moin Ilo, vielen Dank für deine aufwühlende Gechichte. Ich wünsche dir, dass du stark wirst und bleibst und weiter machst, um die Schatten der Vergangenheit zu bekämpfen. Erstmal lieben Gruß Ruby
Die Zeit in der Klinik war schwer ,zumindestens am Anfang. Wollte eigentlich wieder nach Hause,fühlte mich dort unsicher,hatte oft Suchtdruck,fühlte mich allein. Es wurde aber besser dank meiner Therapeutin und meiner Gruppe und auch ein wenig durch mich Besonders geholfen hat mir die Traumatherapie,zum ersten Mal in meinem Leben.Es war schwer,weil Traumakonfrontationen sind nun mal nicht einfach.Es wird dort viel mit Imaginationsübungen gearbeitet,die sehr hilfreich für mich waren und auch noch sind. Ich habe dort auch erfahren das ich eigentlich nur mäßige Depressionen hatte ,alles andere sind Traumafolgeerscheinungen z,B, Einsamkeitsgefühle,das Gefühl nicht liebenswert zu sein,nichts wert zu sein,verstummen,sich nicht frei bewegen zu können und vieles mehr. Der Alkohol war wohl auch nur ein Mittel mich wegzudenken,wie ich es die ganzen Jahre zuvor oft mit Rückzug gemacht habe,und früher als Kind gedanklich. Ich war zwar da........körperlich,aber eigentlich war ich weg......nichts mehr gespürt,keine Gefühle mehr. Das ist dann der Selbstschutz den ein Kind sich aufbaut,weil es sonst gar nicht überleben kann.
Ich kann nur sagen das es mir sehr geholfen hat dort,ich verstehe die Zusammenhänge ,auch die warum ich getrunken habe,und auch z,B, Gefühlsmäßig.......dieses Einsamkeitsgefühl..z.B. und deswegen kann ich auch besser damit umgehen.
Ich bin dort sehr gestärkt aus der Klinik gegangen,hab mein Leben total geändert. Ich habe mich von meinem Freund getrennt,das macht mir immer noch ein wenig Schuldgefühle,aber ich liebe ihn nicht.Und ohne Alkohol gab es auch keine große Verbindung.
Ich habe mein Umfeld verlassen,wohne jetzt in HH in meiner kleinen Wohnung(aber schön isse) Neue Arbeit als Nachtwache im Altenheim,bin aber schon wieder auf Suche nach etwas neues. Ich habe einen ziemlich lieben Freund,den ich sehr mag,der mir sehr am Herzen liegt
Und noch was Tolles:
ICH KANN FÜHLEN......
gute Gefühle wie schlechte Gefühle........
Ich kann vertrauen......früher unmöglich........ aber für eine Beziehung einer der wichtigsten Sachen.
Ich mag mich,meistens jedenfalls.......
Dies sind alles Zeichen das es mir gut geht,nach 50Jahren bin ich dabei das Leben zu entdecken.......und es gefällt mir......
Ja es gibt noch einige Einbrüche,auch Suchtdruck,aber immer seltener und ich schaffe es auch sie zu bewältigen. Seit 3 Wochen bin ich nun auch in Nachsorge,auch wichtig ich muß natürlich noch an mir arbeiten. Aber ich bin dabei...........mein Arbeitsplatz nutze ich z,B.als Übungsfeld das zu sagen was ich denke,eignet sich hervoragend dafür Aber es macht mir keine Angst mehr.
Nun gut ich hätte auch alles in einen Satz packen können:
MIR GEHTS GUT
LG ILO
PS.Nun is Schluß!
Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.
eine sehr aufwühlende, berührende Geschichte, ich sage dir auch dankeschön dafür und wünsche dir für die Zukunft, dass alles so gut für dich läuft, wie du es dir erträumst!
lG Galini
Wer ein WOFÜR im Leben hat der kann fast jedes WIE ertragen....
"Ja es gibt noch einige Einbrüche,auch Suchtdruck,aber immer seltener und ich schaffe es auch sie zu bewältigen."
Das war bei mir auch so, und ich denke, das ist auch ganz normal. Sooo... lange ist deine Therapie ja auch noch nicht her.
Um dem Suchtdruck (er war bei mir nicht sonderlich stark) zu widerstehen, habe ich mir damals immer vor Augen geführt, wie viel ich schon geschafft habe und dass ich das alles wieder wegwerfen würde, wenn ich wieder zur Flasche greifen würde.
Vieleicht hilft dir dieser Gedanke auch. Ich habe eben die ersten Seiten dieses Threads nochmal gelesen. Da wird einem erst klar, wieviel du schon geschafft hast!!!
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
danke für deine Lebensgeschichte und deine Offenheit
Schön, dass du diesen harten Weg gegangen bist und weitere Steine wegräumst. Irgendwann kommt Moosboden...
Ich habe auch noch manchmal Gedanken an Alkohol, in der Art "jetzt dein Hirn benebeln, dann spürst du mal wieder nix mehr...". Ich habe gelernt, sie zuzulassen, ihnen jedoch den Druck und die Schwere zu nehmen. Sie verflüchtigen sich dann auch in einer angemessenen Zeitdauer. Ich rede jedoch heute über diese Gedanken, auch in dem Wissen, dass sie ausgesprochen meinem Liebsten, meinen Eltern und Freunden Angst machen. Einmal darüber gesprochen verlieren sie ihre Bedrohlichkeit und bieten keinen Nährboden für die Umsetzung .
LG acqua
- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist. Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung. (Buddha)
Und für den Song, ich kenne nichts, was die Hölle von sexuellem Mißbrauch besser beschreibt als dieses Lied.
Gut das der böse Wolf schon mal tod ist. Das was noch lebendig ist von damals, wird milder. Auch hier gehts nicht ums bekämpfen, sondern ums annehmen, akzeptieren, kapitulieren, verzeihen (Dir selbst!)
Viel hast Du erreicht in der Reha, das finde ich auch.
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
auch ich danke Dir für Deine sehr bedrückende Geschichte. Das Video hattest Du ja schon am Montag eingestellt, und ich hatte mir bereits ahnliches gedacht.
Wünsche Dir alles Liebe und die Kraft, Deinen Weg weiterhin so positiv zu gehen.
Frauke
Nichts macht uns feiger und gewissenloser als der Wunsch, von allen Menschen geliebt zu werden.