Jep ich meinte auch nichts anderes als die Junkieszene, eine Kifferszene regelrecht für sich - hab ich in der Stadt in all den Jahren nie irgendwo ausmachen können. Die Alkis wurden damals noch von uns verpönt bis verachtet. Dauerte etliche Jahre bis beide Szenen sich anfingen zu mischen. Geschah aber auch nur aus dem Grund, weil beide Szenen in die örtlich selbe Ecke am Hbf von den Grünen gedrängt worden war. Ab da wurde es dann auch sehr schmuddelig (...).
Ich war da aber zum Glück längst schon in der Raver-Szene unterwegs und abgetaucht - diese mischte sich auch never mit irgendwelchen anderen Gruppen und war auch alles andere als grau und schmuddelig. Stattdessen war sie bunt, fröhlich und farbenfroh und natürlich nicht weniger exzessiv.
Aber alles ist halt irgendwann einmal vorbei und ja - ist auch gut so!!
Zitat Mir war wichtig, drauf hinzuweisen, daß Drogenkonsum, egal ob legal oder illegal, seinen Preis hat, auch wenn er so locker flockig easy, inspirierend und scheints ohne weitere Probleme rüberkommt, wie in manchen Deiner Beiträge. Wenn schon die gesellschaftlich anerkannte Droge solch negative Konsequenzen haben kann, was ist dann erst mit den gesellschaftlich (zumindest offiziell) geächteten Drogen?
Na du wirst dich aber wundern - viele (nicht alle) illegalen Drogen sind tatsächlich um einiges viel harmloser als der legale Alkohol. Alk (obwohl legal) führt sicherlich sogar auf Ranglistenplatz 1 vor fast allen anderen bekannten Drogen, zumindest was die Gefährlichkeit dieser Droge ansich angeht.
jo, recht hast Triny. Aber vieles richtet sich eben nach gesellschaftlichen Ansichten, Kultur und Moralvostellungen. Auch wenn sie noch so falsch liegen.
Das ist sogar mir bekannt. Das Problem der sog. 'illegalen' ist - so denke ich - die Kriminalisierung und die Beschaffungskriminalität. Heute vielleicht weniger als noch vor 40 jahren, als ich meine Erfahrungen mit Shit machte.
Nette Episode am Rande: vor ein paar Jahren während der Suchtwoche hatte die Caritas - dabei:ich als Gruppenleiter einer Alk-SHG, ein Ex-User, jetzt Sozialarbeiter und eine Soz.päd. - jeweils Schulklassen zu einer Filmvorführung und Diskussion zu Besuch. Jedenfalls fragte uns eine Lehrerin am Schluß der Veranstaltung, welche Droge denn unserer Meinung nach die (berühmt-berüchtigte) Einstiegsdroge sei. Darauf wir unisono spontan: 'ist doch klar: Nikotin und Alkohol'. Da fiel der Fragerin aber ganz schön das Gesicht zusammen.
Die Trennung Alk/Drogenkonsument mit verkopfteten Mustern gibts nur bei Theoretikern und Breitcord -Hosen/Holzfällerhemden tragenden Backen- /fusselbärtigen Dipl- Soz. Pädagaogen.
You made my Day
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden
Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig
Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.
Ich halte auch Nikotin für die Einstiegsdroge schlechthin, danach folgen Alk etc. (Im Grunde genommen und mal ganz streng gesehen - fängt es ja "bei dem einen oder andern" schon in der Kindheit mit der Droge Zucker zur Belohnung oft an ....)
Wie auch immer, eigentlich müsste man Alk entweder verbieten oder alle Drogen legalisieren. Zumindest dachte ich dies früher oftmals.
Jetzt soll es mir eigentlich aber nur noch komplett egal sein und ja!! ist es mir tatsächlich auch. ;)
Und wenn ich Clavis Glauben schenken darf, dann erscheint Askese nur auf dem 1. Blick wie frommer Verzicht. Auf dem 2. allerdings (....), und ja genau dort will ich auch hin. =-)
Gruß Triny
Bei mir ist mein suchtmittelfreies Leben inzwischen "Berufung"!
mit zunehmender Trockenheit wurde ich nüchtern. Mit zunehmender Nüchternheit taten sich immer mehr Handlungsspielräume und Möglichkeiten auf, die ich nutze oder auch nicht. Sagen wir es so, ich bin inzwischen Chef im eigenen Haus.
Zu meiner Sucht-Karriere nur kurz, ich habe schon in jungen Jahren (ab 15) gerne getrunken und gefeiert, dass hat sich so über die Jahrzehnte gesteigert. Trotzdem habe ich lange sehr gut funktioniert und raffiniert und klug wie ein Kind, konnte ich gut täuschen.
Als es schwieriger wurde; ich teils verkatert ins Geschäft kam und meine Angestellten den Braten wohl so langsam rochen (gesagt haben sie natürlich nichts...), kamen mir Opiate zur Hilfe! Ich habe also damals nur ausgetauscht, eine geile Droge für mich.... unauffällig, nicht gesundsheitschädigend (da Reinform), wie der Alkohol, leistungsfähig, geistig rege, fit, sportlich, Gefühlmäßig ohne Hoch- und Tiefs - alles im Griff.... Genau so hat es mir gefallen. Ich bin förmlich aufgeblüht!
In diesen ca. 5 Jahren habe ich keinen Tropfen Alkohol zu mir genommen. Mir war aber lange nicht klar, wie extrem abhängig ich von diesem Zeugs war!!
Es dämmerte mir damals schon so langsam, dass die Substanz nur oberflächlich das Problem ist. Abhängigkeit! - es war ein Muster, nach außen schien ich extrem unabhängig, sagen wir so: ich war quasi pseudounabhängig. So manche haben mich sogar schwer bewundert!
Die Zeit war aber noch nicht reif!
Als es irgendwann nicht mehr ging und ich auch immer mehr Stoff brauchte, um zu funktionieren, schaffte ich es mithilfe einer Langzeittherapie mich von diesem Übel zu befreien.
Ja - dann kamen sie, die Depressionen, schleichend und "ER" kam wieder - so schön langsam, aber dafür mit voller Gewalt -
mein Freund, der Alkohol.
Dann ging es über weitere Jahre rapide bergab und außer dem von Vicco erwähnten"Gichtanfall" kenne ich doch so ziemlich alles an den genannten Zuständen.
Irgendwann kam dann doch noch rechtzeitig die Einsicht und der ganz starke Wunsch nach einem "Neuen Leben"!
Ich war demütig genug - Gott hat es mir geschenkt. Danke !
Auch mein altes Leben war nicht nur schlecht, jetzt habe ich mich halt für ein anderes, spannendes Abenteuer entschieden.
Egal was passiert, gesoffen wird nicht!
Wirklich Triny, es lohnt sich.
Habt noch einen schönen Tag.
Clavis
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
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Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.
Toll Clavis und dankeschön für den tief gewährten Einblick in deine ureigene Suchtstorry, nicht weniges kommt mir sehr bekannt vor, auch das mit der Pseudo-Unabhängigkeit.
Ich habe sehr lange 2 Leben parallel nebenher geführt, quasi nichts anderes als ein Doppelleben. Leider reicht meine Zeit nun nicht, um weiter darauf einzugehen. Aber vielleicht komme ich später nochmal drauf zurück.
Zitat.... inzwischen "Berufung"!
Hört sich wirklich toll an, wie gesagt - deine Lebensgeschichten- u. Anschauungen machen wirklich Mut auf Mehr. Irgendwas ganz grundlegend positiv veränderndes (..) lösen sie jedenfalls in mir aus. - Danke ♡
danke auch von mir für deinen Einblick. Da gibt's ja sogar sehr viele Parallelen zu mir, insbesondere was den Austausch von Suchtmitteln angeht. Schließlich passts dann ja auch wieder für ne gewisse Zeit. Alk und Benzos kann man ja zum Beispiel wunderbar gegeneinander tauschen, kombinieren oder was auch immer. Von den Methoden hab ich auch reichlich Gebrauch gemacht.
Nur bin ich auf dem Weg in meine Trockenheit kein Berufener geworden und auch kein Gegner dessen. Ich bin eben so wie ich bin, falle auch nicht vor Dankbarkeit 10 mal am Tag auf die Knie. Wozu denn auch? Es ist doch nur ne Entscheidung für sich selbst und sein Leben.
Ich hab oft genug diese totale Handlungsunfähigkeit gespürt, diese weichgekloppte Birne vom Stoff und den unnachgiebigen Konsumzwang... Das hat mich tatsächlich mal in die Knie gezwungen damals.
Im Grunde liegt es aber auf der Hand, was ich tun muss. Ist sozusagen die logische Konsequenz, dass ich die Finger vom Stoff zu lassen hab, wenn ich im Leben noch was für mich mitnehmen will. Ob das jetzt endgültig ist kann wohl auch niemand von uns sagen, weil weder du noch ich in die Zukunft gucken können. Deshalb auch eine ganz nüchterne Betrachtungsweise von mir. Die ist einfach und funktional.