Ich habe dies geschrieben, weil dieses Wissen zu den Elementarsten Dingen gehört, und verstanden und verarbeitet werden müssen, um eine zufriedene Abstinenz zu erreichen. Viele sperren sich und lassen niemand an diesen Wunden Punkt heran, aus Angst erneut verletzt zu werden. Und die Ausreden eine Gruppe kann hier nicht helfen, eine Therapie taugt nichts, Psychologen die machen einen nur noch kränker als man schon ist, ich schaff das auch alleine usw. usw. ist dann die Begründung nichts zu tun.
Wir haben durch unsere Erziehung Rollen innerhal des Familienverband bekommen und mußten Normen übernehmen ob es nun gut für uns war oder nicht. Dieses erlernte Rollenverhalten macht sich in Situationen bemerkbar, die mit Kontrolle, Vertrauen, Abhängigkeit, Identifikation und Ausdruck von Gefühlen verbunden sind. Dies wird die erwachsenen Kinder in verschiedener Hinsicht beeinflussen. Denn diese Dinge schleppen wir wie einen Rucksack immer mit uns herum. Da man diesen Rucksack nicht abnehmen kann, er ständig schwerer wird bricht man irgentwann unter dieser Last zusammen. Der Alkohol gibt dann wieder eine kurze Zeit die Kraft den Rucksack wieder tragen zu können. Da der Rucksack aber immer schwerer wird btaucht man immer mehr Alkohol um das Gewicht zu tragen.
Zwar gelingt es dem Betroffenen ab und zu ein kleines Gewicht aus dem Rucksack zu nehmen aber um ihn leerzuräumen braucht er Hilfe von jemanden der im dabei hilft und ihm erlärt wie er verhindern kann, dass der Rucksack wieder so schwer werden kann, dass er unter der Last zusammenbrechen muß. So jemand findet man in Gruppen, ganz besonders in Beratungsstellen und in einer Therapie. Es geht ganz einfach man muß die Hilfe nur annehmen wollen und vielleicht das erste mal in seinem Leben über den eigenen Schatten springen.
@ Noch etwas zu Dir Waldschrat wenn Du nicht weist wo in Deiner Nähe eine Suchtberatungsstelle oder Gruppe ist, dann schick mir eine E Mail in welchen Raum Du eine suchst ich helfe Dir dann.
ich bin so froh, dass ich heute doch noch hereingeschaut und Deine Beiträge gefunden habe - wie alle vor mir, bin ich überwältigt davon. Zumal ich mich immer wieder- und zur Zeit besonders speziell mit dem Punkt des Nicht-Fühlen-Könnens herumschlage.
ganz herzlichen Dank für die treffenden Worte! mohnfeld
auch ich habe Deine Worte aufgesogen, wie ein frisch ausgewrungener Schwamm. Denn Du verdeutlichst auch, dass (entgegen vielen Behauptungen) die Ursachen des Problems Alkoholabhängigkeit durchaus fokusierbar sind.
Ich finde, dass viele der aufgezeigten Fakten eigentlich auch schon immer so sind - Grund: Für alles, um es richtig machen zu können, braucht der Mensch eine gewisse Bildung. Beim Kinder erziehen nicht. Sie werden gemacht, dann sind sie da und jeder regelt das weitere nach seinem Gusto; einer Mischung aus vorgelebt und eigenem Wertedenken. Das kann nicht immer gut gehen! Viele haben verlernt(oder noch nie gewusst), dass ein gewisser Freiraum für ein Kind geschaffen werden muss, damit es sich "normal" entwickeln kann und dass wir eigentlich nur Grenzen aufzeigen müssen, wie weit ein Kind gehen kann, da es natürlich die Grenzen noch nicht kennt; und auch das nur in dem Rahmen, dass die Grenzen dort gesetzt werden müssen, wo es um die Sicherheit des Kindes geht.
Aber was ist letztlich, wir kopieren uns auf die Kinder und behandeln sie, als wenn sie kleine Erwachsene wären und erwarten, dass sie Dinge verstehen, für die wir selbst Jahre gebraucht haben, um sie zu begreifen.
Die Familie sollte schon stabil sein, im Sinne einer Basisstation, zu der Kind sich immer zurückziehen kann, wenn es an der Front zu heiß geworden ist. Um sich neu zu stärken und auch, um Bestätigung zu finden. ... Aber viele Erwachsene sind garnicht in der Lage, eine solche Basis zu schaffen, da sie mit sich selbst oftmals schon nicht klar kommen. Würden sie sich dann reinreden lassen? (als Hilfe) Nein!
Kinder sind schon starke Persönlichkeiten, aber was ihnen teilweise zugemutet wird, würde auch für einen Erwachsenen zu viel sein. Das sollte uns bewusst sein, denn den Rücken der kleinen Persönlichkeit stärken wir nicht, in dem wir reintreten, sondern in dem wir ihn halten!
Deine Zeilen haben mich sehr nachdenklich gemacht. In einem anderen Thread habe ich gerade geschrieben, dass ich jetzt mein Leben ändern muß und werde.
Ich konnte mich in Deinen Zeilen 100%-ig wiederfinden. Tochter einer "ganz normalen Familie". Als Nordlicht entsprechend streng hanseatisch erzogen...
Das ging schließlich soweit, dass ich am bisherigen Tiefpunkt meines Lebens (langjähriger Lebensgefährte an Krebs verstorben, 6 Monate später 1. eigene Pferd eingegangen, 6 Monate später mein Vater verstorben) nicht in der Lage war, vernünftig zu trauern.
Das hatte man mir aberzogen, ich hatte einfach keine Tränen, geschweige denn, dass ich in der Lage war, mit irgendjemanden darüber zu sprechen. Wozu auch, ich war doch stark, das habe ich alles allein durchgestanden,...
Das ist nun lange her, und mein Alkoholproblem (also das körperliche) begann ganz schleichend vor ca. 3 Jahren. Aber wenn ich mal so über Deine Zeilen nachdenke, liegt die Wurzel allen Übels doch wohl so ca. 30-35 Jahre zurück (was, du bist hingefallen, stell dich nicht so an, ein gutes Kind weint doch nicht / was, du bist traurig, ach was, du hast doch alles, stell dich nicht so an.......).
Darüber und über viele andere Dinge werde ich wohl noch viel nachzudenken haben und muß mich jetzt auf die Suche nach einem "nördlichen Weggefährten" machen. Hier gibt es wohl einiges aufzuarbeiten. Werde gleich mal ein wenig forschen.
Wenn Du Hilfe bei der Suche brauchst, dann schick mir eine E Mail. Geht auch verdeckt, man kiickt in Post oben auf mein Profil und hat dann die Möglichkeit eine Mail zu schreiben. Ich brauche dann den Raum in dem du eine Gruppe oder Suchtberatungsstelle suchst.
Hallo Günther, eine treffende Zusammenfassung übers Reden, Vertrauen un Fühlen hast du da geschrieben. Ich möchte sie jedoch nicht nur aufs Elternhaus beziehen, bei mir war es sicherlich auch der berufliche und private Umkreis, der mir diese Verhaltensregeln eingeimpft hat.
Aber nüchtern konnte ich wieder :
Reden lernen Vertrauen lernen und lernen, wieder Gefühle zuzulassen
Seitdem gehts mir besser, denn das bin schließlich ich.
Du hast natürlich recht man muß alle Faktoren mit einbeziehen. Natürlich ist es nicht das Elternhaus alleine, aber man muß um diese Dinge wissen um überhaupt einen Zugang zu sich zu finden.
Die Rollenverteilung und Familiennormung geschieht halt nun mal in der Regel in den frühen Kindheitsjahren und da ist noch keine Schule oder beruflich bedingte Schwierigkeiten für eine Fehlentwicklung verantwortlich. Diese Dinge kommen später noch erschwerend dazu. Wenn diese Dinge mit Hilfe von Therapeuten be-und verarbeitet wird, lössen sich viele andere Probleme oft wie von selbst.
Wenn der Suchtkranke seine Schwachstellen kennt und verstanden hat warum das bei ihm so ist, kann er lernen sich in solchen Situationen die ihn früher dann zum trinken verleitet haben, anders zu verhalten.
Hallo Günther, das ist alles wohl wahr,was Du da zu Papier bringst1! Mich würde interessieren,bist Du Betroffener? An die Trockenheit darf ich natürlich keine Bedingung stellen,mir gegenüber die,mich zu öffnen,nur dann kann man mir Unterstützung geben,ich rede immer lieber von Unterstützung statt Hilfe!!DEnn helfen kann ich mir nur allein!Aber keine Wortspalterei! Um dies zu erfahren biete ich natürlich ,wenn ich mich öffne eine Angriffsfläche und das tut verdammt weh!Und ich bin der meinung es muß auch weh tun,denn dann bin ich richtig dran!Therapeuten die mich gestreichelt haben und mitleidig versunken sind,konnten mir nicht helfen,da wurde eher eine Rolle getauscht! Manche Denkaufgaben dauern schon recht lange und gerade klare Worte helfen dabei am meisten! ich habe viele klare Worte beim AKB gehört und dafür bin ich heute dankbar! Bummi
Hallo Lisl! Der AKB bedeutet Alkohol-Krankenhilfe-Berlin und hat hier über 40 Gruppen ! Hat sich damals von den AA´s entwickelt und in einigen Dingen(Religion z.B.) abgegrenzt!Da geht es in einigen Gruppen richtig zur Sache und manche brauchen dies ja zum Anfang,aber es gibt auch andere! Bei über 800 Gruppen in Berlin ist wohl letztendlich für jeden eine dabei!! Bummi
Anonyme Alkoholkrankenhilfe Berlin e.V. (AKB)
Die Anonyme Alkoholkrankenhilfe Berlin e.V. ist eine Gemeinschaft von alkohol- und medikamentenabhängigen Frauen und Männern, die gemeinsam versuchen, ihre Suchtprobleme zu lösen und anderen zu helfen, einen Weg aus ihrer Abhängigkeit zu finden.
In unserer Kontakt-und Beratungsstelle in Berlin-Dahlem, Gustav-Meyer-Str. 7, können sich Hilfesuchende - ganz gleich ob Abhängige oder Angehörige - täglich in der Zeit von 9.00 bis 21.00 Uhr bei einem ersten Gespräch ausführlich informieren und beraten lassen. Die Gespräche sind anonym, kostenlos und unverbindlich. Um unsere Anonymität zu wahren, nennen wir uns beim Vornamen und reden uns mit "Du" an.
Da wir gelernt haben, daß dauerhafte Trockenheit nur durch regelmäßige Teilnahme an Gesprächsgruppen zu erreichen ist, haben wir eine Vielzahl von Gruppen in verschiedenen Berliner Bezirken eingerichtet. In der Gruppe kann jeder seine Probleme darstellen, und zwar nicht nur solche, die den Alkohol betreffen, sondern auch Probleme aus allen anderen Lebensbereichen. Neben den reinen Alkoholikergruppen unterhalten wir noch Gruppen für Angehörige von Alkoholikern und gemischte Gruppen, die von Alkoholikern gemeinsam mit Angehörigen sowie von anderen interessierten Personen besucht werden können. In den Gesprächsgruppen achten wir darauf, daß niemand unterbrochen wird, damit er ungestört seine Angelegenheit vortragen kann.
In unseren Räumen in der Gustav-Meyer-Str. 7 haben wir eine Einrichtung, die wir ”AmbulanteTagestherapie" nennen. Jeder, der trocken werden will und keine körperlichen Entzugsprobleme hat, die eine Entgiftung in einem Krankenhaus erforderlich machen, kann daran teilnehmen. Der Abhängige muß täglich selbst entscheiden, ob er an der Therapie weiter teilnehmen will. Dadurch wird ihm bewußt gemacht, daß er selbst aktiv werden muß, um trocken zu werden und zu bleiben. Die Tagestherapie dauert 6 Wochen und wird von trockenen Alkoholikern betreut. Die Teilnahme ist kostenlos, bis auf einen Betrag von 30.- € wöchentlich für die Verpflegung.
Zu unserem Angebot gehört außerdem eine Wohngemeinschaft in Kreuzberg, in der Alkoholiker, die keine Unterkunft haben, bis zu einem Jahr wohnen können. Voraussetzung für den Aufenthalt in der WG ist absolute Abstinenz.
Unser Ziel ist es, trockene und zufriedene Alkoholiker zu sein und zu bleiben. Viele sind es schon. Jeder, der Probleme mit Alkohol oder Medikamenten hat, kann täglich von 9.00 bis 21.00 Uhr beim AKB anrufen oder ohne Anmeldung in die Beratungsstunden kommen.
Unsere Kontakt- und Beratungsstelle ist auch an den Wochenenden sowie an allen Feiertagen geöffnet.
Ja ich bin auch ein Alkoholiker und begleide heute Suchtkranke ein Sück ihres weges aus der Sucht. Ich zeige Wege auf die aus der Sucht führen aber gehen muß jeder diesen Weg alleine.
Ich verstehe Hilfe oder Unterstützung so wie es ein altes Chinesisches Sprichwort sagt.
Wenn Du einen Freund hast der hungert, so schenke ihm keinen Fisch sondern lehre ihn das Angeln.
Da ich im Jahr 2-3 mal in Berlin bin würde ich mir beim nächsten mal gerne eine Gruppe von Euch anschauen und mit erleben. Wenn es so weit ist, komme ich auf Dich zu.