SHG empfinde ich überhaupt nicht als Ersatzmutti. Sie dient doch zum gemeinsamen Austausch, zum Anregungen holen oder auch einfach für ein Stück Gemeinschaft, die gleiche Interessen verfolgt. Ne Ersatzmutti wäre für mich jemand, wo mir sagt, wie ich zu leben habe. Das macht in ner guten SHG bestimmt niemand. Außerdem bestimmst du selbst, wann und wie oft und auch welche SHG du nutzest. Hast sozusagen alle Freiheiten, du darfst dich einbringen, darfst es aber auch lassen. Alles erlaubt. Für mich ist da zwar auch ne gewisse Bindung da, die erlebe ich aber in aller Regel positiv und wenn ich mal keinen Bock drauf hab, geh ich eben mal nicht hin.
Vielleicht ist ja einer der Erfolgsfaktoren bei den AA, daß sie einerseits eine Gruppe(Mutter) ermöglichen, anderseits “eine höhere Macht, die stärker als wir selber sind“ (Vater?) einschließt.
Übrigens auch soziologisch lassen sich interessante Sichweisen vornehmen. Soziologisch betrachtet leben wir in einer “individualisierte Gesellschaft“- d.h. jeder muß immer mehr Regie im eigenen Leben übernehmen, seinen eigenen Lebensentwurf kreieren. Wir werden als Individuen immer stärker auf uns selber zurückgeworfen, die bestehenden gesellschaftliche Normen, Werte und Verhaltensmuster verlieren zunehmend ihre Gültigkeit, die Orientierungskraft fällt weg. Unter Diesen Bedingungen muß das Individuum, will es gesellschaftlich erfolgreich sein (wobei hier gemeint ist, zwischenmenschliche Beziehung, Heirat, Beruf) zunehmend selbst in der Lage sein muß, die richtigen Entscheidungen, die Verantwortung zu übernehmen, etc.! ,Das aber setzt in zunehmenden Maßen voraus, das unser inneres Know-How, unseren persönlichen Verhaltens- Wertekodex stabil und realitätsgerecht in uns verankert ist. Ist dieses jedoch gestört, wird eine Integration in gesellschaftliche Strukturen immer unwarscheinlicher, Scheitern, Frust, Versagen einerseits, Ablehnung, Ausstieg, Gegenwelt (Drogenmilieu) anderseits sind die Folgen!
In stark hierarchischen Gesellschaften, mit verbindlichen Verhaltensmuster, die von Aussen vorgegeben werden, kommt es hingegen viel weniger auf die inneren Fähigkeiten an! Da spielt dann eine gelungene frühkindliche Sozialisierung auch viel weniger eine Rolle um im erwachsenen Leben bestehen zu können.
Ich gebe Dir recht, daß es keine für alle gültigen Annahmen/Ursachen bezüglich Sucht gibt. Es gibt ja auch keinen Determinismus in der Art, mit dieser Lebensgeschichte, wird man süchtig bzw. nicht süchtig. Es sind wohl immer gewisse Faktoren, die eine süchtige Entwicklung warscheinlicher machen oder auch nicht. Möglicherweise der Chaostheorie vergleichbar, daß nämlich der Flügelschlag eines Schmetterlings hier, woanders weit entfern ein Wirbelsturm entfachen kann.
Aber du schreibst ja selbst, ...“um locker zu werden..“ scheint also doch eine nicht unwesentliche Diskrepanz zwischen Dir und Deiner sozialen Umwelt vorgelegen zu haben?
So wie ich dich lese hast du die Illusion für dich erkannt das die Drogen (Nikotin und Alkohol)dir nicht geben können was du von ihnen erwartest. Ein Gefühl der Gemeinsamkeit und Lockerheit.
Also hast du die körperliche Abhängikeit beseitigt und bist somit frei von der Sucht der Illusion.
Die Gruppenbindung stellt psychologisch tatsächlich so etwas wie eine emotionale Übertragung der vormale Bindung zur Mutter dar. Das geschiet aber unbewußt, und muß auch nicht heißen, das Dir die Gruppe Vorschriften macht. Die Gruppe verheißt aber Sicherheit und Schutz! Wsrscheinlich noch ein Mechanismus aus der grauen Vorzeit, bedeutete Gruppe leben, ihnr Gruppe zwangsläufig den Tod.
kapoen, was da unterbewusst abgeht, weiss ich nicht. Sicherlich aber eine nicht unbedeutende Bindung. Ein Mensch als soziales Wesen braucht das. Er braucht Menschen, die ähnliche Interessen verfolgen, wie er selbst um sich wohlfühlen zu können. Eine ganz ähnliche Funktion hat aber auch ein Sportverein. Ich spiele ja TT und wir kennen uns und haben auch dort einen regen Austausch, weil es ne gemeinsame Basis gibt. Da gibts für mich ebenso ne Bindung, obwohl für einige nachm Spiel der Alk nicht weniger attraktiv zu sein scheint. Aber das begegnet uns ja oft genug in dieser Form.
So wie ich dich lese hast du die Illusion für dich erkannt das die Drogen (Nikotin und Alkohol)dir nicht geben können was du von ihnen erwartest. Ein Gefühl der Gemeinsamkeit und Lockerheit.
Also hast du die körperliche Abhängikeit beseitigt und bist somit frei von der Sucht der Illusion.
Das nenne ich Erleuchtung.
LG Eule
Ich antworte mal für Katro und hoffe er verübelt es mir nicht.
Die Antwort lautet Jein, wahrscheinlich eher aber Ja. Katro hat zuallererst seine psychische Abhängigkeit beseitigt und erst daraufhin die physische Abhängigkeit - bzw. ging beides quasi Hand in Hand.
Katro hat bei seinem Rauchstopp persönlich erfahren, dass die Droge Nikotin - ihm angenehme Gefühle von Lockerheit, Entspanntheit etc.pp letztlich immer nur vorgaukelt.
Aufgrund seiner gewonnenen Erkenntnis, die sich dadurch bei ihm einstellte und sich im Innern vollzog (nämlich der Auflösung aller Illusionen - grundverursacht ja erst überhaupt durch die Droge selbst), hat er dann folgerichtig dasselbe Prinzip (wie beim Rauchstopp) wiederum bei der Droge Alkohol angewandt und war (für mich nicht wirklich überraschend) ebenso erfolgreich damit.
(Ohjee was für ein verschachtelter Satz, ich hoffe, man kann ihm dennoch den Sinn entnehmen)
Wenn man die Illusionen erkannt und völlig durchschaut und auch begriffen hat, ist es denke ich fast ein Kinderspiel, durch den körperlichen Entzug zu gehen - weil der Kopf nämlich endlich frei ist und somit überhaupt nicht mehr im Wege steht.
Und ja ganz gewiss, dass alles hat schon sehr mit einer persönlichen Erleuchtung zu tun. Man kann es auch nicht wirklich weiter geben, jeder muss es selbst erfahren. Nur den Weg dazu, den kann man aufzeigen - gehen (den inneren Erkenntnisweg) muss ihn aber jeder selbst.
Och, es gibt viele Menschen die eine Erleuchtung hatten und danach wieder in die Dummheit fielen, ich kann zum Katro nicht viel sagen, ich lese immer wieder die gleichen 5-8 Zeilen von ihm, und zwar unter wechselnden Nicks in verschiedenen Foren, schlussendlich ist es geil für ihn, dass er nur noch seine 4+ Bier pro Monat saufen muss. Warum er nun stoisch wiederholend immer wieder das Gleiche schreibt erschließt sich mir nicht.
Trinken und Rauchen als Illusion erkannt und aufgehört, Punkt. Mehr lese ich da nicht raus und mehr isses auch nicht, der Rest ist Pausenfüller und bissi Hypnotisierung für Jünger, wenn's ihm hilft isses juuut, zum "Rattenfänger" sollte er nicht mutieren, ob bewußt oder unbewußt, is' aber leider schon erfolgt.
Grüße, Bodhi
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.
Deine konkrete Frage wegen einer Heilung, ist abhängig davon, was Du unter Heilung verstehen willst?
Heilung im Sinne von seinem Gleichgewicht wiedefinden ist sicher möglich. Heilung im Sinne von Reset, alles wieder auf Null, wohl eher nicht. Diesen Prozeß, emotionale Abnablung der inneren Mutter zugunsten der Übernahme gesellschaftlich annerkannte Verhaltensweise, kann m.E. nach im Prinzip in jeder Gruppe eingeübt und verinnerlicht werden. Ob in einer WG, am Arbeitsplatz in der SHG, überall kommen diese gesellschaftlichen Prinzipien zum tragen, wen man entsprechend “open mindet“ ist geht sehr vieles!
Trinken und Rauchen als Illusion verursacht durch die Abhänigkeit von Nikotin und Alkohol. So habe ich das verstanden, aber warum braucht es dann noch das gelegentliche konsumieren von Alkohl, als Beiweis das die These stimmt oder als persönliches Freiheitssymbol?
So wie ich Katro verstehe braucht es das bisschen Alkohol aber nicht. Sollte vielleicht nicht permanent als Aufhänger benutzt werden. Frag doch mal irgendjemanden in deinem Bekanntenkreis, warum er vielleicht gelegentlich was trinkt. Macht man doch auch nicht, oder? Ist doch latte, wenn die Personen einen angemessenen Umgang damit pflegen können.