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Saufnix  
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 Selbsthilfe und Gruppengespräche
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RdTina Offline




Beiträge: 4.304

03.11.2006 07:00
#256 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

Moin Moin zusammen,
Auch für mich war es sehr wichtig zu ergründen WARUM ich bin wie ich bin und warum ich nicht gelernt habe, meinen Problemen etwas anderes entgegenzusetzen als Alkohol. Dazu bedurfte es ebenfalls einer "Reise in die Vergangenheit". Aber dabei ging es nicht um irgendwelche "offenen Rechnungen", Schuldzuweisungen oder ein Infragestellen meiner ganzen Person. Es ging lediglich ums Verstehen und Aussöhnen mit bestimmten Situationen meines Lebens und den damit verbundenen Personen, MICH eingeschlossen. Das hat mir sehr geholfen beim Entwickeln neuer Strategien, meinen Problemen oder Konfliktsituationen etwas anderes entgegensetzen zu können als sie wegzusaufen.
Dieses Beschäftigen mit meiner "Geschichte" hat mir sehr geholfen. Ich fand den Mut einige Dinge zu ändern und die Gelassenheit andere Dinge einfach da stehen zu lassen, wo sie sind, nämlich in der Vergangenheit.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag
Tina


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

03.11.2006 08:33
#257 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

Hallo Ihrs,

ich greife mal das auf, was Tina oben schreibt:
...Dieses Beschäftigen mit meiner "Geschichte" hat mir sehr geholfen.

Nach Trockenlegung und Therapie beim Einrichten im ungewohnten trockenen Leben war es mir wichtig herauszufinden, wer ich eigentlich war, bevor ich das Saufen anfing. Ich hatte mit 48 Jahren keine Ahnung mehr, wer der Viktor mit 20 war. Es ging mir bei der Bestandsaufnahme (erst Gesprächstherapie, dann 1 Woche Naikan) nicht darum, Leichen auszubuddeln, noch darum, herauszufinden, welch verhinderter Schoass in der Kindheit letzendlich für mein Saufen verantwortlich war. Dabei fand ich dann einige Baustellen, die durch meine Sauferei die Jahre über unbearbeitet blieben. Die ging ich nach und nach an mit dem Ergebnis, daß ich in manchen Dingen erst mit 55 Jahren erwachsen wurde.

Grundlegend kann und will ich mich nicht mehr ändern. Es wäre fatal für mich, jetzt in frühkindlicher Prägung und all so was rumzumachen. Ich bin der, der ich bin mit meiner Geschichte (einschließlich meiner Suchtstruktur) und ich fühle mich wohl damit. Wichtig ist, daß ich gelernt habe, Verantwortung für mich zu übernehmen; nicht Gott/Göttin, nicht die Eltern, nicht die pöse Gesellschaft ist verantwortlich für mein Wohlbefinden, sondern ich
So ist es meine Entscheidung, was ich aus der Vergangenheit hochhole zum aufarbeiten und was ich zuwachsen und überwuchern lasse.

Wie ich schon mal schrieb: trocken mache ich heute trotz, vielleicht sogar wegen meiner Defizite Dinge, die ich mir im Suff nicht mal träumen konnte.

Gruß
Viktor


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

03.11.2006 10:03
#258 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

hallo Tina,
"Aber dabei ging es nicht um irgendwelche "offenen Rechnungen", Schuldzuweisungen oder ein Infragestellen meiner ganzen Person. Es ging lediglich ums Verstehen und Aussöhnen mit bestimmten Situationen meines Lebens und den damit verbundenen Personen, MICH eingeschlossen. Das hat mir sehr geholfen beim Entwickeln . . ."
// Akurat so sehe ich das auch. Selbst wenn ich alle früheren Umstände begreifen könnte (die zur Trunksucht geführt hatten) könnte ich hinterher bestenfalls "aha" sagen, "so war das also". Das Gegenteil wäre für mich die Einstellung 'es kann ja nicht sein, dass gerade ich eine Fehlentwicklung genommen hatte. Oh oh nein, ich doch nicht'.
Da finde ich minitigers 'intuitives Verstehen' (huhu minitiger:hallo1 weitaus realistischer bzw. realistisch. Gruß Max


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

03.11.2006 10:08
#259 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

hallo Victor,
"Es wäre fatal für mich, jetzt in frühkindlicher Prägung und all so was rumzumachen"
// 1. sind alle schon weggestorben, die mir gewissenhaft Auskunft geben könnten, 2. würden sie dieses gar nicht unbedingt tun wollen, 3. hatten wir auch so begriffen, dass wir mit unseren nicht ausreichenden Grundlagen für's Leben infolge falscher Dimensionierung, oder stets Unterordnung unter die Mutter oder oder . . gar nicht recht geradeaus hätten kommen können.
Und daher machen wir es jetzt anders, also auf eigenen Füßen, egal wie unsicher nach außen, aber sicher nach innen weil von mir für mich selber. Grüßle Max


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

03.11.2006 11:05
#260 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

Huhu Max,

Zitat
Es wäre fatal für mich, jetzt in frühkindlicher Prägung und all so was rumzumachen"
// 1. sind alle schon weggestorben, die mir gewissenhaft Auskunft geben könnten, 2. würden sie dieses gar nicht unbedingt tun wollen, 3. hatten wir auch so begriffen, dass wir mit unseren nicht ausreichenden Grundlagen für's Leben infolge falscher Dimensionierung, oder stets Unterordnung unter die Mutter oder oder . . gar nicht recht geradeaus hätten kommen können.



Das wäre auch fatal, wenn ich meine Herkunftsfamilie um Auskunft bitten müsste, mich mit denen Auseinandersetzen sollte, wo sie doch immer nur alles "richtig" machen. Das ist wohl niemandem zuzumuten und wäre auch absolut nicht hilfreich, sondern belastend und schädlich. Denn in einem solchen Fall ginge es unweigerlich um Schuld und wer hat Recht - und zwar von deren Seite aus, denn sie sind es, die nicht über ihren Tellerrand schauen konnten und beispielsweise unschuldige Bedürfnisse oder Wünsche eines Kindes unterdrückten, ignorierten und bestraften, weil sie es als Bedrohung für ihr Leben sahen oder störend, falsch, lästig fanden.
Ich denke sogar, dass mein Anspruch (wo immer ich den auch her habe), dass man Verzeihen, Verstehen und Probleme lösen muss, dass man ein friedliches Miteinander in der Familie finden muss, mir viele Jahre lang, den Blick auf meine Gefühle und meine Verletztheit absolut versperrt hat. Denn bei jedem Versuch Frieden zu schaffen, habe ich mich und meine Verletztheit selbst wieder in den Würgegriff genommen, meine Wut über die Ungerechtigkeit mundtot gemacht...

Deshalb möchte ich dazu schreiben, dass eine Aufarbeitung (die ich nur für notwendig halte, wenn es jemand selbst für notwendig hält ) bedeutet, nachzufühlen, wie man sich als Kind gefühlt hat und das wahrzunehmen quasi sich selbst recht zu geben, anzuerkennen, dass die eigenen Gefühle und Reaktionen eben angemessen waren. Das ist ein Schritt aus dem eigenen Bestrafungs- und Anpassungsmuster, welches manche Menschen von ihren Eltern einfach übernommen haben, da ihnen ja jahrzehntelang eingehämmert wurde, das sie falsch sind. Das kann sehr prägend und sehr schuldbesetzt gewesen sein, so das man intuitiv immer noch so handelt und sich nicht erklären kann, warum man sich (selbst) im heutigen Leben immer noch massiv schädigt und selbst bestraft, sich alles verbaut, was man eigentlich möchte.

Es ist eigentlich nichts weiter, auf das einsame, gequälte Kind zu schauen (was sehr unangenehm sein kann), auf seine Verzweiflung und seine Angst und heute als Erwachsener zu realisieren, dass es beispielsweise schlimm und ungerecht war und so Verständnis für sich selbst und sein Handeln zu entwickeln, so das man aufhört zu zweifeln, ob man es "richtig" macht. Man kann sich durch solche einen Blick zurück auf sich!, ermöglichen, dass man sich selbst versteht, annimmt und in Ordung findet - so wie es eigentlich Eltern tun sollten.Das ist aber unabhängig von Eltern, es geht da nur um sich selbst bei diesem Blick - sonst nichts.

Ich kann mir auch vorstellen, dass manche Menschen diese Entwicklung ohne Therapeuten machen, wenn andere akzeptierende Gegenüber haben, an denen sie sich ein Stück weit erkennen können, wenn sie lernen auszuhalten, nachzufragen, sich nicht zu verurteilen...etc.

Nur, eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit heißt NIEMALS, dass ich mich mit der Sicht meiner Herkunftsfamilie auseinandersetzen muss. Dieser Sicht war ich schließlich mein ganzes Leben lang ausgesetzt..und sie war in meinem Fall sehr demütigend und zerstörerisch - genau von da wende ich meinen Blick weg, endlich auf mich.

Das ist mein Verständnis von Therapie, die sich mit "frühkindlicher" Prägung auseinandersetzt.

Liebe Grüße
Gaby


polar Offline




Beiträge: 5.749

03.11.2006 11:49
#261 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

das schlagwort "frühkindliche prägung" bedeutet für mich nicht dass ich meine eltern um auskunft fragen muss warum ich so oder so reagiere.
ich gehe mal davon aus dass meine eltern, oder eltern überhaupt, eigentlich nur das beste tun aus ihrer sicht, oder das beste was sie zu tun imstande sind, für ihr kind wollen.
darum geht es mir ja auch nicht um irgendwelche schuldzuweisungen, weil mir das nichts bringt, sondern ich will für mich erkennen und verstehen warum ich in den oder den situationen so oder so reagiere.
da muss ich halt ein wenig graben, da geht es um MEINE wahrnehmung wie ich mein ganzes leben mein umfeld wahrgenommen habe. meine mitmenschen haben das aus ihrer sicht ganz anders erlebt.
und wenn mir mal bewusst ist dass es,wenn es schon verschiedene betrachtungsweisen gibt, eben auch verschiedene wege gibt, mit der situation umzugehen.
nur so kann ich meiner meinung nach eben so festgefahrene verhaltensmuster ändern.
ich habe ja unter anderm auch gesoffen weil ich mit meinem damaligen verhalten eben nicht klar kam. wenn ich heute ohne krücke genaugleich weiterlebe, dann stört mich ja permanent etwas an mir. ist ja der blanke horror.
also muss ich eine art gleichgewicht in mir selber schaffen und mich selber im lebensmeer als fels in der brandung hinstellen.
ich muss mir blindlings vertrauen können und meine entscheidungen, sind sie mal gefällt, als richtig ansehen.

ich persönlich schaffe das nicht ohne psychotherapeutische hilfe, erachte es aber für mich als wichtig zu wissen, was und welche erlebnisse mich denn geprägt haben. dass das auch sehr aufwühlend und auch schmerzhaft ist macht das nicht gerade leicht.

ich bin aber sicher dass mich das schlussendlich zu einem menschen reifen lässt, der wieder unbeschwert spass, fun, freude haben kann, der aber auch mit unliebsamen situationen souverän umgehen wird.

hoff ich wenigstens mal so.

lG

rolf


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

03.11.2006 12:53
#262 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

hallo Gaby,
da sind wir 100 % einer Meinung. (Freut mich!)
Die Eltern sind die eine Seite, ich bin die andere Seite, und Punkt. Gleiche Ebene, daher Gespräch/ Austausch möglich, der zu kreativem Leben führt. Oder die Eltern sind despotisch, dann ginge nur eine vorherige Trennung, damit ich wenigstens selbständig sein kann. Und dann ist ja meistens Zoff, leider.
Aber wir selber, auf eigenen Füßen, sind doch gar nicht so schlecht?! Max
P.S.: ich denke auch, dass das ándere Extrem Leute sind, denen sowieso alles zuflog, zustand usw. und die daher grundsätzlich an einer Mindesteinsichtigkeit zu knabbern haben.


felidaela Offline




Beiträge: 796

03.11.2006 13:09
#263 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

Hi,

ich bin ja auch eine von denen, die es immer ganz genau wissen wollte. Rückblickend stelle ich aber fest, dass die Antwort eine ganz einfache ist:

Meine Mutter und meine Schwester haben immerzu mit Fingern auf mich gezeigt und sich amüsiert. Das tat weh, konnte ich so aber nicht denken oder verstehen. Habe den Kopf eingezogen, was zur Folge hatte, dass alle anderen mich so sahen wie ich mich selber sah. Daraus resultierten verschiedene Erlebnisse, weil ich eben Dinge angezogen habe, die mir mit hocherhobenem Haupt nicht passiert wären. So gab eins das andere. Ein Kreislauf. Und weil so keiner laben kann, kippte das irgendwann, ich verdrängte die Gefühle und trank, baute mir ein "falsches" Selbstbewusstsein auf. Trinken war ein Überlebensversuch.

Also habe ich mit Trockenwerdung bei der Pubertät angesetzt und es geht nun voran, weil ich automatisch andere Stratgien entwickelt habe, um leben zu können. Das ging erst, nachdem mir absolut klar wurde (Kapitulation), dass mir der Alk dabei nicht helfen kann.

Bei dir, Polar, klingt das immer so, als wenn du erst mal klar Schiff machen willst, um danach mit dem Leben zu beginnen.

Ich erlebe das als einen parallelen Prozess und vertraue dem jetzt. Genesen werde ich ein Leben lang. Und ich finde es überhaupt nicht verwerflich, mir dabei Unterstützung zukommen zu lassen, ob mit Therapie, Medis, mit Gesprächen .. Erlebenissen, die ich heute aber bewusst aufnehme und dadurch viel besser begreife, worum es eigentlich geht. Also nicht mehr Augen zu und durch, sondern hier und da ein Versuch des Genießens.

Diese Hilfe brauche ich, da bin ich mir ganz sicher, denn die Gefühle, die mir damals "eingeplanzt" wurden, sind sehr wohl noch da, ich kann sie nicht "wegverhalten" oder abschalten.
Aber ich fühle mich schon freier und mache täglich bessere Erfahrungen, die ganz, ganz langsam Vertrauen in andere Menschen schaffen. Denn das scheint mein Grundproblem zu sein, dass mir dieses Vertrauen fehlt.


Lotte01 Offline




Beiträge: 514

03.11.2006 14:04
#264 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

Hallo Polar,

ich habe selten so viele "ich muss..." gelesen.

Es gab eine Zeit, da habe ich auch immer gedacht, ich muss erstmal das machen, das aufarbeiten, das erlernen usw. und dann darf auch ich glücklich und zufrieden einfach nur leben.

Aber tatsächlich funktioniert beides gleichzeitig. Man darf leben und sich dabei wunderbar weiterenwickeln, neues lernen, neue Strategien entwickeln, sich selbst neu kennenlernen.

Ich darf leben hier und jetzt, denn wer weiß, ob ich morgen nicht schon tod bin. Ich darf es und mache es einfach.

Zitat
Ich gehe mal davon aus dass meine eltern, oder eltern überhaupt, eigentlich nur das beste tun aus ihrer sicht, oder das beste was sie zu tun imstande sind, für ihr kind wollen.



Ich gehe nicht mehr davon aus. Es ist eine Tatsache, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder nicht lieben, nicht das Beste für sie wollen, sie ihre Kinder einfach nur als Belastung sehen. Das sagen sie nicht immer so offen, weil soetwas tut man ja nicht. Die Kindern spüren es aber mitunter sehr genau und selbst als Erwachsene versuchen sie sich selbst so weit zu verbiegen, um dann vielleicht irgendwann doch noch von ihren Eltern die Liebe zu bekommen, die ihnen als Kind verwehrt wurde.

Während meiner Therapie wurde mir bewußt, dass ich genau solche Eltern hatte. Aber das ist meine Geschichte und hat nichts mit Dir zu tun.

Ich finde, der schlimmste Druck ist der, den man sich selbst macht.


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

03.11.2006 14:25
#265 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

Hi Feli,

das gefällt mir, was Du schreibst.

...Also habe ich mit Trockenwerdung bei der Pubertät angesetzt und es geht nun voran, weil ich automatisch andere Stratgien entwickelt habe, um leben zu können.

Das sich erst mal auf den Weg und gleichzeitig Bestandsaufnahme machen habe ich auch recht positiv erlebt. Auch wenn ich anfangs nur Hennadäpperle für Hennadäpperle voran kam, habe ich daraus Kraft gewonnen, das kleine "Viktörle" in mir, das entweder total verschreckt war oder getobt hat, in den Arm zu nehmen, anzunehmen und (er)wachsen zu lassen. Mir war klar, daß ich nicht mehr einem Traumbild hinterherjagen darf, sondern mich anzunehmen mit all den Problematiken und endlich erwachsen zu werden, endlich Verantwortung für mich zu übernehmen. Jahrelang habe ich gehadert, hätten meine Eltern nicht..., wäre ich woanders aufgewachsen, warum bin ich so kirchlich erzogen worden und und.... In der Woche Naikan habe ich mein Leben in Beziehung zu meinen Bezugsperonen angeschaut und dabei meine positiven, wie negativen Anteile daran untersucht. Das hat mich frei gemacht von all den (An)klagen gegenüber Eltern + Erzieher und damit frei gemacht für ein Weiterkommen.

Abgeschlossen ist der Prozeß - wie bei jedem Menschen - erst auf dem Totenschragen. Bis dahin bleibt es für mich spannend, es gibt für mich ständig neue Facetten an mir zu entdecken

Spannender Thread das - bringt mir mal wieder dankbar in Erinnerung, was mir die Trockenheit beschert hat. Sucht, nicht Krankheit sondern Chance.

Viktor


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

03.11.2006 14:32
#266 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

Zitat
Es ging lediglich ums Verstehen und Aussöhnen mit bestimmten Situationen meines Lebens und den damit verbundenen Personen, MICH eingeschlossen. Das hat mir sehr geholfen beim Entwickeln neuer Strategien, meinen Problemen oder Konfliktsituationen etwas anderes entgegensetzen zu können als sie wegzusaufen.



Hallo !

Das was Tina und Hermine schrieben, trifft so genau das, wie ich das auch für mich sehe.

Interessant fand ich bei mir noch, warum reagiere ich auf bestimmte Situationen so und so, bzw. was macht das mit mir ?
Warum läßt mich das so ohnmächtig fühlen - mit dem Wunsch danach zu trinken ?
( Bei mir drehte sich das ja hauptsächlich um die Mutter/Tochter Beziehung).
Da gings ja auch irgendwie um meine eigene Erwartungshaltung, den Wunsch nach Respekt und Anerkennung.
Dabei wußte ich ja eigendlich nicht mal, wie das in echt aussehen kann, was passieren müßte, das ich das Gefühl bekomme, ich werde respektiert.
Weil ich das Gefühl nicht mal selbst für mich hatte.

Grüßle
Bea


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

03.11.2006 14:36
#267 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

Hallo,

Zitat
Gepostet von polar

ich muss mir blindlings vertrauen können und meine entscheidungen, sind sie mal gefällt, als richtig ansehen.



Mit dieser Einstellung hätte ich Schwierigkeiten. Ich glaube, wenn meine Entscheidungen von vornherein unfehlbar sein müssten, würde ich mich zu gar nichts mehr entscheiden. Da eine Entscheidung für etwas oft auch gleichzeitig eine Entscheidung gegen vieles andere ist, gehe ich natürlich nach bestem Wissen und Gewissen vor. Das schließt nicht aus, dass ich mitunter feststelle, mich falsch entschieden zu haben. Dann muss ich die Folgen tragen oder verantworten und bin um eine Erfahrung klüger, aber es ging wenigstens voran.

Friedi


polar Offline




Beiträge: 5.749

03.11.2006 14:40
#268 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

Zitat
Ich finde, der schlimmste Druck ist der, den man sich selbst macht.



da gebe ich dir uneingeschränkt recht, lotte,

dieser mir selbst auferlegte perfektionswahn ist ja auch eins meiner zentralen probleme. jetzt wo dus sagst: müssen ist daher notgedrungen eines meiner meist verwendeten wörter.

im moment muss/darf/will ich mir sehr mit meinem lebenslauf beschäftigen, mein therapeut will sich da ein wenig mit der materie beschäftigen.
da kommt sehr schnell der eindruck auf, wie felidaela das beschrieben hat, ich mache da zuerst klar schiff bevor ich zu leben anfange.
diese 2 dinge greifen da für mich ineinander in einer art wechselspiel,vereinfacht gesagt, je zufriedener ich lebe, desto einfacher fällt es mir mich mit meiner problematik zu beschäftigen und je mehr ich mich mit meiner problematik beschäftige desto unbeschwerter und freier kann ich schlussendlich leben.
weil ich so lerne, mir zu vertrauen.

es ist mir auch bewusst dass dieser eifer im lauf der zeit auch wieder nachlassen wird, sicher werde ich da auch noch mehrere male meine richtung ändern, aber ich bin froh aus dieser starre der letzten monate raus zu sein und da wieder dynamik und freude in mein leben bringen zu können.

es ist ja meiner meinung nach auch nicht nur scheisse oder schmerzhaft, sich mit seinem bisherigen leben zu beschäftigen, sondern auch schön, und ein spannendes unterfangen ist es alleweil.

LG

rolf

edit:

friedi, so wie du das beschreibst, ist das korrekter ausgedrückt.
wenn ich eine entscheidung im moment in dem ich sie fälle als richtig anschaue, schliesst das nicht aus dass ich zu einem späteren zeitpunkt feststell dass ich einen fehler gemacht habe. nur sollte ich dann, wie du richtig gesagt hast, die courage haben, hinzustehen und die konsequenzen tragen.

[ Editiert von polar am 03.11.06 14:45 ]


Lotte01 Offline




Beiträge: 514

03.11.2006 15:06
#269 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

Zitat
wenn ich eine entscheidung im moment in dem ich sie fälle als richtig anschaue, schliesst das nicht aus dass ich zu einem späteren zeitpunkt feststell dass ich einen fehler gemacht habe. nur sollte ich dann, wie du richtig gesagt hast, die courage haben, hinzustehen und die konsequenzen tragen.



Ich weiß nicht recht, man kann doch auch mal eine falsche Entscheidung treffen, weil einem ganz einfach wesentliche Kenntnisse fehlten, die man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht haben konnte. Das ist doch normal. Deshalb hat man nicht immer gleich einen Fehler gemacht, sondern einfach nur mit gutem Gewissen eine Entscheidung getroffen. Später ist man immer klüger. Jede Entscheidung hat Konsequenzen. So oder so.


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

03.11.2006 15:11
#270 RE: DER FÖN Zitat · Antworten

ich glaube nicht, dass wir sooooo viele Entscheidungen überhaupt treffen. Und dann auch noch mit dem Kopf? (gemeint ist hier ein deutig nicht die "Entscheidung" ob ich jetzt 1 Brot kaufe, oder 2 Brote.) Max


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