das streit ich ja gar nicht ab, ich habe auch erlebt und gelebt, nach meinem damaligen befinden nicht mal schlecht. und wenns mal schlecht war, wusste ich ja was ich dagegen tun kann.
aber jetzt, ohne alkohol muss ich umdenken lernen, eben weil ich auch jetzt, OHNE alkohol, leben und erleben will.
nur ist das eben nicht so einfach wie ich mir das in den ersten monaten so vorgestellt habe. dazu kommt bei mir dass da altlasten nach vorne drängen und es einem ja auch nicht permanent 100% himmelblau gehen kann, nur kann ich das heute nicht einfach wegsaufen oder verdrängen, mit dem muss ich umgehen lernen oder es halt aushalten lernen.
ich habe das mal so definiert beim arzt:
es ist wie wenn ich während meiner trinkzeit emotionell auf pump, kredit gelebt habe und jetzt halt die rechnung gekommen ist.
ZitatGepostet von polar nur ist das eben nicht so einfach wie ich mir das in den ersten monaten so vorgestellt habe. dazu kommt bei mir dass da altlasten nach vorne drängen und es einem ja auch nicht permanent 100% himmelblau gehen kann, nur kann ich das heute nicht einfach wegsaufen oder verdrängen, mit dem muss ich umgehen lernen oder es halt aushalten lernen.
ich entsinne mich, daß ich Dir mal geschrieben habe, daß Du nicht abheben sollst
Die eine oder andere Altlast hat wohl jeder, aber "hätt ich bloß" ändert halt vieles nicht mehr.
Was das umgehen lernen und aushalten lernen angeht...Du kannst sowieso immer nur mit den umgehen, was grade vor Dir liegt, also übertreibs nicht mit dem Lernen. Ob Dir das, was Du in der einen Situation gelernt hast, auch in der nächsten hilft, kannst Du nicht vorhersagen. Das Selbstvertrauen, daß Du solche Situationen überstehst, wächst vor allem aus ERFAHRUNG
Zitates ist wie wenn ich während meiner trinkzeit emotionell auf pump, kredit gelebt habe und jetzt halt die rechnung gekommen ist.
und jetzt musst du zurückzahlen?? Mit Zins und zinseszins??
ist es nicht grad das, was einen überfordert..??
wenn´s nur für die Zinsen reicht und nicht für die Tilgung?
Und man nicht vorankommt???
..wie man sich auch dreht und wendet...????
Ist es dann nicht besser in Insolvenz zu gehen..???
Nur einen kleinen Teil zurückzu zahlen und dann irgendwann von der Restschuld befreit zu werden...??
Mit einem guten gewissen...??
warum diese alten Baustellen eröffnen....??
..diese Kette ohne Ende...
..und waren diese "Baustellen" alle alkoholisch bedingt, oder resultierten schlicht aus einer Melange aus Alter, Übermut,Lebens-UN-erfahrung..??
..und weißt du, was alles auf einen Mülldeponie wächst, die die Natur sich zurückholt... Sie wird überwuchert und die natürliche Kraft deckt alles zu..neues leben ensteht und organische Symbiosen entstehen, neue lebensräume für vieles...von der übrigen Landschaft nicht zu unterscheiden....
..und was drunter ist.......SCHEISS DRAUF...
LG Uwe _____________________________________ "Aber ein Mann......"
ZitatGepostet von minitiger2 ...Die eine oder andere Altlast hat wohl jeder...
Hallo Rolf
ich hab das mal so gesagt: "Es gibt Leute die haben ein paar Leichen im Keller, bei mir ist das eher ein kompletter Friedhof. Ich lasse jetzt nicht alle Leichen auf einmal raus, sondern immer schön 1 nach der anderen. Und ganz leer wird der Friedhof auch nie werden, denn so ein einsamer Friedhof ist auch nix gscheites...und ausserdem kommt ja die eine oder andere neue Leiche dazu..."
weisst du uwe, manchmal wünsch ich mir so denken zu können, ich geb dir da in vielem recht, aber ich kann das für mich einfach nicht so überwuchern lassen.
dass dieser vergleich mit pump und rechnung stellenweise hinkt, ist mir auch klar, schliesslich wär ich in dem fall ja gleichzeitig gläubiger und schuldner, das geht gar nicht.
es geht mir auch nicht in erster linie nicht darum, mir etwas zurückzuzahlen, sondern ich will herausfinden, warum ich getrunken habe, warum ich mich in meinem leben so und so verhalten habe, erst dann kann ich etwas dagegen tun.
ich will und kann da nichts geradebiegen was ich in meinem leben schräg gebaut habe, aber ich kann diese schrägen dinge hervornehmen, anschauen, aha-erlebnis haben und sie dann endgültig weglegen.
meine überlegung ist die, dass ich in meinem leben u.a. auch gesoffen habe weil ich eben nicht so reagiert habe wie ich das eigentlich gerne gemacht hätte.
ich will aber jetzt so agieren wie ich das für richtig halte und darum muss ich für mich doch erst mal erkennen was da überhaupt abging.
@minitiger: erfahrung bedingt meiner meinung nach lernen und vestehen, sonst wäre es ja einfach ein "über-sich-ergehen-lassen" und ich wäre in einer 2. oder ähnlichen situation wieder genau gleich ratlos.
um aber etwas zu verstehen muss ich es zuerst kennen.
"was alles auf einen Mülldeponie wächst, die die Natur sich zurückholt..." // wobei es aber Deponien gibt, die sich die Natur nicht zurückholt, soviel Gift kann darinnen sein, oder sich sogar neu bilden. Ich würde ein Minimum an Aufräumen empfehlen, Max
ZitatGepostet von polar erfahrung bedingt meiner meinung nach lernen und vestehen
es gibt nicht nur analytisches Verstehen, sondern auch intuitives, ganzheitliches Begreifen einer Situation.
Was die Änderung aus dem Begreifen der Vergangenheit heraus angeht...für mindestens genauso wichtig halte ich es, zu begreifen, was ich denn stattdessen, was ich früher getan habe, tun möchte, und zwar ab sofort. Sonst schmeiss ich den schlechten Zeiten die guten hinterher.
Natürlich kann ich mich anhand dessen begreifen, was NICHT gut für mich war, als Negativabdruck sozusagen. Ich wähnte mich nüchtern glücklich, solange es noch einen Sumpf zum rausarbeiten gab....ganz schlecht bin ich damit klargekommen, ohne Druck einfach was ganz Neues zu tun. Kreativität zu entfalten, ohne daß ich quasi mit der Peitsche hinter mir selbst stand.
Aber es bleibt die höhere Kunst für mich, dem unmittelbar nachzuspüren, was ich GERNE tue (und natürlich trotzdem auf dem Teppich zu bleiben, damit zu rechnen daß nicht alles so klappt, aber das muss mich ja nicht hindern, hartnäckig zu bleiben).
Zitatganz schlecht bin ich damit klargekommen, ohne Druck einfach was ganz Neues zu tun. Kreativität zu entfalten, ohne daß ich quasi mit der Peitsche hinter mir selbst stand.
das ist bei mir ähnlich, es braucht für mich enormen mut, neues zu tun, oder einfach zuzulassen, alle diese wenn und abers einfach mal zu ignorieren.
und diese wenn und abers stammen meiner meinung nach aus meinen nassen zeiten.
mir geht es darum mit meiner trinkerei abzuschliessen und zwar vehement, dazu gehört halt auch ein vor mich hinstehen und den landschaden mal zu begutachten den ich in mir angerichtet hab.
einfach, schwamm drüber, heute trinke ich nichts und gut ist, würde mich irgendwie lähmen.
und das wär eben der kreativität und somit neuen erfahrungen und dem spass abträglich
Zitates ist wie wenn ich während meiner trinkzeit emotionell auf pump, kredit gelebt habe und jetzt halt die rechnung gekommen ist
(Klar, kann ich auch nicht wirklich verstehen, weil ich keine Alkoholikerin bin.)
Mal ganz brutal: Wenn Du heute stirbst, dann hast Du Deinen Rechnung auch nicht gezahlt. Und glaub mir, keiner wird die Schulden irgendwo eintreiben wollen.
Nur Du bist so gnadenlos zu Dir, daß Du alles auf Heller und Pfennig zurückzahlen willst.
Einerseits kann ich Deinen Drang schon ganz gut verstehen, daß Du dem nachfühlen willst, was war.
Aber es hört sich für mich so an, als hättest Du dabei Dein Geburtsrecht auf Freude vergessen.
Letztendlich k a n n s t Du's nicht zurückzahlen von damals. Du kannst nur ab heute - für heute - anders Leben.
Deswegen hat das für mich eine gewisse Grausamkeit, wenn Du v e r s u c h s t das zurückzuzahlen. Das erinnert mich an Sisyphus
Mußt Du den Stein wirklich da hoch rollen? Was erhoffst Du Dir davon, daß Du Deine Schulden beglichen hast? Was wird sein, wenn Dir keiner dafür Anerkennung zollt?
Ich bin vielleicht nicht so radikal wie der Uwe zu sagen "Scheiß drauf" (obwohl mir das Modell als alter Bio-Gärtnerin schon gefällt:grins2, aber ich sehe die Gefahr, daß Du vor lauter Aufarbeiten und Schulden zahlen nicht mehr dazu kommst, daß Hier-und-Jetzt so zu leben, daß Du keine neue Schulden machst.
diesen vergleich muss man schon ein wenig relativieren. als ich meinen gefühlszustand mal beim arzt beschreiben musste, gebrauchte ich spontan diesen satz.
aber wie schon im vorherigen post gesagt, hinkt der vergleich, weil ich nicht gleichzeitig schuldner und gläubiger sein kann.
es geht mir nicht darum mir meine schulden zu begleichen, es geht mir darum zu begreifen warum und wieso ich so funktioniert und gehandelt habe. durch dieses wissen und damit auch der möglichkeit zu handeln dass ich eben nicht mehr in etwas flüchte, also anders gesagt vor mir davonlaufe, sondern verantwortung für mich übernehme, erhalte ich ein vertrauen in mich selber das ich heute noch nicht in dem mass habe wie ich das eben will.
...und wenn ich heute sterben tät dann wär ich also den ganzen rest vom leben tot und das würde natürlich alle meine theorien entweder über den haufen werfen oder banalisieren. aber so genau kann ich das nicht sagen, ich habs noch nicht erlebt erstorben.
Laß Dir noch'n bißchen Zeit damit Deine Erfahrungen zu Ersterben!
Ja, so wie Du das beschreibst, mit der Verantwortung für Heute übernehmen, daß klingt für mich auch erstrebenswert.
Jeder Augenblick ist neu, deswegen ist nicht gesagt, daß es Dir für Heute viel hilft, wenn Du Deine Verhaltensweisen von früher verstehen lernst.
Ich habe mich auch lange gefragt, woher eigentlich meine Co-Verhaltensweisen kommen und würd ja viel geben für das Goldene Buch, in dem das drinnen steht.
Ich kann's aber bis heute nicht sagen und mag auch nicht mehr verbissen danach suchen. Ich kann nur versuchen, mich immer wieder dazu zu ermuntern, daß ich Verantwortung für m i c h übernehme, statt für Andere.
Und damit sollte ich wohl für heute besser aufhören.
ich persönlich meine, die Pubertät und die Zeit des Erwachsenwerdens ist für die allermeisten Menschen eine kritische Zeit. Alles mögliche ist neu und Unsicherheiten und Unbequemlichkeiten sind fast unvermeidlich. Und mit der Geborgenheit im Elternhaus wars ja zumindest vor einigen Jahrzehnten auch Essig, wenn man gegen die Autoritäten das Aufbegehren anfing.
Wenn Du in dieser Zeit in einer Umgebung aufwächst, in der Alkohol und Drogen leicht verfügbar sind und deren Konsum - zumindest des Alkohols - auch als ganz normal angesehen, ja sogar gefordert und gefördert wird, dann brauchst Du keine allzugroßen persönlichen Macken, um Dich den Gepflogenheiten ganz einfach anzuschliessen.
Und da meine ich eben, daß viele von den Gründen, warum ich zumindest mit dem Trinken angefangen habe, ganz einfach durch die Zeit erledigt wurden. Nüchtern betrachtet
jo..polar...selbstverständlich kann ich dir auch auf deiner Argumentation folgen....sich selbst UND das gewesene überhaupt nicht in Frage zu stellen, wäre auf keinen Fall der Weisheit letzter Schluss...
....ABER, grade in MEINER Wahrnehmung DEINER Person, stellt sich mir die Frage,ob dir nicht eine Überinterpretation suggeriert wird....
..ist es nicht so, daß du nicht unbedingt über ein mangelndes Selbstbewusstsein verfügt hast, keinerlei Probleme im Umgang mit Menschen im allgemeinen, beruflichen und gesellschaftliche Anerkennung hattest?? Nicht unbedingt der Problemtrinker im stillen Kämmerlein der sonst nix gebacken kriegt.......fernab von der teilnahme am aktiven Leben.
warst du nicht eher ein Alpha-Männchen, desen Trinkgewohnheiten aus einer sich selbst potenzierenden Suchtdynamik den Verlauf nahmen, der zur Abhängigkeit und in die Sackgasse führte..???
..der dir zusätlichen KICk und Power gab.....und dir(wie uns allen) hinterher wieder nahm....
..demnach müßtest du jeztz wieder bei Null sein....
...und jetzt kommen Therapeuten und "Experten" die sagen: " Wer trinkt hat probleme, die müssen sie aufarbeiten..!!
So´n Unsinn...
und du beginnst in einem dunklem Zimmer, ohne Licht nach einer schwarzen Kiste aus Luft zu suchen....
und schon gehst du von NULL ins Minus...
...............
LG Uwe _____________________________________ "Die Trommel ist leer.."
Zitat..ist es nicht so, daß du nicht unbedingt über ein mangelndes Selbstbewusstsein verfügt hast, keinerlei Probleme im Umgang mit Menschen im allgemeinen, beruflichen und gesellschaftliche Anerkennung hattest??
ja siehst du, uwe, das ist manchmal mehr schein als sein, in einer welt in der der alkohol zum festen bestandteil von geschäftsabschlüssen gehört (so darauf trinken wir jetzt aber einen, etc), ist es leicht auch selbstbewusst, problemlos aufzutreten, aber nur mit alkohol.
Zitat...und jetzt kommen Therapeuten und "Experten" die sagen: " Wer trinkt hat probleme, die müssen sie aufarbeiten..!!
nein, das sagt mein therapeut nicht, der sagt: "ihre durchs trinken entstandenen probleme kann ich ihnen nicht lösen, aber ich kann versuchen ihnen einen weg zu zeigen wie sie damit umgehen können."
ich denke ich muss mir gegenüber kritischer werden, ich muss gewisse verhalten ändern, auch wenn es schön wäre, aber das leben trocken wird sicher nicht immer nur juppidu und trallala sein, mit dem muss ich umgehen lernen, nass hatte ich aber den anspruch darauf, dass kein problemchen das recht hatte meine euphorie zu trüben.
trocken muss ich lernen das glück beim schopf zu packen, das leben zu geniessen wenns geil ist und wenns weniger geil ist halt alles daran setzen dass es wieder geil wird.
das heisst für mich auch ganz klar grenzen setzen, was tut mir gut, was tut mir nicht gut und das dann auch umsetzen.
anstatt wie früher alles daran setzen, soviel anerkennung wie möglich einzuheimschen und mich dafür komplett zu verausgaben und schlussendlich zu vergessen.
Moin Polar, morgen Uwe, interessanter diskussionsverlauf. Also zwischen dem erfogreichen alpha männchen und dem "nix gebacken bekommer" gibt es ja noch einen haufen spielraum. Blind dafür zu werden, dass der kick, zum täglichen muss wird, hat bei mir ganz sicher etwas mit defiziten in meiner entwicklung zu tun. Und ich finde es für mich schon wichtig zu gucken, wie ich das für mich so verändern kann, dass ich mich mag und einverstanden bin, mit dem wie ich agiere und bin. Ich kenne mich mit depressionen nicht sonderlich gut aus, aber zugrunde liegt doch wohl auch ein seelisches ungleichgewicht und dieses ungleichgewicht, mit hilfe von therapeuten, wieder ins gleichgewicht zu bekommen ist m.E. eine ganz wichtige und gute sache. Nach dem was ich so von dir weiß Uwe, ist dein weg auch ein recht was anderer, als z.b. der meine, oder eben die von Polar.. Du kennst die entgiftung u.a. aus ihrer fortwährenden wiederholung. Incl. all der menschen drumherum (ärzte, patienten, therapeuten) für mich ist das noch immer ziemlich neu. Mich beeindruckt das alles noch. Vielleicht einer der gründe, warum mir meine gruppen so wichtig sind. Ganz sicher wird manch einer übertherapiert, oder auch in probleme reintherapiert- keine frage das. Beim Polar Rolf lese ich es anders. Für mich kommt da ein mann rüber, der, um zufrieden leben zu können, klar schiff machen möchte. Für mich ist das infrage stellen alter verhaltensweisen und gewohnheiten eine grundvoraussetzung, um weiterhin zufrieden ohne alk leben zu können. Und ich glaube nicht, dass Polar deshalb noch mal sein geburtserlebnis aus der versenkung fischen wird.
Ich hab das mir der rechnung übrigens gar nicht wie ein bezahlen müssen verstanden. Sondern wie ein, ich habe getrunken, war nicht aufmerksam und nu bin ich eben alkoholiker. Is nun mal so. Der kleine aber feine unterschied liegt nur in der frage, ob ich trocken bin oder nicht. Und da ich trocken bleiben möchte und ,ganze unbescheidener weise, auch zufrieden sein möchte damit, geh ich mal gucken was passt und was eben nicht passt. Meiner meinung genau der richtige weg. Für mich jedenfalls passt er prima. Mal meine gedanken dazu. Schöne träume gewünscht Esther
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, dazu gehört halt auch ein vor mich hinstehen und den landschaden mal zu begutachten den ich in mir angerichtet hab.
