Die Lehrerin hat sich m.E. idiotisch verhalten. Zunächst mal: Wenn Deine Tochter das Bedürfnis hat, zur Toilette zu gehen, dann darf sie das. Und zwar ohne vorheriges Verhandeln über drohende drakonische Strafen. Schließlich trägt doch die Lehrerin auch Verantwortung für die Gesundheit der Kinder.
Sollte das Phänomen des "Nach-Pausen-Toilettengangs" jedoch in der Klasse gehäuft auftreten, bzw. Deine Tochter Wiederholungstäterin sein, halte ich eine Sanktion schon für erlaubt. Allerdings kein sinnfreies nachträgliches "Schönschreiben". Ich bin der Schule ja nun schon länger entwachsen, aber zu meiner Zeit gab es recht unangenehme, weil pausen-verkürzende Dienste, wie z.B. Tafelwischen.
Wenn nun die Lehrerin Deine Jana nach erledigtem Geschäft mit den Worten "Jana putzt heute und morgen die Tafel!" begrüsst hätte, fände ich das ok. Das hat einen direkten Bezug, weil es 1-3 Minuten von der Pause kostet, und den SchülerInnen vermittelt, das ewiges "Abknapsen" von der Unterrichtszeit für die Lehrer/Innen ebenso lästig ist.
LG
Chris
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
3. Klasse Berufsschule. Wir hatten einen Lehrer vom alten Schlag. Jedenfalls gehörte er auch noch zu denen, die meinten, während des Unterrichts ist der Gang zur Toilette untersagt.
Halloooo, ich war 17, und durchaus in der Lage selber zu entscheiden, ob ich dringend muss oder nicht.
Entschuldigend für den Lehrer muß ich sagen, es wurde (bei anderen nicht so strengen Lehrern) viel Unfug getrieben, z.B. auf dem Klo eine Rauchen.
Nun also folgende Situation: Mittags, bevor der theoretische Unterricht begann waren 2 Std (1 1/2 Schulstunden Pause). In dieser Pause gings immer in die Pizzeria. Eine Pizza und ein Weißbier. Ich glaube die treibende Kraft eines Weizens muß ich hier nicht erörtern. Danach folgten 4 Schulstunden Theorie. Konzentration auf den Unterricht mit spürbarem, zunehmenden Druck auf die Blase irgendwann nicht mehr möglich.
"Herr L. ich muß mal dringend." "Nein, sie wissen doch wie das läuft. Sie hatten genug Zeit während der Pause."
Irgendwann gings halt nicht mehr und ich steuerte Richtung Klassenzimmertür.
"Wo wollen sie hin ? Wenn sie diesen Raum jetzt verlassen, dann erteile ich ihnen einen Verweis. "
Schon lustig, wir wurden mit "Sie" angesprochen, und durften aber nicht alleine auf's Klo.
Okay, bin ich also ans Waschbecken und habe angefangen an meinem Hosenschlitz zu fingern.
"Was tun Sie da ? " "Nun, ich muß dringend. Den Raum darf ich nicht verlassen, und Verweis will ich auch keinen, dann mache ich halt ins Waschbecken."
"Gehen sie raus ...."
Ich mußte nie wieder darum bitten. Wir haben das nach dem Unterricht ausdiskutiert. Denke einfach, die Frechheit hat gesiegt, und Herr L. eingesehen, daß es Unfug ist, etwas zu verhindern, was einfach nur menschlich ist.
ich denke lehrer haben noch genug andere möglichkeiten, als wegen so einer bagatelle ne strafarbeit auf zu geben. da reicht es, tadelnd zu loben bzw. lobend zu tadeln. hab ich von meiner ex frau, die ist lehrerin. und da erreicht man mehr, als ne seite schönschrift.
Mein Senf: Ich teile ganz und gar marimbas und Viccos Meinung. Zitat genaro: "Also, wenn ich mir vorstelle, ich komm vom pieseln zurück und Lehrer samt Klasse sagen mir, daß sie sich durch mich gestört fühlen, abgelenkt vom Unterricht, mich fragen, ob ich das nicht auch etwas rücksichtslos gegenüber den anderen finden würde, mein Verhalten...
Das wäre "Strafe" genug, hätte was mit dem Thema zu tun"
Das Thema ist in der Klasse bestimmt schon 100 x behandelt worden und bekannt. Nun müssen bei Nichtbeachtung der Regeln eben Konsequenzen folgen. Annilein, dass du die Strafarbeit unterschreiben und damit den ihr zu Grunde liegenden Sachverhalt zur Kenntnis nehmen sollst, hat mMn den Sinn, dass auch du mit deiner Tochter darüber sprichst, dass im Interesse aller bestehende Regeln grundsätzlich einzuhalten sind. Das schließt ja Ausnahmen in begründeten Fällen nicht aus.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Passenger! Du hast so dem Lehrer gezeigt, daß er rücksichtslos war...
Also, nur kurz: Ich ging wiedermal von mir aus, mit meinem Lösungsvorschlag RÜCKSICHT in der Klasse an der Stelle zum Thema zu machen. Auf rücksichtsvolle und doch sehr deutliche Weise.
Ich war es gewohnt, daß ich tun und lassen konnte, was ich wollte, meistens. Wenn nicht, dann gab es Trotz oder achselzuckendes Trotzdem-Tun meinerseits.
Auch mich verpieseln, wenn ich keinen Bock mehr hatte auf Unterricht, Zwiegespräch mit Partnerin und, hähä, Therapiegruppe...
kommt halt immer drauf an... wie´s kommt.
[ Editiert von genaro am 30.09.09 9:38 ]
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
Ich finde, Lehrer sollten auch mit einer gwissen "Feimotorik" ausgestattet sein, was den Umgang mit Kindern betrifft. Ein guter Lehrer braucht m.M.n. keine "Strafen", um seinen Unterricht störfrei zu gestalten. Ich höre das immer wieder von meinen eigenen Kindern, welchen Lehren sie Respekt zollen (auch ohne besondere Härte), und welchen sie "auf dem Kopf rumtanzen können". Das liegt dann aber offensichtlich nicht nur an den Kindern.
Ich kenne selbst einen Grundschullehrer mit dem ich hin und wieder privaten Kontakt pflege.....und wenn ich ihn über seine Arbeit mit den Kindern reden höre, und wie die "ach so bösen Kinder" IHN ständig ärgern, dann sage ich nur: Junge, Du hast den Beruf verfehlt
Und in dem Eingangspost von Dir Anja ist ja klar zu lesen, dass es dem Lehrer ja offenbar auch etwas an diesem Feingefühl zu fehlen scheint, wenn deine Tochter zum Stundenbeginn dieser "Strafe" entgehen will, und auf den Gang zur Toilette verzichtet, aber es dann doch nicht mehr aushält, und der Lehrer das nicht mal erkennt, und seine Drohung trotzdem wahr macht, hat der m.E. mal nen kleinen Dämpfer verdient.
PS: wenn hier jemand seine Kinder bestrafen darf, dann bin ja das wohl immernoch ich
ich wollte auch tatsächlich schon schreiben "deine oder die Interpretation deiner Tochter". Seis drum. Es ist meine Lesart dessen was Du geschrieben hattest.
Es gibt vielleicht idealere Vorgehensweisen wie die Lehrerin mit der Situation hätte umgehen können. Die Konsequenz der Extra-Arbeit in Kombination mit der zusätzlichen Erklärung deinerseits damit die Tochter den Zusammenhang besser versteht finde ich dennoch okeh.
Wie die Lehrerin mit der Situation umgeht ist halt erstmal auch ihr Kompetenzbereich (und zwar unabhängig davon wie alt sie ist und wieviele Kinder sie hat oder nicht hat. Find ich als Argumentation daneben.) Gerade dem Kind gegenüber fänd ich es eher kontraproduktiv ihre Kompetenz infrage zu stellen. Wobei das jetzt keine Unterstellung an dich ist.
Mit der Lehrerin die Sache zu besprechen wirds wohl am ehesten klären. Würd mich interessieren was sie zu sagen hat. Vielleicht magst dann ja nochmal berichten.
Gruß, monika
Die Maus steht für den inner groove, für ne einwandfreie Sache, für den Wunsch, daß es einen so richtig erwischt. aus Koppstoff von Feridun Zaimoglu
ZitatGepostet von genaro Also, wenn ich mir vorstelle, ich komm vom pieseln zurück und Lehrer samt Klasse sagen mir, daß sie sich durch mich gestört fühlen, abgelenkt vom Unterricht, mich fragen, ob ich das nicht auch etwas rücksichtslos gegenüber den anderen finden würde, mein Verhalten...
Das wäre "Strafe" genug, hätte was mit dem Thema zu tun und alle hätten was lernen können.
So wie sich das liest, denke ich an "bloßstellen". Da könnte ich mit einer im Voraus bekannten Konsequenz besser leben.
Die Maus steht für den inner groove, für ne einwandfreie Sache, für den Wunsch, daß es einen so richtig erwischt. aus Koppstoff von Feridun Zaimoglu
Denke auch ein klärendes Gespräch mit genannter Lehrerin ist dringend notwendig. Gerade die Elternversammlung würde ich dafür nutzen.
Ein dringendes Bedürfnis eines 11jährigen Kindes zu bestrafen halte ich nicht für sinnvoll, es zu ermahnen, doch die Pause zu nutzen schon.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Schenk der Frau ne Packung Nieren- und Blasentee mit nem Snickers (...wenns mal wieder länger dauert) Bei jeder Tasse Tee wird sie sich dann wohl erinnern wofür Sie den bekommen hat.
Zitat Wie die Lehrerin mit der Situation umgeht ist halt erstmal auch ihr Kompetenzbereich (und zwar unabhängig davon wie alt sie ist und wieviele Kinder sie hat oder nicht hat.
Nach der Logik dürften kinderlose Frauen prinzipiell nicht im Erziehungs- bzw. Sozialwesen tätig sein und mit Kindern bzw. Jugendlichen arbeiten.
Meine Zustimmung für die Positionen von Marimba, Vicco und Friedi.
Zitat Wie die Lehrerin mit der Situation umgeht ist halt erstmal auch ihr Kompetenzbereich (und zwar unabhängig davon wie alt sie ist und wieviele Kinder sie hat oder nicht hat.
Nach der Logik dürften kinderlose Frauen prinzipiell nicht im Erziehungs- bzw. Sozialwesen tätig sein und mit Kindern bzw. Jugendlichen arbeiten.
Meine Zustimmung für die Positionen von Marimba, Vicco und Friedi.
...und nach der Logik dürften auch nur die Gesundheitsminister(oder auch Minister in anderen Bereichen) werden, die was vom Fach verstehen.
[ Editiert von septembersonne am 30.09.09 14:18 ]
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Zitat Wie die Lehrerin mit der Situation umgeht ist halt erstmal auch ihr Kompetenzbereich (und zwar unabhängig davon wie alt sie ist und wieviele Kinder sie hat oder nicht hat.
Nach der Logik dürften kinderlose Frauen prinzipiell nicht im Erziehungs- bzw. Sozialwesen tätig sein und mit Kindern bzw. Jugendlichen arbeiten.
Meine Zustimmung für die Positionen von Marimba, Vicco und Friedi.
Zitat Wie die Lehrerin mit der Situation umgeht ist halt erstmal auch ihr Kompetenzbereich (und zwar unabhängig davon wie alt sie ist und wieviele Kinder sie hat oder nicht hat.
Nach der Logik dürften kinderlose Frauen prinzipiell nicht im Erziehungs- bzw. Sozialwesen tätig sein und mit Kindern bzw. Jugendlichen arbeiten.
Meine Zustimmung für die Positionen von Marimba, Vicco und Friedi.
Ebenfalls Echo.
Zusätzlich denke ich, ein Lehrer muss jeden Tag in ner Nanosekunde zig Einzelentscheidungen treffen. Ich schätze wenn die Lehrerin die Zeit gehabt hätte, sich den Vorgang von Aussen durchzulesen, das Für und Wider sowie Alternativen abzuwägen, wäre da vielleicht was anderes als ne Seite Schönschrift bei rausgekommen. Ich hab in meiner pädagogischen Arbeit garantiert auch genug Entscheidungen getroffen, die, hätte ich mehr Zeit zum Überlegen gehabt, anders ausgefallen wären. Das ist so ähnlich wie mit der Schlagfertigkeit, da fallen einem die besten Sachen ja auch oft erst hinterher ein.
Mein Eindruck vom Lehrberuf ist, ein Lehrer ist zwar auch Pädagoge, dies aber nicht in erster Linie, er ist ja eigentlich Didakt, und zumindest früher wurde darauf in dem Studium leider mehr Wert gelegt als auf die Pädagogik. War jedenfalls immer mein Eindruck im Austausch mit befreundeten Lehrern.
Ich empfehle auch jedem sich mal für ein Stündchen vor so einen Haufen Kleingemüse in Klassenstärke zu stellen und dem dabei was vermitteln zu müssen. Ich denke daß könnte das Verständnis für allzu menschliche Entscheidungen ab und an sicher ungemein steigern.
Die Konsequenz der Extra-Arbeit in Kombination mit der zusätzlichen Erklärung deinerseits damit die Tochter den Zusammenhang besser versteht finde ich dennoch okeh.
Wie die Lehrerin mit der Situation umgeht ist halt erstmal auch ihr Kompetenzbereich (und zwar unabhängig davon wie alt sie ist und wieviele Kinder sie hat oder nicht hat. Find ich als Argumentation daneben.) Gerade dem Kind gegenüber fänd ich es eher kontraproduktiv ihre Kompetenz infrage zu stellen. Wobei das jetzt keine Unterstellung an dich ist.
Liebe Monika, meine Aussage " mag daran liegen, daß sie keine Kinder hat....." bezog sich keinesfalls auf die gestrige Situation.
Da ging es in der Vergangenheit um andere Dinge, und das nicht nur bei mir/uns. Da ich nunmal Mutter bin, die hinterfragt, beim Kind aber auch bei den Lehrern! Günter hat es ganz schön formuliert "gegenseitige Rücksicht" Das gilt besonders für Frollein Tochter als auch für die Lehrerin.... Ich stelle ihre Kompetenz als Lehrerin nicht in Frage, dieses Vorgehen, welches sie in dieser Klasse praktiziert find ich nicht ok !!
Weil dringend zu "müssen" kann ich doch nicht steuern, ihn wegschieben. Der Druck ist vorhanden und wird mehr. Da gibt es dann 2 Möglichkeiten....entweder Strafarbeit oder, weil ich dazu keine Lust habe, in der Pause aber "gepennt" hab, mach ich in die Hose.
Ich habe ja nen anderen Vergleich und....es geht sehr wohl anders. Das dieses nun zufällig eine männliche Lehrkraft ist, der zufällig selbst Kinder hat, ist wahrscheinlich unerheblich....
Ganz klar habe ich die Kompetenz der Lehrerin meiner Tochter gegenüber nicht in Frage gestellt.
Wie schon geschrieben, ich habe meinem Frollein Tochter erklärt, das das ua. ein rücksichtloses Verhalten von ihr ist. Sich ne lustige Pause machen, und dann wenn´s klingelt auf die Toilette zu müssen........
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2:
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, das Für und Wider sowie Alternativen abzuwägen, wäre da vielleicht was anderes als ne Seite Schönschrift bei rausgekommen. Ich hab in meiner pädagogischen Arbeit garantiert auch genug Entscheidungen getroffen, die, hätte ich mehr Zeit zum Überlegen gehabt, anders ausgefallen wären. Das ist so ähnlich wie mit der Schlagfertigkeit, da fallen einem die besten Sachen ja auch oft erst hinterher ein. 
