ZitatGepostet von septembersonne Alkoholismus ist eine lebensbedrohliche Krankheit....keine Willensschwäche.
Ist nicht die Alkoholkrankheit eine lebensbedrohliche Krankheit?
Ich denke beim Alkoholiker wird alles wieder gut, wenn er trocken bleibt?
Carus
Ich bleibe mein ganzes Leben lang alkoholkrank ( " ...in mir ruht schlummernd der Todfeind...")
Auch wenn ich abstinent lebe, mein Suchtgedächtnis bleibt mir erhalten.
Den körperlichen Verfall habe ich...hoffentlich.....aufhalten können.
Wie Mary schon schrieb, es kommt darauf an, ein suchtmittelfreies UND zufriedenes Leben zu führen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
spaß beiseite das leben neu zu formen,ausrichten,wenn du wirklich nichts mehr trinken willst,geht nicht ohne schmerzen,und hadern. auch bei keinem von uns. aber wieder saufen....nein danke,es war bitter genug am schluss.
warum willst du alles alleine wuppen, carus? nicht deine lebenseinstellung hat dich einsam gemacht sondern der alkohol ! da bin ich mir sicher. als ich noch trank, habe ich niemanden an mich herangelassen. ich war der auffassung, dass ich alles selbst regeln kann. konnte ich ja auch. vor allem regelte mein suchtgedächtnis die alkoholzufuhr. ein perfekter alkoholiker... jawohl. kaum jemand von aussen bekam meine allabendlichen saufexzesse mit. ich hielt meine freundschaften auf sparflamme. eben nur soviel, dass ich trotzdem in ruhe saufen konnte. alle die mich dafür kritisierten waren sowieso spinner... ich war ja doch kein alkoholiker? oder ?!
ZitatGepostet von carus Wahrscheinlich kommt die verherrlichung daher, weil es mir fehlt. Man neigt ja dazu das, was einem fehlt, überzubewerten und besonders gut zu finden. Ich sags einfach nur ehrlich heraus was ich denke. Wahrscheinlich denken es andere auch manchmal so, sagen es aber nicht, weil es nicht opportun ist.
Genau. Ich verherrliche etwas, das mir fehlt, weil es vertraut ist. Und ich habe Angst vor Neuem, weil es sich vorerst "nicht gut" anfühlt.
Manchmal kann ich mir eben nicht vorstellen, wie "das Neue" sein wird, und deshalb werde ich unruhig, das ist aber bei ganz vielen Dingen im Leben so, z.B. wenn ich einen neuen Job antrete, wenn ein junges Paar erfährt, dass ein Baby unterwegs ist, wenn jemand stirbt etc.
Ich selber habe das erste Jahr meiner Abstinenz auch nicht als erfolgreich, beglückend oder motivierend empfunden, ganz im Gegenteil, ich war häufig geplagt von dem Gedanken: "Mein Gott, warum quäle ich mich eigentlich so?". Aber ich hatte mich tatsächlich an das Schlecht-drauf-sein gewöhnt und machte stur weiter, denn ich hatte ja ein Ziel vor Augen. Es wurde zwar nicht besser, aber eben auch nicht schlimmer. Heute würde ich sagen, die Veränderungen zum Positiven hin kamen schleichend, ohne großes Tamtam oder Paukenschläge.
Bereits nach den ersten sechs Monaten fing eine Reihe von derben Nackenschlägen an, zwei Freunde von mir brachten sich um, im Job kamen ernsthafte Probleme auf mich zu (die ich noch nicht einmal selbst verschuldet hatte) und meine Ehe fing richtig an zu kriseln. Alles das stand ich "irgendwie" durch und die Erkenntnis, es ohne Alkohol geschafft zu haben, keimte erst danach auf. Das war für mich ein ganz wichtiger Entwicklungsschritt: Im Nachhinein zu bemerken, dass ich auch Krisen ohne Alkohol schaffen kann. Und das habe ich dann als beglückend und motivierend empfunden.
Alles Weitere wurde dann quasi zum Selbstläufer. Mittlerweile bin ich über fünf Jahre trocken und erkenne, dass ich mein Leben so verändert habe (wohlgemerkt: ich selber! nicht etwa glückliche oder unglückliche Umstände), dass Alkohol da gar nicht drin vorkommt. Ich lebe wie ein Mensch, der sein ganzes Leben niemals Alkohol getrunken hat.
Und zu deinem letzten Satz noch: Da hast du völlig Recht. Auch langjährig Trockene können vereinzelt diesen Flash haben. Aber erstens gehen die anders damit um als ein frisch Abstinenter, und zweitens: Was nützt dir diese Erkenntnis? Hat meiner Meinung nach ein bisschen was von kindlichem Trotz: "Die anderen tun's doch auch!" Fühlt sich gut an, nicht alleine mit diesem Problem zu sein, bringt mich aber in meiner persönlichen Entwicklung nicht einen Millimeter weiter.
Ist nicht die Alkoholkrankheit eine lebensbedrohliche Krankheit?
Ich denke beim Alkoholiker wird alles wieder gut, wenn er trocken bleibt?
Carus[/b]
es ist eine tödliche krankheit und eine hinterlistige noch dazu
duch das weglassen des giftes verbesserst du die gesundheit deines körpers und schraubst die lebenserwartung hoch
aber
NUR durch das weglassen des giftes veränderst du nichts an den gründen wieso du überhaubt mal angefangen hast zu trinken, das heißt das dein alter erfolgreicher und gewohnter lösungsweg nicht mehr greift. dazu kommt noch die trauer über den verlust und den kampf gegen den sauf und suchtdruck.
also, ... hast du jetzt neben den alten baustellen gegen die du bis zu dato erfolgreich angesoffen hast, auch noch gleich ein paar neue fronten und nichts mehr was du dem entgegensätzen kannst.
wie sollte es dir also ohne dein gift emozional besser gehen? auch wenn dein körper es dir schon dankt. um zufrieden und glücklich zu werden reicht es nicht nur das glas stehen zu lassen
zitat britta:
Er ist ja gar nicht alleine, er hat das Forum; für
<---------manche
reicht das eben erstmal.
das stimmt!
aber auch dann ist bewegung und veränderung zu erkennen.
carus läßt einfach nur stur das glas stehn. mehr passiert nicht.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ich habe insbesondere gegen deinen letzten, bereits von Ave zitierten und kommentierten Satz Einwände.
Mein Erleben ist anders. Alles, was ich im Zusammenhang mit einem Suchtmittel -egal, ob es der Alkohol oder auch der Tabak war- an vermeintlich oder tatsächlich Positivem erlebt habe oder jetzt in der Erinnerung meine erlebt zu haben, war und ist nicht echt. Die Droge hat mir ein künstliches Glück gegeben, das ich im Zeitablauf aufgrund der Nebenwirkungen teurer und teurer erkaufen musste.
Da gibt es für mich nichts zu verherrlichen und deshalb vermisse ich den Alkohol auch nicht eine Sekunde lang.
Ich habe mich –wie auch du- dagegen entschieden, weiterhin mit der Droge zu leben. Oder anders ausgedrückt: Ich habe mich dafür entschieden, das Leben wieder „in echt“ zu erfahren. Klar, natürlich gibt es anfangs häufiger und später immer seltener auftretende Schmachtattacken bzw. Suchtdruck. Was solls. So ist das nun einmal, wenn man aus einer Sucht aussteigt. Bei mir waren die Attacken beim Ausstieg aus der Nikotinsucht sogar noch um einiges härter als bei der Alkoholsucht. Den Druck nahm und nehme ich einfach als Relikt der Sucht hin. Er ist lästig, aber auch steuerbar. Letztendlich hängt es von der Ernsthaftigkeit meiner Entscheidung und meiner inneren Einstellung zu dem neuen Leben ab, ob der Druck stark oder schwach ist. Dieses Wissen und die stoische Hinnahme des Drucks entlastet enorm.
Meine Zeit als Säufer ist vorbei, weil ich kein künstliches Leben mehr will, sondern alles so spüren möchte, wie es tatsächlich ist.
V.G. Katro
P.S.: Bei dir sind es zurzeit ausschließlich physische Gründe, die dich dazu motivieren, nicht mehr zu saufen. Vielleicht solltest du einmal in dich gehen und erspüren, ob dir ein Leben ohne Droge weitere Vorteile bieten kann?
hi mary seit ich in der selbsthilfe etwas tätig bin,und unsere kleine gruppe hier leite,kenne ich auch personen,die nichts mehr trinken,und auch sonst keine hilfestellung gebrauchen. nur,sie wirken auf mich nicht so frei,wie viele die in eine SHG gehen,weil sie eben auch der meinung sind,ihre probleme und seelischen sachen,alleine regeln zu können. alleine zu leben,einzelgänger,ohne gruppe,ich glaub das würde mich zusätzlich noch zerstören,auch ohne saufen. in der heutigen zeit sich zu outen,noch dazu öffentlich,in einer ländlichen gegend,wo jeder,jeden kennt,bei uns,ist es schon eine herausforderung. meistens hört man dann,HR.....oder Fr......,ist in einem krankenhaus,nervlich bedingt,also,nicht mehr mit dem seelischen klargekommen. je näher einer stadt sind hemmschwellen,eine SHG zu besuchen,nicht mehr so hoch. unsere gesellschaft ist krank,wenn das perfekte funktionierende,mehrfach über dem ehrlichen steht. mich wundert das nicht,bei unserer leistungs-gesellschaft. es wird sehr viel heimlich getrunken,und sich zwangsmäßig nüchtern versteckt,um bloß nicht aufzufallen,denke ich