ZitatGepostet von newlife Diskussionen hier versetzen mich auch immer in eine Art Zwang. Ich glaube dann immer, ich muss mich beteiligen, weil es erwartet wird. Das tut mir einfach nicht gut. Wie gesagt, ich bin dann weniger bei mir und mehr bei anderen. Geht zur Zeit halt nicht. Dennoch möchte ich ab und an halt mal schreiben, was ich so mache und wie ich mich fühle. Ich hoffe, das nimmt mir niemand krumm.
Kann ich 1:1 nachvollziehen. Ging mir lange so.
So habe ich mich früher auch mit Adrenalinkicks versorgt. Was mich letztendes natürlich wieder Energien, unendliche, kostete - und wieder runterzog... War aber n effektiver Lernprozess. Heute gehe ich es viel gelassener an (und einmal tief durchatmen) Auch meine innere Haltung zu verschiedenen Leuten hier an Board ist eine völlig andere, geworden. Viel gelassener, ja, manche, die mir zuvor suspekt waren, sind ja auf einmal richtig symphatisch geworden
Hab aber auch einiges verändert, vor allem auch meine Einstellung zur Sucht, da war noch einiges abzuklären. Und ich Alkohol-SHG-Anti-Gruppen-Snob besuche jetzt selbst eine, für Polys, aber immerhin - und - ein Wunder - es unterstützt, und wie... Und dennoch - ich werde weder eine leitende noch eine sonstwie verpflichtende Tätigkeit übernehmen, obwohl mir das üblicher weise auch immer nach kürzester Zeit angetragen wurde (hier noch nicht, was auch für deren Qualifikation spricht, sie lassen sich nicht blenden noch manipulieren, nicht, dass ich das wollte, aber - mir öffneten sich meist alle Türen nur aufgrund meiner "Art"). Die kriegen das dort gebacken - und ich kann mich mal fallen lassen. Mann, tut das gut, mal nicht die Macherin sein zu müssen....... und noch einmal tief ausatme.....
Was du da schreibst kann ich fast gar nicht glauben - bevor du die Entgiftung machst muss das Protokoll fertig sein - der Verein ist doch abgewirtschaftet?
es war ein wenig anders. 'Die Entgiftung wird ja nicht so lange dauern, da bist du auf der nächsten Ausschussitzung ja wieder dabei...' Na ja, sie hat aber länger gedauert bei den Benzos. Ich war immer noch nicht richtig entzogen nach 4 einhalb Wochen, als ich dann gegangen bin. Ehrlich gesagt, hätte ich 6 Wochen gebraucht, aber die Klinik hat mich angekotzt. Das Zeug bleibt so lange im Körper hocken, da bist du einmal gut drauf und ein paar Stunden später wieder entzügig.
Wir haben bei uns auch eine SHG für Polys, wäre für mich sicher auch kein Fehler und ansehen tue ich mir das auch mal. Prospekt hab ich bereits da. Ich überstürze aber nichts. Bin einmal die Woche in der Suchtberatung für den Therapieantrag. Wir sind Ende Januar soweit, bis wir es rausschicken können. Ambulante Therapie und SHG zusammen mache ich nicht. Erst die Therapie, dann die SHG.
So, den nächsten Monat muss ich dann zur ärztlichen Untersuchung. U.a. wird dort entschieden, ob eine ambulante Maßnahme für mich geeignet ist. Mein Suchtberater sieht das sehr positiv. Ich habe gut erklären können, warum ich für meine Begriffe süchtig bin und nach seiner Ansicht brauche ich sicherlich nicht mehr bei Adam und Eva anfangen. Er wird auch die Einzelgespräche mit mir machen, den Gruppentherapeut kenne ich noch nicht. Außerdem begrüßt er es, dass ich jetzt auch ohne Probleme trocken bleiben kann, was wiederum auch für eine ambulante Maßnahme spricht. Ich freu mich auf jedenfall drauf und glaube auch, dass es mich vorwärts bringen kann. Hier passt Mensch und Chemie auch bislang sehr gut zusammen, was kein unerheblicher Aspekt ist. SHG besuche ich nach wie vor keine. Ich hab eine andere schöne Beschäftigung für die Schmuddeltage gefunden. Befasse mich mit DVD-Authoring und mache aus mehreren Musik-CDs schöne DVDs mit fettem Menü. Muss natürlich auch wieder alles perfekt sein. So mit Playlist und Zufallswiedergabe und optisch solls halt auch ein Hingucker sein. Da brauch ich schon ein paar Abende für ein gutes Ergebnis. Macht aber richtig Spaß.
danke Ruby. Ich will mal hoffen, dass dann auch wirklich alles so läuft, wie ich es mir vorstelle. In Kliniken fühle ich mich oft unwohl, zuhause ist halt doch schöner und Unterstützung brauche ich nunmal hier, wo ich wohne und arbeite und nicht in irgendeiner Einrichtung.
Wenn ich noch an meine Entlassung denke. Im Mai 2010 war ja meine LZT dann vorbei und dann finde mal den Einstieg in den Alltag und ins Berufsleben. Alles andere als einfach, insbesondere, wenn du alleine lebst und klarkommen musst. Ne, will ich nicht mehr.
Ein suchtkranker Freund von mir wurde am Sonntag abend vor die Tür gesetzt und ist dann zu mir gekommen. Jetzt wohnen wir gerade zu zweit in einer viel zu kleinen Wohnung. Er trinkt nicht mehr, hat aber leider einen Hang zum Spielen und da ist schon einiges an Geld den Bach runtergegangen, seine Familie hat natürlich darunter gelitten.
Glauben die denn tatsächlich, durch nen Rausschmiss wirds besser? Ich setze doch mit gesundem Menschenverstand niemanden Sonntag abends vor die Tür. Desweiteren sollte ich als Partner auch wissen, auf was ich mich einlasse, wenn ich mit einem Suchtkranken eine Beziehung führe. Wenns nicht klappt, kann ich über Trennung nachdenken und Überlegungen anstellen wie es weitergehen soll, aber doch nicht so ne heftige Reaktion. Manchmal glaube ich wirklich unsere Gesellschaft hat aufgehört zu denken.
Mir hat das wieder mal deutlich gemacht, dass es für mich besser ist alleine zu leben und so soll es auch bleiben. Mal sehen, ob wir bis zum WE eine Lösung finden.
Mich hats halt gedanklich auch wieder voll erwischt. Belastet mich ungemein, was hier so abgeht. Ist mir schon klar, warum viele tatsächlich irgendwann auf der Straße landen.
pass auf dich auf mein Lieber, kann verstehen dass du helfen willst aber mir wäre das in deiner Situation zu viel gewesen. Hatte damit zutun, mich um mich zu kümmern, zu mehr war ich kaum in der Lage. lg Ruby
Ich finde, dass die Familie richtig gehandelt hat. Es hat ihnen gereicht - und da haben sie die Konsequenz gezogen. Fertig. Warum sollen sie sich das antun. Welche Frechheit, jetzt der Familie, die sich nun wehrt die Verantwortung zu zu schieben.
um es mal therapeutisch korrekt auszudrücken, da bin ich wirklich ganz, aber auch sowas von ganz bei der Suse. Hat es den Kerl denn interessiert, wie seine Familie unter seiner Sucht leidet?. Hier stellt sich gar nicht die Frage, dass sie ihn rausgeschmissen haben, sondern eher "warum erst so spät?"
Und wie die Ruby schon schreibt, du solltest mal lieber auf dich achten. Diese Denke ist nämlich nicht nur typisch für Leute mit einem ausgeprägten Helfersyndrom, sondern auch speziell für Süchtige, die sich selbst auch gerne als Opfer widriger Umstände betrachten, allen gegenteiligen Statements zum Trotz
Mich hats halt gedanklich auch wieder voll erwischt. Belastet mich ungemein, was hier so abgeht. Ist mir schon klar, warum viele tatsächlich irgendwann auf der Straße landen.[/b]
warum?
dein freund ist doch garnicht auf der straße, du hast ihn doch heldenhaft gerettet und aufgenommen als seine böse familie ihm die tür wies.
wie können die auch nur, das ist wahrhaftig unverständlich, nicht nachvollziebahr und sowas von bitterböse egoistisch!
schließlich ist der arme mann krank und kann nichts dafür. seine angehörigen hätten ihn doch helfen müssen!
notfalls auch über ihre eigenen kräfte hinaus und das eigene wohlergehen der krankheit des armen bemitleidenswerten mannes unterortnen!
so gehört sich das
was tut das schon zur sache das am schluß alle auf der straße sitzen und die existenzen allen beteiligten ruiniert sind. so sind sie dann zumindest zusammen als familie unter gegangen.
und dann noch auf einen sonntag
wenn schon rausschmiss dann doch bitte so das es dem rauszuschmeißenden auch zeitlich in den kram passt!
und das alles obwohl der gute arme nicht mehr trinkt! sagt er
ich find es eicht richtig klasse von dir, das du deinem freund seine geschichte ohne wenn und aber glaubst ihn heldenhaft rettest und dich zu seinem neuen co machst, wärend seine familie schön warm im trockenen sitzen und bestimmt nicht mehr einen gedanken an ihr schwarzes schaf verschwenden. dennen geht es bestimmt grade super gut...
... wärend ihr zwei euch gemeinsam darüber aufregt und euch gegenseitig hoch schaukelt.
mensch newlife
du bist doch kein anfänger mehr
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ZitatGepostet von newlife ... Ist mir schon klar, warum viele tatsächlich irgendwann auf der Straße landen.[/b]
Wäre gut, wenn die, die auf der Straße landen, ihren eigenen Anteil an ihrem (Miss)geschick erkennen würden. Der Familie hat’s wohl – endlich! – gereicht.
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
hallo dirk, als ich so frisch abstinent war hätte ich ihn gebeten sich was anderes zu suchen. ich war keinen zentimeter bereit, meine abstinenz zu gefährden. heute würde ich ihn vermutlich bei mir pennen lassen. eine nacht. mit der bedingung, sich am nächsten tag was anderes zu suchen. jeder hat das recht auf zumind. ein pensionszimmer. muss man zum sozialamt gehen, seine polizeil. meldung vorlegen und bekommt i.d.r. ein zimmer zugeteilt. das ist nicht der renner und anspruch auf einzelunterkunft hat man auch nur unter best. bedingungen, aber es geht.
solch einem rausschmiss geht i.d.r. einiges vorraus. ich glaube nicht das er die möglichkeiten die er vorher hatte, vernünftig genutzt hat. es ist das gute recht der familie, sich zu schützen. auch an einem sonntag abend.
pass gut auf dich auf und verlier dich nicht zu sehr in den problemen deines freundes. damit tust du dir und ihm keinen gefallen. freundschaft heißt eben auch, ganz klare gesunde grenzen setzen.
liebe grüße uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
ZitatGepostet von newlife hätte ich ihn etwa draußen lassen sollen? Einige Anmerkungen von euch kommen gerade so bei mir an. Seit ihr denn nicht auch abhängig?
Ich war doch tatsächlich der Ansicht, hier wird man süchtiges Verhalten verstehen, sonst hätte ich bestimmt nicht darüber geschrieben.
Ich habe überhaupt nicht ausdrücken wollen, dass hier keine Konsequenzen angebracht wären. Aber eben keine menschenunwürdigen Konsequenzen.
Es liegt mir fern, über deinen Freund ein Urteil abzugeben und mutzumaßen, was in seiner Familie vorgefallen ist. Ich möchte nur soviel dazu sagen, dass ich ihn auch aufgenommen hätte und versucht hätte, gemeinsam eine Lösung für die Zukunft zu suchen. Es ist erschreckend, wie schnell jemand abgeurteilt wird.
meine Meinung lG Galini
Wer ein WOFÜR im Leben hat der kann fast jedes WIE ertragen....
ich glaube, Du redest Dir die Situation gerade schön - weil Du Dich in Wirklichkeit gerade genötigt siehst, etwas zu tun, was Du im Grunde gar nicht tun willst und bei dem Du Dich wenn Du ehrlich zu Dir bist unwohl fühlst. Moralischer Druck, unter dem Du gerade stehst. Ist gar nicht gut. Schwierige Situation. Aber mehr als eine weitere Nacht würde ich dem Freund nicht anbieten. Eigentlich sollte er feinfühlig genug sein, selbst zu wissen, dass er bei Dir gerade fehl am Platze ist. Pass auf Dich auf. Unter Druck geraten ist gar nicht gut in unserer Situation.
LG Vigeo
[ Editiert von Vigeo am 23.01.13 11:29 ]
Gehe Wege, die du noch nicht gegangen bist, damit du Spuren hinterlässt!