Zitat von trollblume im Beitrag #71 Versteh nicht was Du verstanden hast...oder nicht verstanden hast. Parallelen muß es nicht geben, sind auch nicht wichtig oder?
damit du verstehst, wie ich deinen Beitrag verstanden habe:
Vor etwa 10 Jahren warst du an dem Punkt,an dem ich jetzt auch bin und dachtest wohl:
Zitat von trollblume im Beitrag #50Laß doch einfach mal den Stoff weg für ein bis zwei Jährchen und Du wirst sehn 90% des Chaos erledigen sich quasi von alleine
An den letzten 10 % mußt Du allerdings sehr hart arbeiten.
Danach kannst Du dann gepflegt ab und an was trinken.
Ich hab mit dem Geeier vor meiner Entscheidung ganz zu quittieren ca 10 Jahre Selbstbeschiss "kontrollierte" Trinkpausen und Muster gefahren, allerdings auch im Alleingang und ahnungslos wie Sucht funktioniert!!
Hab halt versucht "mich zusammenzureißen"
LG Vera
so denke ich heute nicht. Etwa 2-3 Wochen, nach dem sich zum ersten mal Entzugserscheinungen bemerkbar gemacht haben, habe ich angefangen, mich ernsthaft mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Eine Woche später hab ich hier meinen ersten Beitrag geschrieben, und um Hilfe gebeten. 4 Tage später machte ich meinen ersten Entzug. Ich habe am Anfang gehofft, kontrolliert trinken zu können, dass dies nicht funktioniert, habe ich etwa 2 Wochen nach meiner Anmeldung gelernt, somit ist dieses Thema für mich erledigt.
Außerdem stecke ich lieber jetzt 90% meiner Zeit nur dem Suchtthema und arbeite daran, möglichst viel über das Suchtgedächnis zu erfahren, und Wege zu finden, dieses möglichst auszuschalten, oder auch nur überlisten zu können, zu diesem Thema bin ich noch auf der Suche, da gibt es viele Möglichkeiten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit dieses "Geeier" noch jahrelang antun werde, um mir dann nach einem Entzug in einer Therapie helfen zu lassen.
Damit will ich dich oder deinen Weg bestimmt nicht kritisieren. Jeder muss seinen Weg gehen, wenn dieser nötig war, um endlich trocken zu werden, dann war er wohl notwendig.
Kurz gesagt bekommst du (weil du es so nett ironisch beschrieben hast) den Frust ab, den ich über einige Mitglieder habe, die einem ständig "ihren Weg" als einzig möglichen prophezeien wollen. Wobei jeder mit Sicherheit etwas Hilfreiches aus seinem Erfahrungsschatz schreiben könnte, dass nicht nur darauf zielt, einen zu einer Therapie überreden zu wollen.
ich will mich nicht in göttliche Gesetze einmischen; daher bin ich kein Freund der Ratschläge.
Mir fällt auf, Dein starker Wunsch, das Zepter gar nicht aus der Hand geben zu wollen, Du willst mit dem Kopf durch die Wand trocken oder halbtrocken werden und die Kontrolle über Dein Leben behalten. Verständlich.... aus der Sicht des Egos.
Darum kämpfst Du, wenn nötig auch mit Angriff! Ich kenne das. Das ist furchtbar anstrengend und noch dazu wenig erfolgversprechend.
Wie Randolf es so schön umschreibt, ist wohl der "Ich"-Gedanke das Hauptproblem des Menschen.
Ich bin selbst therapieerfahren, habe auch viel im spirituellen Bereich (auch schon während ich noch süchtig war) gemacht und wäre ohne diese Erfahrungen heute nicht die, die ich bin.
Täglich ist das Leben Therapie .
Das Leben ist Entwicklung, diese begann bei mir eigentlich erst "bewusst" richtig, als ich aufhörte mit allen Suchtmitteln. Dahinter stand der absolute Wunsch nach Freiheit. (Auch von mir selbst, ich hatte mich so satt!)
Es macht mir inzwischen Freude zu merken, dass ich dem Leben gewachsen bin ohne ständig kontrollieren zu müssen. Es lebt sich einfach, entspannt, natürlich nicht immer ohne Schmerz.
Manuela drückte es einmal so schön aus: Das Leben ist schön, von einfach stand da nix.
Es fällt mir in meiner Gruppe immer mehr auf, dass den Leuten, die ohne Therapie trocken wurden und auch teils schon jahrzehntelang sind, trotzdem irgend etwas fehlt. Sie labern immer das Gleiche, rotten sich zusammen, sind unflexibel und ich habe das Gefühl, da ist Stillstand. Humor fehlt ebenso gänzlich! Versucht jemand, zu hinterfragen, stößt er auf Aggression oder Abwertung der Menge!
Das empfinde ich bei manchen Leuten hier im Forum ebenso. Aber - vielleicht täusche ich mich aber auch.
"Aber" ist ein Scheißwort
Ich wünsche Dir viel Glück auf Deinem Weg
Clavis
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden
Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig
Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.
Anja, Du möchtest trocken werden ohne dass die Öffentlichkeit mitbekommt, dass Du Alkoholikerin bist. Tief in Deinem Inneren gibt es die Hoffnung, nun doch kein "so schwerer Fall" zu sein, und es "ohne Therapie" zu schaffen.
Das scheint für Dich - warum auch immer - der größte Makel an Deiner Sucht zu sein, das, wovor Du Dich sträubst wie die Katze vor dem Bade.
Wie auch schon von Mehreren hier geschrieben: mach es doch einfach. Es ist Dein Weg, Du musst ihn gehen, das kann Dir niemand abnehmen. Wenn es funktioniert (im Sinne von "Du bleibst zufrieden abstinent"), dann ist doch alles paletti und Dein Ziel erreicht.
Den von Dir erwähnten "Glaubenskrieg" (=mit/ohne Therapie) tragen die aller wenigsten hier an Bord aus: die einen sind zufrieden trocken und wissen, wie sie trocken wurden. Der Rest ist nicht trocken - kann also kaum erfolgreiche Weisheiten zum Thema beisteuern.
Geh also einfach Deinen Weg. Wenn Du der Meinung bist, Du müsstest an Deinem Weg etwas ändern, dann kannst Du das ja jederzeit machen. Niemand zwingt Dich in einen bestimmten Weg, außer Du selbst machst das.
Zitat von Bodhisattva im Beitrag #74Im Buch "Nüchtern" schreibt Daniel Schreiber von der einzig ihm bekannten KT-Studie über einen Zeitraum von 10 Jahren, alle Teilnehmer sind ausnahmslos gescheitert und saufen wieder wie zu besten Zeiten, die meisten in den ersten Jahren, die letzten eben nach 7-8-9 Jahren. Ich werde bei Gelegenheit mal schauen ob ich die Studie online finde.
Interessant auch die bedauernswerte Geschichte der Gründerin von KT / Moderate Drinking in den USA - Audrey Kishline - eine Problemtrinkern mit revolutionären KT-Ansätzen. 1994 gründete Sie diese Organisation mit den KT - Theorien, um's abzukürzen: Im März 2000 wurde Sie mit 2,6 Promille im Auto aufgegriffen, kurz zuvor hatte Sie einen Familienvater mit seiner 12jährigen Tochter totgefahren.
Katro trinkt eben, ist ja auch o.k., nur ist er nicht nach noch nicht mal 3 Jahren die Ausnahme, sondern er geht den Selbstversuch wie so viele vor ihm, maskierte blumige Theorien inklusive. Das ist alles, bissi edler verpackt allerdings wie beim Zwitscherer, definitiv.
Grüße, Bodhi
Audrey Kishline hatte das KT längst selbst aufgegeben und Abstinenz angestrebt mittles verschiedener Abstinenzvereine,aber nicht durchgehalten. Am 19.12.2014 setzte sie ihrem Leben ein Ende nach dem Genuß zweier Flaschen Wodka hat sie sich aufgehängt.
Ein bedauernswertes Bsp für viele,die den Ausstieg aus der Sucht nicht mehr hinbekommen konnten.
Jeder Tag früher zählt!!
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
Ich habe nicht "bewußt" 10 Jahre rumgeeiert.Das ist meine Bewertung im Nachhinein!!!
Ich möchte mal sagen ich hab getrunken wie viele Durchschnittsottonormalsäufer rechts und links neben mir mit über die Stränge schlagen,Reue,nächste jede Party zum Anlaß nehmen zu feiern etc...manche sind halt was trinkfreudiger als andere,gelle
Aber das Wort Sucht oder süchtig sein,das will niemand gerne in seinem Umfeld haben oder gar das eigene Trinkverhalten in Frage stellen und sich als solche outen müssen....
Es war mir hier ein "Erleuchtungserlebnis" süchtig sein zu "dürfen" weil das endlich meine aktive Umkehr in Gang gestzt hat.
Es war auch ein Erlebnis und wichtiger Schritt,meiner Hausärztin zu offenbaren:Ich bin Alkoholikerin und ich will da raus!
das kann aber nur verstehen wer den Schritt bewußt gegangen ist Ich war auch mal die unnahbare Einzelkämpferin,da bin ich zum Glück schon ein wenig weicher geworden
Vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
Audrey Kishline hatte das KT längst selbst aufgegeben und Abstinenz angestrebt mittles verschiedener Abstinenzvereine,aber nicht durchgehalten. Am 19.12.2014 setzte sie ihrem Leben ein Ende nach dem Genuß zweier Flaschen Wodka hat sie sich aufgehängt.
Ein bedauernswertes Bsp für viele,die den Ausstieg aus der Sucht nicht mehr hinbekommen konnten.
Jeder Tag früher zählt!!
Hi Trollblume,
möge Audrey Kishline in Frieden ruhen, ja, das mit der Abstinenz (s. wiki-Artikel) hat sie im Januar 2000 bekannt gegeben, im März 2000 dann der Unfall mit den beiden Todesopfern. Das sie Suizid beging wußte ich nicht, zeigt aber wieder einmal die Tragweite von Alkoholismus.
Dieses Eingeständnis der Sucht und der damit einhergehenden Stigmatisierung, der Schwäche, der Scham, der Angst, des EGO-Abstiegs (!), ja, damit musste ich erstmal klar kommen, und ich gehe davon aus, damit stehe ich nicht alleine da.
Aber eins weiß ich sehr genau, mit einer Denke das ich anders sei, der besondere Säufer mit eigenen Strategien bin, mit dieser Denke würde ich jetzt hier nicht schreiben, weil mir das Forum nämlich nicht wichtig wäre, sondern einzig und alleine der Stoff und mein Leben mit den bekannten erprobten Verdrängungsmechanismen, die schlussendlich versagen, die Frage ist nur zu welchen Zeitpunkt und habe ich die Chance da wieder herauszufinden oder ist dieses "Klick" weiter entfernt denn je.
@Clavis
Dein Gefühl in der SHG mit den trockenen Menschen ohne Therapieerfahrung kann ich nicht bestätigen.
Grüße, Bodhi
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.
ich lese hier schon eine Weile mit und finde es in allererster Linie großartig, dass Du hier schreibst und nicht aufgibst. Trotzdem: Das Zauberwort heißt Kapitulation.
Was ich hier beobachte ist, alle möglichen Leute zeigen Dir die verschiedensten Möglichkeiten auf und Du windest Dich und sagst andauernd, das Du keine Therapie willst. Ja, einige raten zur Therapie, andere schreiben aber auch, dass es bei ihnen ohne ging. Die einzige, die immer wieder auf Therapie pocht, bist Du selbst. Wie auch immer, um eine Sache wirst Du nicht umhinkommen: Das Eingeständnis, vor allem vor Dir selbst, dass Du Alkoholikerin bist.
Als ich mich aufmachte, trocken zu werden, erstmal mit Bewusstwerdung und schlimmer Rumeierei, machte ich immer mal wieder Saufpausen weil ich wirklich wirklich wirklich nicht mehr trinken wollte. Problem war aber, dass ich soziale Kontakte hatte, die hin und wieder, ganz unabhängig, mal was getrunken haben und ich dachte, in meinem kranken Kopf, ich muss da was mittrinken, sonst denken die womöglich noch, ich sei Alkoholikerin . Nun, danach war ich erstmal wieder für eine Weile drauf, egal wie lange ich vorher nichts getrunken hatte.
Als ich dann gar nicht mehr konnte, lieber gestorben wäre als so weiter zu machen, wollte ich in die Entgiftung. Aber: mein Anspruch an mich war, ich muss da nüchtern hin, sonst denken die noch, ich saufe! Deshalb konnte ich auch nicht zum Termin hin, ich hatte solche Angst und noch so viel Alkohol, der getrunken werden musste - danach war ich besoffen und konnte ja nicht. Erst am Tag darauf habe ich es geschafft. Ich bin da hin und habe gesagt das sie mir helfen müssen. Warum? Ja- weil ich Alkoholikerin bin und nicht mehr kann. Der Weg bis zu diesem Satz war der schwerste. Ich war danach so sehr erleichtert, das ich fast ein bisschen stolz war auf die Erkenntnis. War auch gar nicht mehr schlimm. Die 3 Wochen dort im Krankenhaus haben den Grundstein gelegt. Für mich war es wichtig, meine Sucht zu institutionalisieren, Entzug brauchte ich nicht, den hatte ich ja schon kalt zu Hause erledigt. Den Rest habe ich, was Sucht angeht, in Selbsthilfegruppen gemacht. Da habe ich es vorher ja auch nicht hingeschafft, durfte ja keiner wissen das ich nicht mit Alkohol kann. Als ich dann, wegen ursprünglicherer Probleme in eine psychosomatische Klinik bin, wollte mir die Krankenkasse auch eine Enwöhnungstherapie nahe legen. Ich wusste, dass ich das nicht will und brauche und habe abgelehnt. War kein so großes Problem. Therapien habe ich gemacht, aber nicht mit Schwerpunkt Sucht. Das war nicht nötig, weil ich wusste das ich nicht trinken will, ohne Bedingungen. Und ich wusste, wo ich im Ernstfall Hilfe bekomme und das ich diese auch annehmen werde und suchen werde.
Wie gesagt, das schwerste war für mich, zuzugeben, dass ich Alkoholikerin bin. Der Rest ergab sich dann schon. Das soll auf keinen Fall heißen, dass Du das genau so machen musst. Wenn Du hier liest, wird Dir auffallen, wie unterschiedlich die Wege dahin sind, aber der Punkt der Einsicht, zu glauben, das man Alkoholiker ist, ist bei allen, die hier trocken sind, irgendwann gekommen.
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
hier sind eine Menge ganz hervorragender Beiträge.
Das was ich hier so von mir gebe, passt jetzt auch nicht jedem in den Kram. Ist mir mittlerweile aber lulle. Eines weiß ich aber gewiss.
Geholfen hat mir nur "Ausprobieren". Ausprobieren und hinfallen. Ich habe es rational nicht erklären können, warum ich wieder stockbesoffen und zugedröhnt irgendwo rumlag. Es ist einfach immer wieder passiert und ich hatte keine Erklärung. Heute weiss ich nunmal, dass ich süchtig bin und Kontrollverlust habe. Ich kann das nicht steuern. Ich gestehe mir ein, dass es Dinge gibt, die ich nicht kann. Ich lasse das Gift weg und weil ich es inzwischen sogar sehr gerne weglasse geht es mir auch gut so.
Den Ausschlag hat ja letztendlich gegeben, dass ich glaube, wohl nicht mehr aufhören zu können. Die Entzüge zehren an mir und rauben meine ganze Kraft. Ich habe großen Respekt entwickelt vor dieser Eigendynamik der Sucht. Sie hatte mich so sehr bestimmt, dass es mir mein Konsum völlig egal war. Mit anderen Worten wollte ich solange Drogen, Pillen, Saufen bis ich nicht mehr da war. Ich hatte keine Perspektive und wollte nur noch Stoff und hatte auch keinen Bock mehr zur Arbeit zu gehen.
Ich möchte heute soweit gehen und kann jetzt sagen, dass sich das Gefühlsleben und das körperliche Wohlbefinden im Einklang befinden, obwohl ich gerade auch so einige schwierigere Dinge mit Verwandtschaft und Trauerfall und Stress um die Ohren habe. Aber ich kann mich viel besser präsentieren als früher, bin hilfsbereiter und habe den Eindruck ganz anders akzeptiert zu werden, als so ein Suffi der nix mehr peilt und dem alles zu viel ist.
Zitat von Tanja im Beitrag #1 ............, wie zum Beispiel, dass man sich darum kümmern muss, dass das Leben wieder lebenswert ist, dass man dem Saufdruck entgegenwirkt, wenn man seine Sucht auf seine Hobbys verlagert (da hoffe ich mal, den Uwe @F10 2 richtig verstanden zu haben).diesem Ziel arbeiten.
Bedingt......wir - und andere- sprechen von "süchtigen Anteilen", psychischen Dispositionen, die man behält , jedoch nivellieren kann, aber nicht muss. Exzessives Verhalten für "Freizeitinhalte" - wie der Süchtler beim Trinken - zu übertragen auf andere Inhalte, KANN einen genau so am Leben, Partnerschaft, Beruf, Entspannung hindern, wie der Konsum von Suchtmittel selbst, schadet aber nicht so.....mit jemanden der 20 Ferrero Küßchen gegessen hat, kann ich mich noch unterhalten, mit jemanden der 20 "Kurze" getrunken hat, eher nicht.... Es gilt in den neuen Inhalten (Hobbies) wieder einer Wert zu sehen und zu fühlen...mit genau dem gleichen emotionalen Level, den das Suchtmittel generiert..
Zitat von Tanja im Beitrag #1Es ist erschreckend, dass ich in den letzten 3 Jahren rein garnichts für mich getan habe.
Viel erschreckender ist, dass du sogar was GEGEN dich getan hast...
Zitat von Tanja im Beitrag #13...es hätte vielleicht funktionieren können. Aber nach 10 Tagen Trockenzeit kamen wie aus dem Nichts diese Depressionen, einfach so. Alles hab ich über Bord geworfen. Depressiv war ich seit über 10 Jahren nicht mehr. (wenn ich trinke, bin ich aggressiv in meinen Gedanken, aber nicht depressiv)
"Richtige" Depressionen würden dich am Schreiben hier hindern, ich halte das eher für einen alkoholischen Blues mit depressiven Ansätzen natürlich, nicht ohne deine Gefühle da ernst zu nehmen.
Herr Sucht und Frau Depression, teilen sich (noch) zusammen mit dem Team "Suchtgedächtnis" ein Grossraumbüro in deinem neuronalen Hirngebäude, manchmal wird viel "zusammengearbeitet", manchmal trifft man sich nur am Kopierer...
Es gilt nun sich dieser Kollegen zu entledigen. Auf einem langen Betriebsausflug ( Der Weg in die Abstinenz) und entsprechenden Geschwindigkeit von dir, legen diese sich ermüdet in den Strassengraben und versterben, es sei denn du hilfst ihnen und schleppst sie weiterhin mit auf deinen Schultern...aus Mitleid, weil du am Anfang so gut mit ihnen konntest und sie dich subjektiv und objektiv unterstützt haben....vor laaaaaaanger Zeit.
Dann haben die sich erholt und DU bleibst auf der Strecke!
Zitat von Tanja im Beitrag #13 er ist ein wirklich guter Mensch, aber ich kann sagen was ich will,.... Er weiß auch von meinem Alkproblem (er sieht es trotzdem nicht) er will es nicht sehen. Zum Thema Co .... ich war der Co , er Gamma-Tyo, heute ist er Co un Gamma-Typ
Und das traurigste ist, dass ich hier Fremden schreibe weil ich vor meinen Freunden nicht mein Gesicht verlieren will. Ich möchte einfach hören, dass mir jemand sagt, dass alles wieder gut wird.
"DER Richtige" Tanja, dem braucht man nix sagen....er sieht, fühlt, und hört durch deine Augen direkt in deine Geist, Gefühlszentrum, Unterleib und auf die Skala deines emotionalen Levels..und umgekehrt natürlich auch. Zu diesem nonverbalen Verstehen, gesellt sich noch eine extrem hoher Grad an echter Kommunikation und Austausch zu allen Dingen. Übereinstimmend und kontrovers, aber immer im Handeln FÜR BEIDE.
Jetzt werd´ ich mal ein bissi aus der CliC ® Trickkiste plaudern.... zum Thema "Suchtteufel(chen)
Ein oft gehörtes Procdere..das Suchtteufel(chen) die Verniedlichung ist übrigens genauso typisch und genauso daneben......
BierCHEN, SchnäpsCHEN, SektCHEN, StößCHEN..führt dann nur zum SüchtCHEN, EntzugsympthomatikCHEN, KrampfanfällCHEN, DelirCHEN, DepressiönCHEN, SuizidCHEN...dann ist ja alles im Lack.
Das Suchtteufelchen also als Einflüsterer für einen kleine Schluck, nur heute, einer geht doch..??
Im eigenen Bild als Comicfigur...etwa so? :
Da kann man schon mal ja sagen, wenn so einer augenzwinkernd zum Trunke lädt...eine Projektion vor der man keine Angst hat ..so ein Teufelchen, nimmt man halt nicht soooo ernst....
Jeder von uns kennt Leute, Personen, die einem NICHT gut getan haben, tief verletzt, beschämt, verlacht, einen in ein tiefes Loch gestossen haben.
Die Erinnerungen an diese Personen sind real, führen einen zurück an die Situation und lassen einen erschaudern oder greifen tief in die Gefühle rein. Gib dem "Teufelchen" ein reales Gesicht in Form dieser Person(en) , geb´ ihm den Namen (Harald, Ute, egal) den sie in der Realität hatten, geb´ ihnen Ausdruck, Körpersprache und die negative Präsenz die sie hatten.
Lass sie anstatt der lächerlichen Comicfigur erscheinen, wenn dir das Einflüstern geschieht (jetzt nur einen kleinen Schluck, Pille, Nase, etc.) und du wirst merken, wie stark deine Abwehr wird, weil du weißt dass diese Person dir NICHTS Gutes will.
Funktioniert auch in die andere Richtung, wenn das Engelchen mit lustigen Flügeln und süssen Zöpf...CHEN..dir einflüstert, was gutes zu tun. Gegen die Interessen anderer! FÜR DEINE!! Und du das Engelchen nicht ernst nimmst.
Ernst nehmen wirst du aber ein reales Bild, meinetwegen aus eine Mischung von Eltern, der ersten grossen Liebe und den damit verbundenem emotionalen High und dem besten Freund/Freundin, die einem soviel gibt, gegeben hat. Auch MIT Namen und Ausdruck. Auf die wirst du auch viel eher hören, als diese Mischung aus Emoticon/Comic, Smilies....
und das was ich zum Thema Therapie und Inhalte schreien wollte, hebe ich mir auf....ich muss nämlich jetzt viel arbeiten...
sozusagen hoffentlich ein Saufnix- Cliffhanger...
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
Herr Sucht und Frau Depression, teilen sich (noch) zusammen mit dem Team "Suchtgedächtnis" ein Grossraumbüro in deinem neuronalen Hirngebäude, manchmal wird viel "zusammengearbeitet", manchmal trifft man sich nur am Kopierer...
Genial
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden
Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig
Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.
sucht kommt von siechen ,am ende siecht man aber bevor man siecht ,sucht man ,man hungert. die seele hungert ..schreit. nach liebe ,anerkennung .
da ist ein loch da ..was gestopft werden muss . erst das saufen weg ..dann anfangen nachzudenken.
das schlimmste ist ,sich nicht eingestehen zu können,das man süchtig ist. dadurch gibts auch viele rückfälle.. selbst nach ein paar jahren trockenheit ..denkt man dann plötzlich . geht doch wieder ..irgentwie ..ich kriege es in griff ..kontrolliert zu trinken.
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
ohne alles ist nicht nur möglich, sondern auch steinig, unnötig schwer, viel zu lang und wenig erfolgsversprechend und tatsächlich NUR mit mehr glück als verstand zu meißtern.
es war mein weg vor 14 jahren und ich hatte wahnsinns dusel. sollte ich jemals rückfällig werden.... heute würde ich nicht nur zur therapie gehen, ich würde hin rennen!
dabei hatte ich damals zumindest eine profesionelle endgiftung und ein paar jahre shg, und so wenigstens die ansätze eines vernünftigen rüstzeuges.
alles was du schreibst kommt mir wahnsinnig bekannt vor. auch ich habe mich von den zwitschis und katos aus meiner vergangenheit beeindrucken lassen, fand alle warnungen übergriffig, nervig und nicht zutreffend.
damals war keine therapie zu machen bei den frischlingen in meiner shg richtig mode geworden da wir verfechter hatten die das unnötig fanden und alle neuen hingen an deren mündern als wäre honig drauf.
ich bin tatsächlich die einzige aus dieser zeit
( einschließlich den katos und zwitscheren von damals )
die seit dem rückfall-frei trocken geblieben ist.
einige trinken wieder oder sind nun im zweiten oder dritten anlauf mit therapie trocken und eine hat auch keine probleme mehr mit alk nach ihrer beerdigung.
und diese einschlägigen erfahrungen sätzten sich über die jahre fort.
mal abgesehen davon das mein weg nicht sonderlich erfolgsversprechend ist ... war er auch alles andere als honigsüß und einfach. es ist eine alternative, aber sie ist schwerer, härter und länger als mit professioneller hilfe um eine zufriedene und DAUERHAFTE trockenheit zu erreichen.
ich werde bestimmt niemanden raten es mir gleich zu tun, oder gar KT zu versuchen!
in den jahren hab ich bestimmt hunderte von alkis kennen gelernt. aber nicht EINER ist dabei der dauerhaft mit KT glücklich wurde. ich kenne nicht einen einzigen langzeit kontrolierten trinker.( - 10 jahre und mehr ) das heißt nicht das es die nicht gibt, aber sonderlich viele können es nicht sein.
Zitat von Tanja im Beitrag #59@Mary ...Du hast es gaschafft. Ich bin dir sehr Dankbar für deine Beiträge, viele haben mir gute Denkanstöße gegeben. Nur empfinde ich es als etwas herablassend, deinen Weg nicht auch anderen, mir, zugestehen zu wollen, da dieser durchaus möglich ist.
hmmm...
herrablassend?
du, es juckt mich nicht ob und wie du trocken wirst. hab ich persönlich garnichts von
ich teile gene meine erfahrungen mit dir und diskutiere aber was du daraus machst bleibt deine sache.
wenn du mit dem kopf durch die wand willst, wird dir niemand die tür aufhalten können falls du das nicht willst. aber ich kann dich warnen das die wand verdammt hart ist und nur selten nachgiebt. und es tut mit nicht weh falls du dagegen donnerst.
ich weiß noch gut wie verbort und beratungsresistent ich damals war und wie überzeugt von mir selber. ich verstehe sehr gut das du für dich diesen weg zumindest versuchen mußt und ich habe keine veranlassung dir irgend etwas nicht zuzugestehen!
ich habe dir den rat gegeben einen plan B zumindest nicht auszuschließen und mit auf die reise zu deinem vertrauten zu nehmen.
wenn du das ... oder die schilderungen meiner persönlichen erfahrungen, ...als *herablassend* empfindest kann ich das auch nicht ändern
Zitat ....ich denke das du auf der suche nach deinem persönlichen weg den umweg über die reise zu diese befreundeten person, gehen mußt um dir klar zu werden was du eigendlich willst und wie du dein zufriedenes(!)abstinetes leben gestallten und erreichen könntest. außerdem möchte ich dir den wertvollen rat geben den gedanken an professionelle hilfe nicht ganz auszuschließen und zumindest als plan B mitzunehmen.
du mußt deine entscheidungen schon selber treffen, du kannst ganz allein wählen welcher rat (und ob überhaubt) für dich wertvoll sein könnte und von wessen erfahrungen du profietieren möchtest.
du wirst ja auch alleine die konsiquenzen tragen
.....ob negativ oder positiv
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Zitatsollte ich jemals rückfällig werden.... heute würde ich nicht nur zur therapie gehen, ich würde hin rennen!
woher weisst du das?
Das ist ja das Fatale. Sobald du konsumierst, verändert sich sofort das Denken und Fühlen. Ich will dann immer mehr Stoff und gehe wieder erst dann inne Entgiftung, wenn mich jemand "hinträgt". Das ist diese Eigendynamik, auf die ich immer gerne hinweise. Deshalb weiter nach vorne schauen, zuversichtlich sein und nicht rückfällig werden.
Zitatsollte ich jemals rückfällig werden.... heute würde ich nicht nur zur therapie gehen, ich würde hin rennen!
woher weisst du das?
Das ist ja das Fatale. Sobald du konsumierst, verändert sich sofort das Denken und Fühlen. Ich will dann immer mehr Stoff und gehe wieder erst dann inne Entgiftung, wenn mich jemand "hinträgt". Das ist diese Eigendynamik, auf die ich immer gerne hinweise. Deshalb weiter nach vorne schauen, zuversichtlich sein und nicht rückfällig werden.
laß es mich anders ausdrücken ...
wenn ich heute nochmal an dem punkt wäre zu entscheiden wie mein trocknungsweg sein soll, DANN würde ich rennen
bin zimlich sicher das ich keinen *ausrutscher* hinbekommen könnte und das wenn ich trinken würde, dann vermutlich rückfällig und mit aller macht und bis mindestens zu dem punkt an dem ich schon mal war.
trinken ist aber schon lange keine obtion mehr und selbst wenn der gedanke sich mal kurz einschleicht, hat er keine macht ... und ich achte auf mich das es so bleibt.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Ich meine dass die persönliche bzw seelische Entwicklung unausweichlich ansteht, sobald man gewisse Zeit ohne Alkohol lebt.
Das Leben ist ständige Bewegung, aktuelle Gegenwart, die Reaktion mag stereotyp sein und trotz ihrer Gediegenheit mehr Nachteile als Vorteile bringen (z.B.unproduktive Stagnation). Wie viel jeder in seinem Mülleimer der Vergangenheit herumträgt ist individuell verschieden,auch die Aufarbeitung.
Eins scheint aber offenkundig zu sein: um flexibel und anpassungsfähig den Herausforderungen zu entsprechen ist eine aktive Arbeit an sich selbst - eine Seelenhygiene - erforderlich.
Sonst könnte es womöglich soweit kommen wie es C.G. Jung trefflich ausdrückt:
"Wer seinen Schatten missachtet, dem wird er als Schicksal wieder begegnen."
LG
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "