery und MiniTiger gesagt, ausführlicher und besser hinterfragt Elefantisticolo und seine prächtige und gelegentlich weitaus bessere Hälfte (sorry...*lach*)... und ... und.
Und so, liebe Yulia, und weil Du schliesslich in den üblichen lustigen Forenhickhack reingefallen bist und nun mal auch noch auf mich draufkloppen musst, mein zum Schluss noch (aufgebend hinsinkendes) hingehauchtes...
AaaachNick
*aber lachen muss ich trotzdem*
-------------------------------------- Meine Religion ist die Freundlichkeit. Und trocken bin ich seit Anfang 2006.
ZitatGepostet von vicco55 Die Gruppe, der Sponsor - wer auch immer - gesteht mir dann irgendwann gnädig zu, mich jetzt trocken nennen zu dürfen.
Wer bestimmt eigentlich, was 'trocken' bedeutet? Ich?, der Therapeut?, die Gruppe?, die 12 Schritte?, der Sponsor?
Vicco:
Im Übrigen verweise ich auf meine Signatur, der Dialog ist aus "Alice im Wunderland" und meint genau dies. Englische Kinder lernen sowas schon als Kind
Und Nick: auch Zustimmung
ps ich trinke keinen Alkohol. Und - nur das zählt. Für mich jedenfalls.
ZitatGepostet von DerNick ....Ganz knackig habens Greenery und MiniTiger gesagt, ausführlicher und besser hinterfragt Elefantisticolo und seine prächtige und gelegentlich weitaus bessere Hälfte (sorry...*lach*)... und ... und.
Ich könnt mich ja immer wieder köstlich amüsieren, über das geschickte Zusammenspiel Deiner-->...und den kleinen-->...andererseits
die begriffe trockenrausch, nasses denken stammen von den AAs.
was ist alkoholismus? demnach dürfte das für dich ebenfalls keine wissentschaftlich begründete krankheit sein, wenn du diese begriffe als mumbitz abstempeltst. diese o.g. begriffe vereinfachen doch nur, wie tickt der alki im nassen und im trockenen leben. nun treffen nicht automatisch alle schlechten eigenschaften auf jeden alki zu. aber du findest sie unter hauf bei uns. und genau das ist der punkt. ich war in der soteria klinik in leipzig. da haben die ärzte und therapeuten mit diesen begriffen hantiert und wir wurden da pausenlos mit der nase draufgedückt. jede handlung, die abwich von denen ihrer norm, wurde mit nassen denken und tun in verbindung gebracht. da durftest du romane drüber schreiben. dann wurdest du zu den gruppensitzungen auseinandergenommen. für mich ist es heute egal, was man dazu sagt. wichtig war für mich, dass ich dahintergekommen bin, warum es mit meiner trockenheit nicht funktioniert hat. und da haben o.g. begriffe sehr viel damit zu tun.
als ich an den punkt angelangt war mit dem trinken aufzuhören, hätte ich keine therapie gebraucht. bei mir war das ende der fahnenstange erreicht. ich bin sogar davon überzeugt, dass ich trocken geblieben wäre.( so ähnlich wie bei mt). nur hätte das i tüpfelchen gefehlt, und das ist für mich diese form der interpretation des alkoholismus.
...ich war in der soteria klinik in leipzig. da haben die ärzte und therapeuten mit diesen begriffen hantiert und wir wurden da pausenlos mit der nase draufgedückt....
...streng dich nicht an, Uwe...oder hast Du´s nach dem 3. mal noch nicht begriffen
Auch das waren doch alles nur Pseudo-Wissenschaftler...und das haben die doch nur als "Totschlagargument" benutzt, welches aber i.d.R. nur den Anwender diskreditiert.
ZitatGepostet von u1953we jede handlung, die abwich von denen ihrer norm, wurde mit nassen denken und tun in verbindung gebracht.
Hi Uwe,
mit dem Satz bringst Du mein Unbehagen genau auf den Punkt. Das ist nämlich genau die Haudrauf-Pädagogik alter Zeiten, die auch den AA anzumerken ist. Es wird ein Norm-Verhalten definiert und jede Abweichung davon sanktioniert. Im Übrigen wird die Norm so hoch gehängt, daß Du immer mit schlechtem Gewissen rum läufst. Irgendwas machst Du immer falsch.