Zitat von malo im Beitrag #179"der Suchtteufel"...der "nikotinteufel"...die beiden "Äffchen"...
worte schaffen Bewusstsein und wenn ich sie selbst ausspreche besonders bei mir selbst...
so lange ich meine suchtmittel mit Kosenamen behafte, entsteht der eindruck (das Bewusstsein) als wären sie nicht teil meiner selbst, sondern ungebetene gäste die ich eben mal wieder ausladen kann...will sagen, ich habe gefühlsmäßig noch nicht akzeptiert, dass die sucht ein Bestandteil von mir ist...
dies ist jetzt keine Verurteilung, sondern nur so ein Gedankengang der mir beim lesen so in den sinn kam...
lg malo...
Das teile ich absolut, Malo
ich weiß aus eigener Erfahrung: Suchtteufel lassen sich nicht so einfach aushungern, oder gar ausrotten
Als niedliche Äffchen lassen sie sich auch nicht gerne bezeichnen!
Sie haben das "ewige" Leben, da hilft keine noch so "kluge" Strategie, ne da hilft nicht mal ein Exorzismus
Es ist Gesetz, dass das, was man ablehnt, einen immer wieder einholt.
Die trockenen 2 Jahre haben doch nichts wirklich "Wesentliches" in Dir geändert.
...und ganz ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Dir Deine jetzige "Ich"-fixierte Sichtweise langfristigen Erfolg bescheren wird.
Aber vielleicht belehrst Du ja mich (uns) eines Besseren.
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden
Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig
Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.
Untermieter, die Affen? auch ne Möglichkeit :-) Im Hinduismus heißt der Affe Hanuman und ist ein Got! Aus Wikipedia:
“Hanuman wird oft mit verschiedenen Siddhi (magischen Kräften oder Fähigkeiten) in Verbindung gebracht. Er ist schnell wie der Wind, hat die Kraft, Berge und Wolken auszureißen, ist groß wie die Berge, hat eine Stimme wie der Donner und kann fliegen. Wenn Hanuman durch die Lüfte fliegt, rauscht es dabei. Er verfügt über die Siddhi, seine Gestalt nach Belieben zu verkleinern, zu vergrößern oder zu verändern.“
Hoffentlich handelte es sich bei den Äffchen nicht um entfernte Verwante von Hanuman!
Hey wie schön!!! Ich freue mich wirklich ausgesprochen sehr, auch heute wieder von dir etwas lesen zu dürfen. Ich werde darauf auch noch ganz ehrlich versuchen zu antworten, allerdings nicht spontan. Dazu will ich lieber sehr viel tiefer in mich eintauchen, doch dazu braucht es Zeit, die ich heute leider nicht habe. Bin zu abgelenkt mit meinen (selbstauferlegten Pflichten), denen ich die nächsten 4 Stunden dringend nachkommen muss und will, bevor ich dann zu meiner allabendlichen Arbeit düse. Ich komme drauf zurück.
Ich wünsche dir einen schönen Tag, lieben Gruß Triny :-)
Untermieter, die Affen? auch ne Möglichkeit :-) Im Hinduismus heißt der Affe Hanuman und ist ein Got! Aus Wikipedia:
Hanuman wird oft mit verschiedenen Siddhi (magischen Kräften oder Fähigkeiten) in Verbindung gebracht. Er ist schnell wie der Wind, hat die Kraft, Berge und Wolken auszureißen, ist groß wie die Berge, hat eine Stimme wie der Donner und kann fliegen. Wenn Hanuman durch die Lüfte fliegt, rauscht es dabei. Er verfügt über die Siddhi, seine Gestalt nach Belieben zu verkleinern, zu vergrößern oder zu verändern.
Hoffentlich handelte es sich bei den Äffchen nicht um entfernte Verwante von Hanuman!
Naja die gravierenden Ähnlichkeiten bzw. gar der nicht von der Hand zuweisenen Gemeinsamkeiten sind aber unverkennbar. Ein Grund mehr, ihnen lebenslanges Hausverbot zu erteilen.
Zitat von malo im Beitrag #179"der Suchtteufel"...der "nikotinteufel"...die beiden "Äffchen"...
worte schaffen Bewusstsein und wenn ich sie selbst ausspreche besonders bei mir selbst...
so lange ich meine suchtmittel mit Kosenamen behafte, entsteht der eindruck (das Bewusstsein) als wären sie nicht teil meiner selbst, sondern ungebetene gäste die ich eben mal wieder ausladen kann...will sagen, ich habe gefühlsmäßig noch nicht akzeptiert, dass die sucht ein Bestandteil von mir ist...
dies ist jetzt keine Verurteilung, sondern nur so ein Gedankengang der mir beim lesen so in den sinn kam...
lg malo...
Das teile ich absolut, Malo
ich weiß aus eigener Erfahrung: Suchtteufel lassen sich nicht so einfach aushungern, oder gar ausrotten
Als niedliche Äffchen lassen sie sich auch nicht gerne bezeichnen!
Sie haben das "ewige" Leben, da hilft keine noch so "kluge" Strategie, ne da hilft nicht mal ein Exorzismus
Es ist Gesetz, dass das, was man ablehnt, einen immer wieder einholt.
Die trockenen 2 Jahre haben doch nichts wirklich "Wesentliches" in Dir geändert.
...und ganz ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Dir Deine jetzige "Ich"-fixierte Sichtweise langfristigen Erfolg bescheren wird.
Aber vielleicht belehrst Du ja mich (uns) eines Besseren.
In einem gebe ich dir recht Clavis, nämlich, dass das was man ablehnt, einen (zwangsläufig) immer wieder einholt. Darum gehe ich den Weg des inneren Versöhnens. Die Suchtaffen schmeiße ich dennoch raus. Damit meine ich materielle Äußerlichkeiten wie Nikotin in Form von Zigaretten und Alkohol in Form von flüssiger Natur. Versöhnen - um auch wirklich auf Dauer mit beidem abschließen zu können, werde ich mich mit dem immateriellen (...), sprich insbesondere auch mir. Es nutzt mir nichts meine Sucht zu verteufeln, denn es war stets ein geben und ein nehmen. Also werde ich versuchen freundlich, dennoch sehr bewusst entschieden - mich zu verabschieden, nicht in aller Freundschaft, auch nicht in voller Wehmut und schon gar nicht in Demut. (Ich weiß AA lehrt was anderes) Aber in Anerkennung dessen, dass nicht immer alles schlecht war, wenn auch selten wirklich gut. Soll heißen ich vertrage mich mit allem, es wird somit immer ein integrierter Teil meiner selbst sein und bleiben. Kein abgelehnter, aber dafür ein für immer abgeschlossener Teil.
Womit wir wieder bei gestern wären .... ja es ist ein Prozess, ein innerlicher und ich stehe tatsächlich erst am Anfang. Wann er zu Ende ist, weiß ich erst wenn ich angekommen bin.
seit dem ich akzeptiert habe, daß ich eine Suchtstruktur habe und die mir bleiben wird bis zu meinem hoffentlich seligen Ende, ist es mit sehr viel leichter gefallen, meine Süchte loszulassen. Sie zu bekämpfen hatte nicht funktioniert, sie sind und bleiben stärker. Wenn sie sich ab und an melden, begrüße ich sie; gleichzeitig läuft aber ein Film an, in dem ich mir vorführe, was passiert, wenn ich ihnen nachgebe. Der erste Schluck wäre vielleicht das, was sie mir vorgaukeln, aber spätestens ab dem zweiten Schluck wäre das Elend wieder da.
Ich habe den Eindruck, Du gibst Deinen Süchten (noch) zu viel Macht. Das mögen sie nämlich, wenn sie bekämpft werden, da sind sie stärker. Es ist das Paradaxon der Kapitulation, daß erst die Aufgabe des Kampfes den Süchtigen so stark macht, daß er ohne seine Suchtstoffe leben kann. Klick das mal an. Damit bin ich in meiner ersten Woche in Tönisstein konfrontiert worden; habe es allerdings erst sehr viel später kapiert. Vielleicht trägt es zu Deiner Kapitulation bei.
Zitat von Triny im Beitrag #187In einem gebe ich dir recht Clavis, nämlich, dass das was man ablehnt, einen (zwangsläufig) immer wieder einholt. Darum gehe ich den Weg des inneren Versöhnens. Die Suchtaffen schmeiße ich dennoch raus. Damit meine ich materielle Äußerlichkeiten wie Nikotin in Form von Zigaretten und Alkohol in Form von flüssiger Natur. Versöhnen - um auch wirklich auf Dauer mit beidem abschließen zu können, werde ich mich mit dem immateriellen (...), sprich insbesondere auch mir. Es nutzt mir nichts meine Sucht zu verteufeln, denn es war stets ein geben und ein nehmen. Also werde ich versuchen freundlich, dennoch sehr bewusst entschieden - mich zu verabschieden, nicht in aller Freundschaft, auch nicht in voller Wehmut und schon gar nicht in Demut. (Ich weiß AA lehrt was anderes) Aber in Anerkennung dessen, dass nicht immer alles schlecht war, wenn auch selten wirklich gut. Soll heißen ich vertrage mich mit allem, es wird somit immer ein integrierter Teil meiner selbst sein und bleiben. Kein abgelehnter, aber dafür ein für immer abgeschlossener Teil.
Theoretisch klingt das alles sehr vernünftig, wirklich.
Da lehne ich mich jetzt mal zurück, warte ab und trinke Tee.
Lg. Clavis
Der Meinung von Vicco, dass man sich einer Suchtstruktur nicht entledigen kann, bin ich nicht.
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden
Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig
Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.
Hi Clavis, mir war eigentlich klar, dass du mit dem, was ich dir geantwortet habe: "theoretisch" einigermaßen konform gehen könntest bzw. jetzt im Endresultat tatsächlich auch kannst (...). "Bewusstseinslevel-technisch" liegen wir nämlich gar sehr viel weniger auseinander, als du bisher vielleicht annimmst.
Nichtsdestotrotz müssen Worten Taten folgen bzw. es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Nun liegt es allein an mir.
Lieben Gruß und gute Nacht, Triny
P.S. Falls du magst, dann koch einen Tee für mich mit. ;-)
Theoretisch klingt das alles sehr vernünftig, wirklich.
Da lehne ich mich jetzt mal zurück, warte ab und trinke Tee.
Lg. Clavis
Der Meinung von Vicco, dass man sich einer Suchtstruktur nicht entledigen kann, bin ich nicht.
Hy Clavis, wundert mich ein bißchen darüber diese Aussage von Dir zu lesen (ich meine das mit der Suchtstruktur), wobei möglicherweise die Erklärung darin liegt, daß Du darunter etwas anders verstehts als ich. Suchtstruktur würde ich persönlich als Oberbegriff ansehen für alle psychologisch-physiologischen Vorgänge,die entweder in die Sucht geführt haben bzw. als Folge unsere Sucht entstanden sind. Also sowohl die in die Persönlichkeit manifestierten frühkindlichen Sozialisationsstörungen, aber auch alle bio-chemischen Prozeße (Stoffwechselvorgänge) die der Körper benötigt und verinnerlicht hat, den Alkohol in großen Mengen bio-chemisch zu zerlegen.
Das alles würde ich als (Sucht)Struktur, als bleibender Abdruck, die der Alkohol/Drogen bei uns hinterlassen hat bezeichnen. Für mich persönlich bin ich skeptisch und habe auch nicht mehr die Erwartung, daß ich zu Lebzeiten, das was mich psychologisch betrachtet mal in die Sucht getrieben hat, vollständig aufarbeiten könnte. Vieles hat sich enorm verbessert, ich kann ganz anders mit den Dingen umgehen wie früher, zum Beispiel weiß ich heutezutage oft sehr genau einzuschätzen, wenn sich mal wieder düstere Gefühle über eine Situation liegen, das diese sich nicht selten aus einer irrationalen traumatischen Vergangenheit speisen, und mit der auslösenden Situation eigentlich nichts zu tun und somit irrelevant sind. Aufgrund solcher "Ausgleichstechniken" läßt sich vieles korrigieren und entsprechend entschärfen. Auf diese Weise, lassen sich im Endeffekt genauso solch gute Ergebnisse erzielen, als wenn man (ich) gleich emotional "richtig" ticken würde. Meine grundliegende Struktur konnte ich also zum Teil nicht wirklich loswerden, sondern habe es gelernt es so umzugestalten, daß ich gut damit zurecht kommt. Um es mal mit einem Bild zu transportieren: Ein Herzkranzgefäß hat sich verschlossen, das entsprechende dahinterliegende Herzgewebe war unterversorgt mit entsprechend einhergehenden Funktionsstörungen. Danach wurde ein Bypass gelegt, eine Umgehung der ursprünglichen Blutbahn, das Ergebnis ist, alles funktioniert genauso wie zuvor, die gestörte Struktur bleibt aber - wenn auch funktionslos - erhalten.
Wenn man den Begriff Suchtstruktur, noch weiter ausdehnt auf der Ebene der bio-chemischen Stoffwechselvorgänge, die es braucht um den großem Mengen Alkohol abzubauen, kann schon dreimal nicht die Rede davon sein, daß man sich diesen Mechanismen je wieder entledigen könnte. Der Körper hat (aus Schutzgründen) gelernt rasch mit großen Mengen Alkohol fertig zu werden, indem er die entsprechenden "Gegenenzyme" in eben solchen Mengen rasch bereit stellen kann. Dieser physiologischer Vorgang ist tief einprogrammiert in unserem Gehirn, das läßt sich nie wieder löschen. Das ist ähnlich den Vorgang, wenn man in seiner Kindheit mühevoll monate lang Fahhradfahren oder schwimmen gelernt hat. Selbst wenn man das 50 Jahre nicht mehr gemacht hat, braucht man nur wenige Minute/Stunden um annähernd wieder so gut schwimmen/Radlfahren zu können. Weil es eben ein Programm im Kopf gibt, was jeder Zeit wieder aktiviert werden kann. Ob 10, 20 oder 50 Jahre, es spielt überhaupt keine Rolle, wie lange man keinen Konsum mehr hatte, vergleichbar eines Kickstarter beim Moped, ein, zwei, dreimal draufgetreten und der Motor fängt gleich wieder an auf höchsten Touren zu laufen. Ein nicht unwesentliche Ursache dafür, daß man selbst nach jahrelange Abstinenz, selbst nach relativ geringen Mengen, schnell wieder ein extremes Verlangen nach seinem Stoff hat. Körperlicher Seits wird nämlich nicht differenziert, daß da "nur" eine Flasche Bier herangerollt kommt. Der (unser)Körper schmeißt den Mechansimus zur Bewältigung großer Mengen Alkohol sehr schnell wieder an und stellt entsprechend große Menge Abbau-Entzyme zur Verfügung. Diese aus früheren Zeiten sinnvoll gelernte aber jetzt überschießende Reaktion, fürt nun seinerseits zu einem Ungleichgewicht, jetzt brauch der Körper seinerseits entsprechend der großen Mengen Entzymen, die der Körper ja "vorsorgliche" bereitgestellt hat eine entsprechend großer Menge Alkohol um wieder ins bio-chemische Gleichgewicht zu gelangen. Und somit nimmt das Verlangen bereits nach geringen Mengen sehr schnell wieder voll an fahrt auf. Diese Abläufe, lassen sich m.M. nach nie wieder löschen, diese Strukturen bleiben einem wohl "lebenslang" erhalten
Was denkst Du über die Aussage: Die Droge (hier Alkohol) erfüllt die Funktion der Ersatzmutti, mit Annahme des Vaters könnte Heilung eintreten, aber diese Alternative ist oft nicht gegeben, also riskieren die meisten Süchtigen nicht sich aus der Abhängigkeit der Mutter zu befreien. Ist halt kacke, dass die Ersatzmutti giftig ist, und ohne sind viele Menschen nicht lebensfähig. Jeder Süchtige denkt ja, dass er keine Wahl habe, kindisches Denken eben.
Ich gehe zwar gerne in SHGs, streng genommen erfüllen diese Gruppen (wieder) die Rolle der Ersatzmutti und irgendwann möchte ich doch selbst tragfähig sein ohne die Fürsorge dieser.
Bezogen auf mich persönlich stimmt das, das obige habe ich von Aussagen eines Psychotherapeuten abgeleitet, und so bewußt war mir das eigentlich nie, wie sehr dieser Konflikt in mir wühlt.
Grüße, Bodhi
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.
Streng genommen ist es nicht die “Mutti“, es sind eigentlich die nie ins Realistische gewendeten Erwartungshaltungen bezüglich unsere Mutti, für die der Alkohol Pate steht. Die wissenschaftliche These lautet etwa sinngemäß: eine Fixierung auf/in der oralen Phase! (was ja übrigens beinhaltet, daß das Belohnungssystem im Gehirn recht gut ausgeprägt ist) , Das heißt ja nichts anderes als das die frühkindlichen Erwartungshaltung, als da wären, das nämlich die Mutter unbegrenzt, für alle meine Bedürfnise zuständig ist, und zwar sofort, und ohne das ich selber etwas dazu beitragen muß!
Für mein Verständnis, ist genau dieser Sachverhalt in den allermeisten Fällen der Nährboden Für eine spätere Suchtentwicklung.
“Normalerweise“ erzwingt der Vater in Konkurrenz um die Mutter - weil er ja viel mächter ist wie wir selbst - die Loslösung dieser unrealistischen Erwartungshaltungen, indem er(der Vater) uns im Idealfall durch seine liebevollen Zuwendung eine Indentifikation mit ihm ermöglicht, bei gleichzeitiger Vermittlung des sozialen Know hows, damit wir uns unsere Bedürfnisse insozial akzeptable Weise selbst erfüllen/erarbeiten können. So benötigen wir unsere Mutter dann irgendwann nicht mehr, das Realitätsprinzip steht in Einklang mit dem Lustprinzip. An der Stelle des Vaters tritt dann im weiteren Verlauf die soziale Umwelt mit all ihren Erfordernissen.
Ob man diese grundlegende psychische Prozesse orginär nachreifen lassen kann, bin ich mir nicht so sicher. Ohne das ich mich da jetzt wirklich sehr gut auskenne, spricht man in der Neurowissenschaften davon, das es ja auch gewisse zeitlich begrenzte Prägungsphasen, bzw. neuronale Verschaltungen in der frühkindlichen Reifung gibt. Ob das für uns eine relevante Bedeutung zukommt, weis ich ehrlich gesagt nicht so genau. Jedenfalls steht aber auch fest, daß das Gehirn ungeheuer flexibel ist, und die Fähigkeit besitzt vieles wieder auszugleichen, so daß das Endergebnis wieder ne Runde Sache ist!
Die Gruppe representiert psychologisch gesehen auch die Mutter, warscheinlich ein urzeitlicher Mechanismus, da ja in den grauen Vorzeiten, die Gruppe mal mindestens genau so wichtig fürs Überleben als Erwachsener war, wie die leibliche Mutter in der Kindheit.
Zitat von kapoen im Beitrag #192Suchtstruktur würde ich persönlich als Oberbegriff ansehen für alle psychologisch-physiologischen Vorgänge,die entweder in die Sucht geführt haben... Für mich persönlich bin ich skeptisch und habe auch nicht mehr die Erwartung, daß ich zu Lebzeiten, das was mich psychologisch betrachtet mal in die Sucht getrieben hat, vollständig aufarbeiten könnte.
Hallo Kapoen,
mir kommt es oft so vor, als würden viele Süchtige, die den Ausstieg gepackt haben, auf der Suche nach Begründungen für ihr Abgleiten in die Sucht Verknüpfungen herstellen, die es in dieser Form überhaupt nicht gibt. Sicherlich wird es Menschen geben, die Dinge erleben mussten, die sie nur auszuhalten vermochten, weil sie sich mit Alkohol (oder anderen Drogen) betäubten.
Ich kann nur von mir und aus meiner Sicht sprechen. Wenn ich z.B. an mein Abgleiten in die Nikotinsucht zurückdenke, sehe ich als Hauptgrund die Tatsache, dass ich einer Generation angehöre, in der das Rauchen normal war. Fast alle taten es, und so schlitterten eben auch fast alle in eine Abhängigkeit. Beim Alkohol sehe ich für mich als Hauptgrund die Tatsache, dass er mich lockerer machte. Hier kann man also von einem Defizit sprechen. Ich war nicht so locker, wie ich mir das wünschte, konnte es aber mit Hilfe des Alkohols sein. Und so begann ich ihn zu trinken. Und weil ich das immer wieder tat, wurde ich von ihm abhängig.
Was mir aus meinen Süchten herausgeholfen hat, war nicht das Lösen von Verknüpfungen, die es entweder bei mir gar nicht gab oder deren Auswirkung nicht so gravierend war wie allgemein unterstellt, sondern ein Gedanke Allen Carrs, den ich übernahm. Nämlich, dass jemand, der regelmäßig -aus welchen Gründen auch immer- Drogen konsumiert, keine andere Chance hat, als abhängig zu werden. Unterschiedlich ist nur die Zeit, die bis dahin vergehen muss. Diese Sichtweise und anschließend die Erfahrung, dass die von mir empfunden Vorteile des Alkohol- und Tabakkonsums reine Illusion waren, machten mir den Ausstieg relativ leicht.
Ich will überhaupt nicht bestreiten, dass es die von dir und anderen Usern des Forums beschriebenen Zusammenhänge gibt. Sie scheinen jedoch nicht so allgemeingültig zu sein, wie sie meist dargestellt werden.