Und was genau soll ich jetzt fünf Monate lang tolles im Leben machen, mit Krankengeld?
Ohne Suff kannste selbst mit H4 viele tolle Dinge machen. Nicht zu empfehlen, aber geht auch.
Ich hab eher Schiss, dass ich in den fünf Monaten erst recht saufe, weil ich zu viel Zeit hab, darüber nachzugrübeln, wie aussichtslos meine Situation mir erscheint.
Da scheint ein sehr gesunder Teil in dir zu sprechen. Der hat zumindest auf dem Schirm, dass es nur aussichtslos erscheint.
Oder suche ich gerade Ausreden, um weiter saufen zu können?
Das ist ein anderer Teil, der verständlicherweise total Schiss hat.
[quote="newlife"| NUR eine Sucht angehen ist zu wenig. Die ursächlichen Gründe dafür zu bearbeiten, ist das Salz in der Suppe. [/quote]
Das sehe ich etwas anders. Was nützt es mir zu wissen, warum ich abhängig geworden bin? Beim zukünftigen trocken bleiben genau null, die Sucht ist jetzt da und das lässt sich eh nicht mehr ändern. Denke auch nicht, das ein Klinikaufenthalt diese Ursachen ergründen kann, dafür braucht es imho eine lange, individuelle Einzeltherapie. Aber das Handwerkszeug mit zu bekommen, damit ich nicht wieder anfange zu saufen, wie ich mein Leben positiv umgestalten kann, die Funktionen und Auswirkungen des Trinkens verstehen lernen, das kann eine Klinik und vorallem der Diskurs mit den Mitpatienten leisten.
Ich konnte mir zum Glück die Klinik aussuchen, da hat die RV nicht mitgemischt. Besteht für MandelSternchen nicht die Möglichkeit, sich eine Klinik mit kürzerer Warteliste zu suchen?
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
(Knapp vor Beginn der 9. Staffel von THE WALKING DEAD -21:00 FOX) - gepostet bitte das entsprechend zu würdigen)
Entweder du machts es so, wie Ame es in 2 Beitrag dieses Thread vorgeschlagen hat, oder du holst dir jetzt schon einen Termin 3 Wochen vor Reha-Beginn in einer Entgiftung in der Nähe und schenkst dir solange kräftig einen ein.
Alles andere wird sowieso nix und ist Quälerei. Zweifel müssen eh weggesoffen werden.
LG Uwe
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
@VirgilHilts Ich gehe sogar soweit und betrachte heute die Sucht als Symptom.
Natürlich kann in einer Therapie von 3 Monaten, dass nicht exakt ergründet werden. Bei mir aber waren einige Verhaltensweisen sehr offensichtlich. Ich brauchte einfach auch den Mut dazu, um überhaupt mal Veränderungen einleiten zu können.
@MandelSternchen Das waren ja alles Therapieinhalte. Habe nur aus dieser Zeit berichtet. Liest sich vielleicht für manche etwas labidar. Ich aber konnte noch nicht mal jemandem in die Augen sehen.
Zitat von newlife im Beitrag #94@VirgilHilts Ich gehe sogar soweit und betrachte heute die Sucht als Symptom.
Gut, letztendlich ist ja der Erfolg also das nüchtern bleiben das Wichtigste. Wodurch das erreicht wird ist ja wumpe.
Da ich mich dazu entschieden habe, die Sucht als Krankheit zu akzeptieren kann sie auch kein Symptom sondern immer nur Ursache des Elends sein, in dem ich mich noch vor einem Jahr befunden habe. Ich bin aber auch in der glücklichen Situation weder traumatische Erlebnisse noch eine total verkorkste Kindheit mit mir rum schleppen zu müssen. Wenn ich mir jedoch die Langzeittrockenen in meiner SHG ansehe, haben alle mit ihrer Vergangenheit ohne wenn und aber abgeschlossen. Was war, kann keiner mehr ändern, das hier und jetzt ist was zählt. So wurd es mir auch in der Klinik beigebracht. In meinem Aufnahmefragebogen stand weit zu Anfang die Frage, was ich mir von der Therapie verspreche zu erreichen. Als erstes hatte ich (natürlich) geschrieben: "Die Ursache für meinen Alkoholismus herausfinden." Im Aufnahmegespräch fragte mich meine Therapeutin dazu: "Und was hilft ihnen das dann zukünftig nicht mehr zu trinken?" Ist mir erstmal nix zu eingefallen...
Will damit aber eigentlich nur sagen, dass imho zu aller erst die Nüchternheit Priorität haben sollte, ohne einen klaren Kopf machen tiefgründigere Maßnahmen wenig Sinn.
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Zitat von VigilHiltsWas war, kann keiner mehr ändern, das hier und jetzt ist was zählt. So wurde es mir auch in der Klinik beigebracht.
Das sehe ich im Übrigen exakt genauso. Das stimmt in der Tat. Dennoch aber sollte ich wissen, wo ich ansetzen muss. Die Trockenheit fällt ja nicht vom Himmel und ich glaube durchaus das bei vielen Menschen Defizite im sozialen Bereich verantwortlich für eine Sucht sind.
Sucht sozusagen als Deckel für grundlegende Bedürfnisse, wo ich nicht in der Lage bin, sie zu befriedigen. Aber ich halte jetzt auch nix davon, jede Evantualität zu hinterfragen und das mache ich auch nicht. Ich hab die Motivation, will nicht saufen und leb oft einfach drauf los.
Ich bin im Grunde genommen heute ein richtig freier Mensch, dessen einzige Abhängigkeit der Arbeitsplatz ist. Aber auch hier schaufele ich mir immer noch mehr Freiräume, plane auch eine längere Auszeit nach Möglichkeit im Jahr 2020 und möchte auch die Arbeitszeit dann reduzieren. Was davon durchgeht, kann ich heute noch nicht sagen. Ich aber möchte Freizeit nutzen in der Zeit, wo es mir gut geht.
Sucht ist nach meinem Verständnis immer beides sowil Symptom als auch Ursache! Und es stimmt, die Vergangenheit läßt sich nicht ändern, sondern nur die Zukunft ist gestaltbar. Denoch wars mir persönlich auch sehr wichtig die Gründe meines süxhtigen Werdegangs zu erfahren, und zwar deswegen weil es mir die Einordnung aber auch das Verständnis mir selbst gegenüber doch um einiges erleichtert hat. Und nicht zuletzt begegne ich immer noch Zeitgenossen, die Sucht bzw. süchtiges Verhalten ausschließlich in der fehlende Willens-, Charakterstärke der Betroffenen verankert sehen. Die Hintergründe zu kennen kann also durchwegs eine Argumentationshilfe sein in der Auseinandersetzung mit gängigen Klischees und Vorurteile. Ich sehe dabei das Wissen als solches auch nicht als unbedingt notwendig an! Weder das Wissen über die Vergangenheit noch zu Wissen wie ich meine Zukunft gestalten muß hilft unmittelbar weiter, wenns gegen die eigene Sucht geht. Das mag jetzt vielleicht wundern findet aber einsichtig seine Erklärung darin, daß wir keine Krankheit des Wissens und Denkens, sondern des Fühlens und Handeln haben. Zum Beispiel zu wissen das ich konfliktunfähig bin mit den entsprechenden Konsequenzen (defizitärer Abgrenzung, fehlendes Durchsetzungsvermögen etc.) macht mich längst noch nicht konfliktfähig. Erst in dem ich anfange damir mir meinen Konflikten zu stellen und diese versuche auszutragen kann ich über lang meine Konfliktfähigkeit einüben und somit langsam auch erlangen. Dieser Prozess ist keineswegs krisen- oder schmerzfrei, denn gerade am Anfang ist zubefürchten, daß man aufgru d seiner Unerfahrenheit zunächst auch so manch einer Niederlage einkassieren wird bis man sich auf diesem Gebiet halbwegs behaupten kann. In erste Linie sind also Eigenschaften wie Mut, Zuversicht und Berharrungsvermögen gefragt hierbei. Die Konfliktfähigkeit (die Fähigkeit mit seinen Aggressionen sozial akzeptabel umzugehen und dabei auch noch seine Bedürfnisse zz befriedigen) muß dabei aber längst nicht die Einzige soziale Fähigkeit sein, die womöglich aufgrund frühkindlicher Erfahrungen/Traumata gestört oder defizitär erscheinen. Das jetzt alles ganz genau zu wissen ändert für sich ersteinmal gar nichts, es zu wissen kann aber durchwegs ein unschätzbarer Hinweisgeber und Wegweiser sein, wenns darum geht wohin die "Reise" überhaut gehen soll.
ich kenne aus Suchtzeiten so einige Wechselwirkungen. Ganz bestimmt waren ursächlich Fehlentwicklungen für die spätere Sucht bedeutend. Mit fortschreitender Abhängkeit wiederum verstärkten die sich auch wieder, obwohl ich zu Beginn dem Irrglauben auflag, dass es besser läuft. Ging ich zu Beginn mit Stoff noch gerne und viel unter Menschen, weil ohne konnte ich das ja gar nicht, entwickelte sich das ganze im weiteren Verlauf aber wieder in die andere Richtung. Da war dann sowas wie Scham über das "Erkanntwerden" da. Ich merkte, wie ich überall auf Granit biss. Es war dann so, dass andere die Sucht erkannten, ich aber davon nix wissen wollte.
Noch weiter ging es, als ich es dann selbst schon wusste, da immer mehr Entzugsprobleme dazukamen, es mir dann aber dennoch nicht eingestand, wenn ich mal ein - zwei Tage nicht abgestürzt bin. Kurz darauf hatte ich dann aber wieder Schiss, wer mich vielleicht wieder irgendwo gesehen haben könnte, weil ich mich selbst an nix mehr erinnern konnte. Mir fehlen da so einige Tage im Leben. Somit zog ich mich also völlig zurück, ging nur zum Stoff holen raus und wackelte noch irgendwie auf die Arbeit.
Zum Aufhören kam ich erst recht spät und ich glaube, dass in erster Linie der Umstand dafür entscheidend war, dass ich doch einen gewissen Druck dazu brauchte. Auf gar keinen Fall wollte ich von "Lohnersatzleistungen" leben. Mir war es immer wichtig, aus eigener Kraft für meinen Lebensunterhalt zu sorgen. In meine letzte Entgiftung hat mich sozusagen mein Arbeitgeber dann "hingetragen". Irgendwann wäre ich wohl auch mal wieder selbst gegangen, aber so war es rückblickend gesehen besser und vor allen Dingen nachhaltiger. Ich denke mal, dass ich das so brauchte um "wachzuwerden". Die Versuche zuvor waren immer gescheitert.
Na ja, heute bin ich ja selbst der Personaler hier, he he.
zum besten Zeitpunkt einer der Reha vorgeschalteten Entgiftung kann ich nichts sagen.
Aber generell zu den 5 Monaten "Wartezeit": Kannst Du jetzt ohne die Zwänge (aber eben auch ohne die Struktur) der Arbeitstätigkeit vielleicht Sachen machen, die Dir auch jetzt schon gut tun und zu denen Du sonst keine Zeit und/oder Energie hattest? Viel wandern / zügiges Spazierengehen an viel frischer Luft? Regelmäßig? Dir selbst leckere, einfache gesunde Gerichte kochen? Ersteres kostet nichts und essen musst Du ohnehin. Fallen Dir noch andere, schöne Sachen ein?
Also so unter der Leitidee, was Dir jetzt gut täte und wie Du Dich ein bisschen fit machen könntest im Vorfeld der Reha.
Und wenn Du noch weitere Baustellen hast, wie -vielleicht- Konsumschulden oder so - stelle Dir doch mal vor, wie toll das sein könnte, wenn Du einen Teil davon vielleicht schon vor der Reha angegangen bist, um dann nach der Reha
einen leichteren, besseren Start in Deinen neuen Lebensabschnitt zu haben.
Viele Grüße, Susanne
----------------------------------------- Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »Scheiß Götter!« zu rufen. (Terry Pratchett)
Also ich hätte zwischen Entgiftung und Therapie keine 2 Wochen durchgehalten. Wohl auch weil mich damals keine 10 Pferde zu einer SHG bekommen hätten. Mit Gruppe hätte es evtl. funktioniert, aber 5 Monate ist schon ne Hausnummer. Hängt natürlich auch davon ab wie oft und stark der Saufdruck kommt. Ist halt auch bei jedem anders.
Ich will jetzt bestimmt keine Lanze für die "chemische Krücke" brechen, aber in meiner Trockenphase vor 7 Jahren hat mir Adepend (Wirkstoff Naltrexon, Anti-Craving-Medikament) ganz gut geholfen bis ich's abgesetzt hatte. Dämpft halt auch extrem die Libido. Antabus wäre ggf. auch noch eine Option, kenne mich damit aber nicht wirklich aus und weiß gar nicht ob das heute überhaupt noch verschrieben wird. Die beiden Mittel wären ja vielleicht zur Überbrückung eines so langen Zeitraums legitim.
Suchtberatung UND reale SHG sollten trotzdem imho erste Wahl sein weil bestimmt am Erfolgversprechendsten. Und für die Zeit nach der Therapie kann man direkt dran anknüpfen...
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Das geht gar nicht und ist brandgefährlich, wenn du doch was trinken solltest. Ein Spiel mit dem Feuer. Das Medikament selbst hat null Wirkung, in Verbindung mit Alkohol kann es aber tödlich sein.
Die "Hilfe" wird hier lediglich durch das Bewusstsein suggeriert, dass die Kombination eben sehr gefährlich ist und es mag auch Menschen geben, die tatsächlich deshalb trocken bleiben.
Die Gefahr aber, dass es danebengeht ist viel zu hoch. Es wird zurecht und hoffentlich nirgendswo mehr verabreicht.
Ich hab mich natürlich trotzdem nach und auch schon wärend der Therapie auf "meine" Suchtursachenforschung begeben. Nach dem 15ten Grund der zumindest nicht unerheblich zu meinem Süchtig werden beigetragen hat, hab ich's gelassen weiter zu suchen. Ich hatte den Alk für fast alles eingesetzt; zur Entspannung, gegen den Kater, gegen Hunger, gegen Durst, gegen schlechte Laune und für gute Gefühle. Zum Vergessen bis zur kompletten Betäubung, zum Frauen anbaggern, zum Sex, zum Kochen,... Aber das vielleicht verhängnisvollste, der Sprit war immer 24/7 verfügbar. Relativ mühelos. Aber die eine oder die 2-3 "eigentlichen" Ursachen gabs bei mir nicht. So mannigfaltig ich den Alkohol eingesetzt habe, so vielfältig sind für mich halt die Gründe, weshalb die Krankheit bei mir ausgebrochen ist.
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
Da stimme ich Dirk zu, Antabus kann lebensgefährlich werden...
Um meine Frau zu beruhigen, ging ich damals zu meinem Hausarzt und schilderte mein Alkoholproblem. Weil ich ihn belatscherte, dass ich bloss nicht mit irgendwelchen mir unbekannten Menschen mich therapieren lassen wollte, willigte er ein und verschrieb mir Antabus. Da mein Willen wirklich trocken zu werden noch nicht sonderlich ausgeprägt war, nahm ich im Beisein meiner Frau zwar die Tabletten, trank aber weiter meine Ration bevor ich zur Nachtschicht ging. Die biochemische Reaktion in meinem Körper führte dazu, dass ich nach ca. 2Stunden kurz vorm kreislaufzusammenbruch stand. Herzrasen, Panikattacken und alles was sonst noch Angst macht.
Nachdem ich damals dann wirklich aufgehört hatte zu saufen, bin ich zu meinem Arzt, der sonst ein richtig guter ist, und hab ihm davon erzählt...sofort ist er damit aufgehört dieses Teufelszeug zu verschreiben und hat mich statt dessen meine Geschichte erzählen lassen. Inzwischen hat er mehrere Fortbildungen zum Thema Alkoholismus und Sucht durchlaufen...
bei mir ist es auch nicht so, dass ich da punktuell ganz bestimmter Ereignis ausmachen könnte die ursächlich in meiner Sucht geführt hätten. Eher handelt es sich um ganz allgemein ungünstige Bedingungen/Voraussetzungen in meiner Kindheit. Emotional- sozialer Verwahrlosung in Wechsel mit Überbehütung, eine wenige präsente Vaterfigur, Trennung meiner Eltern etc mit allen negativen z.B auch finanziell und sozialen Folgeschäden etc. Dieser ganzer "Mix" aus ungereimtheiten in meiner Erziehung führten dazu, dass defizitär, wie ich auf der Persönlichkeitsebene ausgestattet war, ich spätestens in der Pubertät, an den gesellschaftlichen Erfordernissen/Realitäten mehr oder weniger deutlich gescheitert bin. Dabei war das Scheitern zunächst gar noch nicht mal so sehr offenkündig. Denn genau zum gleichen Zeitpunkt trat ja auch der Alkohol als "zuverlässliche, allumfassender Helfer" in mein Leben ein. Nicht nur, das der Alkohol mittelbar über so manches Problem hinweg hilft z.B. im Umgang mit dem anderen Geschlecht etc. aber auch unmittelbar lässt sich doch ums Trinken leicht eine ersatz-soziales Umfeld organisieren, den einige "Saufkumpels" finden sich überall auf der Welt! In den ersten Jahre scheinen durch den Konsums die persönlichen Problemen oberflächlich betrachtet durchwegs gelöst zu sein, na gut man trinkt ein bischen viel, aber das machen doch viele so! Trozdem verkommt das Trinken an dieser Stelle zum reinen Kompensationsmechanismus persönlicher Problemen. "Blöd" ist aber, das sich spätestens hier ein Teufelskreislauf anbahnt. Trinken wegen irgendwelche Problemen führt ja nicht dazu, das diese Probleme kleiner werden, sondern im Gegenteil diese werden immer größer, weshalb ja dann wiederum mehr getrunken werden muss! So gesehen ist es letztendlich wohl nur ne Frage der Zeit bis man entgültig die Balance verliert und sich einer süchtige Entgleisung bahnbricht.
Arg verkürzt zwar, aber so in etwa würde ich meine eigener Sucht erklären. Brauche ich diese "Erklärungen" unbedingt um trocken oder um glücklich zu werden? Ich denke nein, das muss ich nicht unbedingt wissen (es schadet aber auch nicht es zu wissen!). Was ich hingegen wirklich wichtig fand ist es sich dem Leben zu stellen, denn sich dem Leben zu stellen hießt zwangsläufig auch sich selber mit all seinen Unzulänglichkeiten und Defizite - die ja vormals genau in die Sucht geführt haben - zu stellen und somit eine Aufarbeitung zuänglich zu machen. Das heisst auch nicht, dass wir ganz besonders gute oder besonders hilfsbereite oder sonstwie perfekte Menschen werden müssen (wenigstens dann nicht, wenns darum gehen soll seine Sucht im Griff zu bekommen) es reicht schon, wenn ich es schaffe ein "irgendwie ganz normaler Zeitgenosse" zu werden, der sich seiner eigenen Bedürfnisse bewusst ist und auch über das notwendige persönliche sozial-emotionale Instrumantarium verfügt sich seine Bedürfnisse auch zu befriedigen. Was sich eigentlich wie die "Pflicht" anfühlt ist dabei in Wirklichkeit schon die "Kür"!
Da dieser sozialer Lernprozess wohl längst nicht immer schmerz- oder krisenlos verlaufen, sind spätestens dann Wissen, therapeutische Begleitung oder auch SHGs wichtige, unterstützende Hilfen, die über so mancher persönlichen Hürden hinweghelfen können!
nehmen wir mal an, Ursachen wären völlig unrelevant. Auf was soll sich dann eine Therapie stützen bzw. brauchts die dann überhaupt?
Dann könnte ich auch wieder sagen, lass den Stoff weg und alles ist gut. So einfach ist es aber nicht, haben wir schließlich alle erfahren müssen. Alkohol nimmt man ja schon als Mittel zum Zweck. Auch wenn die Zwecke noch so vielfältig sind bzw. allumfassend erscheinen.