ulli,hab ja auch manchaml lust zu trinken(aus freude) wenn etwas gut geklappt hat. mir dann was gutes, zu gönnen, also mich belohnen ,mache ich auch. das ist nicht, einmal suchtbekämpfung. und befriedigt genau so , mich zumindest
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
ZitatGepostet von Ulli Q Ach, Mensch, ich bin so unzufrieden mit mir. Alles erscheint mir langweilig, unspektakulär, eintönig, belastend...
Rational weiß ich, dass ich mit Alk auch nicht besser dran wäre. Vom Gefühl her möchte ich mich einfach wegbeamen.
Mist, ich dachte schon, dass ich nüchtern irgendwie vitaler und fitter wäre. Fühle mich aber gar nicht so.
Sorry, dass ich hier so vor mich hinjammere. Sehe aber irgendwie kein Land oder eben eine Perspektive
Ulli
Hallo Ulli,
geht mir ähnlich. Ich bin jetzt vier Monate trocken.
Allerdings weiß ich mittlerweile, dass die reine Abstinenz nach der Anfangseuphorie kein Alleingänger ist.
Aber: So bschissen es mir derzeit manchmal geht: Ich kann mich nicht mehr auslassen. Ich kann meine Defizite welcher Artauch immer nicht mehr beiseite schieben. Ich will das auch nicht mehr.
Denn ich weiß: Würde ich jetzt noch trinken, wäre ich nicht mal in der Lage, meine Verwachsungen überhaupt an die Oberfläche zu lassen.
Wo ich früher zugenebelt war, bin ich heute bisweilen verzweifelt. So blöd sich das anhört: Nichts anderes soll sein, denn so beginne ich mich zu bewegen.
So gaanz langsam schleichen sich auch gute Tage ein, an denen ich mich fantastisch lebendig fühle.
So isses wohl, das Leben, das wir uns über lange Zeit verschüttet haben.
Ich kann für mich insgesamt sagen: Ich lerne neu.....
Ich hatte allerdings noch nicht mal eine Anfangseuphorie
Alkohol hatte für mich - neben dem Zuschütten von Emotionen - auch die Funktion auszusteigen. Aus der Normalität, dem Alltag. Dass das letztlich nicht zielführend war, weiß ich. Meine therapeutin meinte, ich sollte mir etwas Anderes, Verrücktes suchen, das mir den Ausstieg aus dem Trott ermöglicht.
Was war denn im Suff in Deinem Leben spektakulär, spannend, aufregend, abwechslungsreich?
Was an Deiner jetzigen Situation ist denn so, dass Du Dich auf dem Meer ausgesetzt fühlst?
Wie könnte das "Land" aussehen, welche Perspektiven wünscht Du Dir denn?
Was möchtest Du an Deinem Leben ändern, damit es für Dich lebenswert ist?
Ich bin nun schon einige Monde trocken, kann mich aber noch gut an die Anfangszeiten erinnern. Und von Highligts jeglicher Art war ich damals meilenweit entfernt. Ich war ziemlich heftig damit beschäftigt, trocken zu leben und meinen Seelenmüll aufzuräumen......Hat sich gelohnt für mich, die Aufräumerei , auch wenns ne Weile gedauert hat und Geduld nun wirklich nicht zu meinen Stärken zählt
ZitatGepostet von Ulli Q Ja, Komplex, da hst du wohl recht.
Ich hatte allerdings noch nicht mal eine Anfangseuphorie
Alkohol hatte für mich - neben dem Zuschütten von Emotionen - auch die Funktion auszusteigen. Aus der Normalität, dem Alltag. Dass das letztlich nicht zielführend war, weiß ich. Meine therapeutin meinte, ich sollte mir etwas Anderes, Verrücktes suchen, das mir den Ausstieg aus dem Trott ermöglicht.
Weiß noch nicht mal, was das sein könnte
Es gibt doch sicher was, das Du schon immer mal ausprobieren wolltest?
Also jetzt nicht Ersatzdrogen.
Sport ist immer gut. Und ich "treibe" mich abends wieder viel lieber rum, ohne gleich irgendwo an der ersten Flasche hängen bleiben zu müssen.
Theater, Kino, Konzerte. Oder einfach mit dem Fahrrad durch die Stadt streunen. Die Jahreszeit ist doch grad wie gemacht zum Draußen sein.
Was war denn im Suff in Deinem Leben spektakulär, spannend, aufregend, abwechslungsreich?
Was an Deiner jetzigen Situation ist denn so, dass Du Dich auf dem Meer ausgesetzt fühlst?
Wie könnte das "Land" aussehen, welche Perspektiven wünscht Du Dir denn?
Was möchtest Du an Deinem Leben ändern, damit es für Dich lebenswert ist?
Ich bin nun schon einige Monde trocken, kann mich aber noch gut an die Anfangszeiten erinnern. Und von Highligts jeglicher Art war ich damals meilenweit entfernt. Ich war ziemlich heftig damit beschäftigt, trocken zu leben und meinen Seelenmüll aufzuräumen......Hat sich gelohnt für mich, die Aufräumerei , auch wenns ne Weile gedauert hat und Geduld nun wirklich nicht zu meinen Stärken zählt
LG Renate
Ja, ich lerne auch gerade erst, geduldig mit mir umzugehen. Ich kann nicht erwarten, dass ich nach all dem innerhalb kürzester Zeit neu sortiert bin.
Das hat m.E. vorrangig mit der Hoffnung zu tun, dass die reine Abstinenz "von selber" Löcher füllt. Aber das tut sie nicht. Sie gibt Dir nur die Schaufel in die Hand. Aber das ist ja unglaublich viel, wo man vorher nicht mal die Löcher gesehen hat, weil man drin saß.
Was war denn im Suff in Deinem Leben spektakulär, spannend, aufregend, abwechslungsreich?
Was an Deiner jetzigen Situation ist denn so, dass Du Dich auf dem Meer ausgesetzt fühlst?
Wie könnte das "Land" aussehen, welche Perspektiven wünscht Du Dir denn?
Was möchtest Du an Deinem Leben ändern, damit es für Dich lebenswert ist?
Ich bin nun schon einige Monde trocken, kann mich aber noch gut an die Anfangszeiten erinnern. Und von Highligts jeglicher Art war ich damals meilenweit entfernt. Ich war ziemlich heftig damit beschäftigt, trocken zu leben und meinen Seelenmüll aufzuräumen......Hat sich gelohnt für mich, die Aufräumerei , auch wenns ne Weile gedauert hat und Geduld nun wirklich nicht zu meinen Stärken zählt
LG Renate
Hi Renate, die erste Frage kann ich spontan mit: "Nichts" beantworten, über die anderen muss ich nachdenken (das war ja auch der Sinn ).
Es ist ja so, dass ich mit dem Verstand vieles begreife, aber vom Gefühl her ist es einfach dröge und ätzend. Meine Müllhalde braucht wahrscheinlich auch etwas mehr Zeit, um kleiner zu werden
ZitatEs gibt doch sicher was, das Du schon immer mal ausprobieren wolltest?
Also jetzt nicht Ersatzdrogen.
Ach, so - schade aber auch
ZitatSport ist immer gut. Und ich "treibe" mich abends wieder viel lieber rum, ohne gleich irgendwo an der ersten Flasche hängen bleiben zu müssen.
Theater, Kino, Konzerte. Oder einfach mit dem Fahrrad durch die Stadt streunen. Die Jahreszeit ist doch grad wie gemacht zum Draußen sein.
Dafür bin ich halt derzeit zu lustlos, könnte mich selber an die Wand klatschen, in der Hoffnung es käme eine lustige Prinzessin oder - egal - auch Kröte raus
ZitatEs gibt doch sicher was, das Du schon immer mal ausprobieren wolltest?
Also jetzt nicht Ersatzdrogen.
Ach, so - schade aber auch
ZitatSport ist immer gut. Und ich "treibe" mich abends wieder viel lieber rum, ohne gleich irgendwo an der ersten Flasche hängen bleiben zu müssen.
Theater, Kino, Konzerte. Oder einfach mit dem Fahrrad durch die Stadt streunen. Die Jahreszeit ist doch grad wie gemacht zum Draußen sein.
Dafür bin ich halt derzeit zu lustlos, könnte mich selber an die Wand klatschen, in der Hoffnung es käme eine lustige Prinzessin oder - egal - auch Kröte raus
Also, wennste ne Prinzessin wirst, komm ich Dich besuchen.
ich weiß, dass es bei uns beiden eine ähnliche Zeitspanne ist, die wir nicht mehr trinken - bei mir sinds jetzt 7 Monate und bei dir müssten es sechs sein oder so?!
Erst mal ist ja es ja, ich finde das kann man einfach nicht zu oft erwähnen, ganz toll, dass du das überhaupt geschafft hast. Und darauf solltest du immer wieder stolz sein und dir vor Augen führen, wie es früher mit Alk war. Ok, du bist jetzt sehr lustlos, aber ist das nicht immer noch besser als der Selbsthass zu Trinkzeiten?
Bei mir ist es komischer- und glücklciherweise so, dass ich die letzten Monate mit einer Art Hochgefühl verbringe. Die erste Zeit hatte ich immer wieder mit mir zu kämpfen, weil mir der kurzfrsitige "Kick" fehlte, den ich durch meine Räusche immer wieder hatte. Aber ich habe mich sehr viel mit mir selbst beschäftigt und eingesehen, dass es für mich andere Wege geben muss Hochgefühle zu erleben. Z.B. habe ich monatelang "Selbsthilfeliteratur" gelesen. Erst viele Bücher zum Thema Alkohol, dann auch zu Eifersucht (auch ein Problem von mir) und Zufriedenheit im Allgmeinen. Vielleicht mag der eine oder andere nun schmunzeln, aber mir hat diese Leserei wirklich geholfen, zumal ich ohnehin ein Mensch bin, der vieles erst verinnerlicht nachdem ich darüber gelesen habe und ich mir dann in Ruhe intensive Gedanken dazu machen kann. Auf jeden Fall habe ich zum ersten mal in meinem Leben das Gefühl, mich so zu akzeptieren, wie ich bin und das macht mich sehr glücklich und lässt mich fast jeden morgen mit einem Lächeln aufwachen.
Auch ist dadurch meine alberne Sorge weg, dass man mich, wenn ich nicht mehr trinke, nicht akzeptieren wird. Im Gegenteil: Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt etwas ganz anderes ausstrahle, was auch von meinen Mitmenschen positiv wahrgenommen wird.
Natürlich weiß ich, dass ich mich nach wie vor auch noch auf dünnem Eis bewege und 7 Monate ohne Alkohol zwar toll sind, aber ich nach wie vor noch viel über mich lernen muss und Risikosituationen auf mich warten werden. Vor allem wenn irgendwann mal wieder eine Krise kommt!
Aber liebe Ulli, du solltest auf jeden Fall (aber da bin ich ja nicht die erste, die das hier schreibt) gut hinterfragen, was für dich anders werden muss in deinem Leben. Ich weiß, dass das schwer ist, wenn man sich gerade in einer "Down-Phase" befindet. Aber verliere nicht die Zuversicht, dass wieder bessere Zeiten kommen und arbeitere daran. Und vergiss nicht: Wie immer es dir geht, mit Alkohol ginge es dir definitiv noch schlechter!
Ja, da bin ich dran mir zu überlegen, was in meinem Leben anders werden soll, damit es gut wird. Ich habe in den letzten 5 (trockenen) Monaten sehr viel gearbeitet. Auch eine Form der Betäubung. Wenn ich mal nichts zu tun habe, bin ich unruhig. Ich kann nicht(s) genießen. Ich weiß auch nicht, wie ich mich ändern kann. Ich finde die "Stellschraube" nicht, an der ich drehen könnte, um anders zu "laufen". Dann wieder denke ich: Jetzt ist es eh zu spät (bin 49), gleichzeitig weiß ich, dass das nicht stimmt. Fühle mich so zerrissen.
Danke für's lesen. Ich weiß, es ist viel Gejammere Ulli
ZitatGepostet von Ulli Q Jetzt ist es eh zu spät (bin 49)
Hallo? Weißt du denn nicht, dass 40+ die neue 30 ist? Kopf hoch Schwester, Ausreden haben wir lange genug gefunden!
Aber mal im Ernst, Ulli: Mir ging es am Anfang genauso, die berühmte funkensprühende Anfangseuphorie, von der alle sprachen, war bei mir eher ein lauer Furz. "Hach jaaa, *seufzseufzseufz* ich trink' halt nicht mehr, *seufzseufzseufz*" Am schlimmsten war es für mich, hier im Forum zu lesen: "Hey, trocken sein ist sooo geil , boah, was bin ich froh, dass ich den Scheiß nicht mehr habe, (ja danke auch! :sauer2, boah ey, alles sooo supi-dupi, tralalala, nicht trinken ist ja sooo klasse!"
Am liebsten hätte ich Saufnix zum Anlass genommen, doch wieder was zu trinken.
Aber spätestens jetzt zeigte sich, ob ich es ernst meinte mit der Abstinenz oder nicht. Solche Durchhänger haben nämlich alle Menschen hin und wieder, wo einem schon ein harmloses Gänseblümchen auf den Sack geht, weil das beschissene Gänseblümchen nämlich völlig zu Unrecht glücklich ist (und man selber eben nicht).
Ich hab's dann mit hektischer Betriebsamkeit probiert, bloß nicht rumsitzen und brüten. Bücher bestellt (von Alkohol bis TCM... :rolleyes, Chor beigetreten (nicht gerade Fischer-Chöre, das wäre zu peinlich, aber immerhin Gospel, und das, wo ich so ein Heiden-Kind bin... :grins2, kurz - ich habe einfach in mich reingehorcht: Was hat mir früher schon Spaß gemacht und wurde sträflich vernachlässigt, was wollte ich schon immer mal machen?
Gut, an der Sache mit dem storm chasing bin ich noch dran...
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich glaube ganz einfach, Ulli, dass deine momentane Stimmung eine der vielen Standfestigkeitsprüfungen ist, denen ein frischgebackener Abstinenzler unterzogen wird. Manche Ex-Trinker starten sofort und energisch in ihr neues Leben, andere brauchen halt ein bisschen länger. Wir beide gehören offensichtlich zur zweiten Gruppe.