ZitatGepostet von Ralfi Bei deiner Lebenseinstellung hätte ich gedacht das Demenz ein Segen ist.
Pöse.
Aber mal im Ernst - ich hab' gestern ähnlich wie Grufti über diese beiden Antworten nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass einem Menschen wie Carus, der ja nun offensichtlich ausschließlich um sich selber kreist, gar nichts "an die Substanz" gehen kann, denn andere Menschen kommen in seinem Leben bzw. in seinem Mikrokosmos gar nicht vor, und hinsichtlich seiner eigenen Person vertritt er ja einen bemerkenswerten Fatalismus. Wo also die Anteilnahme an anderen oder sich selbst gänzlich fehlt, kann meiner Meinung nach auch keine Erschütterung eintreten. Und bei der Reaktion auf Marys "erstes Glas" hab' ich dann innerlich abgeschaltet, weil ich nicht einschätzen konnte, ob es sich um grobe Ironie oder unangebrachte Koketterie handelt. Beides fand ich doof.
Mei. Suum quique.
Einen schönen sonnigen Feiertag in die Runde gewünscht Ave
Hallo Ave,
ich denke über die Antworten meistens nicht länger nach. Es sind nur wenige Minuten in denen ich sie schreibe. Wenn Dir eine nicht gefällt, ärgere Dich nicht drüber, sie ist nicht böse gemeint.
ZitatGepostet von carus Und dann ist auch merkwürdig, dass der Druck stärker wird. Er müsste doch geringer werden über die Zeit. [ Editiert von carus am 02.10.13 21:43 ]
Hallo Carus,
warum sollte der Suchtdruck geringer werden? Nur deshalb, weil Zeit vergangen ist?
Ich habe an anderer Stelle bei dir gelesen, dass in deiner Erinnerung viele angenehme Dinge wie z.B. am Strand sitzen usw. mit dem Trinken von Alkohol verknüpft sind. Ich kenne solche Verknüpfungen noch aus meiner Zeit als Raucher. Damals musste ich die meisten Situationen erst einmal ohne Zigarette erleben, um zu erfahren, dass sich diese Situationen ohne Kippe zwar anders, aber nicht schlechter anfühlen, damit sich der Suchtdruck endgültig auflösen konnte. In Bezug auf meine Alkoholsucht hatte ich es leichter. Da musste ich nur erleben, dass ich es auch im stillen Kämmerlein ohne Stoff aushalte.
Eine Sucht abzulegen, bedeutet, eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Und eine Verhaltensnderung basiert auf einem Lernprozess, also auf einer aktiven Auseinandersetzung mit dem "Lerngegenstand".
Alles Gute,
Katro.[/b]
Hallo Katro,
ist nicht anzunehmen, dass der Suchtdruck über längere Zeit nachlässt? Ist doch immerhin kein körperliches Symptom wie im Entzug.
Jedenfalls ist meine anfängliche Einschätzung, dass ich keinen Appetitt bekomme, falsch gewesen. Er kommt wieder und wird stärker, zumindest gerade.
Die aktive Auseinandersetzung mache ich hier, indem ich drüber rede. Und es funktioniert ja.
Allerdings glaube ich Euch jetzt auch, dass es noch stärker werden könnte.
ZitatGepostet von carus Hallo Ave, ich denke über die Antworten meistens nicht länger nach.
Ich schon - jedenfalls, wenn der Mensch dahinter mich interessiert.
Zitat Wenn Dir eine nicht gefällt, ärgere Dich nicht drüber, sie ist nicht böse gemeint.
Ach iwo, ich hab' mich doch nicht geärgert. Ich hätte dir bloß gerne geantwortet... und musste dann feststellen, dass ich dazu nix zu sagen habe. Ich bin erst heute Morgen erneut aufmerksam geworden, als Grufti seinen Beitrag schrieb.
Ich bin mir auch nicht mehr ganz sicher ob ich es ohne Rückfall durchhalte. Bzw. momentan bin ich mir sicher aber ich bin nicht sicher, ob ich das zu jedem Zeitpunkt meines lebens genau so sehe. Daher werde ich, wenn es wieder kommen sollte, wieder drüber schreiben. Mit Sicherheit werde ich nichts trinken bevor ich drüber geschrieben habe.
Das ist schon mehr als wenn man mit gekautem Alk noch im Auto umkehrt und ihn auskippt.
Aber ja, ich bevorzuge auch andere "Sportarten" als Nichttrinken...
Carus, was ich meinte, sind wirkliche Belastungen. "verhaltensmuster" sind sicher auch Belastungen, wo es gilt, die Automatiken abzustellen.
Ich finde ich habe mit dem Trockensein schon einiges abgestellt. Und dass ich nichts gekauft habe ist auch eine Veränderung. Das Verhalten klappt ja, wenn ich mal so sagen darf, denn ich kam gestern nicht an und habe gesagt: "Ich habe hier eine Flasche stehen, soll ich sie trinken?" Ich kam an und sagte, dass es mir innerlich schlecht geht, weil ich das Verhalten geändert habe.
Mir geht es vor allem um den Drang, den ich in dem Moment hatte, als ich die Hand wieder zurück zog und dass ich so zittrig wurde und in der Kaufhalle herum lief.
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Aber das alleine hilft nach meiner Erfahrungnicht, wenn Du mal so richtig in der Kacke hocks. Sei es ein schwerer Autounfall, dass man erwerbsunfähig wird, seine Stelle verliert und die Perspektive fehlt, dass im persönlichen Umfeld Jemand stirbt oder Ähnliches (Gut, das schließt Du aus, eher nicht gut an sich, weil absolut unnatürlich, nicht mit anderen Menschen zusammen zu sein), Du schlicht in Situationen gerätst, die Du einfach "aushalten" musst, auch wenn es noch so schmerzhaft ist.
Ja, das ist klar. Egal welche Situationen, es gibt immer was, dass man aushalten muss. Ich dachte oben, der Druck selbst werde noch stärker.
Vielleicht kann ich das insgesamt nicht so gut nachvollziehen, weil ich früher nicht versucht habe aufzuhören und es deshalb kein Prozess des Aufhörens war, bei dem ich das alles mitgekriegt habe. Ich habe ja einfach aus dem normalen Alk-Leben nur zwei Wochen gebraucht, um mir bewusst zu werden dass dass der Grund für die Nebenwikrungen ist, die ich schon länger hatte. Wahrscheinlich kann man mit einer Leidensgeschichte von 5 Mal rückfällig und drei Entgiftungen klügerers Zeug berichten als mit einem nur zweiwöchigen Versucht kontrolliert zu trinken und einem spontanen Stop.
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Tja, und bei dir möglicherweise auch mal die Angst zu überwinden, und Dich damit zu beschäftigen, warum Du dich anderen gegenüber gerne verschließt.
Damit möchte ich mich nicht beschäftigen, weil es zu komplex ist, um es lösen zu können. Außerdem funktioniert es ja sehr gut. Man muss nicht alles, was anderen ungewöhnlich vorkommt, gleich umändern.
Was ich hier will ist aufzuhören mit dem Alk, also nichts mehr zu trinken, wie der Name des Forums sagt.
ZitatGepostet von carus Hallo Ave, ich denke über die Antworten meistens nicht länger nach.
Ich schon - jedenfalls, wenn der Mensch dahinter mich interessiert.
Hallo Ave,
ja Du denkst über meine Antworten, wo hingegen es bei mir über meine geht. Das ist unsymmetrisch, nicht gegenseitig. Ich will ja meine Probleme überwinden, nicht Deine!
Außerdem kommt es mir so vor, dass meine länger überdachten Antworten weniger spontan sind und ich dazu neige, mir selbst was vorzumachen, wenn ich länger drüber nachdenke. Immerhin suchen die anderen hier nach Schwachstellen - und zwar meinen - die ich ja sehen möchte. Deshalb denke ich weniger drüber nach was ich schreibe, um nicht unbewusst die Schwachstellen zu verstecken.
Ich will das hier in diesem Forum aus eigenem Antrieb. Ich bin hier nicht auf der Flucht sondern im Kampf gegen mich selber. Deshalb denke ich möglichst kurz drüber nach was ich schreibe.
ZitatGepostet von AVE
Zitat Wenn Dir eine nicht gefällt, ärgere Dich nicht drüber, sie ist nicht böse gemeint.
Ach iwo, ich hab' mich doch nicht geärgert. Ich hätte dir bloß gerne geantwortet... und musste dann feststellen, dass ich dazu nix zu sagen habe. [/b]
Na das ist doch auch schon mal was!
Und weil man hier Schweigen nicht von Abwesenheit unterscheiden kann, ist es gut dass Du es sagst.
ZitatGepostet von AVE Ich bin erst heute Morgen erneut aufmerksam geworden, als Grufti seinen Beitrag schrieb.
"also ich finde schon dass Dir komische Nebensächlichkeiten auffallen. Aber wenn Du es unbedingt wissen möchtest, mir ist es egal."
Ok, ich werde an mir arbeiten...
Ich glaube übrigens nicht wie die Ave, dass es sich bei deiner Antwort wegen der Gläser um "grobe Ironie oder unangebrachte Koketterie" gehandelt hat, sondern dass du das tatsächlich ohne weitere Hintergedanken so geschrieben hast.
"Ich bin hier nicht auf der Flucht sondern im Kampf gegen mich selber."
Das trifft es meiner Meinung nach recht gut. Die Frage ist nur, wie du den Kampf gewinnen möchtest, wenn du schon per Definition immer auch der Verlierer bist.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
"also ich finde schon dass Dir komische Nebensächlichkeiten auffallen. Aber wenn Du es unbedingt wissen möchtest, mir ist es egal."
Ok, ich werde an mir arbeiten...
Ich glaube übrigens nicht wie die Ave, dass es sich bei deiner Antwort wegen der Gläser um "grobe Ironie oder unangebrachte Koketterie" gehandelt hat, sondern dass du das tatsächlich ohne weitere Hintergedanken so geschrieben hast.
Ich habe offen gestanden nicht richtig kapiert, was Ave damit gemeint hat. Meine Antwort an sie war eher so Allgemeinplatz wie ich dachte dass es passt. In solchen Fällen zeige ich mich meistens irgendwie in Richtung "Einsicht", dann hören sie meistens mit dem Thema auf. Und weiter unten habe ich dann mit einer anderen Überlegung abgelenkt.
ZitatGepostet von grufti "Ich bin hier nicht auf der Flucht sondern im Kampf gegen mich selber."
Das trifft es meiner Meinung nach recht gut. Die Frage ist nur, wie du den Kampf gewinnen möchtest, wenn du schon per Definition immer auch der Verlierer bist.
Ich habe zwar jemandem zugesagt, dass ich nicht länger positive Aspekte vom Alk hervor kehre, aber mein großes Problem ist, dass ich den Alk so lecker finde und es mir so sehr gut gefällt besoffen zu sein. Und dass ich auch den Starkrausch, also das Bewusstloswerden positiv finde. Bei mir waren quasi nur die Nebenwirkungen am Tage schlecht - die allerdings so schlimm, dass ich nicht anders konnte als aufhören. Ich habe aus Vernunft aufgehört, nicht aus Gefühl.
Deswegen, um auf Deine Frage zu kommen, kämpft mein vernünftiger Teil gegen das Gefühl und ich habe sozusagen gewonnen, solange meine Vernuft stark genug ist.
Deswegen bin ich auch so zuversichtlich, dass ich es schaffe, nie einen Rückfall zu bekommen, weil in meinem bisherigen Leben immer die Vernunft und die Disziplin gewonnen hat.
In einem anderen Thread hat Randolf geschrieben
> "Mir gelang es erst als ich den Alk und dessen Wirkung in keinster Weise mehr ertragen konnte."
Ich beneide ihn darum, dass er es so leicht hatte. Er konnte es in keinster Weise mehr ertragen. Ich hingegen könnte fast alles am Saufen prima ertragen, den Rausch, das Gefühl, die Fantasie, das Betäubtsein, die Vorfreude alles könnte ich ertragen. Ach was heißt ertragen? Ich habe so viel Lust da drauf! Aber ich muss es vernünftigerweise aushalten.
Manche Alkoholiker haben es einfacher, sie müssen einfach nur das Unterträgliche weg lassen. Ist ansich leichter als was Schönes weg zu lassen.
"...kämpft mein vernünftiger Teil gegen das Gefühl und ich habe sozusagen gewonnen, solange meine Vernuft stark genug ist."
Genau das ist der Punkt! Und ich höre schon die Aufschreie hier im Forum, dass beim Thema Sucht die Vernunft immer den Kürzeren zieht.
In 99% der Fälle ist das sicher auch so. Ich muss aber zugeben, manchmal denke ich, du könntest der eine sein, der zu den 100% fehlt. Ich würde es dir wirklich wünschen, dass du es mit eisernem Willen schaffst, aber meiner Meinung nach machst du es dir damit unnötig schwer.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ZitatGepostet von grufti "...kämpft mein vernünftiger Teil gegen das Gefühl und ich habe sozusagen gewonnen, solange meine Vernuft stark genug ist."
Genau das ist der Punkt! Und ich höre schon die Aufschreie hier im Forum, dass beim Thema Sucht die Vernunft immer den Kürzeren zieht.
Diese Erfahrungen haben vermutlich viele bei sich gemacht und es ist ja auch okay, wenn sie es sagen.
Allerdings hatte auch mal einer eingeschätzt dass die, die aus Vernunft aufhören, eine geringere Rückfallwahrscheinlichkeit haben und es wahrscheinlich schaffen. Es war nur ein Nebensatz, aber ich habe ihn gesehen!
ZitatGepostet von grufti In 99% der Fälle ist das sicher auch so. Ich muss aber zugeben, manchmal denke ich, du könntest der eine sein, der zu den 100% fehlt. Ich würde es dir wirklich wünschen, dass du es mit eisernem Willen schaffst, aber meiner Meinung nach machst du es dir damit unnötig schwer.
Was es sind so viele Rückfaller unter den Vernunftsaufhörern? Weil Vernunft immer den Kürzeren zieht? Uff, das ist beängstigend. Unter allen jenen sind sicher auch nicht nur Dumme darunter.
Wenn die Vernunft der Verlierer ist bei der Sucht, dann sollte man bei Saufdruck ein Gefühl hochholen, was einem die Lust auf den Alkohol vermiest.
Bei Dir z.B. Carus das Gefühl wie es war, als Du das letzte Mal im Vollrausch geweint hast. Das kann doch nicht soooo schön gewesen sein, dass Du es wieder erleben möchtest.
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.
"Was es sind so viele Rückfaller unter den Vernunftsaufhörern? Weil Vernunft immer den Kürzeren zieht? Uff, das ist beängstigend. Unter allen jenen sind sicher auch nicht nur Dumme darunter."
Wenn es dich beruhigt, vielleicht sind es auch nur 98%, ich habe das geschrieben, um dir die Mehrheitsverhältnisse zu verdeutlichen.
Was ich nicht verstehe ist, dass dich das ängstigt. Du schreibst doch immer, dass du dir deiner Sache so sicher bist.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Ich hatte heute auch Saufdruck, ich habe mir eine Flasche Fassbrause reingezogen. Ich fand mich dabei fast so eklig, wie als wenn ich Bier getrunken hätte.
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.
ZitatGepostet von NoNico Wenn die Vernunft der Verlierer ist bei der Sucht, dann sollte man bei Saufdruck ein Gefühl hochholen, was einem die Lust auf den Alkohol vermiest.
Bei Dir z.B. Carus das Gefühl wie es war, als Du das letzte Mal im Vollrausch geweint hast. Das kann doch nicht soooo schön gewesen sein, dass Du es wieder erleben möchtest.
Doch es war sehr entlastend. Ich fühle mich dabei und hinterher besser als sonst. Ich habe schon seit 3 Monaten nicht mehr geweint. Ich kann so überhaupt nicht weinen. Nur wenn ich wirklich schwer im Rausch bin. Das bedeutet jetzt auch dass ich mein gesamtes restliches Leben nicht mehr weinen werde.
Jemand hat mir empfohlen mir einen traurigen Film anzusehen, aber sowas nimmt mich nicht mit, genau wie Horrorfilme, die ich langweilig finde. Selbst deprimierende Filme lassen mich kalt.