gestern Mittag hat ja mein erstes Heute ohne Rauchen begonnen. Es funktioniert. Ich rauche nicht. Ob ich mich damit richtig wohl fühle weiss ich nicht.
Im Augenblick ist nur wichtig, es nicht zu tun. Alles andere kommt später.
Ich hätte ja für die ersten Tage gern ein Mitläufer gehabt, der auch ganz akut im Aufhören drinn steckt. Doch Rolf hat sich von mir leider nicht begeistern lassen
ähm das habe ich aus dem nichtraucherforum geklaut und weil mir das sogut gefallen hat,stelle ich das mal hier rein. hoffe das darf man
Ungeheuerliche, wenn auch nicht ganz neue Erkenntnisse,
an einem wunderschönen, verschneiten Mittwochnachmittag des 22. Februar 2006, saß ich allein in meiner Küche und rauchte. Seit einiger Zeit dachte ich darüber nach, das Rauchen aufzugeben. So auch in diesem Moment. Dabei zog ich eine zweite Zigarette aus der Schachtel und legte sie auf den Tisch, direkt vor meinen Augen; betrachtete diese und dachte nach. Was ich da herausfand, war ungeheuerlich. Ein so kleiner Stängel soll eine so unglaubliche Macht über mich haben? Unmöglich!
Da liegt eine Zigarette vor mir, ist so klein und scheint sogar tot zu sein – sie atmet nicht, bewegt sich nicht, redet nicht. Trotzdem war sie Jahrzehnte lang mein Sklaventreiber. Das bisschen Tabak, das in Papier gewickelt vor mir lag, hatte eine so unendliche Macht über mich, hielt jeden meiner Schritte unter seiner mächtigen Kontrolle, beschäftigte in jeder meiner wachen Minuten meine Gedanken, steuerte mein Verlangen - kurz, behandelte mich wie seine Sklavin. Und dafür zahlte ich auch noch Geld – viel und feiwillig! Das Nikotin hielt mich ganz fest in seinem Bann, raubte mir meine Entscheidungsfreiheit und meine Würde, ruinierte meine Gesundheit und diktierte mir gnadenlos seine Bedingungen. Kein Mensch auf dieser Welt hätte mich so behandeln dürfen - der weiße Stängel tat es! Und ich ließ es zu! Ich habe eben gern geraucht!
Was habe ich mir nicht alles vom Tabak gefallen lassen: 1. Zigaretten mussten immer da sein und ich wäre ganz ohne Zweifel lieber barfuss, mitten in der Nacht im Schnee zu Automaten gelaufen als die nächsten Stunden bis zum nächsten Morgen ohne Glimmstängel aushalten zu müssen! 2. Egal, ob ich es gerade durfte oder nicht – die Möglichkeit, mal schnell wenigstens einige Züge zu machen, wurde unter allen Umständen gesucht und gefunden und wenn’s an den unwürdigsten Stellen war oder bei Krankheit! 3. Daheim habe ich seit ich rauche Woche für Woche meine Küche (der Raucherraum) stundenlang von innen nach außen gekehrt- nach Tabak gestunken hat es trotzdem. 4. Immer kam ich mir vor wie der letzte Dreck, weil mir klar war, wie ekelhaft ich nach jeder Zigarette riechen muss. 5. Der Gedanke an die Risiken, genau so langsam und schmerzvoll wie ich es niemandem und mir schon gar nicht wünsche, an Lungen-, Kehlkopf- oder Blasenkrebs sterben zu müssen, raubte mir jetzt plötzlich ganz und gar die Ruhe. Mit meinem Wunsch nach einem schnellen, friedvollen Tod, wenn’s so weit ist, lässt sich meine Kettenqualmerei garantiert nicht vereinbaren – das wurde mir schlagartig klar. 6. Keine Freude kam bei mir auf, als mir bewusst wurde, dass ich mit meiner Qualmerei anderen die ohnehin schon prahlgefüllten Taschen voll stopfe. Mal kurz überschlagen habe ich ca. 60 000,00 € für den Qualm bisher ausgegeben! Diese Summe auf einem Konto würde mir heute die Angst vor der Armut im Alter nehmen.
Mir wurde an dem Tag auch sehr deutlich klar, dass ich bis ans Ende meiner Tage Raucherin bleiben muss – eine zwar nicht mehr rauchende aber für ewig eine Raucherin (vergleichbar mit dem trockenen Alkoholiker). Eine einzige Zigarette würde mich sofort wieder zum Kettenraucher machen. Das war mir bei meinem ersten und zweiten Versuch damals nicht klar – da ging es nur ums Aufhören, nicht darum, rauchfrei zu bleiben.
Ich habe mir auch vorgenommen, das Geld, das ich für die nicht gekauften und nicht gerauchten Zigaretten jetzt spare, gnadenlos wegzulegen. Als Raucherin musste immer Geld für Zigaretten da sein, egal, wie schmal die Kasse gerade war. Es gab keinen einzigen Tag in meinem Raucherleben an dem ich mir keine Zigaretten gekauft hätte. Also werde ich es mir ab sofort zur Gewohnheit machen, das gesparte Geld auf mein eigenes, nicht auf ein fremdes Konto zu legen.
Diese Gedanken lagen an diesem Nachmittag plötzlich so deutlich vor mir, wie der einzige Glimmstängel auf meinem Küchentisch. Ich rauchte in aller Ruhe die angezündete Zigarette aus, wusch den Aschenbecher ab, räumte diesen zusammen mit dem Feuerzeug weg und warf die noch fast volle Zigarettenschachtel in den Mülleimer. Mich überraschte dabei die Ruhe und Entschlossenheit, mit der ich dabei vorging. Danach zog ich mich wie immer vor dem Verlassen der Wohnung um, putzte mir die Zähne, „nieselte“ mich und meine Haare mit Deospray ein, schnappte mir den Hund und ging zwei Stunden spazieren. Unterwegs ordnete ich noch einmal meine Gedanken. Als ich zurück kam, war ich eine entschlossene Nichtmehrraucherin. Ich wäre sehr froh, es für den Rest meiner Tage bleiben zu können.
die letzte Region der stoffgebunden Sucht loszualssen, fühlt sich schon hammermässig an. Es ist nicht mein erster Versuch mit Rauchen aufzuhören.Ich muss auch aufpassen, dass mich die Erinnerung an meinen letzten Rückfall nicht runter zieht. So nah dem Negativmotto. Das klappt sowieso nicht auf Dauer.
Aber nun will ich mal schön im Heute bleiben Seit dem ich mich ein erneutes mal auf " LETZT, ist der Zeitpunkt zum Aufhören" einlassen konnte, bin ich qualmfrei.
ganz lieben Dank für die aufbauenden Worte. Ich kann sie soooooo gut berauchen.
Mir ist, als würd eich innerlich an zwei Enden eines Strickes gleichzeitig ziehen. Die eine Seite: Ich möchte rauchfrei leben, Gründe finde ich für diesen Wunsch unzählige. Auf der andeen seite: Ich will qualmen, finde nicht wirklich einen guten Grund dafür ...........aber so funktioniert wohl Sucht.