Bisher kann ich auch nur sagen "es geht". Aber immerhin geht es. Besserung fühle ich aber noch keine, noch dazu habe ich jetzt Erkältung mit Husten, und Husten hatte ich schon Jahre lang nicht mehr.
So wie Ben Bremser bis vor kurzem, so warte ich auch einfach ab. Ich gönne mir ab und an einen Eisbecher. Zum Glück kommt die warme Jahreszeit - ich werde echt schauen, dass ich regelmäßig mit dem Rad eine große Runde drehe. Aber auch wenn mir jetzt noch länger "was fehlen" sollte: das Rauchen fange ich sicher nicht mehr an. Das Rauchen bringt nur Stress, Gestank und vorzeitige Krankheit. Da ist mir der jetztige rauchfreie Zustand lieber; es fehlt zwar ein bisschen was, aber man denkt nicht ständig dran, und es ist auch nicht wirklich schlimm - außerdem habe ich ja die Hoffnung, dass es mir bald besser geht. Ich habe gehört, dass es so um die 90 Tage herum oft eine Krise geben kann. Aber vielleicht kann ich da einfach weiterhin stur bleiben.
Im http://www.rauchfrei-online.de habe ich ja täglich, wenn ich mich einlogge, einen neuen Tipp oder Beitrag zum Nachdenken dastehen. Die Sachen waren meist recht ermutigend oder beschwichtigend geschrieben. Heute zum 50. Tag steht zum Beispiel folgendes, was eigentlich zeigt, dass es bei den verschiedenen Süchten Parallelen gibt:
Sie haben es weit gebracht!
Sie können stolz sein. Gratulation! 50 rauchfreie Tage sind eine echte Leistung. Sicher haben Sie etlichen Versuchungen widerstehen müssen. Aber offensichtlich haben Sie diese Prüfungen bestanden.
Wachsam bleiben Sie bleiben für immer ein ehemaliger Raucher. Und damit bleiben Sie für immer suchtgefährdet. Das ist leider nun mal so. Ist aber eigentlich kein großes Problem. Man kann damit gut leben.
Die Attacken bleiben aus und das Thema Rauchen/Nichtrauchen wird wieder uninteressanter. Schließlich gibt es noch andere Aufgaben zu meistern im Leben.
Aber der Gedanke an die EINE wird wiederkehren. Im Sternforum berichtete Uli, was er erlebte, als er sich darauf einließ: -------------------------------------------------------------------------------- Autor: Uli Datum: 21.05.02 08:44
Hallo Leute, die meisten von Euch werden mich nicht mehr kennen, vielleicht noch so'n paar Alte aus den Anfängen des Forums.
Tja, wo fange ich an? Am 3.4.2000 habe ich meine "letzte" Zigarette geraucht und es ging gut ohne eine einzige bis etwa Ende Juli 2001. Aus einer Laune heraus (gefördert durch zuviel Alkohol) habe ich an einem Abend 2 oder 3 Zichten geraucht. Im Gegensatz zu vielen anderen, die hier berichtet haben, wie ekelhaft sie diese ersten Zigaretten fanden, emfand ich großen Genuß.
Trotzdem habe ich da noch nicht wieder angefangen. Am nächsten Tag hatte ich auch keinerlei Verlangen, wieder zu rauchen. Es ging viele Wochen und Monate gut. Von diesen ersten Zigaretten im Juli 2001 bis Ende März 2002 habe ich an etwa 10 Gelegenheiten (Urlaub mit Rauchern, Festivitäten) vielleicht 15 Zigaretten geraucht. Und immer habe ich es genossen. Witzigerweise hatte ich bis dahin keinerlei Schwierigkeiten damit, mal eine zu Rauchen und dann wochenlang wieder keine einzige.
Dann Ende März, es war der 26.03., hatte ich beruflich einen total stressigen Termin, der von 14.00 Uhr bis abends 20.30 Uhr andauerte. An diesem Tag habe ich den Fehler gemacht (zu ersten mal), in einer Streßsituation eine angebotene Zigarette anzunehmen. Insgesamt wurden es vier an diesem Tag.
Seitdem kann ich den Spruch von der ersten Zigarette, die einen ganzen LKW voll Zigaretten nach sich zieht, verstehen. Die Abstände zwischen den Zigaretten wurden kleiner, es kamen die ersten Zigaretten im Büro, und mittlerweile sinds 8 bis 10 Zichten täglich. Von Genuß kann keine Rede mehr sein, weil ich mich über jede einzelne ärgere.
Ich weiß im Moment nicht, was ich machen soll. Auf der einen Seite will ich die zwei geschafften Jahre nicht über Bord werfen. Auf der anderen Seite ist die alte Sucht wieder voll da und ich habe große Angst vor dem neuen Entzug und denke, ich habe nicht noch einmal die Kraft.
Vielleicht fällt Euch was ein.....
-------------------------------------------------------------------------------- Es gab danach noch eine heftige Diskussion, Uli ist noch mal wiedergekommen, dann nicht mehr. -------------------------------------------------------------------------------- Interessant ist aber folgendes, was ich im Uli-Faden fand: Autor: Sascha100 (---.mcbone.net) Datum: 21.05.02 15:51
Hey Uli !
Das tut mir wirklich Leid, das Du nach so langer Zeit wieder angefangen hast. Ich hoffe sehr, daß Dir Dein schleichender Rückfall in die Sucht eine endgültige Lehre war: Totalabstinenz ist - wie für die meisten - der EINZIGE Weg.
Manchmal sehne ich mich nach Bierseligkeit und Zigarettenrunden. Ich weiß heute - obwohl ich oft andere Töne gespuckt habe - daß mir eine Zigarette in netter Runde, bei einem Glas Bier, endlos gut schmecken würde. Ich würde es geniessen. Auch den Schwindelanfall. Gerade den ! Ich würde mich einfach mal wieder "gehen" lassen.
Wäre da nicht die Gewissheit, daß ich am Ende wieder 20 Zigaretten rauchen würde. Ich würde wieder hier in meinem kleinen, verrauchten Büro sitzen, nach abgestandenem Qualm stinken, und mir aus Scham darüber eine Zigarette anstecken !!!!!
Uli, ich habe den grauen Alltag meines Raucherdaseins nicht vergessen. Ich rufe ihn mir ins Gedächtnis, wenn mir eine Zigarette mal wieder als harmlos, überfällig und genusskrönend erscheint.
Meine Tippliste: 1. Totalabstinenz ist Dein tägliches Ziel. 2. Du musst es mit allen Mitteln aufrecht erhalten. 3. Es wird Dir immer leichter fallen.
Gruss Sascha, 180c
-------------------------------------------------------------------------------- Geschrieben von: hawline Ach, man glaubt doch nicht wirklich an die Eine.
Fakt ist doch, daß es einem in dem Rückfallmoment SCHEISSEGAL ist, was nachher wird. Da ist man doch einfach nur noch Süchtel und das Resthirn ist weggeblasen. So war es bei mir jedenfalls IMMER und ich denke nicht, daß ich da die große Ausnahme bin.
Das Einzige, was einem wohl letzten Endes hilft, ist, daß man sich vor Augen führt, wie absolut beschissen man sich anschließend fühlen wird und wie ebenso absolut beschissen ein - unausweichlicher - neuer Entzug sein wird. ...
Liebe Grüße an Alle! Hawline --------------------------------------------------------------------------------
der Beitrag bzw. die reinkopierten Beiträge haben mich eben wieder wach gerüttelt. Gestern habe ich mir Zigaretten gekauft. Dachte mir lieber Rauchen statt Saufen. Obwohl ich mir sicher war nicht mehr zu rauchen fällt diesem "Süchtel" immer etwas neues ein. Hab sie eben zerstört.
ZitatGepostet von ben bremser ach minitiger, falls dich das interessiert: die entscheidung mir die kippen (american spirit - damit klar wer die waffen liefert :grins2 zu kaufen, kam mir beim tomaten sääen. (höchste zeit, kein witz) ...
Hi Ben
Tomaten wird es auch hier in diesem Jahr wieder geben... morgen gehts erst mal ein paar Tage zum Skifahren...
Ansonsten empfinde ich weder Häme noch Mitleid...finds nur schade für Dich und bin dennoch ganz Egoist...denn mein nunmehr seit mehreren Jahren drogen- alkohol - und kippenfreies Leben werde ich so schnell für nix mehr hergeben. Bin hier nur Zuschauer.
Ab und zu erinnert mich noch ein Teerbröckelchen an meine Vergangenheit - kein Wunder wenn das kumulierte Kondensat im Kilobereich lag...aber alles hat seine Zeit, und die Zeit von manchen Dingen ist - für mich und mein Leben - abgelaufen.
kannst Du Dich noch daran erinnern, als Du Dich auf den Weg zum schwarzen Gürtel gemacht hast? Ich denke, mit dem Rauchen funktioniert das ganz ähnlich.