ganz ehrlich, so genau weiß ich das nicht. Ich beschäftige mich weiterhin damit warum ich zum Alki geworden bin, der Anfang war schon vor der Selbstständigkeit da, ich wäre es auch so geworden. Nach dem "Warum" suche ich noch.
Für mich gibt es bislang keinen "Grund", warum ich getrunken habe - oder auch ganz viele. Ich konnte nicht anders mit Situationen umgehen, als mit Alk, egal, ob sie schön waren oder schrecklich oder auch ganz normal. Trinken gab mir Euphorie (die ersten Gläser), Vergessen und Erleichterung. Das hat sich tief eingeprägt. Habe ich gut gelernt. Wichtiger als nach Gründen zu suchen, scheint es mir, sich zunächst auf das Nichttrinken zu konzentrieren, auf das Verlernen zu Trinken. Die Grundsuche kann dabei eher stören, weil quälend, unergiebig und bei mir nicht zielführend. Das heißt nicht, sich nicht mit dem eigenen Verhalten zu beschäftigen. Aber erst mal das erste Glas stehen lassen.
"einfach" das erste Glas stehen lassen reicht mir nicht. Ich würde manchmal am liebsten nach St. Petersburg fahre, um mein Suchtgedächnis rausoperieren zu lassen
""einfach" das erste Glas stehen lassen reicht mir nicht."
Im Moment reichts aber nicht mal dazu.
Du könntest auch, nachdem deine Selbstversuche offensichtlich scheitern, mal den klassichen Weg versuchen:
Suchtberatung oder besser Entgiftung in einer Klinik (im nächstgelegenen Krankhaus) und anschließend ambulante oder stationäre Therapie.
Wenn du diesen Weg mit dem festen Willen angehst, dir helfen zu lassen, und selbst fest mitzuarbeiten, sind die Erfolgsaussichten zwar auch nicht 100%, aber allemal besser als in St. Petersburg.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Wahrscheinlich hast du recht. Habe heute auch etwas Lektüre bekommen, da steht dies ähnlich drin. Vielleich sollte ich erst einmal an meiner Ungeduld arbeiten .
dem *warum ist es so gekommen* auf den grund ist für viele wichtig, für einige aber auch nicht. mir persönlich hat es geholfen mich damit zu beschäftigen und hat mir gezeigt an welchen verhaltensweisen ich arbeiten mußte ... aber tanja, das ist der zweite und dritte schritt.
überspring schritt eins nicht, sonst kann das nichts werden und das ist nun erst mal die für dich richtige und passende hilfe zu finden und anzunehmen.
ich freu mich für dich das du den weg in eine gruppe gefunden hast und das du dich mit deinem partner aussprechen konntest. das sind gute ansätze!
fühltest du dich in der gruppe gut aufgehoben? (du könntest auch noch andere ausprobieren) und denkst du das du dort offen reden kannst wenn du dich etwas eingewöhnt hast?
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
....dass ich schon seit etwa 4 Jahren nicht, oder sehr wenig auf meine Bedürfnisse achte. Es sind viele Kleinigkeiten, das Fernsehprogramm, Freizeitgestaltung,... ich hatte mir nichts dabei gedacht, einfach das zu tun, was er gerne mochte, schlimm war es ja nicht. Jetzt wird alles aufgeteilt. Naja, und ich habe auch die Freiheit, wenn ich denn wirklich die Selbstständigkeit nicht mehr möchte, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben aussteigen zu können. Das war mir nur wichtig, damit ich frei für mich entscheiden kann....
wenn das doch so positiv gelaufen ist und dein partner dir freiräume einräumt und deine entscheidungen mitträgt ... dann könntest du vielleicht doch mal über eine therapie nachdenken
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ich hätte schon zu gerne eine Erklärung für mein allgemeines Suchtverhalten. Dann wüsste ich woran ich arbeiten kann.
Das mit der Gruppe überlege ich mir noch. Da fühle ich mich im Forum, solang keiner schreibt "du willst doch saufen" (wobei ich dies manchmal durchaus gerne würde) doch wohler. Wobei da wirklich tolle Leute waren.
Ich glaube, zu einer Erklärung kommst du mit zunehmender Trockenheit. Was ich "halbtrocken" für Verkennungen über die Gründe meines Trinkverhaltens gehabt habe, ist aus heutiger Sicht - ähm - erstaunlich.
"Hättest du das in meiner jetzigen Situatione denn gemacht?!"
Das ist ja die Tragik: Wenn ich ehrlich bin, nein.
Deine Situation ähnelt, wenn ichs richtig sehe, ziemlich meiner im ersten Jahr hier im Forum. Ich mußte erst eiern, bis ich soweit war. Bei mir hat die Eierei ein Jahr gedauert. Ich wünsch dir, dass du nicht so lange leiden musst. Bei vielen gehts aber auch viel länger als mein eines Jahr, und manche sterben, ohne dass sie den Absprung geschafft haben.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Der Schritt, in die Entgiftung zu gehen, war für mich unheimlich schwer. Aber alles, was danach kam, war vergleichsweise einfach zu bewältigen. Ich glaube, der Grund war, dass ich mir mit dem Gang zur Entgiftung endgültig eingestanden habe, dass ich krank bin und (dringend!!!) Hilfe brauche.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Für Heute bin ich erst einmal recht froh darüber, dass meine Launen fast weg sind und es doch so Einiges gibt, worauf ich mich freue und was ich in Angriff nehmen möchte. ...was ich auch nur nüchtern kann.
Es ist nicht notwendig, die Ur-Sache zu kennen, wenn Du Dein Problem lösen willst; du musst nur herausfinden, was funktioniert und was nicht funktioniert in Bezug auf deine Ziele. Wir müssen die Welt nicht verstehen, wir müssen uns in ihr zurecht finden (A. Einstein)
Ich denke auch so, was nutzen mir Erklärungen? Ablenkung, Beschäftigung.....
Und ich kann mir ja nicht mal sicher sein, dass meine eigenen "Erklärungen" wirklich eine reale Tatsache darstellen. Meist bilde ich mir nur etwas ein und halte es für die Wahrheit. Dann wird`s richtig kompliziert
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden
Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig
Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.