es ist dir aber schon klar dass du "im Leben nach dem Alk" durchaus auch und immer noch mit negativen Lebensumständen klar kommen musst ...
tommie
Jawohl Tommie, dieser Zahn wurde mir schon vor längerer Zeit gezogen, das erwarte ich nicht und das will ich ja auch gar nicht.
Es ist nur so, dass ich in der Idee aufgewachsen bin, wenn ich alles so mache, wie's in den Lehrbüchern steht und von mir verlangt wird, dann kann ich gewissermaßen diese negativen Seiten umschiffen. Dümmliche Idee. Hat sich nur irgendwie als Anspruch an mich selbst manifestiert.
Edit: Was mich natürlich nicht daran gehindert hat, erst recht alles mögliche falsch zu machen Und ich weiß jetzt auch wiesoho : Weil ich nämlich, trotzdem ich mich in alle Himmelsrichtungen verbogen habe, auch nicht das gekam, was ich wollte... Liebe, Anerkennung, und das andere übliche Gedöns. Ich schlußfolgere jetzt mal, dass es schon allein deshalb Sinn machte, endlich ich selbst zu sein und es mir "wert" zu sein, für mich selbst gut zu sorgen.
Ich weiß schon, was mir gut täte: weniger Grübeln und Analysieren, dafür mehr Schwätzen und zwar mit Leuten, die mir gut tun, der Austausch und das 'Gemeinsame' geht mir ein bissl ab. Ich such mir jetzt nen Verein.
ZitatGepostet von relaunch Ich denke, was mir am besten täte, wäre weniger Grübeln und Analysieren, dafür mehr Schwätzen und zwar mit Leuten, die mir gut tun, der Austausch und das 'Gemeinsame' geht mir ein bissl ab.
Hallo Marianne
dann beginn damit einfach heute in deiner Gruppe ... zieh deine nassen Hosen an und lass dort sprichwörtlich selbige herunter ... egal ob "irgendjemand anderer" ein Thema hat
... und zum schwätzen gibts ja erstaunlicherweise auch noch so was wie Telefon
tommie
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
ZitatGepostet von relaunch Wie werden sie wohl reagieren? Werde ich damit umgehen können, wenn sie entsetzt, mitfühlend, verständnisvoll, mißtrauisch die Augen verdrehen?!?
Hallo Marianne
das Reagieren der anderen ist deren "Problem" ... meist ists ja wohl so dass "danach" betretenes Schweigen herrscht .
Schmeiss die Angst in den Müll, obwohl solcherart Angst ganz nützlich ist, und geb "den anderen" die Chance dir zu helfen
tommie
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
von mir bekommst du jetzt weder Lob noch Tadel, ich kann diese Situation einfach schwer einschätzen. Stell mir nur vor, daß du dich unheimlich einsam gefühlt haben musst, wenn du in deiner Gruppe oder hier im Forum etwas vorgibst zu sein, das du nicht bist... schwierig.
Ich würde nur gerne wissen - WARUM?... Du willst Ergebnisse liefern, nicht enttäuschen, gefallen... das habe ich verstanden. Aber nimmt man so ein Forum oder eine Gruppe nicht "eigentlich" aus ganz egoistischen Motiven in Anspruch, also in diesem Fall eben Hilfe trocken zu werden bzw. trocken zu bleiben.
Das Forum und die Gruppe sind doch völlig sinnlos, wenn man nicht ehrlich ist - Zeitverschwendung. Damit führt man sich doch dann ständig selbst vor Augen.... Ich kann das jetzt schwer ausdrücken, aber mich in die Situation reinfühlen - und empfinde da eine große Einsamkeit.
Ich bin hier um zu lernen, frage mich schon den ganzen Tag, ob ich sowas tun könnte. Ich glaube nicht, aber ich würde gerne deine Meinung dazu hören. Vielleicht könnte so einen "Vorfall" den Angsthäsin hatte, mit dem einen Glas Bier mal verschweigen, für mich selbst ignorieren, aber nass sein - und als Trockene hier schreiben?
WOZU ?
Ich wünsch dir jedenfalls einen guten und dauerhaften Neustart. Hier, in der Gruppe und vor allem im richtigen Leben.
Die werden sagen können: gut, dass du damit endlich rauskommst Herz! Und zwar gut für dich !
Da du nu gleich losdüst, hier nur mein kurzes feedback und wünsche auch...
Zitat ...weil ich mich so unehrlich und versoffen gar nicht mehr klasse finden kann
ist ja dann mal wirklich die richtige blickrichtung, egal, wie viele "fachleutz" und umfeld dir deine grossartigkeit in "echter oder konstruierter" Lebensfreude projezierend anbieten... ich kann´s bissi verstehn, dass es dir rel. gut gelang die Nasen deiner Menschen um dich herum zu führen- auch wenn wir ja nur kurz mal geschnackt haben live... aber ich versteh auch gut das Dilema, wenn alle Welt schreit : DUUU - du packst das alles doch mit links und auf einer Pobacke locker weg, grade weil frau ein so sympathisches Menschenkind ist...Das klingt voll bescheuert irgendwie, aber Adda hat- meine ich- in ihrem Posting voll das Bulleye geworfen damit... Zu leicht und verführend IST es dann hinienden auch diese angebotene Fassade mit aufrecht zu erhalten--- nur das bei Sucht "Fake it until you make it" einfach keine Langzeitstrategie ist...
Ich wünsch dir heute auch ganz viel Mut und offenen Herzens dein "Seelchen-Anteil" wieder aus der Versenkung zu holen- weil ich tatsächlich und total fast gar keinen link mehr für mich zwischen deinem alten und dem neusten Nick hier bauen konnte... wie zwei Identitäten halt.. schon eine Leistung, nur halt eine, die wirklich niemanden so wirklich gut was bringt oder?
Herzlich dich knuffe, du
Deine Schneefrau/Sabine
-------------------------------------------------- First they ignore you, then laugh at you and hate you Then they fight you, then you win When the truth dies, very bad things happen They're being heartless again
I know it's coming There's gonna be violence I've taken as much As I'm willing to take
Why do you think We should suffer in silence? When a heart is broken There's nothing to break
Tripping von Robbie Williams ( grade mein Motto-Song)
Zitat Abgesehen davon, dass mich diese Vorstellung von 'gesund und normal'ja beinahe erschreckt; nicht, weil ich's unbedingt spannend will, sondern weil ich's schlicht und ergreifend nicht kenne
Hi Marianne !
Hattest du nicht schon mal die Idee, das du es nicht kennst, weil du unterschwellig denkst du bist es nicht wert, ein "zufriedenes, gesundes" Leben zu haben ? Du denkst du bist scheiße darum verhältst du dich auch so und bist "schlecht" zu dir. ( So jedenfalls empfand ich das für mich )
Will heißen, durch diesen Kopfquark ( danke Biene für dieses Wort ), dem Trinken, der Esstörung sorgst du doch selbstdestruktiverweise dafür, das es dir schlecht geht - du schreibst oben ja nicht umsonst, du findest "gesund sein" beinahe unspannend.
Ansonsten kann ich nur sagen, als ich es mir endlich "selbst wert war", das es mir gut geht, ich loslassen konnte von der jahrelangen Idee ich hätte irgendwelche gute Gründe zum Trinken ( meine Kindheit ) und erkannte ich trank weil ich abhängig bin und nicht wegen meiner Kindheit, - diese Erkenntnis aber auch sehr bitter war - ging es bergauf. Ich bin für mich selbst verantwortlich.
Hattest du nicht schon mal die Idee, das du es nicht kennst, weil du unterschwellig denkst du bist es nicht wert, ein "zufriedenes, gesundes" Leben zu haben ? ... Will heißen, durch diesen Kopfquark ( danke Biene für dieses Wort ), dem Trinken, der Esstörung sorgst du doch selbstdestruktiverweise dafür, das es dir schlecht geht ... Ansonsten kann ich nur sagen, als ich es mir endlich "selbst wert war", das es mir gut geht, ich loslassen konnte von der jahrelangen Idee ich hätte irgendwelche gute Gründe zum Trinken ( meine Kindheit ) und erkannte ich trank weil ich abhängig bin und nicht wegen meiner Kindheit, - diese Erkenntnis aber auch sehr bitter war - ging es bergauf. Ich bin für mich selbst verantwortlich.
Gruß Bea
Liebe Bea,
Ja, ich denke, alles was du schreibst, ist bei mir ähnlich gelaufen. Auch der üppige Kopfquark...
Was mir allerdings so zu schaffen macht ist, dass ich sehr wohl weiß, dass ich ein wertvoller Mensch bin.... das große ABER besteht immer noch in dem Kopftopfen, der-und da glaube ich fest dran, jetzt einfach nur noch da ist, nicht mehr so aktiv wirkt allerdings unterschwellig seine verheerende Wirkung zeigt. Der Quark ist wohl in den vielen Jahren sehr fest geworden, aber irgendwann fängts ja an zu bröseln...
Ich will nicht behaupten, dass ich dieses 'wertvoll' sein, schon total verinnerlicht hätte, das tät mir auch keiner abnehmen, der meine Geschichte kennt.
Ich sehe meine Haltung zu mir selbst als ungefestigt und ordentlich 'Wischiwaschi'
Und ich weiß jetzt auch wiesohoo: Aufgrund meines eklataten Mißstands was meinen Selbstwert angeht, trau ich mich nicht Hilfe einzufordern. (hat auch seine Kindheitsgeschichtlichen Hintergründe... aber Schwamm drüber...wischiwaschiundso..)
Aber gestern in der Gruppe haben sie mir ja diesbezüglich auch den Kopf gewaschen und nochmal ausdrücklich formuliert: 'Wer wirklich ernsthaft trocken werden will, holt sich auch Hilfe' in dem Fall gings um ein Telefonat, bevor mein Rückfall seinen gewohnten Lauf nimmt. Und der Weg in meine Trockenheit fängt wohl tatsächlich damit an, dass ich mir selbst so wichtig bin, dass es mir scheißwurstpiepschnurzegal ist, ob ich den anderen gerade auf den Keks gehe oder nicht.
Und gestern in der Gruppe bin ich keinem auf den Keks gegangen. Ganz im Gegenteil.
Die einzige Rüge war tatsächlich, und da sind sie mir regelrecht auf den Füßen rumgehopst, dass ich mich nicht rechtzeitig und selbstverantwortlich und willens um mich gekümmert habe. Und sie haben mir sehr lebhaft ihr eignes Kümmern um sich selbst geschildert. Das hat mir Mut gemacht.
Ich war auch schon bei der Suchtberatung heute morgen und hab einen Termin für nächsten Montag, noch vor der Gruppe
Ich bin mal gespannt, was die mir noch vorschlagen können; mittlerweile komme ich mir schon ein bissl therapierestistent vor. Vielleicht hab ich noch nicht den richtigen Ansatz gefunden.. Ich brauch was, das mich 'alltagstauglich' macht und nicht einen, der bis zum Abwinken in meiner Kindheit rumstochert. Da werde ich zukünftig wohl keinen neuen Zusammenhänge stricken können. Das ist durch.
Ich brauche jetzt ein Anwenderprogramm. Wie setze ich um, was ich weiß ohne mich selbst wieder im absolut unpassenden Moment selbst auszubremsen oder mir im Weg zu stehen.
Es hat mich super erleichtert, dass ich die Wahrheit gesagt habe, hier und in der Gruppe. Ich fühle mich irgendwie geläutert
Die Wahrheit zu sagen und sie auch zu leben ist sicherlich nicht immer der einfachere Weg, aber sicher der geradere... und aufrichtigere ... ich kann dann sozusagen 'aufrecht' gehen und muß net mehr umherkriechen.
hallo Marianne, "Ich brauche jetzt ein Anwenderprogramm. Wie setze ich um, was ich weiß ohne mich selbst wieder im absolut unpassenden Moment selbst auszubremsen oder mir im Weg zu stehen." // Mit wesentlich weniger Flügelschlag und mit ganz bescheidenen Anfängen. Mir hatten "se" gesagt, dass ich einfach nur in mich hineinhorchen soll, und zwar solange bis etwas Festes zu bemerken ist, sei es auch noch so gering (scheinbar). Es muss nur von mir selber sein bzw. kommen. Das dauerte bei mir etwa 4 Monate. Nicht dass da nicht schon die ganze Zeit tolle Sachen gewesen wären, aber der entscheidende Unterschied zu "früher" war, dass ich damit dann auch ganz alleine umgehen konnte. (und nicht immer wieder heute sofort alles , sonst lebe ich ja gar nicht!) Kurzfassung: dein "Anwenderprogramm" sollte von dir selber erstellt sein. Gruß Max
Es hat mich super erleichtert, dass ich die Wahrheit gesagt habe, hier und in der Gruppe. Ich fühle mich irgendwie geläutert
Die Wahrheit zu sagen und sie auch zu leben ist sicherlich nicht immer der einfachere Weg, aber sicher der geradere... und aufrichtigere ... ich kann dann sozusagen 'aufrecht' gehen und muß net mehr umherkriechen.
Ja dann
das mag sein und es geht mich gar nix an, aber angesichts >>dieses Beitrags scheint mir die Frage berechtigt, was dieses Mal anders ist?
Ich bin mal gespannt, was die mir noch vorschlagen können; mittlerweile komme ich mir schon ein bissl therapierestistent vor . Vielleicht hab ich noch nicht den richtigen Ansatz gefunden. . Ich brauch was, das mich 'alltagstauglich' macht und nicht einen, der bis zum Abwinken in meiner Kindheit rumstochert. Da werde ich zukünftig wohl keinen neuen Zusammenhänge stricken können. Das ist durch.
Ich brauche jetzt ein Anwenderprogramm. Wie setze ich um, was ich weiß ohne mich selbst wieder im absolut unpassenden Moment selbst auszubremsen oder mir im Weg zu stehen.
Hallo Marianne!
Erst mal Herzlichen Glückwunsch, dass Du gestern in Deiner Gruppe den Schnabel aufgemacht hast!
Ich hab viel an Dich gedacht gestern...
Unsere Geschichten gleichen sich ja enorm und ich hab mich auch die ganzen Jahre gefragt: "Warum schaffe ich es trotz Therapie nicht von der Sucht loszulassen?!" und bin letztlich zu demselben Schluß gekommen wie Du jetzt - Mir fehlt das Anwenderprogramm!"
Eigentlich eine naheliegende Lösung und warum hab ich sie so lange nicht wahrgenommen???
Für mich lautet die Antwort: "Weil ich in der tiefe meines Herzens a) nicht geglaubt habe, dass ich wirklich gesund werden kann und b) einfach viel zu stolz dazu war um mir einzugestehen wie krank ich wirklich bin und das ich Hilfe benötige!"
Da hinzugucken hat eine tiefe narzistische Kränkung bedeutet, die für jemanden wie mich, die sich gerne für den Nabel der Welt hält, nicht einfach war!
Denn leider musste ich feststellen, dass ich "nur" eine ganz normale Süchtige bin, die trotz ihres ganzen Fachwissens noch am Anfang des Weges steht!
Die von mir in meiner Omnipotenz Belächelten, waren schon lange bei der Kür, während ich noch am Anfang des Pflichtteils rumgekraxelt bin!
Ganz schön ernüchternd die Sache...im wahrsten Sinne des Wortes!
Aber jetzt passiert endlich der Fortschritt, den ich mir im Grunde schon so lange sehnlichst gewünscht habe!
Und ich wünsche Dir von Herzen, das Du jetzt auch Dein "Anwenderprogramm" findest!