Ich bin mir natürlich nicht ganz sicher Clavis, aber ich glaube zu beobachten, dass unser Bodhi noch selbst viel zu unreif ist, um Dich überhaupt zu be-greifen. Selbst wenn er wollte (...). Er kann es schlicht weg nicht - es steht ein-fach (noch) nicht auf seinem Programm.
Zitat Für mich geht aus dem von Triny geschriebenen eindeutig hervor dass die Chemie mit Clavis stimmt. Die stimmt bei mir auch mit der Clavis. Sie hat eben nie den erhobenen Zeigefinger und bringt klar zum Ausdruck, dass Sie noch genau weiß, von was Sie schreibt.
Das hat doch mit Götzenbild oder Vorbild gar nichts, absolut gar nichts zu tun.
Ich für mich selbst definiere es immer so: es gibt Menschen bei denen reichen 2 Sätze aus, und er kann nachfühlen, was ich fühle. Und es gibt Menschen, da kann ich 20 Sätze, so wissenschaftlich wie möglich, aufsagen, und der andere versteht immer nur noch die Hälfte, wenn überhaupt.
LG Toni
Danke lieber Toni, damit ist im Prinzip alles gesagt und auf den Punkt gebracht. :-)
Menschen sind nun nicht mal so perfeck, und gehrs mir heute so richtig gut, heißt das noch lange nicht, das das in fünf jahre genauso ist. Meine persönliche Erfahrung es geht entweder rauf oder runter! Und wenn alles so planbar wäre, wie du meinst, wieso sind Rückfälle dann doch die Regel und nicht die Ausnahme? Ich bin ja schon wirklich lange trocken und clean und wie du ja auch weißt längst nicht immer nur einfache Zeiten erlebt, deswegen weiß ich genau, daß mich so schnell nic aus den Socken hebt, anderseits könnte ich auch nicht mit absolut 100% Sicherheit ausschließen, das mir da nie wieder etwas passiert. Wer das anders für sich selbst einschätzt, auch gut!
Zitat Oder wabbert da latent im Hintergrund in Wahrheit nicht doch ganz was ganz anderes im Oberstübchen rum?
Nämlich immer noch der heimlich geglaubte Gedanke, dass die Droge vermeintliche (illusorische) Linderung verspräche? Und nur deswegen hast du sie in Wahrheit konsumiert.
In der Klinik in Murnau gings mir außerordentlich dreckig. Monatelang im Rollstuhl, ständig in Angst, daß es heißen würde “tut und leid, die I.fektion ist nicht zu stoppen, wir müssen ihnen das Bein sbnehmen“. Das war auch so ne absolute Ausnahmesituation und vor allem die ganzen Mitpatienten um mich herum haben alle (aus Angst und Frust) gesiffen wie die Löcher oder auch gekifft! So gesehen war ich dann auch noch mehr oder weniger allein dort.
In dieser Situation hab ich mich bewußt fürs Tabakrauchen entschieden, obwohl ich genau gewußt habe, daß es nicht wirklich gut für mich ist, mir ear aber auch klar, daß ich wenn die Situation sich wieder verbessert, ich wieder aufhöre, was ich ja dann auch gemacht habe. Eine bewuüte Entscheidung also und keineswegs eine Illusion wie auch immer
bei mir war es nicht ganz so dramatisch. Aber auch ich stand vor einer Operation, hatte Angst und konnte nicht schlafen. Und ob du es nun glaubt oder nicht: Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich früher in einer solcher Situation wie ein Irrer geraucht hätte. Und dann spürte ich -in dieser Nacht vor der Operation- tatsächlich Freude darüber, dass das mit dem Rauchen hinter mir lag.
Und knapp fünf Jahre später lag das mit dem Trinken hinter mir. Das wars mit Sucht. Und ich bin davon überzeugt, dass jeder an diesen Punkt kommen kann, der endgültig mit der Vorstellung aufräumt, dass Sucht auch nur irgendetwas Positives bewirken kann.
Und ich bin davon überzeugt, dass jeder an diesen Punkt kommen kann, der endgültig mit der Vorstellung aufräumt, dass Sucht auch nur irgendetwas Positives bewirken kann.
Katro
Ich kenne keine Person die denkt, dass Sucht etwas Positives bewirken kann, viel entscheidender und wichtiger empfinde ich die Tragik das Trinker das Nicht-Saufen als Illusion ansehen und der Exit-Exploit quasi nicht im Source Code der Saufprogrammierung vorhanden ist. Isser aber doch, nur anscheinend extrem schwer zu finden.
Grüße, Bodhi
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.
ich habe nicht die Vorstellung, daß Sucht etwas positives innewohnt. Warum sollte ich eine Krankheit positive Eigenschaften zuschreiben, ich ganz sicher nicht. Ich denke, ich habe den Punkt den Du meinst auch schon lange erreicht! Außer zwei Tassen Kaffee in der Früh gibt es nix mehr in meinem Leben, was man als Konsum bezeichen könnte. Was ich allerdings meinte mit meinem Statement ist, das es durchwegs Situationen im leben gibt, wo man schwer ins Schleudern kommen kann. Und das ist weder planbar noch vorhersagbar. Als ich mich damals zum Tabakkonsum entschied in der Klinik, ging eine gewissse Zeit sehrr starker psychische Belastung voraus. Es war so als wenn ich kontrolliert etwas Druck ausm Kessel ablassen würde, bevor ich da ganz durchdrehe. Und rein subjektiv gings mir dann auch tatsächlich besser damit, selbst wenn mir auch damals schon zu jeder Zeit durchwegs klar war, das sich objektiv meine Lage dadurch nicht verbesserte.
Zitat Und ich bin davon überzeugt, dass jeder an diesen Punkt kommen kann, der endgültig mit der Vorstellung aufräumt, dass Sucht auch nur irgendetwas Positives bewirken kann.
Genau das halte ich für das A und O - um tatsächlich und wirk-lich voll-kommen zu genesen, voll-ständig zu heilen. Und dann kann man sich auch wirklich ("so gut wie") sicher sein, vor jeglicher Art von suchtmittelbedingten Rückfall gewappnet zu sein.
Zitat von kapoen im Beitrag #668...ich habe nicht die Vorstellung, daß Sucht etwas positives innewohnt. Warum sollte ich eine Krankheit positive Eigenschaften zuschreiben, ich ganz sicher nicht... ...Es war so als wenn ich kontrolliert etwas Druck ausm Kessel ablassen würde, bevor ich da ganz durchdrehe...
Beispielsweise diese Art der Wahrnehmung meinte ich mit der positiven Sicht auf Sucht und Suchtmittel.
Zitat von Bodhisattva im Beitrag #6671) Ich kenne keine Person die denkt, dass Sucht etwas Positives bewirken kann, 2) viel entscheidender und wichtiger empfinde ich die Tragik das Trinker das Nicht-Saufen als Illusion ansehen und der Exit-Exploit quasi nicht im Source Code der Saufprogrammierung vorhanden ist. Isser aber doch, nur anscheinend extrem schwer zu finden.
zu 1) Es gibt sie. Siehe Kapoen bei seiner Entscheidung zu rauchen, um Druck abzulassen, der seiner Meinung nach zerstörerisch gewesen wäre.
zu 2) Habe ich auch so erlebt. Allerdings habe ich auch Folgendes erlebt: Sobald der Trinker -in diesem Fall ich, wobei ich die Erfahrung bereits beim Rauchstopp machte- den Weg aus der Sucht gefunden hat, kann er erkennen, dass die Illusion genau andersrum funktioniert.
nagut wenn du meinst ich hätte eine positive Sicht auf Suchtmittel sei es so. Und selbst wenn das jetzt alles falsch wäre wie ich es mache, so ist es doch meine Art die Dinge anzugehen, und immerhin hat es mich seit 36 jahre davor bewahrt einen Alkohol- oder Drogenrückfall zu erleiden. Jedenfalls so ist es mein Weg, meine Art, und wenn Du da für Dich andere Herangehensweisen, Denkweisen etc. hast, klaro gehe Deinen Weg wie Du meinst, daß es richtig ist!
ich versuche niemanden zu überzeugen, der bereits einen für sich erfolgreichen Weg gefunden hat. Und ja, ich sehe bei dir einen positiven Blick auf Dogen. Zumindest in der von dir beschriebenen Situation. Du warst in einer für dich unangenehmen Lage und der erste (?) Gedanke war: Ich löse mein Problem durch Drogenkonsum.
Ich kann Deine Sichtweise durchaus nachvollziehen! Frage meinerseits. wie würdest Du es einordnen, wenn jemand z.,B. wegen Depressionen beschließt Tranquilizer einzunehmen?
Wenn der Arzt die Tranquilizer verordnet und ihre Wirkung überwacht, ist es sicherlich in Ordnung, Kapoen. Wenn die Einnahme in Selbstmedikation erfolgt, halte ich es für bedenklich.