Ja, Rolf, schließe mich MT's Worten an. Außerdem haben immer die anderen die Probleme, die man selbst sofort lösen könnte, nur die eigenen, die sind halt unüberwindlich.
Vielleicht solltest du einfach mal anfangen, dir selbst verzeihen zu können. Ist nicht leicht, erleichtert aber ungemein
habe schon des öfteren hier von meiner Strategie der "Hennadäpperle" geschrieben - also Schrittsche für Schrittsche.
Wenn ich heute so zurückschaue, habe ich so ca. 2 - 3 Jahre gebraucht, bis ich einigermaßen Land gesehen habe, bis ich auch eine Veränderung zum Positiven gespürt habe. 25 Jahre Suff (bei mir) erledigen sich nicht so schnell; vor allem wenn der Suff u.a. eingesetzt wurde, um erhebliche Defizite zu überspielen.
Fazit: ich mach das Echoooo meiner Vorschreiber: hab Geduld mit Dir, söhn Dich mit Dir aus.
Gruß Viktor, der sich freut, daß seine Vorhersage bezgl. Deiner erwachten Liebe zu Deiner Tochter eingetroffen ist
ich habe heute abend mit einer alkoholikerin gesprochen, die HIER entzogen hat. normalerweise wird in der einzigen deutschschweizer suchtklink, dem "südhang", entzogen und nach 8 wochen wird man seinem schicksal überlassen. die zahl der rückfälle ist entsprechend hoch.
in der klinik in meiringen wird die behandlung ergänzt mit einer psychotherapie und behandlung der ev. auftretenden somatischen folgeerkrankungen, wie depris oder angsterkrankungen. der aufenthalt beträgt 6 monate. die psychotherapie wird ambulant fortgeführt. die rückfallquote der dort behandelten ist deutlich geringer.
wird von der allgemeinen krankenkasse übernommen.
wieso sagt einem denn sowas niemand wenn man zum hausarzt oder zur suchtberatung geht. ist das in d auch so dass die ärzte da nicht über alle möglichkeiten bescheid wissen?
Moin Polar Rolf, ich kann mich da den anderen nur anschließen. Geduld und stück für stück. Ich empfinde mich als recht was souverän, trotzdem habe ich gerade eine gut sechswöchige, von heftigen rückenschmerzen begleitete, seelische schieflage hinter mir. Die dauer liegt schlicht an meiner eigenen betriebsblindheit. Die ist eh mein größter widersacher und darum bin ich auch dankbar, gelernt zu haben mir hilfe und unterstützung zu holen. Ich habe mal wieder jede menge gelernt, u.a. auch nachsichtiger mit mir zu sein und nicht immer die starke geben zu müssen. Und das ich selbst eine große grenzverletzerin in eigener sache bin. Scheint meine lebenslektion zu sein. Ich weiß heute schon, dass ich wieder in diese lage kommen werde, nur erkenne ich es heute schneller. Ist doch auch schon was. Wichtig finde ich für mich konsequent am ball zu bleiben. Ob andere souveräner sind als du, wer kann das wissen und vor allem, was nützt dir das? Ich für mich denke, wichtig ist mir mein eigenes tempo zuzugestehen. Andere sind mir dabei als messlatte recht was egal. Ist ja eh alles nicht messbar, wie auch. Schlecht ist doch auch nicht messbar Rolf. Was ich schlecht finde kann doch wer anders ganz toll finden. Alles auch eine frage des blickwinkels.
Ich wünsch dir weiterhin gutes entwirren Lieben gruss Esther
Zitatwieso sagt einem denn sowas niemand wenn man zum hausarzt oder zur suchtberatung geht. ist das in d auch so dass die ärzte da nicht über alle möglichkeiten bescheid wissen?
Ja! Tipps über Therapiemöglichkeiten bekam ich in SHG's von anderen, die diese Therapie schon gemacht haben.
Also ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen. Mir fiel irgendwann mal auf, dass ich in der Lage war, allen anderen so ziemlich alles zu verzeihen, nur mir nichts! Gar nichts.
Ich denke heute, irgendwie habe ich entweder die richtige Perspektive verloren (oder nie gehabt), die es mir ermöglichte, meine ganze Persönlichkeit zu betrachten. Meine sogenannten "schlechten" Seiten sah ich sofort, nach den guten musste ich immer lange suchen, wenn ich überhaupt in der Lage war, was gutes zu finden. Aber sie waren da.
Die Perspektive habe ich langsam mit viel Geduld und Hilfe verändert. Jetzt bin ich in der Lage, mich als ganzes zu betrachten. Natürlich habe ich immer noch "schlechte" Seiten! Bin doch kein ganz neuer Mensch geworden! Nur durch die neue Perspektive hat sich ein neues Bild ergeben. Ich erkenne die Waage. Es ist normal, ein Mensch hat eben gute und schlechte Seiten. Die Welt und der Mensch ist dual aufgebaut.
Für mich funktionierte das nur, als ich mein inneres Kind annahm und mich bewusst auf sie einließ. Das hat ja auch eine Zeit gedauert.
Wenn ich gar nicht mehr weiter weiß, wechsel ich nochmals die Perspektive. Ich stelle mir vor, ich wäre ein Person, die ich über alles liebe. Mein jüngster Sohn vielleicht. Den liebe ich ganz selbstverständlich auch mit seinen nicht guten Seiten! Mit ihm habe ich auch Geduld, bin verständnisvoll, doch trotzdem setze ich ihm Grenzen. Auch wenn er manchmal unwahrscheinlich viel Bockmist macht, verzeihen kann ich ihm immer, wenn auch nicht sofort. Und so versuche ich dann auch mit meinem inneren Kind umzugehen, also mit mir. Das schöne ist, es funktioniert. Noch immer nicht so automatisch, wie ich es gern hätte, doch es geht immer besser und ich lerne ja erst ein paar Monate.
Lügen! Ach Du liebe Güte. Was war ich zum Anfang meiner Trockenheit ehrlich. War auch richtig so. Doch mal eine Notlüge? Ist doch nicht schlimm, machen doch alle so. Liegt doch auch immer an dem, der belogen wird. Ich sag mir immer, wer die Wahrheit nicht verstehen kann/will, muss auch damit rechnen belogen zu werden. So eine Denke hätte ich mir früher niemals verziehen!
Geduld mit sich und ohne Strenge. Verständnis- und liebevoll zu sich selbst zu sein. Das ist glaube ich das Geheimnis. Für mich ist das etwas ganz neues. Kam mir früher niemals in den Sinn, so mit mir umzugehen. Ging ja auch nicht, mit schlechten Menschen will man doch eigentlich gar nichts zu tun haben.
Ich verstehe diesen Umgang mit mir selbst, als auf mich aufzupassen, für mich zu sorgen. Wie für ein Kind, dass man über alles liebt und das noch lernen muss und etwas sehr wertvolles ist.
Ich sollte es etwas wertvolles sein? Das wusste ich früher nicht. Hat mir zuvor niemand das Gefühl gegeben. Ist aber auch wirklich nicht meine Schuld.
ZitatGepostet von Lotte01 Die Welt und der Mensch ist dual aufgebaut.
seh ich nicht so. Der Mensch und seine Eigenschaften sind nicht nur schwarz oder weiss.
Es ist ja grade die Fähigkeit, Zwischentöne wahrzunehmen, die einen sensibel für die "ganze Wirklichkeit" macht.
"Ganz oder gar nicht" trifft zwar auf den Alkoholkonsum bei Alkoholikern zu, ist aber ansonsten ein zu vereinfachendes Bild der Wirklichkeit und auch des Menschen.
Es gibt ne Menge Dinge und auch persönliche Eigenschaften, die kannst Du aus mindestens 20 verschiedenen Perspektiven betrachten, bzw. die Übergänge zwischen gut und schlecht, zwischen hell und dunkel, zwischen nützlich und schädlich sind fliessend.
Bei vielen Dingen ist es nicht mal eindeutig. Was vordergründig schadet, kann an ganz anderer Stelle nützlich sein, und andersrum, oder völlig unvorhersehbare Wirkungen zeigen.
Und weil Du nicht hellsehen kannst, aber trotzdem Entscheidungen auf unvollständiger Datenbasis fällen musst, also nie, auf die Zukunft bezogen, wirklich wissen kannst, was nun richtig ist, kannst Du nur von Fall zu Fall nach bestem Wissen entscheiden, aber sich nachträglich als Fehler heraustellende Handlungen nicht völlig ausschliessen.
ZitatDer Mensch und seine Eigenschaften sind nicht nur schwarz oder weiss.
Na wäre ja furchtbar wenn es so wäre!
Natürlich sind da eine Menge Zwischentöne zwischen schlecht und gut.
Beispiel könnte auch sein, hell und dunkel. Da passiert natürlich eine Menge bis die absolute Dunkelheit vom hellsten Punkt aus erreicht wird.
Ist doch logisch und jedem bekannt. Trotzdem existieren die extremen Gegensätze hell und dunkel, die u.a. den Rhytmus des Lebens auf dieser Welt bestimmen, wenn man so will.
ZitatUnd weil Du nicht hellsehen kannst, aber trotzdem Entscheidungen auf unvollständiger Datenbasis fällen musst, also nie, auf die Zukunft bezogen, wirklich wissen kannst, was nun richtig ist, kannst Du nur von Fall zu Fall nach bestem Wissen entscheiden, aber sich nachträglich als Fehler heraustellende Handlungen nicht völlig ausschliessen.
Sehr gut ausgedrückt finde ich. Anders ist es auch gar nicht möglich.
ZitatGepostet von Lotte01 Trotzdem existieren die extremen Gegensätze hell und dunkel, die u.a. den Rhytmus des Lebens auf dieser Welt bestimmen, wenn man so will.
und was ist, wenn man nicht so will?
Es ist ja nicht nur ein Rhythmus, sondern viele Rhythmen, die sich überlagern - Tag/Nacht, Jahresgang, und so weiter. Im einen Rhytmus bist du grad am Tiefpunkt während drei andere irgendwo dazwischen sind und in der Summe bist Du irgendwo.
Selbst bei einem einzigen Rhythmus - um grad mal beispielhaft vom Jahr zu reden, das wird nicht nur vom hellsten und vom dunkelsten Tag bestimmt. Sondern von jedem andern Tag auch, und die SUMME macht das Jahr.
Wir könnten das ausbauen, die Tag/Nacht-Unterschiede variieren je nach Breitengrad, und an den hellsten und dunkelsten Punkten des Universums ist gar kein Leben möglich.
Letztlich bleibt, daß Veränderungen das einzig konstante sind, aber welche der unendlich vielen Möglichkeiten nun die nächste sein wird, ist offen.
bei mir ist die welt mit allem drumherum schon noch viel schwarz + weiss, obwohl ich natürlich weiss dass sie das nicht ist. wie schon mal gesagt, kann ich aber diese vielfachen schattierungen und facetten nur mit sehr viel kraftaufwand wahrnehmen und erleben.und wenn, eigentlich nur die schönen, die ich differenzieren kann. die negativen beschränken sich ja auf mich und ich fühle mich bei etwas negativem dafür selbst verantwortlich und somit schlecht. ich habe heute fast die halbe nacht dadran rumgehirnt und ein wenig versucht licht ins dunkel meines funktionierens zu bringen. irgendwie mach ich bei einem konflikt oder einer verletzung den fehler dass ich statt zu überlegen ob ich denn wirklich was falsch gemacht habe, was diesen konflikt oder verletzung rechtfertigt, eben sofort alles von vorneherein auf mich nehme. die logische schlussfolgerung ist dann dass ich mich sofort "schlecht" fühle. und mich dann natürlich auch diesem klischee entsprechend verhalte.
das kann jetzt irgendwie davon kommen dass ich ja während der sauferei ja immer allem und jedem die schuld gegeben habe und selber ja immer nur das opfer der umstände war. und jetzt eben irgendwie unbewusst das ins gegenteil drehe. so wie als wiedergutmachung für meine saufzeit. ich weiss es nicht.
aber wenn es so wär ist ja das totaler schwachsinn.
ich bin nicht nachtragend, das ist ja eigentlich eine gute eigenschaft, verwirrt mich aber insofern dass es ja eine logische schlussfolgerung ist, wenn man den fehler bei sich sieht, kann man ja eigentlich auf niemand böse sein. diese eigenschaft habe ich erst seit ich nicht mehr trinke. während meiner saufzeit habe ich mich in rachegedanken und so weiter gesuhlt, und je völler die lampe, desto süsser die rache.
ich habe im ersten jahr meiner trockenheit sehr viel aufarbeiten können, auch mit meinen exen, wir können einander grüssen auf der strasse, miteinander sprechen, kaffee trinken.
als ich getrunken habe, war sowas nicht möglich, stumpfer hass, kein wort sprechen, das war eigentlich damals nur alls mit alkohol zu ertragen.
anders beim arbeiten, war ich doch jahrelang ein problemlöser in der digitalen reprographie, mit 12-14h arbeitstagen, manchmal 7 tage die woche, hatte nächtelang printverfahren entwickelt, aus x 100seitigen excel-tabellen ganz passable broschüren hergestellt, uralte pläne digitalisiert,linux-serverleins eingerichtet, um den kunden damals den austausch zwischen apple und windowsdateien zu ermöglich, und und und alles unter alkoholeinfluss. eigentlich war das aber auch nur die fehlende eigenschaft, mich abgrenzen zu können. es entwickelte sich da heraus ein krankhafter ehrgeiz, alles was da an digitalen print- und scanproblemen anfiel, auch lösen zu können. um mich ja nicht mit mir und meinem umfeld auseinander zusetzen. ich lebte dann vom erfolgserlebnis, aber nicht von meinem sondern von dem dank und der anerkennung der kunden. und belohnte mich mit dem "verdienten" alkohol. der alkohol gab mir lange, lange zeit eine kreativität, halt, nahm den stress. die arbeit nahm mir lange, lange zeit die verantwortung ab, mich um meine gefühlswelt zu kümmern, bis dann der absturz kam und ich aufhörte zu trinken. ab diesem moment stresste mich meine arbeit, ich wurde weniger umgänglich, grantig zu meinen kunden, was dann schliesslich zu meinem zusammenbruch im frühling führte. offenbarte mir das ganze tohuwabohu das ich da angerichtet habe. ich war seither nicht mehr in der lage zu arbeiten. bin überfordert wenn ich mehr als 2 3 dinge gleichzeitig tun muss, obwohl es mir eigentlich schon subjektiv besser geht.
das alles ist natürlich auch nicht gerade förderlich in mir was gutes zu sehen.
aber gleichwohl kann ich neben dem ganzen scheiss meine tochter zum lachen bringen. ist doch wenigsten ein guter anfang.
ich bin dem board da übrigens sehr dankbar dass ich hier meinen mülleimer ausleeren darf.
Ich halte die innersten Ängste und Nöte, sowie die Probleme eines Menschen nicht für Müll, sondern für ernstzunehmende Gedanken, von denen ich auch oft eine Menge lerne.
Zitatich bin dem board da übrigens sehr dankbar dass ich hier meinen mülleimer ausleeren darf.
unabhängig davon, dass ich mich gar nicht entsinnen kann, um Erlaubnis gefragt worden zu sein, finde ich es gut, dass du mich auch mal in diese Tiefen blicken läßt. Zeigt es mir doch, wie schmal der Grat zwischen scheinbar gesund und ernstlich krank ist. Außerdem haste die Kleine schon gut hingekriegt. Sogar der Haarschnit ist ganz der Vater
Zitatdas kann jetzt irgendwie davon kommen dass ich ja während der sauferei ja immer allem und jedem die schuld gegeben habe und selber ja immer nur das opfer der umstände war.
Könnte aber auch sein, daß Du das Saufen angefangen hast, weil Du schon immer so streng mit Dir warst? Beim Saufen durftest Du auch mal Arschloch sein, mal Fünfe grad sein lassen.
Wenn ich Dich so lese, auch den Workaholicer-Ansatz, dann fällt mir auf, daß an Dir ja ein Pracht-Co verloren gegangen ist.
Dieses Heischen nach Anerkennung und das Gefühl den eigenen Wert nur über Leistung definieren zu können, war ja bei mir auch jahrelang sehr ausgeprägt.
Wer oder was hat Dir eingeprägt, daß Du nur was wert bist, wenn Du funktionierst?
Weiß nicht, ob Du da schon mal was drüber geschrieben hast, ob Du auch als Angehöriger Alkoholbetroffen bist/warst?
ZitatBeim Saufen durftest Du auch mal Arschloch sein, mal Fünfe grad sein lassen.
nein du lissy, da haben wir grad gestern abend drüber gesprochen, beim saufen war ich cool, frei, die welt gehörte mir. arschlöcher das waren die andern, die spiesser, fällt mir grad auf, solche die den film "kramer versus kramer anschauten, weinten und gut fanden, fand ich blöd, doof, sich da mit so gefühlsscheiss zu belabern, ja gehts noch. ein arschloch war ich für mich wenn ich da manchmal im geheimen rumflennte. (ich habe damals den film nicht gesehen, wusste also noch nicht einmal wovon ich sprach, ich hab den etwa vor 2-3 jahren das erste mal gesehen.)
zu dieser zeit wollte ich unperfekt sein, wollte dem druck der eltern, die ja nie mit irgendwas zufrieden waren eben meinen druck entgegensetzen.
ZitatWer oder was hat Dir eingeprägt, daß Du nur was wert bist, wenn Du funktionierst?
Weiß nicht, ob Du da schon mal was drüber geschrieben hast, ob Du auch als Angehöriger Alkoholbetroffen bist/warst?
ich denke das kommt schon von meinen eltern, dieses ewige nie genügen, dass eine gute leistung immer noch besser zu machen wäre. vom "standardweg" abweichen, eigene ideen durchsetzen wurde weniger gut honoriert. das hat mich wohl alles mehr geprägt als ich das wahrhaben will.
ich habe mir heute nacht in dieser beziehung auch folgendes überlegt wegen der co-abhängigkeit. ich fand ja meine eltern öde und langweilig als kind, es gab so viele vorschriften usw. bei meinen freunden liess ich das aber nie raus, "scheisseltern usw. die machen mir mein leben zur hölle," sondern nahm si immer in schutz und entschuldigte ihr verhalten vor den andern. da ich sie ja liebte, waren ja trotz allem meine eltern. ist ja co-abhängigkeit pur. bis ich dann mit 19 die nase voll hatte und meinen eigenen weg ging. ich hatte da wenig bis keinen kontakt mit meinen eltern(vater) für 3- 4 jahre. da ich mit meinem rumgereise, "hippiegehabe" etc. nicht so ins bild passte vom wunschsohn. eben keine feste karrierestelle, sondern mal eine strandbar in thailand, mal eine hafenkneipe in griechenland, alles immer an der grenze zur illegalität oder drüber. meine erste "richtige" arbeitsstelle an der ich es für 7jahre aushielt und auch lange zeit richtig "freude" dran hatte, ist die jetzige, und an der habe ich mich ein wenig überarbeitet. sonst habe ich eben boote überführt nach jugosien und tunesien, oder lkw rumgefahren oder meine altersvorsorge in 5 us-yellowcabs investiert und leider auch ans bein gestrichen( wegen der sauferei u.a.) war ja auch nie schlimm, der alk hatte mir da lange zeit absolut geholfen, mich ja nicht mal mit mir auseinander zusetzen.
ich denke da viel in letzter zeit, dass es ja um so vieles einfacher wär, einfach weiterzusaufen bis man nur noch die hirnzellen hat die man zum atmen braucht und dann aufhört und die letzten 2 wochen die man dann noch lebt, sich erfreut an den blumen im spitalgarten. aber dummerweise hatte ich die idee, aufzuhören wenn meine birne noch funktioniert, gibt halt ein wenig mehr aufwand. und ich muss mich noch ertragen lernen, statt blumen schauen.
das teuflische am alkohol finde ich dass er lange zeit das gefühl vorgaukelt alles im griff zu haben, dass man die denke so subtil ändert, dass man es nicht mal merkt. es aber dann plötzlich auf einen schlag ziemlich schnell bachab geht und man dann beim aufhören, die ganze verfluchte scheisse mitten ins gesicht kriegt und der lappen zum abwischen zu klein ist.
....und ich habe heute doch mal wieder was gemacht an meinem boot, das erste mal seit august.
zwar nicht der rede wert, aber immerhin. traktor gemietet, das ganze gespann umgestellt, alles tutto solo, ohne hilfe. sowie für nächsten montag eine schuttmulde bestellt, damit ich endlich mal die ausgeschlachteten innereien entsorgen kann.
ein ganz kleines schrittchen, aber wenigstens vorwärts.